Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Ich find, auch der Männerkalender ist sexistisch. Und im Arbeitskontext würde ich mir den niemalsnicht aufhängen.

    Auch wenn die Männer anders (weniger unterirdisch) dargestellt sind als vergleichbare Frauen in entsprechenden Kalendern.

    #weissnicht

    mamaraupe (*1973) mit paparaupe (*1969), großer raupe (*06/06), und kleiner raupe(*02/10)

  • Tolle Analyse tulan #ja


    Diese hier fand ich sehr bezeichnend:


    "Bei den Männern gibt es mehrere grauhaarige Exemplare, bei den Frauen sieht keine älter aus als 25."


    "Die Männer tun Dinge (auch wenn sie deutlich posiert wirken: Sie ziehen sich an, sie rollen Lasten, sie reparieren. Die Frauen tun nichts, außer sich zeigen."


    "Die Männer sind alle bekleidet (es gibt keinen einzigen in Bademode, nur einen im Bademantel),

    von den 12 Frauen sind 4 (vielleicht auch 5) gänzlich nackt und nur eine trägt eine lange Hose , die anderen nur
    Unterwäsche oder Bademode
    "

    Wenn man das so nebeneinander liest, ist der Frauenkalender immer noch sexistisch und der Männerkalender zementiert ebenfalls den "aktiven Mann".


    Davon ab,etwas OT:

    Ich finde die Männer im Kalender alle nicht hübsch/schön/ansprechend: sie sind zu muskulös, zu "gewollt sexy-stark", aber das ist mein persönliches Ding.


    LG,

    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

  • Ich finde solche Bilder in Arbeitszusammenhängen oder ähnlichem (auch Verein) völlig deplatziert.


    Kann man sich ja zuhause aufhängen. Aber in sozialen Situaionen wo eine Einzelperson oder kleine Gruppe sowas aufhängt, was andere vielleicht störend findet, mag ich das nicht

    geht mir genauso.


    Und ich fände es nicht nur deplatziert, sondern auch sexistisch, wenn mir ein männlicher Kollege sowas geben/schenken/ in den Umkleideraum hängen würde.

  • Ich danke Euch für die Analysen!


    ...und kann Euch versichern: unabhängig davon, wie man den Kalender jetzt im Einzelnen bewertet, ist es von "meinen Jungs" völlig in Ordnung. Man muss sie einfach kennen um zu wissen, dass es die gleiche Qualität hat, als hätten sie ein Blümchen auf die Fensterbank gestellt oder ein maritimes Bild aufgehangen. Wobei weder Schiff-Bild noch Blümchen diesen selbstironischen Touch gehabt hätten.

  • Die Darstellungen in den Kalendern sind doch offensichtlich sehr verschieden. Bei den Männern gibt es mehrere grauhaarige Exemplare, bei den Frauen sieht keine älter aus als 25. Bei den Männern ist etwas mehr Kleidung zu sehen bzw. kleidet die Kleidung wirklich - schon die Frau auf dem Cover trägt einen Bikini der nichts verdeckt. Die Männer sind (zumindest einige) charismatisch, wenn auch alle muskulös, die Frauen sind nicht nach Charisma ausgesucht, sondern nach Modellmaßen am Körper. Die Männer lächeln oder schauen selbstbewusst, die Frauen tw. unterwürfig, als böten sie sich an. Die Männer sind, wenn sie sexy schauen, eher kokettierend. Die Frauen sind in Farbe fotografiert, die Männer schwarz-weiß. Die Männer sind sehr verschiedene Typen_ langhaarig, kurzhaarig, alt, jung. Die Frauen sind alle lang- und glatthaarige barbusige Schönheiten. Die Männer tun Dinge (auch wenn sie deutlich posiert wirken: Sie ziehen sich an, sie rollen Lasten, sie reparieren. Die Frauen tun nichts, außer sich zeigen. Die Männer sind alle bekleidet (es gibt keinen einzigen in Bademode, nur einen im Bademantel), von den 12 Frauen sind 4 (vielleicht auch 5) gänzlich nackt und nur eine trägt eine lange Hose , die anderen nur Unterwäsche oder Bademode usw usf. Es wäre ein ganz anderer Kalender, wenn auch ältere Frauenkörper ästhetisch dargestellt wären - stellt euch mal vor, da wäre eine grauhaarige Mitfünfzigerin zu sehen. Und eine Frau in Latzhose mit raspelkurzen Haaren, die auffordernd guckt. Und eine mit Rastazöpfen und hochgekrempelten Ärmeln, die etwas repariert ... das wäre ein ganz anderer Kalender, der auch bei mir eher in die Sparte Kunst fallen würde. So einen Kalender hätte ich gern.

