Gender-Kacke in Schule und Alltag

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Dann eben ohne Pissoir oder mit Kabine ums Pissoir. Ich hab letztens noch einen Radiobeitrag über Unisextoiletten in Schweden gehört und fand das super. Da sagte eine Frau: "Wenn ich nun ein Mädchen bin, aber aussehe wie ein Junge, oder ich bin ein Junge und sehe wie ein Mädchen aus, gibt es doch mit den nach Geschlechtern getrennten Toiletten nur Probleme". Das fand ich richtig toll - bei einer Straßenumfrage in Deutschland käme solch eine Einstellung zum Thema Gendergerechtigkeit wahrscheinlich eher nicht vor.

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


    giphy.gif


    In meinem Waldland geht ein Monster um...

  • davon abgesehen kenn ich viele männer die zwar gern im stehen pinkeln aber das rudel pipimacheb auch nicht leiden können

  • Äh, mit Verlaub - bei Grossbaustellen ist es durchaus üblich, auch Frauenklos zu haben (und auch wenn ich sehr unkompliziert bin, ich mag auch eigene Umziehcontainer).

    Öhm...also bei der Deutschen Bank in Frankfurt gabs keine Damentoiletten.
    Aber vielleicht war die Baustelle einfach zu klein #nägel
    Zu dem Lehrer am Pissoir, bei uns gabs in der Schule Lehrertoiletten und Schülertoiletten.
    Und selbst wenn Schüler und Lehrer gemeinsam einen Raum nutzen sollen, sehen doch auch die Jungs den Lehrer mit Penis in der Hand. Ist das für sie weniger verstörend?

    Einmal editiert, zuletzt von Pamela ()

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Pamela

    Und selbst wenn Schüler und Lehrer gemeinsam einen Raum nutzen sollen, sehen doch auch die Jungs den Lehrer mit Penis in der Hand. Ist das für sie weniger verstörend?

    Guten Frage #gruebel Keine Ahnung, ich glaube darüber haben wir nie gesprochen. Ich vermute mal, dass es für Jungs "normaler" ist, eine Toilette zu betreten und dort als ersten ein Pissoir zu sehen und brunzende Geschlechtsgenossen, auch solche die man lieber niemals unten ohne sehen würde. Für mich war es anfangs gewöhnungsbedürfte und für die Ausbilder auch, die sind teilweise doch arg zusammen gezuckt, wenn ein Mädchen hereingekommen ist. Aber eigentlich ist es egal. In der Ausbildungsstätte, wo meine Tochter im Sommer anfangen wird, da hat es eine Frauentoilette, allerdings wird die auch als Getränkelager verwendet und bisanhin auch als Männerumkleide genutzt.


    Was ich ausdrücken wollte: ich denke, man spürt es wenn man in einen Beruf geht, in dem 80-90% des anderen Geschlechts tätig sind. Sei es durch fehlende Toiletten ;) , Blicke, Kommentare, usw.


    Wenn mein Sohn Dentalassistent werden möchte, dann darf er das. Und ich bin mir sicher, dass es für diesen Beruf weder Brüste noch eine Scheide braucht. Aber ich werde ihm sagen, dass laut den mir bekannten Statistiken der Männeranteil unter den Auszubildenen zwischen 3-5 % liegt. Das es möglich ist, dass er keine Anstellung bekommt weil er ein Mann ist ("ich hätte gerne für mein Praxisteam nur junge, schlanke, gutaussehende Frauen") oder nur weil er ein Mann ist. ("Wie toll! Ein Mann! Den stellen wir sofort ein um zu zeigen wie fortschrittlich wir sind") Sein Geschlecht wird wahrscheinlich für mehr Aufmerksamkeit sorgen als sein Können...und das er auch eine fortschrittlich denkende Frau braucht, wenn er eine Familie gründen will, denn als klassischer Frauenberuf verdient man als Dentalassistent schlecht. Das ist kein "Familienernährerjob".

  • Hallo,


    Hier sind Lehrer- und Schülertoiletten immer getrennt.


    Aber muss es denn überhaupt einsehbare Pissoirs geben? Gerne noch so platziert, daß man sie von außen sehen kann, wenn jemand durch die Tür geht. Ich versteh es nicht.


