Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Und der unmittelbare Leidensdruck setzt vielleicht später ein - oft erst im Berufsleben, nicht mehr zB bei der Frage, ob auch die Tochter Abi machen sollte (und wenn, sind solche Fragen in einen anderen, eher schulkritischen Kontext eingebunden). Das erscheint uns heute undenkbar und ewig her.

    Ja, das denke ich auch. Das macht es auch schwierig für junge Frauen, die Schwierigkeiten ernst zu nehmen.

    das fürchte ich auch, denn das was für meine Generation noch zu erkämpfen war, ist für unsere töchter ja schon ein stück normal geworden...


    und ich bekomme hier häufig mit, auch bei meinen Töchtern, dass sie die von mir aufgewendete Energie auf beruf und kinder, so nicht wollen...sie empfinden das als zu zehrend...und teilweise ist es das auch...zumindest war es das ...

    was aber nichts daran ändert, dass ich die Gleichwertigkeit immer und immer wieder betonen werde....


    lg doris

  • Ich kann das für mich unterschreiben. Je älter ich werde, desto kämpferischer werde ich. Denn das was meine (und Eure) Mutter erkämpft hat, führte dazu, dass ich bis nach meiner Promotion keine Frauen spezifischen Nachteile hatte. Ebenso wie meine Mitstudierenden.


    Insofern, vielleicht ist es auch einfach ein Erfolg, dass Eure Töchter (noch) nicht kämpfen. Und wenn sie es müssen sind sie stark genug es zu tun!

  • das ist etwas, das ich auch bedrohlich auffällig finde, dass die kommenden Generationen alles über Bord geworfen haben, für das die letzten Generation gekämpft haben- warum ist das so?(natürlich nicht alle und nicht alles)

    Also auf die Frage bezogen, wieso junge Frauen oft nicht nach Gleichberechtigung verlangen.


    Als junge, weiße, halbwegs attraktive, kinderlose Frau gibt es zwar Grenzen des Erlaubten, die du besser nicht überschreiten solltest, aber wenn du innerhalb dieser Grenzen bleibst, wäre Gleichberechtigung ein Abstieg.


    Das ändert sich natürlich mit dem Alter und mit dem Familienstand. Es ist insgesamt also nur eine kurze Zeit lang wirklich relevant. Aber es erklärt, wieso junge Frauen, die einfach in der Gegenwart leben, und nur ihre eigenen Erfahrungen betrachten, Gleichberechtigung für erreicht halten. Oder sogar denken, sie wären als Frauen doch eigentlich besser dran als die Männer - und die ganzen verbohrten alten Emanzen würden sich halt blöd anstellen.


    Das ist meiner Einschätzung nach aber schon länger so - um nicht zu sagen, wahrscheinlich ist das schon immer so.

  • undine, dass erkläre ich gern. Vorausschicken möchte ich, dass das ein Erfahrung aus dem RL ist und ich mir hier nicht in diese ganz extremen Schubkaden gepackt fühle.

    Wenn hier in meinem sehr konservativen ländlichen Umfeld (nicht in meinem Bekanntenkreis) Diskussionen z.B um Gendergerechte Sprache aufkommen , tun hier viele so als sei ich eine faschistische Kampfemanze in lila Latzhose die mit gezückter Gartenschere nur darauf lauert alles männliche mit Stumpf und Stil auszurotten und das ist eben gar nicht so... Und trotz aller nich immer vorhandenen Kampfeslzst ärgert mich das mitunter...

  • @Kiwi das hatte ich schon verstanden, dass Du nicht das Forum meinst. Ich kenne auch solche Leute, habe aber nicht das Gefühl, dass das gerade in der jüngeren Generation so ist. In der Familie gibt es z.B. mehrere Personen, die nicht damit klar kamen, dass ich bei der Hochzeit meinen Nachnamen behalten habe. Die sind alle mindestens so alt wie ich. Mit gendergerechter Sprache brauche ich da gar nicht um die Ecke zu kommen ;)

    Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es verstehen.


    Konfuzius

  • Liebe Aoide ....sei so gut und bleib. Auch wenn ich dich nur virtuell kenne, bist Du mir in vielen Di gen ein Leuchtturm....

