Gender-Kacke in Schule und Alltag

Weil Frauen die ( körperlichen) Folgen einer Schwangerschaft betreffen, die Männer eher nicht.
Warum sollten sie sich mit was befassen, was sie garnicht (direkt) betrifft?
Verantwortungsgefühl??

Wenn es die "Pille für den Mann" gäbe, würdet Ihr Euch denn darauf verlassen wollen? Ich vermute mal, die muss genauso regelmäßig eingenommen werden wie die althergebrachte Antibabypille.
Bis in meine 30er hätte ich diese Verantwortung NIEMALS abgegeben, dafür war meine Angst vor einer Schwangerschaft viel zu groß.

Mag sein, dass die Wissenschaft dann schon gute Verhütungsmittel für Männer entdeckt hätte.
Andererseits wäre ich immer noch diejenige, die die Schwangerschaft durchstehen müsste, mit allen Risiken und Nebenwirkungen. Das ist ein Punkt, der mich auch daran zweifeln lässt, ob ich mich auf einen Mann verlassen wollte, was die Verhütung angeht.

nez perce: für affären und ähnliches gebe ich dir absolut recht, da würde ich das auch selber unter kontrolle haben wollen.

aber bei längeren beziehungen, wo man den partner kennt, da würde ich sehr gerne abgeben wollen.

Ist ja auch immer die Frage, ob man sich einig ist, dass eine Schwangerschaft unter keinen Umständen in Frage kommt oder ob einer von beiden auch dem "Schicksal" eine Chance geben würde...
Für Affären oder One Night Stands kämen für mich sowieso nur Kondome in Betracht.

Fräulein Manfred und Ti.na, im Prinzip sehe ich das auch so.
Allerdings hatte ich früher im Bekanntenkreis auch immer wieder mal Leute, die die Pille gerne verschusselt haben. Wenn ich mir vorstelle, der Man verschusselt die Verhütung, z.B. indem er nicht rechtzeitig die Spritze auffrischen lässt, würde ich mich da auch nicht wohlfühlen. Ich bin mir auch nicht sicher, wie ich mich damit fühlen würde, wenn ich ihn alle drei Monate erinnern würde / müsste. Gute Frage.

Schwierig finde ich bei dem Thema, dass ich mir für mich selbst keine hormonelle Verhütung mehr vorstellen kann. Irgendwie ist es dann ja auch unfair, es vom Mann zu erwarten. Aber das ist jetzt wohl eher eine individuelle Frage.

das kann man ja individuell entscheiden. wer der zuverlässigere in der beziehung ist

hier bin ich eher schusselig und will schon allein deswegen die pille nicht.
die nebenwirkungen wären aber ansonsten für mich auch ein ausschlusspunkt.

und natürlich kann es trotzdem zu pannen kommen,
aber das ist nunmal so. also ich meine, dann kann ich ja schlecht meinen mann runter machen und
würde andersrum wiederum auf verständnis hoffen.

Ich habe heute im Vorbeilaufen eine Werbung von Media Markt gesehen:

"Mütter müssen sich um ihre Karriere, ihr Karma und ihren knackigen Hintern kümmern"

Ja, ich weiß die Werbung soll überspitzen, ich finde den "knackigen Hintern" trotzdem doof.

Hm, ich finde die Werbung ziemlich furchtbar. Wie so ziemlich jede MM Werbung seit "Ich bin doch nicht blöd". Die alten 3 K's werden durch neue ersetzt die ähnlich bevormundend sind wie die alten.

Zitat von nez perce

Aber das ist jetzt wohl eher eine individuelle Frage.

Das denke ich auch, zumal es ja nicht nur von indivuellen Vorlieben, sondern auch von individuellen Lebenssiuationen abhängt. Ein Teenie wird mit größerer Wahrscheinlichkeit eine andere Wahl treffen, als ein Mittfünfziger, der schon mit dem Kinderthema durch ist.

Mein Mann hat eine Vasektomie machen lassen, weil es für ihn nachvollziehbar war, dass ich keine Hormone mehr nehmen und keine Spirale haben will. Ich finde es gut, dass er da von sich aus so die Verantwortung übernommen hat, ohne mit der Wimper zu zucken.

Das hätte er aber sicher nicht gemacht, wenn er noch mind. 2 Kinder hätte haben wollen.