    Wenn sie denn nötig sind, könnte man sie auch in Kabinen mit einbauen. Wobei ich persönlich ein Pissoir-freie Kabine bevorzugen würde, sitzen mit dem Ding vor der Nase, fände ich jetzt nicht so fein, aber einige Männer für "Sitzungen" vielleicht auch nicht.


    Und klar merken sie es, wenn in einem Beruf deutlich mehr Männer oder Frauen sind. Aber ob es hilft, wenn das an einem speziellen Tag noch mal so offiziell in Geschlechterzugeordneten Listen fixiert wird?


    Ich stell mir vor an einer Schule würde eine Liste mit Jungs-AGs ausgeschrieben und eine mit Mädchen-AGs und jeder solle sich in die jeweils andere Liste eintragen.
    Zuerst mal müsste man bisherige Einteilungen feststampfen und sichtbar machen (was auch hieße, daß die fußballspielenden/Fußballinteressierten Mädchen erst noch mal extra gesagt bekommen, daß sie ein "Jungshobby" haben und die klöppelnden Jungs (die es hier gibt, nicht viele, aber es gibt sie), sehen noch mal hochoffiziell, daß sie ja ein "Mädchenhobby" machen).
    Ich würde denken, dann ist die innere Ablehnung bei denen, die in Klischees denken, erst mal größer statt kleiner und die, die nicht in Klischees denken, nur unnötig verwirren.


    Und was ist mit denen, die innendrin weder Junge noch Mädchen sind oder etwas anderes als daß äußere Geschlecht scheint?

  • Wir haben ja ein recht buntes Umfeld, aber ich bin ziemlich sicher, dass meine Tochter weiß, welche Berufe eher Männer und welche eher Frauen ausüben. Da würden Girlsdays nichts verfestigen, weil sie nicht umhin kommt, es ohnehin zu merken. Trotzdem mag ich die Idee, die Schnupperangebote anders zu betiteln oder aufzuteilen.


    Zu den AGs: bei uns ist das ein Problem. Ich hab den Vater, der die Bau-AG betreut mal angesprochen, ob da auch Mädels mitbauen und der meinte völlig entgeistert "Nee, aber ich würde sie ja nicht wegschicken." Das Problem ist: Ich weiß, meine Tochter würde super gern bauen, aber sie bräuchte Ermutigung um sich zwischen die oft sehr rabiaten Jungs zu trauen und da dann auch wirklich den Hammer in die Hand zu nehmen. Insofern wäre ein AG "Haus bauen für Mädels" schon sinnvoll.


    Was mich grad nervt sind die Lieder im Radio: Obwohl ich einen Sender mit sehr ausgewählter Musik höre, sind es quer durch alle Sparten immer wieder Vorstellungen von Liebe und Geschlechtern, die mir Brechreiz verursachen. Die Frauen sind immer girls oder babys und leben natürlich nur für den einen, mit dem alles toll ist - wann endlich kommen vielfältigere Rollenbilder in der Musik an?

    header.jpg
    Kauf & Tausch von Selbstgemachtem... (für Raben ab 100 Posts & 4 Monaten Mitgliedschaft)


    Autor:innenforum, Textarbeit: http://www.federteufel.de

    Einmal editiert, zuletzt von tulan ()

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke auch, es ist egal ob ich die Jazzdance-AG als Mädchenangebot ausschreibe oder einfach als Jazzdance-AG. Die Kinder/ Jugendlichen wissen ja schon selber ziemlich sicher welches Mädchen- und welche Jungsangebote sind.
    Zumindest war weder im Jazzdance, noch im Floristik-Freifach ein Junge und in den Freifächern Elektrotechnik und Werken war meine Tochter alleine mit den Jungs.


    Fakt ist aber auch, dass manche so klare Mädchen-/bzw. Jungs AG einfordern. Die Mutter einer Klassenkollegin meiner Tochter meinte noch bedauernd zu mir, dass es wenige Angebote "für Mädchen" hatte.
    Ich kam nicht dazu zu fragen, aber ich hätte gerne gewusst, welche Freifächer ihr da vorgeschwebt hätten?