    #schäm Weia, was hab ich angerichtet. Ich bin schon noch da. Und irgendwie dan auch in diesem Strang. Der tut mir aber grad nicht gut.

    Aoide, bitte nicht wegen mir! Ihr habt mir doch jetzt den Kopf zurecht gerückt... Das wäre schade.

    U.a. deinetwegen tut er mir nicht gut, @Millefolium . Aber dass ich deinetwegen (deiner AFD-nahen Argumentation und deiner heutigen Diskussionshaltung wegen) ein Forum verließe, in dem ich nun schon so viele Jahre "zu Hause" bin - nun, das bestimmt nicht.

  • Hörverstehenstext eines Spanischbuches: Ein junger Mann wird gefragt, wer bei ihm zuhause in Deutschland die Hausarbeit macht, seine Mutter und seine Schwester? Er antwortet nein, er macht alles selbst. Begründung: Weil er nicht mehr zuhause lebt, sondern in einer WG. :thumbdown:

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • Aoife, diese Reaktion finde ich wiederum irgendwie ungerecht, wenn eine deutlich jüngere Frau Dir gegenüber signalisiert "Ok, irgendwie hab' ich da was immer noch nicht richtig verstanden, ich überlege mir das jetzt nochmal ganz genau."

  • Hallo,


    Ich merke bei meinen Töchtern, daß sie vieles lockerer sehen als ich. Daß sie mir z.B. bei dem weiter vorne geschriebenen Beispiel sagen, daß sie selbstverständlich davon ausgehen, daß "Experten" beiderlei Geschlechts sind und gar nicht auf die Idee kommen, das könnten nur Männer sein. Oder daß ihnen andersrum neutrale Formulierungen leichter von den Lippen kommen, wo ich erst mal überlegen muss, wie man da ausdrücken könnte, ohne daß es Hölzern klingt oder ewig lang wird. Sicher spielt da eine Rolle, daß sie öfter mal englische Begriffe verwenden, die in der Regel tatsächlich neutral sind.


    Oder daß der Wunschberuf einer Tochter eher ein Männerberuf ist - sie guckt mich recht fragend an, wenn ich das erwähne und fragt "Wieso? (das da vorrangig Männer arbeiten macht ein Beruf ja noch nicht zum MÄNNERberuf) und als zweites: "Na und?


    Sie ist viel im Internet unterwegs, war auch in diversen Teams, Supports... Mal erkennbar als weiblich, mal mal mit neutralem Nick, mal mit einem, der die meisten einen männlichen Inhaber vermuten ließ. Sie konnte im "ernst genommen werden" keinen Unterschied feststellen, User, die mit blöden Sprüchen rumkamen gab es so oder so.

    Vielleicht ist die Generation bei solchen Sachen doch schon an einem anderen Punkt. Wünschen würde ich es ihnen.


    Da wo sie Nachteile für irgendwen sehen, können sie durchaus auch recht kämpferisch werden, aber ich habe das bisher selten in geschlechterbezogenen Themen erlebt. Inwiefern das am Umfeld (Familie, Schule, Bekanntenkreis, Freizeitbeschäftigung...) liegt und am Typ (sie konnten wunderbar Pferdefable und dreckiges Outdoorkind zeitgleich ausleben), kann ich natürlich nicht einschätzen.


    Mein Problem bei der ganzen Gender-Sache ist, daß man es irgendwie nie "richtig" machen kann. Es gibt offenbar ein "richtig" nur scheine ich es nie zu erkennen.


    Ein Beispiel:


    Hier im Forum geht es z.B. viel darum, daß ein Kind zuallererst ein Kind ist und seine Interessen und so weiter frei wählen sollte.


    Wenn ich aber dann z.B. davon erzähle, daß ich es großen Mist finde, wenn da wo ich arbeite im Ferienprogramm alljährlich Fußball und Tanzen als Alternativen angeboten werden, weil auch bei theoretisch freier Wahl zumindest tendenziell schon deutlich wird, was wem eher zugeordnet wird (wir sind nun mal leider noch nicht da angekommen, wo wir uns hinwünschen) und daher lieber darum kämpfe, daß andere, aus meiner Sicht neutralere Aktionen gemacht werden, muss ich mich hier dafür rechtfertigen.


