Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Nigiri : mir hat wirklich mal eine Frau in einem sehr knappen Neglige aufgemacht...und war etwas enttäuscht #zwinker

    *kicher* das hätte ich ja zu gern gesehen. Wir haben ja auch oft den Fall, dass wir bei Renovierungen helfen - mein Schwager ist Maler, deshalb bekommen unsere Freunde uns dann immer mit Equipment. Und da begegnet mir das auch oft, Handwerk scheint echt schlimm belastet zu sein. Ich walze, mein Mann macht Ecken und abfassen, weil ich ungeduldig und grobmotorisch bin - es gibt praktisch jedes mal Kommentare.

    ~~ Luxa


    Sometimes something will change and that change

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  • Dieses “aus der Hand nehmen “ und Dinge übernehmende finde ich auch extrem anstrengend...diesen ganzen wohlmeinenden Sexismus, der so oft wirklich nett und nicht böse gemeint ist und der sich nur ganz schmal von Höflichkeit abgrenzt. Ich glaube das das gar nicht so einfach ist für Männer. Der nette Kerl der mir im Getränke Markt helfen wollte die Wasserkiste auf den Wagen zu stellen....der hat es sicher nur nett gemeint und ja ich gestehe, dass mich das zwar ärgert weil dahinter steckt , dass ich armes Weibchen das selbst nicht kann, aber in so einer Situation bedanke ich mich artig und erkläre das das Angebot nett ist, ich das aber schon hochkriegen....offenem Sexismus k kann man viel leichter begegnen al s dem fiesen wohlwollendem Sexismus....


    So und nun geht ich böse Emanze mein kastriertes Männlein fragen ob der die lila Latzhose auszieht und mit seinem edelsten Teil die Dachrinne säubert #zwinker

    • Offizieller Beitrag

    ....offenem Sexismus k kann man viel leichter begegnen al s dem fiesen wohlwollendem Sexismus....

    Tsss, was sollen die Nachbarn denken, Kiwi, wenn Dein Mann so auf dem Dach rumturnt. #finger


    In meiner Freizeit kann ich das auch lächelnd übergehen - höchstens mal etwas flapsig antworten, dass ich echt nicht aus Zucker bin... (ich bin nunmal wirklich stärker, als ich vielleicht aussehe).

    Aber im Beruf reagiere ich schon etwas gereizter - Schaufeln können gehört zu einer meiner Kernkompetenzen, das muss ich mir nicht wegnehmen lassen.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Dieses “aus der Hand nehmen “ und Dinge übernehmende finde ich auch extrem anstrengend...diesen ganzen wohlmeinenden Sexismus, der so oft wirklich nett und nicht böse gemeint ist und der sich nur ganz schmal von Höflichkeit abgrenzt. Ich glaube das das gar nicht so einfach ist für Männer. Der nette Kerl der mir im Getränke Markt helfen wollte die Wasserkiste auf den Wagen zu stellen....der hat es sicher nur nett gemeint und ja ich gestehe, dass mich das zwar ärgert weil dahinter steckt , dass ich armes Weibchen das selbst nicht kann, aber in so einer Situation bedanke ich mich artig und erkläre das das Angebot nett ist, ich das aber schon hochkriegen....offenem Sexismus k kann man viel leichter begegnen al s dem fiesen wohlwollendem Sexismus....

    Nur eine Rückfrage für mich,

    sollte der domestizierte Mann solche Höflichkeiten wie Tür aufhalten, Wasserkästen ins Auto heben, in den Mantel helfen oder auf anderweitige Hilfe verzichten? Quasi den großteil des Knigges einfach weg lassen?

  • Es geht um die Intention, finde ich. Tür aufhalten ist für mich z.B. Einfach Höflichkeit, völlig egal ob für einen Mann oder eine Frau. In die Jacke helfen auch. Das sind Gesten, die einfach nett und aufmerksam sind.
    Wo die Genderkacke deutlich ist, ist, wenn ich auf dem Parkplatz noch nicht mal die Klappe am Kofferraum offen hab und mir dann ein Mann die Wasserkiste aus der Hand reißt (überspitzt). Das ist keine Höflichkeit, sondern Überheblichkeit gegenüber dem vermeintlich schwächeren Geschlecht.
    Die Intention macht den Unterschied und ist, würde ich behaupten, in 90% der Fälle deutlich spürbar. Daran hängt für mich dann auch, wie ich reagiere und wie ich mich damit fühle.

