Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • @Millefolium aber von "gleich sein" sagt ja niemand was. Aber prinzipiell die gleichen Rechte haben finde ich extrem wichtig! Deswegen bin ich doch nicht weniger feminin? #gruebel


    Ich finde die Diskussion aber sehr spannend und fände es schön, wenn wir das untuppernderweise fortführen könnten!

    ich auch, auch wenn ich fast nur lese


    millefolium schrieb gleichwertig...und das ist für mich der unterschied....gleichwertig ist nicht gleich sein....und da stimme ich ihr zu, ich bin kein mann, werde auch keiner ...und ich sehe durchaus unterschiede zwischen mann und frau...diese endlich einmal unbewertet stehen zu lassen, sprich nicht in gut und schlecht zu unterteilen, das wäre mir ein sehr persönliches anliegen...und da empfinde ich den Feminismus mitunter zu radikal...


    lg doris

  • ich glaube, es geht um den Unterschied zwischen Gleichberechtigung und Gleichheit. ich lese bei @Millefolium, dass ihr die Ungleichheit der Geschlechter wichtig ist- weil kaum jemand beruflich das deutlicher täglich vor Augen haben dürfte;)

    Der grat im übertriebenen Feminismus ist fein, wo bei der Forderung nach Gleichberechtigung verloren gehen kann, dass wir dennoch nicht gleich sind, so gar nicht. Männer und Frauen unterscheiden sich in quasi allem, unser Hirn tickt unter völlig anderen hormonellen Schwerpunkten und in anderen Zyklen. Was es umso wichtiger macht, dass wir trotzdem die gleichen Möglichkeiten geboten bekommen und nicht schon im Alltag durch genderkacke in Schubladen gesteckt werden, aus denen es schwer ist, sich zu befreien. Auch die Ingenieurin ist weiblich und auch der Erzieher ist männlich. Östrogen hindert mich nicht am halten einer Schaufel, aber die Gesellschaft tut es evt, wenn sie mir vermittelt, dass Frau das nicht tut.

    Wenn sich"die" Feministin nicht traut, rosa zu tragen( als beliebiges Beispiel für weiblich besetzt), weil sie damit zu weiblich wäre und Angst hätte, die Idee der Gleichheit zu verraten, dann ist das umgekehrte Genderkacke. Wir können gleichberechtigt sein und das fordern, ohne gleich sein zu müssen.


    Vielleicht war das jetzt völlig daneben und ich hab es ganz falsch verstanden, aber das ist bei mir von denen angekommen, die ihre Probleme mit"dem Feminismus" haben.

  • Und für mich ist das auch kein "soziales Konstrukt", ich fahr' voll auf schnöde Biologie ab. ;)

    Das mach ich auch. Natürlich ist nicht alles soziales Konstrukt, was an Männern und Frauen unterschiedlich ist. Dein Arbeitsalltag besteht quais komplett allem besteht, was kein soziales Konstrukt ist.


    Aber: Darüber hinaus ist halt nicht mehr viel. Übers Gebären und Stillen hinaus ist fast alles was wir an Unterschieden sehen halt nur noch eine Frage von statistisch unterschiedlicher Verteilung - und von fließenden Übergängen.


    Natürlich haben Männer im Durchschnitt einen höheren Anteil Muskeln und mehr Körperbehaarung, aber wir alle kennen Gegenbeispiele. Oder bei den psychischen Eigenschaften: Klar sind Männer im Durchschnitt eher auf Status aus und Frauen eher auf Konsens, aber wenn man einen einzelnen Mann und eine einzelne Frau vor sich hat, weiß man trotzdem nicht, welcher von beiden jetzt lieber Kompromisse macht.


    Und eben diese fließenden Übergänge sind das Problem, wenn man anfängt, Bilder von Männern und Frauen festzulegen, die über den harten Kern hinaus der biologischen Unterschiede hinaus gehen. Seit wir "wissen", dass Männer eben biologisch/hormonell "ganz anders" sind als Frauen, gibt es immer wieder Menschen die an ihrem Körper rumoperieren lassen "müssen", damit der Körper zur Seele passt. Ich glaube, bevor wir das so genau "wussten", haben sich diese Menschen einfach die Sorte Kleidung, die sie besser fanden, angezogen und gut war.


    Wenn man diese per OP umgestalteten Menschen mitzählt, gibt es inzwischen übrigens durchaus Männer, die ein Kind geboren haben.


    Kurz: Alles, was man über die Fortpflanzungsfunktion hinaus als "weiblich" oder "männlich" festlegt, macht denen völlig unnötige Probleme, die dann die Ausnahme sind.

    • Offizieller Beitrag

    Da bin ich wie in der Politik: manchmal müssen einige die radikale Idee vertreten, damit der grössere Anteil der "Gemässigten" unterstützt wird und wir gemeinsam ein Stück weit kommen.