    Warum ich die die Angebote nicht geschlechtergetrennt mache, nur diesmal eben Fußball für Mädchen und Tanzen für Jungs.

    Abgesehen davon, daß ich so eine Zwangsbeglückung nicht mag (DU MUSST XY machen, WEIL du ein Junge/Mädchen bist - da ist es dann aus meiner Sicht immer noch besser, wenn die Angebote wenigstens theoretisch offen sind) generell daneben finde,finde ich nun mal, daß Kinder eben so lange wie möglich und da wo es möglich ist, einfach "Kinder" sein sollten. Klar dürfen Jungs Fußball spielen und Mädchen tanzen wollen (genau so wie umgekehrt)), aber ich muss das weder durch eine direkte Gegenüberstellung verstärken noch zwangsweise ändern (Zwang sorgt nach meiner Erfahrung selten dafür, daß sich im Fühlen und Denken wirklich was positiv ändert)

    (Warum man dann nicht wenigstens heute Tanz und morgen Fußball für alle, die Interesse haben anbieten kann, erschließt sich mir z.B. nicht - müssen immer alle Kinder teilnehmen und es muss "für jeden was" dabei sein.)


    IRL bekomme ich gesagt, daß ich zum einen völlig übertreibe und zum anderen,. die Interessen der Kinder nicht sehe, weil die Jungen(!) nun mal ein Fußballangebot haben wollen und die Mädchen "auch irgendwas brauchen".


    Tja, und hier werde ich dann ebenfalls abgewatscht (so fühlt es sich jedenfalls an), weil ich nicht nach Geschlechtern getrennte Aktionen mache - nur das Vorzeichen wird andersrum gesetzt.


    So ist mir das schon öfter gegangen...


    Da muss ich auch aufpassen, daß ich weder in der einen noch in der anderen Richtung denke "Ach kommt, lasst mich einfach in Ruhe damit"...

  • Mein Problem bei der ganzen Gender-Sache ist, daß man es irgendwie nie "richtig" machen kann. Es gibt offenbar ein "richtig" nur scheine ich es nie zu erkennen.

    Ja, so geht es mir auch.

    Und plötzlich werde ich in die AFD-Ecke gekehrt und denke mir "Hä??? Was ist denn jetzt hier los?".

  • Hallo,


    Ich gehe davon aus, der AFD-Vorwurf hat einen klaren Hintergrund, den ich nur nicht kenne (Vielleicht aus einem einem anderen Strang, in dem das erwähnt wurde?) . davon war ich ausgegangen. Ansonsten fände ich ihn absolut daneben und fast schon verläumderisch. Und selbst wenn es so ist, finde ich es ein Unding, so etwas anderswo dann als "Argument" heranzuziehen...


    edit, überschnitten... ich lass es aber mal stehen...

  • Xenia, wie meinst du das mit dem Abstieg?

    Abstieg aus einer bevorzugten Position.


    Ziemlich viele junge Frauen denken (und erklären auf Nachfrage), dass sie in der derzeitigen (nicht völlig gleichberechtigten) Gesellschaft die bessere Position haben im Vergleich mit gleichalten Männern.


    Und wenn man einer jungen Frau, die den Eindruck hat, dass sie alle Möglichkeiten hat, die ein Mann hat, und zusätzlich noch ein paar mehr, sagt, man wolle Gleichberechtigung erreichen, dann wird sie die Nase kraus ziehen und den Vorschlag ablehnen.

  • Ansonsten fände ich ihn absolut daneben und fast schon verläumderisch.

    Halt dich bitte mit Verleumdungsvorwürfen zurück, wenn du nicht richtig lesen willst: Nur ein paar Posts drüber habe ich das ausgeführt. Hier: #10.925 Dann lies auch bitte Millefoliums Posts davor. Das ist nicht alles durch ihre berufliche Sicht zu erklären.