    ~~ Luxa


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  • Nicht böse gemeint aber dann ist Berlin und im speziellen deine Umgebung anders als alles was ich kenne. Ich hab noch keine Frau gesehen die einem Mann in den Mantel geholfen hat.

    es sei denn sie ist Pflegekraft und hilft dem 90 jährigen in die Strickjacke.

    Aber mal zurück ab wann ist es denn eine Geste und ab wann sexismus? Du kommst doch selber in die Jacke und den Kasten Wasser bekommst du auch noch slebst ins auto also für beides ist keine Hilfe von nöten.

    Ich sehe da die Grenze etwas willkürlich gesetzt. Das wird nicht leicht für einen Mann der das beachten will

  • Nicht böse gemeint aber dann ist Berlin und im speziellen deine Umgebung anders als alles was ich kenne. Ich hab noch keine Frau gesehen die einem Mann in den Mantel geholfen hat.

    es sei denn sie ist Pflegekraft und hilft dem 90 jährigen in die Strickjacke.

    Aber mal zurück ab wann ist es denn eine Geste und ab wann sexismus? Du kommst doch selber in die Jacke und den Kasten Wasser bekommst du auch noch slebst ins auto also für beides ist keine Hilfe von nöten.

    Ich sehe da die Grenze etwas willkürlich gesetzt. Das wird nicht leicht für einen Mann der das beachten will

    Ich stamme nicht aus Berlin und kenne das sowohl hier als auch in meiner alten Heimat - ich glaube nicht dass das was regionales ist.

    Ich sag ja: für mich ist die Grenze glasklar die Intention, nicht die Handlung an sich. Die kann ich bei Person a total daneben finden, bei Person b tut sie mir gut.


    Ich finde das nicht sonderlich schwer zu beachten: fühlst du dich entsprechend und hast die Ressourcen, hilfst du deiner Umwelt (Mann, Frau, Hund, Käfer) halt ein bisschen und strahlst ein bisschen Wärme in die Welt. Willst du belehren, dich selber stärker und besser fühlen und nur vorzeigen wie toll du bist - lässt du's. #weissnicht

    ~~ Luxa


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  • Nur eine Rückfrage für mich,


    sollte der domestizierte Mann solche Höflichkeiten wie Tür aufhalten, Wasserkästen ins Auto heben, in den Mantel helfen oder auf anderweitige Hilfe verzichten? Quasi den großteil des Knigges einfach weg lassen?

    Das einfachste ist doch in diesen Fällen: einfach fragen, ob Hilfe gebraucht wird. Ich freue mich z. B., wenn mir Leute im Zug anbieten, beim Ein- und Aussteigen den Kinderwagen mit anzufassen. Manchmal nehme ich das Angebot an, manchmal geht es aber alleine besser, so auch mit Wasserkästen etc. In beiden Fällen bedanke ich mich. Und bei echter Höflichkeit geht es doch genau darum: evtl. Schwierigkeiten des/der anderen sehen und Hilfe anbieten - nicht aufdrängen.


    Anbei: was gerade an diesem In-den-Mantel-helfen so besonders hilfreich sein soll, hab ich nie verstanden...

    Besser eine Hand voll und Ruhe, / als beide Hände voll und Arbeit und Luftgespinst.

    Koh 4,6

    .

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde ja, dass Männchen und Weibchen unserer Spezies auf derselben Entwicklungsstufe sind und habe deshalb immer ein bisschen Mühe mit dem Bild des "gezähmten (mehr oder weniger freiwillig) Wilden".


    Höflichkeit finde ich immer erstrebenswert und kann auch wunderbar eine Tür aufhalten, wenn ich als erste dort bin und der Mann die Hände voll hat. Genauso kann ich anbieten, zu helfen, wenn ich sehe, er oder sie müht sich mit einem Kasten Wasser ab.

    Wird mir höflich etwas angeboten, dann freue ich mich darüber, völlig egal von wem. Wird mir Hilfe angeboten, weil der/diejenige offensichtlich zu verstehen gibt, dass ich die Aufgabe allein nicht schaffe, dann muss ich mich darüber nicht freuen.


    Auf Deine Beispiele umgelegt: ich freue mich über aufgehaltene Türen und hingehaltene Mäntel. Wasserkasten schleppe ich nicht (wir haben fliessend Wasser zuhause - den Siphon reinige übrigens immer ich, ich bin die einzige erwachsene Langhaarige im Haus) - aber wenn ich etwas Schweres in die Hand nehme, dann darf meine Umgebung davon ausgehen, dass ich das alleine heben kann. Sonst würde ich um Hilfe bitten. Fragt mich jetzt jemand höflich, ob ich Hilfe brauche, kann ich genauso höflich überlegen und dann ablehnen oder annehmen.


