wie sagen ohne schulmeisterisch zu klingen?

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  • Heute war bei uns Generationengottesdienst. Ich übernehme während der Predigt immer die 0-3 jährigen (mit ihren Mamas).
    Heute waren nur 4 Kinder da. Ein 2 1/2-jähriges Kind hat sehr viel geweint. Die Mutter meinte, es sei übermüdet, weil es in der Nacht nur sehr wenig geschlafen hatte. Das kam mir logisch vor, denn meine Kinder sind dann auch so drauf. Auslöser für das Weinen waren folgende Sachen: Das Legomännchen paßte nicht in's Legoauto. Es wollte ein Tier haben, mit dem gerade ein anderes Kind spielte, "normale" Dinge also.
    Die Mutter versuchte auch immer, es zu trösten, aber sie saß dabei immer etwa 1/2 Meter vor dem Kind und hat beruhigend auf es ein geredet. Sie hat es nie gestreichelt oder in den Arm genommen. Das Kind saß ganz verzweifelt weinend vor ihr.
    Ich mußte so dem Drang widerstehen, das Kind selbst in den Arm nehmen und zu trösten. Wie hätte ich der Mutter den Tip geben können, ihr Kind doch einfach mal im Arm zu wiegen ohne schulmeisterisch zu klingen? Ich bin da immer wie auf den Mund gefallen.


    Das geht mir den ganzen Tag schon durch den Kopf. Es kam mir schon so vor, daß die Mutter sehr liebevoll zu ihrem Kind war, aber ich hätte mein Kind schon längst in den Arm genommen; ich kapier das nicht. #confused

    liebe Grüße
    adriela


    Gott trägt dein Bild in seiner Brieftasche. (Tony Campolo)

    Einmal editiert, zuletzt von adriela ()

  • "Nimm ihn doch einfach mal in den Arm - vielleicht geht's dann besser?"


    Das fände ich jetzt nicht schulmeisterhaft. Allerdings würde ich damit rechnen, dass die Mutter dann sagt: "Dann wird's nur noch schlimmer". Solche Kinder gibt's einfach... Und er hätte mit 2 1/2 ja auch durchaus zu ihr kommen können und sich in ihre Arme werfen können.


    Wenn Du das Gefühl hattest, dass sie an sich recht liebevoll mit dem Kind war, dann würde ich da gar nichts sagen... dann ist's halt so.

    Es gibt Tage, an denen Du denkst, dass Du untergehst. Wie stark Du wirklich bist, erkennst Du erst, wenn Du sie überstanden hast...

  • einfach so mal erwähnen: "Oh, da will aber heute jemand auf den Arm genommen werden" hätte ich vielleicht gemacht, anders wüßt ich jetzt auch nix.

    Es gibt eben Dinge zwischen Himmel und Acker, die wir Schweine nicht verstehen."
    Piggeldy und Frederick

  • Irgendwie hatte ich den Eindruck, das Kind ist es gewohnt, daß es nicht in den Arm genommen wird, aber das kann natürlich auch eine falsche Interpretation von mir sein. Aber das Kind hat so verzweifelt geweint. :S

    liebe Grüße
    adriela


    Gott trägt dein Bild in seiner Brieftasche. (Tony Campolo)

  • Vielleicht ist die Familie nicht so 'körperlich', habe ich bei anderen schon festgestellt. Und vermutlich finde ich das ebenso irritierend wie diejenigen mein dauerndes Herumgeknutsche :D

    Es grüßt das Döderlein



    Das Leben ist ein kompliziertes. (Und grienhild macht es nur noch schlimmer. :D)

  • Ich würde auch nichts sagen. Mein 2 1/2-jähriger würde sich in solchen Situationen auch nicht von mir ausgehend in den Arm nehmen lassen; wenn ich das versuchen würde, würde es nur schlimmer werden. Er kommt, wenn er das will. Und ich würde mich über jede noch so diplomatische Bemerkung dazu ärgern.

  • Ich frage in solchen Fällen immer.
    "Hilft es, wenn du ihn in den Arm nimmst?" Dann ergibt sich meistens ein Gespräch und ich erzähle was bei uns hilfreich ist - was aber bei anderen ja noch lange nicht helfen muss. :D
    Meine zwei größeren Töchter hatten übrigens jede eine oder mehrere Phasen wo sie absolut nicht in den Arm genommen werden wollten, ich kann mir also auch gut vorstellen dass in deinem konkreten Fall die Mama einfach schon weiß dass Knuddeln nur zu größerer Wut führt.

  • Mein Sohn ist auch kein großer Kuschler, er lässt sich eher streicheln oder durch Worte trösten. Insofern hätte ich persönlich einen Kommentar auch als Unterstellung empfunden und mich genötigt gefühlt, mich zu rechtfertigen. Was ich mich viel eher in der Situation gefragt hätte: warum die Mutter mit dem übermüdeten Kind unbedingt in die Kirche gehen muss...auch wenn da gespielt wird... Ich hätte wahrscheinlich vorzeitig abgebrochen und wäre mit meinem Sohn zum Schlafen nach Hause...aber gesagt hätte ich das an Deiner Stelle natürlich auch nicht. Insofern: Mach dir keinen Kopf!

  • Milk, Deine Frage werde ich mir mal merken, die erscheint mir noch am wenigsten aufdringlich.
    Danke Euch.

    liebe Grüße
    adriela


    Gott trägt dein Bild in seiner Brieftasche. (Tony Campolo)

  • @Milk: deine Frage finde ich auch super,


    so naheliegend aber nicht, das erste was wir eingefallen wäre. Danke !

  • Ich versuche immer Ich-Botschaften zu übermitteln.


    Also z.B. "Oh, das kenne ich. In solchen Situationen nehme ich mein Kind in den Arm, um es zu trösten. So beruhigt es sich am schnellsten."


    So hat der/die andere nicht das Gefühl: "Ich muß das so machen."

  • Das Kind fragen, ob Du oder die Mama es mal in den Arm nehmen sollt?


    Aber vielleicht kennt die Mutter ihr Kind und weiß, dass es nicht will. Meine Kleine will im Moment auch nicht getröstet werden, wenn sie weint. Ich frage sie mehrmals, aber sie sagt jedesmal nein (und will wirklich nicht). Sie will das wohl mit sich selbst ausmachen.

    "Guck mal, hier ist ein bisschen Grün für Deine Kaninchen."
    "Mama, die essen nur Blau!"

    Einmal editiert, zuletzt von Veggie-Mama ()

  • Kind fragen ging gar nicht. Das Kind hat mich an diesem Tag zum ersten Mal gesehen, und das Kind hat auf meine Ansprache gar nicht bis sehr verschüchtert reagiert.

    liebe Grüße
    adriela


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