    Davon ab: Die AFD ist eine Partei, deren Grundsätze ich persönlich zwar zutiefst verabscheue, aber eine rechtmäßige. Was hat es also mit Verleumdung zu tun, wenn ich jemanden aufgrund seiner Aussagen diesem rechten Spektrum zuordne?


  • Hallo,


    Aoide, dann lies du bitte auch das "fast".


    Ich halte dich für intelligent genug, so etwas nicht mal eben daherzusagen und dabei zu denken "Ach, schließlich ist das schließlich eine ganz normale Partei wie jede andere" sondern solche Bemerkungen sehr wohl gezielt einzusetzen, um jemanden bzw. zumindest dessen Gedankengänge in eine Ecke zu drängen und "unmöglich" zu machen.


    Ich bleibe dabei, unabhänig vom Inhalt der aktuellen Diskussion finde ich einen derartigen Diskussionsstil unmöglich.

    Andere können das gerne anders sehen und solche Bemerkungen hilfreich und zielführend finden und der Meinung sein, so etwas mache mehr Lust auf einen guten, respektvollen Austausch Meinungsfreiheit.#weissnicht

  • Den Diskussionsstil finde ich hier gerade auch sehr schade. Ich habe die Beiträge von @Millefolium gerade extra nochmal durchgelesen. Ja, ich finde es auch problematisch, die Gebärfähigkeit von Frauen so zu betonen, eben weil es Frauen, die nicht gebären und oder stillen können oder wollen abwertet. Gerade bei denen, die wollen und nicht können wird dadurch auch das ohnehin schon vorhandene Leid unnötig verstärkt. Und weil es denen das Wort redet, die andere Fähigkeiten von Frauen kleinreden wollen. Auf der anderen Seite finde ich es absolut nicht ok, jemanden, der einer radikalen politischen Gruppe in einem einzigen Punkt nahekommt - und @Millefolium hat nicht genug Details erzählt, dass wir wissen könnten, wie nahe wirklich - gleich die gesamte Gesinnung dieser Gruppe zu unterstellen. Das ist intolerant und führt genau zu diesen gesellschaftsspaltenden Problemen, die wir gerade an so vielen Punkten erleben. Warum können wir einander denn nicht einfach mal so lange zuhören, bis wir die andere wirklich verstanden haben, und die Keule einfach mal stecken lassen?


    Übrigens finde ich einen Feminismus, der die Geschlechter völlig gleichmachen will auch nicht gut. Ist nicht ein Teil des Problems, warum es so wenig weibliche Führungspersönlichkeiten trotz Quotendiskussion und allem gibt, dass viele Frauen sich in der Haut, die sie sich für den Weg dahin zulegen müssen, nicht wohl fühlen? Der Weg für mich ist nicht, dass wir alles so machen, wie es die Männer schon immer machen, sondern, dass die Gesellschaft im Ganzen sich verändert, so dass Frauen und Männer sich wohlfühlen können. Und da gehören eine Menge Dinge dazu, die traditionell eher weiblich besetzt waren, die Männer aber auch können, wenn man sie nur lässt. Und auch wenn man argumentieren kann, dass das ja keine ureigenen weiblichen Eigenschaften sind, kommen wir nicht dahin, wenn wir die Unterschiede komplett verleugnen - seien sie nun biologisch oder durch die Sozialisation bedingt.


    Edit: ich kann mir übrigens vorstellen, dass eine, die beruflich Frauen beim Gebären begleitet eben einen besonderen Blick auf diese Seite der Weiblichkeit hat, jede von uns kennt doch diesen berufsbedingten Tunnelblick, oder? Ich habe da wirklich keine Sekunde an die AfD gedacht beim Lesen.

    Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es verstehen.


    Konfuzius

    Einmal editiert, zuletzt von undine ()

  • Es geht nicht darum zu leugnen, sondern darum das Gewicht davon wegzunehmen. Wie oft höre ich aus konservativer Ecke: Männer und Frauen sind gleichwertig aber nicht gleich. Und dann wird der Unterschied riesig betont und daraus Verhaltensregeln generiert und diese als biologisch und "natürlich" dargestellt. Hat seinen Ursprung übrigens im ausgehenden 18.jh, davor war die Argumentation nicht in der Form essentialisierend.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7