    danke.

    ich kann diese relativiererei, warum männer andere kalender kriegen als frauen, nicht mehr hören.

    • Offizieller Beitrag

    Für die mädvhen ein Selbstverteidigungskurs und für die jungen ein antiaggressionstrainibg. Ich kotz im kreis!!!!

    Und die koennen dann nicht mal frei waehlen? Ich denke beides taete allen (den meisten) Kinder gut.

  • Mal was schönes.

    Ich liebe Lego, die greifen das wirklich schön auf. Einige Puppen haben Bart andere Lippenstift viele sind ganz neutral. Die bemühen sich echt um diversity.

    Bei Duplo die Dunkle Feuerwehpuppe habe ich jetzt Sterni Erzählt, das das ne Feuerwehrfrau weil hat keinen Bart, jetzt sind das zwei Feierwehrfrauen und zwei Feuerwehrmänner, die sie liebt.

    Gerade von Junior den Feuerwehr Koffer geholt. Als Geschenk für ihren Cousing. Da ist auch eine Feuerwehrfrau dabei. Die Bilder sind zwar manchmal etwas albern, doch wie die Kinder damit spielen ist was ganz anderes.

    Wie kommt ein Flugzeug in Mädchenhände? Lego Duplo Mini Maus mit Flugzeug und Mini Maus fliegt sogar selbst. Bei diesen blöden Wunderhaus Folgen was wir bei den Großeltern immer guggen müssen darf sie ja immer nur zuguggen.

    • Offizieller Beitrag

    Liano, Lego und Duplo sind toll. Aber seit der Legofriendseinfuehrung erlebe ich mehr und mehr, dass das alte Lego jetzt Jungenslego ist und nur das rosapinke Legofriends fuer Maedchen ist. Und das finde ich schon schade. Und Legotechnik ist vorwiegend fuer Jungens gedacht, dabei koennte man das problemlos neutraler halten.

  • Das mit den Kursen kann aber auch an den Anbietern liegen. Wendo als Selbstverteidigung ist beispielsweise von Frauen für Frauen/Mädchen gedacht.

    Außerdem kann es ab einem gewissen Altern sinnvoll sein, Jungen und Mädchen getrennt in Selbstverteidigung zu unterrichten, weil Mädchen im Alltag andere Dinge erleben. Busen begrapschen ist bei Jungs sicherlich nicht so ein Problem.


    Zum Kotzen ist allerdings, dass die Jungen das Anti-Aggressionstraining zwangsverordnet kriegen. Und das heute.


    Als ich in der 6. Klasse war, hatten wir im 1. Halbjahr mit der ganzen Klasse Werken. Im 2. Halbjahr wurde die Klasse dann aufgeteilt: Die Jungen sollten weiter Werken haben, die Mädchen sollten Nähen. Das ist rund 30 Jahre her. Und schon damals haben sich manche Eltern darüber aufgeregt, was dazu führte, dass ein Junge genäht hat und mehrere Mädchen gewerkt.

    Mirjam mit Clown (2006) und Spaßvogel (2008) und Quatschkopf (2010)

    • Offizieller Beitrag

    Kann man da auf die Barrikaden gehen (= mit den zustaendigen reden)? Geschlechertrennung kann gut sein, aber da keine Wahl zu lassen, oder beide Kurse allen anzubieten, das ist doch wirklich Kacke.