    Der Unterschied liegt im Hintergrund: Höflichkeit hat NULL mit Genderkacke zu tun.


    Edit: es gibt eine einfache Merkhilfe: Höflichkeit ist das, was man jedem Menschen in derselben Situation anbieten würde - wenn man(N) es nur tut, weil frau da ist, dann passt es meistens nicht...


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Zum Knigge: nur weil ein Mann (!) vor zweihundert Jahren mal festgelegt hat, dass er denkt, Frauen könnten sich nicht alleine einen Mantel anziehen (keine Ahnung, wie damals die Damenmode war) und es deshalb eine höfliche Geste wäre, ihr zu helfen, heißt das noch lange nicht, dass das auch heute noch höflich ist.


    Meine erste Assoziation zu "beim anziehen helfen" sind jedenfalls Kleinkinder und nicht unpraktische Damenmode.

    • Offizieller Beitrag

    Man darf immer höflich Hilfe anbieten, aber so, dass der andere sie auch ablehnen darf.


    Ich denke, man muss sich auch als helfende Person fragen, warum denke ich, dass ich helfen muss?

    Das kann sein, weil ich eine Fachperson ist und mein Gegenüber ein Laie

    oder weil ich stärker bin und mein Gegenüber schwächer

    oder weil ich die Person kenne und ich weiss, das sie das nicht kann oder machen mag


    aber wenn der einzige Grund ist, weil mein Gegenüber eine Frau oder ein Mann ist, dann wird es schräg.


    Wenn ich einem winzigen, alten Mann mein Paket praktisch aus den Händen reissen muss, weil er beinahe zusammen bricht aber betont, dass es für mich als Frau doch zu schwer ist...dann ist da schräg.

    Wenn die wildfremde alte Frau einem Vater sein weinendes Baby aus den Händen reisst, weil sie es als Frau bestimmt besser trösten kann als der Vater...dann ist das schräg.

    Wenn mein oberdoofer Mitlehrling, mit das Werkzeug aus den Händen nimmt, weil ich eine Frau bin und er nicht und er denkt, dass alleine dieser Umstand ihn besser qualifiziert, dann ist es doof.

  • Alos wenn ein anderer gekommen wäre um den Kasten rein zu heben wärs ok gewesen? Das wird schwierig vorallem wenn man ein etwas einfacher gestrickter Mann ist und gerne weis was ok ist und was nicht.

  • Der Unterschied zwischen nett und / oder hilfsbereit auf der einen Seite und sexistisch / herablassend auf der anderen Seite ist tatsächlich nicht immer so ganz einfach. Und hängt in ganz vielen Fällen auch zusammen mit meinem Verhältnis zum jeweiligen Gegenüber.


    Zum Beispiel:

    Ich habe einen Kollegen in der Firma, der am Valentinstag allen weiblichen Mitarbeitern eine Blume geschenkt hat - oder es zumindest versucht; ich habe abgelehnt. Weil ich erstens keien abgeschnittenen Blumen mag (was ich ihm als Begründung gesagt habe) udn weil ich die Aktion zweitens affig und show-effektig fand (was ich ihm nicht gesagt habe im Interesse des Betriebsfriedens) und ich ihn drittens nicht mag (was ich ihm auch nicht gesagt habe). Er kam rundgelaufen mit der weithin hörbaren Ansage, er müsse doch mal den Frauen hier in der Firma was Gutes tun, wollte bei jeder seine Blume los werden und dann noch rumplaudern, danke, nein.


    Dann haben wir einen Kollegen, der mir regelmäßich die Kartons mit Druckerpapier aus der Hand nimmt und sie mir hoch trägt. Mit der Begründung "Das ist doch schwer, komm, ich bin stärker". Womit er recht hat - und der tut das auch bei den etwas schmächtigeren Kollegen - das finde ich total nett. Und die Dinger SIND schwer.


    Und wir haben einen Azubi, der anläßlich des Weltfrauentags jeder weiblichen Mitarbeiterin aus dem Kantinenobst einen Obstteller geschnitzt und ins Büro gebracht hat. Weil das in seinem Herkunftsland üblich sei, dass die Frauen am Weltfrauentag was bekommen. Und ich fand das unabhängig von geschlechtsspezifisch sehr süß von ihm - was sicher auch daran liegt, dass ich ihn einfach mag.