    Mir fällt es schwer auszudrücken was ich denke...also in etwa so:
    wenn ich die "Geschlechterdominanz" eines Berufs gar nicht thematisiere, dann bleiben viele Jugendlich auf der Ebene der indiviuellen Entscheidung. Also so etwa: "Ich werde gerne Floristin, denn ich arbeite gerne mit Blumen und schönen Sachen. Technisches mag ich nichts, Mathe war auch immer mein volles Hass-Fach, kann ich gar nicht. Das ich nie viel verdienen werde ist mir nicht so wichtig, hauptsache ich mag meinen Beruf und später möchte ich ja mal auch Kinder und werden dann erstmal zu Hause bleiben und danach evtl. Teilzeit arbeiten."


    Daran ist ja auf der persönlichen Ebene nichts auszusetzen.


    Aber die gesellschafltiche Ebene wird dabei ausgeblendet. Ich finde es wichtig mit den jungen Menschen zu diskutieren, wieso gibt es Beruf, die fast ausschliesslich von Männern oder von Frauen ausgeübt werden? Welche sind Berufsfelder mit ausgewogenem Geschlechteranteil? Und wie ist die Bezahlung in den verschiedenen Berufen? Fortbildungsmöglichkeiten? Gesellschaftliches Ansehen, bzw. die möglichkeit der gesellschaftlichen Mitgestaltung.
    Und dann auch das zum persönlichen Erleben zurückführen? Was wollte ich werden als ich klein war? Was hat mich geprägt? Wie hat die Gesellschaft auch Einfluss auf mich?


    Und ich denke, dass man das kaum diskutieren kann, wenn man nicht Dinge beim Namen nennt und zwar dass zb. Dentalassistent ein Frauenberuf ist.


    Beim Nachdenken über das ganze habe ich dieses Positionspapier basiert auf einer Vorstudie, die durch das Institut Gender & Diversity der Fachhochschule Ostschweiz durch-geführt wurde gefunden:
    http://www.fho.ch/fileadmin/PD…nspapier_Plan_FHO_Web.pdf


    Da heisst es ziemlich am Anfang:
    "Nachdem die Mädchen und jungen Frauen ihre Bildungs-
    defizite in der Schule und an den Universitäten abgebaut haben
    und ihnen, auch rechtlich, heute eigentlich alle Türen offen stehen
    sollten, bleibt in Bezug auf ihre Lebensgestaltung trotzdem vieles
    beim Alten. Mädchen schaffen es häufig nicht, ihr hohes Potenzial
    später im Berufsleben adäquat umzusetzen. Sie lassen sich sogar
    wieder vermehrt von traditionellen Geschlechterstereotypen leiten
    und beschränken sich dadurch – scheinbar freiwillig – selbst."

  • Das mit den getrennten Klos habe ich auch noch nie verstanden. An den Frauenklos bildet sich immer eine riesige Schlange während bei den Männern die Toiletten leer stehen. Meiner Meinung nach braucht es keine Pissoirs. Dafür könnte man alle Toilettenkabinen für alle zur Verfügung stellen.


    Erinnert mich gerade an das Pause-Lied von Bodo Wartke.

  • Also vielleicht oute ich mich jetzt als altmodisch, aber ich hab auch mal im Norden studiert (Austauschsemester) und da gab es an der Uni auch die gemischten Toiletten.


    Ich mochte es nicht leiden. Die waren halt alle auch recht gut einhörbar und irgendwie fühl ich mich gehemmt, wenn Klogeräusche von einem Mann mitgehört werden konnten. Vor allem wenn es allenfalls noch ein netter Kommilitone war. #schäm

  • Hm, das geht mir bei KolegINNEN aber nicht anders. Ich mag´s generell nicht, vor allem, wenn man sich gegenseitig gesehen hat und weiß wer nebenan ist.
    Aber lauter Privathäuslein wird´s wohl nie geben...


    In Schweden sind gemischte Klos offenbar schon viel üblicher als bei uns, ich fand es völlig OK. Jeder hatte halt seine Kabine und machte zu. Nur als meine Tochter mal auf einem (dreckigen und komisch anmutemdem) U-Bahnhof auf die Toilette musste und es auch nur eine gemischte gab (mehrere Kabinen in einem eigenen, in sich geschlossenem Trakt mit trübem Licht), war mir etwas unwohl und ich hab mich mit in den Vorraum gestellt.