Es ist einfach wirklich eine höchst individuelle Entscheidung und es gibt da kein Patentrezept, das für alle zu jeder Zeit passt. Aber mittlerweile habe ich schon vielen Männern gehört, die ebenfals eine Vasektomie haben machen lassen, es ist also kein exotischer Einzelfall.
Es ist eben nur etwas für die Situation, dass der Mann bzw. das Paar durch ist mit der Kinderplanung.

Von daher möchte ich gern eine Lanze für diejenigen Männer brechen, die keinen Kinderwunsch (mehr) haben und die sehr wohl Verantwortung übernehmen. Und zwar drastisch.

Edit: Ich stelle gerade fest, dass nur der eine Satz ztiert ist, das wirkt jetzt natürlich sehr strange. Ich
hatte eigentlich noch diese Passage von nez perce hier im Kopf bei meinem Posting:

"Wer hat die ernstesten Konsequenzen von Sex zu tragen? Die Frau. Also soll die doch mal gefälligst schauen, dass sie die vermeidet, ist ja ihr Problem. Und dafür kann sie doch ruhig mit den Nebenwirkungen leben.
Von einem Mann (der sich ja notfalls ganz schnell vom Acker machen kann) kann man das ja nicht verlangen. Wieso sollte der Nebenwirkungen riskieren, um einer Frau den "Gefallen" der Verhütung zu tun? Ist dochFrauensache.

Es gehört mittlerweile ja quasi zum guten Ton als Frau die Pille zu nehmen. Wer nicht hormonell verhütet (als Frau), obwohl es möglich ist, ist halt selbst schuld, wenn sie ungewollt schwanger wird.

Oder sie hat dem Mann das Kind böswillig untergeschoben."

Das fand ich dann doch ein bisschen zu pauschalierend.

LG,
Anne

Nein, das war nicht pauschalisierend, das war bewusst polemisierend.

OK, danke für die Aufklärng, nez perce, dann hatte ich das falsch verstanden.

LG,
Anne

Ne, du hast schon recht, das war auch pauschalisierend. Mir ist bewusst, dass nicht alle Männer so denken bzw. viele nicht. Leider habe ich aber gleichzeitig das Gefühl, dass noch in zu vielen Köpfen ein derartiges Denken drin ist. Auch bei Frauen. Da kann man z.B. auch schon verständnislose Reaktionen ernten, wenn man sagt, dass man die Pille nicht mag.

Zitat von nez perce

Leider habe ich aber gleichzeitig das Gefühl, dass noch in zu vielen Köpfen ein derartiges Denken drin ist. Auch bei Frauen. Da kann man z.B. auch schon verständnislose Reaktionen ernten, wenn man sagt, dass man die Pille nicht mag.

Das ist ganz sicher auch so, da bin ich ganz bei Dir.
Nur daraus eben eine Pauschalkeule auf alle Männer zu schlagen, fand ich dann doch etwas überzogen und zu sehr ins andere Extrem bewegt. Das watscht dann all die Männer ab, die eben doch Verantwortung übernehmen und das fände ich schade, denn in genau diese Richtung soll es doch bitte weitergehen (können).
Das war eigentlich mein Punkt.

LG,
Anne

Aus dem Alltag:

Ich erzähle, dass die Kleine nicht in die Krippe geht, sondern wir sie derzeit abwechselnd betreuen, während der andere arbeitet. Ich arbeite vormittags, mein Mann dann bis abends.
Reaktion nur zu meinem Mann: Da hätte er ja gar keine Freizeit mehr. Kinderbetreuung sei ja so anstrengend.

Klar, aber für mich ist das natürlich reines Freizeitvergnügen, die Zeit mit meiner Tochter. Und die Arbeit ist ja eh 'freiwillig'. Das ist nur für den Mann anstrengend.

Hach ja, da passt das Scheidungsurteil meiner Schwester zu: selbstverständlich ist es ihr zuzumuten mit vier Kindern (das jüngste gerade eingeschult) Vollzeit arbeiten zu gehen um die Rentenansprüche aus der Riesterrente die dem Ex zugesprochen wurden wieder "aufzuholen". Aber natürlich kann man nicht erwarten, dass der Ex dann auch die Kinder in der Zeit betreut. Er müsse ja schließlich arbeiten...

@Nollaun und @Schäfchen-14: Paradebeispiele dafür, wie Genderkacke das Leben beeinflusst.

Mitmachtag an der höheren Schule:
Ich erzähle dem Ansprechpartner, dass sich meine Tochter für die MINT-Fächer interessiert und in der Grundschule am Mathewettbewerb teilnimmt.

Er: "Das ist ja ganz beachtlich für ein Mädchen".