    Der Umweltschutz ist ein toller Vergleich der oben kam: da waren die radikalen Aussteiger wichtig, damit heute vielen Menschen "mal aufs Auto verzichten" - jeder Schritt in die richtige Richtung ist toll, ob Trippelschrittchen oder Weitsprung.


    Will heissen: ich freue mich über jedeN, der Menschen gleichwertig findet, auch wenn meine persönlichen Ansichten radikaler sind.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich finde ja, man kann durchaus Feministin oder Feminist sein ohne gleich alles, was irgendjemand unter dem begriff "Feminismus" verbreitet gut zu finden. Man kann ja auch konservativ sein ohne jeden einzelnen Gedanken, den dir CSU so hervorbringt, zu unterstützen oder christlich ohne jede Ausprägung von christlichem Fundamentalismus gut zu finden oder, oder, oder.


    Ich finde es eigentlich sehr schade und auch eine unfaire Argumentationstaktik wenn bei solchen Themen immer gleich an den radikalen Rändern rumargumentiert wird.

  • Zitat

    Seit wir "wissen", dass Männer eben biologisch/hormonell "ganz anders" sind als Frauen, gibt es immer wieder Menschen die an ihrem Körper rumoperieren lassen "müssen", damit der Körper zur Seele passt. Ich glaube, bevor wir das so genau "wussten", haben sich diese Menschen einfach die Sorte Kleidung, die sie besser fanden, angezogen und gut war.


    Wenn man diese per OP umgestalteten Menschen mitzählt, gibt es inzwischen übrigens durchaus Männer, die ein Kind geboren haben.


    Kurz: Alles, was man über die Fortpflanzungsfunktion hinaus als "weiblich" oder "männlich" festlegt, macht denen völlig unnötige Probleme, die dann die Ausnahme sind.

    wichtiger Aspekt!

  • Nur kurz, muss gleich los, aber das brennt mir auf der Zunge.


    Ich habe ja leider noch kein Kind. Solche Aussagen, dass Weiblichkeit an Mutterschaft hängt, finde ich darum immer recht verletzend.


    Was sind dann Frauen ohne Kinder? Weniger feminin? Werde ich erst dann zur richtigen Frau wenn ich ein Kind geboren habe? Was bin ich vorher? Auch wenn ich gerne Kinder hätte, ein Mensch ist doch auch ohne Nachwuchs ein vollständiges Wesen.

  • Danke Ainu. Ich persönlich definiere mich definitiv nicht über meine Mutterschaft und die Tatsache, das ich meine Kinder ausgetragen habe und sie (sicher kürzer als viele hier, aber das hat andere Gründe) gestillt habe, seit sie auf der Welt sind teile ich in allen Aspekten die Verantwortung mit meinem Mann und ähhhh...ja...wenn ich mir so einige Frauen in meinem Umfeld anschaue teile in weiten Zügen sogar Elisabeth Badinters Einstellung bezüglich des Stillens, auch wenn das in meinen Augen eine ganz individuelle Sache ist und nicht für jede Frau gilt.

    Überhaupt finde ich den oft herangezogen Biologismus nervig weil Xenia wies ja schon darauf hin, er gar nicht so viele Unterschiede begründet wie oft geglaubt.


    Und ja, ich würde mich durchaus als Feministin bezeichnen und trotzdem als Frau. Ich bin gerne und mit Leidenschaft Frau und ich mag Männer. Auch diejenigen mit denen ich immer wieder diskutieren muss...einfach gestrickte denen es nur um dümmliche Provokstion geht mal ausgenommen 8o.

    Es überrascht mich immer wieder, dass da vor dem inneren Auge einiger (Männer und Frauen) ein äußerliches Bild von mir entsteht, dass tatsächlich im RL so gar nicht passt oder eben umgekehrt ich wenn ich meine Gedanken diesbezüglich äußere ein überraschtes "so siehst Du gar nicht aus kommt"...sind häufig die gleichen , die bei einer Freundin von mir, die ein sehr femininer, feiner Und eleganter Typ ist , völlig entsetzt fest stellen " Du siehst ja gar nicht aus wie eine Lesbe!" ....tja....Überraschung, sowohl als Lesbe als auch als Emanze kann mal voll und ganz Frau sein uns Spaß an Mode und Attraktivität haben ;)...

  • Nur kurz, muss gleich los, aber das brennt mir auf der Zunge.


    Ich habe ja leider noch kein Kind. Solche Aussagen, dass Weiblichkeit an Mutterschaft hängt, finde ich darum immer recht verletzend.


    Was sind dann Frauen ohne Kinder? Weniger feminin? Werde ich erst dann zur richtigen Frau wenn ich ein Kind geboren habe? Was bin ich vorher? Auch wenn ich gerne Kinder hätte, ein Mensch ist doch auch ohne Nachwuchs ein vollständiges Wesen.

    Ich habe klar und deutlich gesagt, es geht mir um "mein" Kernthema. Es ging nicht darum, Frauen ohne Kinder als weniger Frau darzustellen. Dieses ständige "Jetzt fühle ich mich aber verletzt!" geht mir gelinde gesagt auf die Ketten.