  • Wenn es um MINT-Fächer geht, wird doch oft dazu aufgerufen, hier geschlechtergetrennt zu unterrichten.


    Neulich hab ich mich mit einer Kollegin unterhalten, die (wie ich bis dato nicht wusste) auf einer Mädchenschule war.

    Sie meint, in ihrer Klasse waren die allermeisten Schülerinnen auch der Überzeugung "Mathe kann ich eh nicht."

    Ich war entsetzt das zu hören, siehe mein erster Satz. Ok, es ist ein Einzelbeispiel. Aber das hieße ja doch, dass die Geschlechtertrennung nicht so gut funktioniert, wie es oft propagiert wird.

    Oder liegt es am Umfeld? Ländlich, konservativ? Dass da schon die Prägung im Elternhaus passiert und die Schule da nix mehr dran ändern kann?

  • Oder liegt es am Umfeld? Ländlich, konservativ? Dass da schon die Prägung im Elternhaus passiert und die Schule da nix mehr dran ändern kann?

    Ich erlebe das (zumindest in meiner Altersgruppe) als Ost-West-Phänomen, im Osten waren Mathematikerinnen, Ingenieurinnen, Maschinenbauerinnen usw. deutlich selbstverständlicher.


    Und: Manche bekamen ja nur den entsprechenden Studienplatz (z.B. Elektrotechnik), obwohl sie vielleicht lieber etwas anderes (z.B. Lehramt Deutsch/Kunst) studiert hätten - und wurden dann trotzdem recht erfolgreiche Elektrotechnikerinnen.

  • Aber getrennter Unterricht bedeutet doch nicht, dass Mädchen Mathe auf einmal lieben . Es gibt doch auch einfach Menschen , die Mathe nicht mögen oder denen es nicht liegt.

    Die Frage ist doch eigentlich , haben aus ihrer Klasse mehr Schülerinnen MINT Berufe erlernt als der Durchschnitt.

  • Für die mädvhen ein Selbstverteidigungskurs und für die jungen ein antiaggressionstrainibg. Ich kotz im kreis!!!!

    Mich macht das eher nachdenklich. Es kann sexistisch sein oder eine Reaktion auf die leider sexistischen Gegebenheiten. Tatsächlich sind 90% der Kinder, die sexualisierte Übergriffe erfahren (wenn man jetzt mal vom Kleinkindalter absieht) weiblich und 90% der Kinder, die als aggressiv auffallen, männlich. Wenn man also zwei Angebote hat, aber nur einen Zeitpunkt, dann ist die Aufteilung nach Geschlecht die, bei der am wahrscheinlichsten die Kinder bekommen, was sie "brauchen".

    • Offizieller Beitrag

    Neulich hab ich mich mit einer Kollegin unterhalten, die (wie ich bis dato nicht wusste) auf einer Mädchenschule war.

    Sie meint, in ihrer Klasse waren die allermeisten Schülerinnen auch der Überzeugung "Mathe kann ich eh nicht."

    Es gab da doch neulich eine Studie, dass selbst 5-6jaehrige Maedchen sich viel weniger zutrauen in Mathe als Jungen. Ich denke, es ist kulturell vorgepraegt. Und wenn ich daran denke, wie oft ich selbst gehoert habe "man, du studierst Physik, das habe ich noch nie kapiert", oder "mathe war nie mein Ding", auch von studierten Frauen, dann wundert mich das nicht, dass die Maedchen auch heute noch so denken.

  • Ich war auf dem Gymnasium von Klasse 7-10 in einer reinen Mädchenklasse, wegen Jungsmangel. Da haben die Lehrer schon sehr deutlich gemacht, dass Mädchen angeblich kein Mathe, Physik und Chemie könnten. Es wurde Frontalunterricht nach Buch gemacht, keine Versuche, keine interessanten Experimente oder Aufgaben, nö, wozu auch, war ja "nur" eine Mädchenklasse... Dabei war ich in Klasse 5 und 6 richtig richtig gut in Physik, Klassenbeste sogar!