    Wie ich die jeweilige Situation beurteile hängt also stark davon ab. Und im Zweifel setze ich lieber edle Absichten voraus und eine vielleicht etwas ungeschickte Umsetzung oder Formulierung.

    Die beste Vergeltung ist, nicht zu werden wie dein Feind (Marcus Aurelius)

  • Ich persönlich finde tatsächlich das "in den Mantel helfen" ein schlechtes Beispiel, genauso wie "Autotür aufmachen." oder "Stuhl zurechtrücken", also diese Dinge, die wirklich üblicherweise der galante Herr für die Dame macht. Das kann ich allein, außer ich hab mir ein Bein/einenAarm gebrochen, hab nen Hexenschuß, bin zu alt oder krank oder Ähnliches. Ich hab das mal einer Freundin gegenüber geäußert, also, dass ich dieses In-den-Mantel-helfen doof finde (da käme bei mir auch keiner dazu, da bin ich schneller :D) und sie sagte, sie sähe das völlig anders, sie wäre schließlich eine Frau. Das ist einer Meinung nach der Sexismus, dass ihr Frau-Sein der einzige Grund ist.


    Unter normaler Höflichkeit verstehe ich beispielweise:

    Türen (also wenn man z.B. ein Gebäude verläßt oder betritt) aufhalten: Ich finde, wer als erster geht, hält die Tür auf, egal ob Mann oder Frau. mann knallt ja üblicherweise nicht der/dem nächsten die Tür ins Gesicht.

    Wasserkästen ins Auto heben: Macht, wer weniger Mühe mit hat / kein Problem damit hat / kräftiger ist.

  • @Kerstin_Pfalz/flummi

    also gibts doch keine Regel sondern es kommt schlicht auf die Sympathie an.

    Ich sehe da jetzt kein sexismus seiten der Herren wenn ich den typ nicht leiden kann sag ich das ich den Kasten selber rein hebe und wenn der typ gut aussieht darf er meinen kasten heben....eigentlich recht leicht nur Herren werden immer auf das Glück und ihre Ausstrahlung angewiesen sein.

    Da hab ich noch mal glück gehabt.

  • Für mich ist es dann eine Form von Sexismus, wenn der Grund für die Hilfestellung das Geschlecht ist.

    Ist der Grund : Sieht so aus , als ob sie Hilfe braucht ist das okay.Sie braucht Hilfe, weil / denn sie ist eine Frau ist das nicht okay.

    Bei Kiwis Beispiel wäre es interessant, ob der" nette Kerl im Getränkemarkt " seine Hilfe auch einem Mann von gleicher Statur angeboten hätte.


    Und der Knigge gilt jetzt auch in den meisten Fällen geschlechtsunabhängig , sie soll / kann / darf auch ihm die Tür aufhalten.


    Der Großteil des Knigge geht auch nicht um den Umgang Mann - Frau !

  • Eine ganz fiese Art von Sexismus - ist es das? - habe ich in einem Ferienjob erlebt, als ich noch jung war. Da habe ich in einem Kühlhaus Ware auf einen Rollcontainer stapeln müssen. Das war manchmal nicht ganz trivial, wenn man falsch gestapelt hat, war es nicht stabil (es waren Milchprodukte); manchmal waren die Regale leer und ich musste jemanden bitten, es mit dem Gabelstapler heranzuholen etc. Die Männer waren mir gegenüber immer nett und hilfsbereit. Das habe ich sehr geschätzt. Leider habe ich irgendwann bemerkt, dass sie nicht allen gegenüber so hilfsbereit waren. Den männlichen Aushilfen gegenüber hat sich die Hilfsbereitschaft in Grenzen gehalten (und da ging es ja auch nicht darum, ob es schwere Produkte waren - fast alle wirklich schweren Produkte waren dann nämlich so schwer, dass niemand die alleine hochheben konnte) und es gab da auch eine Frau, die mit mir zusammen anfing, allerdings nicht als Aushilfe, sondern um dauerhaft dort zu arbeiten. Die war schätzungsweise in ihren Fünfzigern und sah auch ziemlich verlebt aus. Der wurde nicht geholfen, im Gegenteil, über die machten sich alle lustig.


    Das war für mich eine recht unerfreuliche Erfahrung. Ich fand es zwar für mich angenehm, dass die Männer so hilfsbereit waren, die Erkenntnis, dass es aber daran lag, dass ich eine junge Frau war, fand ich sehr ernüchternd.

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...