  • Nur kurz, muss gleich los, aber das brennt mir auf der Zunge.


    Ich habe ja leider noch kein Kind. Solche Aussagen, dass Weiblichkeit an Mutterschaft hängt, finde ich darum immer recht verletzend.


    Was sind dann Frauen ohne Kinder? Weniger feminin? Werde ich erst dann zur richtigen Frau wenn ich ein Kind geboren habe? Was bin ich vorher? Auch wenn ich gerne Kinder hätte, ein Mensch ist doch auch ohne Nachwuchs ein vollständiges Wesen.

    ich denke nicht, das Millefolium das so gemeint hat.

    Weiblichkeit hängt natürlich nicht an Mutterschaft, bedeutet aber die Möglichkeit zur Mutterschaft. Und sollte es zur Mutterschaft kommen, ist das nochmal ein so besonderer Zustand, dass er zu einem zentralen Thema wird.

  • nein, bei transsexuellen frauen beinhaltet es keine möglichkeit der mutterschaft im hier gemeinten sinne. und es gibt männer, die diese möglichkeit haben, nämlich transsexuelle.

  • Es gibt im Feminismus radikale Strömungen, die Mutterschaft als letzte "Bürde" darstellen, die uns die Biologie noch aufzwingt. Und ich finde, dass kann man hier auch einfach mal stehen lassen.


    Übrigens zeichnen sich konservative Männer nicht dadurch aus, dass sie ihren Frauen im WB nicht die Wäsche waschen. Das ist doch großer Quatsch.

    Ich habe es bisher nur ganz selten erlebt, dass Männer ihren Frauen im WB nicht den Haushalt schmeißen.

  • dass Männer ihren Frauen im WB nicht den Haushalt schmeißen

    Schon diese Formulierung - sicher nicht so gemeint, aber doch bei mir so ankommend - impliziert, dass der Haushalt Sache der Frauen ist und die Männer das im Wochenbett ausnahmsweise den Frauen abnehmen.

  • Ja, das war mir klar, dass das jetzt wieder kommt. Ich beziehe mich dabei aber auf die ursprüngliche Aussage und da war das extra polemisch so gestaltet.

  • Ich habe nicht jedes einzelne Posting Wort für Wort gelesen, sondern bin über diesen Satz gestolpert und habe ihn zitiert und dabei betont, dass es wahrscheinlich anders gemeint war, als ich es auffasse. Wollte nur verdeutlichen, wie missverständlich Formulierungen sein können. Und - tadaa - das war auch so missverständlich, dass von Dir ein "war ja klar" kommt. Herzlichen Dank. Ich werde nicht mehr auf Beiträge von DIr eingehen, es scheint keinen Zweck zu haben.

  • Also für mich schließt sich Feminismus und seine Weiblichkeit mögen nicht aus. Der Feminismus ist für mich das gedankliche Konstrukt dahinter, die Überzeugung, dass Frauen und Männer und alles dazwischen zwar biologische Unterschiede haben mögen, aber trotz allem völlig gleichwertig sind und deswegen auch in allen Bereichen gleichberechtigt sein sollten.

    Ich glaube kaum eine Feministin bestreitet, dass es nunmal eine Einzigartigkeit des weiblichen Organismus ist, Kinder auszutragen und stillen zu können. Aber für mich ist das einfach nur ein ganz kleiner Aspekt meines Lebens. Und daher nervt es mich, wenn immer auf dieser einen Besonderheit "herumgeritten" wird, wenn sie den größten Teil meines Lebens im Alltag so gut wie keine Rolle spielt.


    Es gibt ja dann auch noch dieses Vorurteil, dass Feministinnen es ja ablehnen, auf ihr Äußeres zu achten. Auch da kann ich immer wieder nur mit dem Kopf schütteln. Auch hier im Forum habe ich das schon öfters gelesen "naja, ich trage halt gerne Kleider und koche gerne". Auch das sind für mich einfach nur Äußerlichkeiten, die 0,0 mit Feminismus zu tun haben. Ich mach mich auch gerne zurecht, schminke mich jeden Morgen und liebe hohe Schuhe. Das hat doch alles nichts damit zu tun, der Ansicht zu sein, dass Frauen und Männer bitte endlich gleichberechtigt sein mögen.


    Und @Millefolium Ich schätze deine Ausführungen oft sehr, gerade mit deinem Hintergrund als Hebamme. Und ich bin an sich auch ein Fan von klaren Worten. Aber ich finde es trotzdem recht doof, auszuteilen und wenn andere ausführen, was sie zb an verschiedenen Aussagen stört oder verletzt (ich finde sowas immer interessant zu lesen, weil ich viele Dinge zb gar nicht im Bewusstsein hätte) mit einem genervten "war ja klar" zu entgegnen. Ich finde es nämlich gerade schön, wenn Leute sich gegenseitig sensibilisieren...

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

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    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)