    Obwohl genau genommen meine Töchter auch auf einem Frauenklo und meine Söhne auf einem reinen Männerklo genau so hätten Opfer von... etwas Unschönem ... werden können. Da hab ich aber doch gemerkt, daß es mir in dem Fall so ganz egal dann doch nicht ist.


    Aber ansonsten fände ich es aber ganz OK, wäre aber für Wände von Boden bis Decke, ohne Lücken im Fußraum und obendrüber und gute Belüftung... generell.

  • Das mit den getrennten Klos habe ich auch noch nie verstanden. An den Frauenklos bildet sich immer eine riesige Schlange während bei den Männern die Toiletten leer stehen. Meiner Meinung nach braucht es keine Pissoirs. Dafür könnte man alle Toilettenkabinen für alle zur Verfügung stellen.


    Erinnert mich gerade an das Pause-Lied von Bodo Wartke.

    Das Lied muss ich gleich mal googlen. Kennt ihr "Die Schlange vor dem Damenklo" von Euremütter?


    Für mich sind Toiletten quasi der ultimative Beweis (Teil 1) dafür, dass alle die Leute, die davon sprechen, dass eine Frau auch eine Frau sein soll, Geschlechterdifferenzen doch voll supi und erhaltenwert und Frauen überhaupt nicht weniger wert, sondern halt nur anders seien, Männer und Frauen überhaupt biologisch so unterschiedlich und das doch wunderbar, und Gendermainstreaming ist böse Gleichmacherei - dass das im Wesentlichen lügende Arschlöcher sind.


    Denn sonst könnten sie sich ja mal dafür einsetzen, dass es auf öffentlichen Veranstaltungen mehr Klos für Frauen als für Männer gibt.


    Der Beweis (Teil 2) ist die ungegenderte Medizin, wo sämtliche achsowichtigen, biologisch begründeten Geschlechtsunterschiede auf einmal völlig wurscht sind, wenn es um die Behandlung von Krankheiten bei Frauen geht. Medikamente an Frauen testen? Wozu? Kostet doch nur...


    :evil:

  • Ich bin was die Toiletten angeht kackendreist, bei ei er Schlange vor der Damentoilette benutze ich die Herrentoilette. Da reagieren die Herren übrigens deutlich gelassener als wenn der Joe früher mit einem unserer Wickelkinder den Vorraum einer Damentoilette aufgesucht hat.


    Ich bin begeistert von den Unisextoiletten, wenn ich schon in Reihe pinkeln muss ist es mir egal ob Männlein oder Weiblein neben mir hocken...


    Kiwi

    Einmal editiert, zuletzt von Kiwi ()

  • bei uns findet jetzt eine "Infobörse für Frauen " statt. Mehr Infos steht auf den Plakaten nicht. Worüber informiert wird oder so weiß man nicht. Irgendwo ganz klein sind die Logos der Betreiber und eines davon ist das Arbeitsamt, geht also vermutlich um Jobs. Aber das habe ich erst auf Plakat 5 oder 6 gesehen.

    Immer auf Fettnäpfchensuche...


    Chaosqueen mit Chaosprinzessin ( #female 3/13)

  • "Make metal. litte ladies." #super


    Marc find ich gut. :)



    Die Infobörse für Frauen dagegen ist ein eindeutiger Plakatdessign-Totalschaden. Wer soll da hingehen, ohne zu wissen, um was es geht ? #confused

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


    giphy.gif


    In meinem Waldland geht ein Monster um...

  • Kennt ihr diese Plakate an den Autobahnen, "Abstand halten - Für Ihn" usw? Die Motive gibt es auch hier zu sehen: http://runtervomgas.de/materia…lakate-fuer-die-liebsten/ *würg* ich ärgere mich jedes einzelne Mal, wenn ich an einem vorbeifahre...


    Gesendet von meinem FP2 mit Tapatalk

    ~~ Luxa


    Sometimes something will change and that change

    Will change you


    Strong people stand up for themselves.
    Stronger people stand up for others.