Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Neulich hab ich mich mit einer Kollegin unterhalten, die (wie ich bis dato nicht wusste) auf einer Mädchenschule war.

    Sie meint, in ihrer Klasse waren die allermeisten Schülerinnen auch der Überzeugung "Mathe kann ich eh nicht."

    Es gab da doch neulich eine Studie, dass selbst 5-6jaehrige Maedchen sich viel weniger zutrauen in Mathe als Jungen. Ich denke, es ist kulturell vorgepraegt. Und wenn ich daran denke, wie oft ich selbst gehoert habe "man, du studierst Physik, das habe ich noch nie kapiert", oder "mathe war nie mein Ding", auch von studierten Frauen, dann wundert mich das nicht, dass die Maedchen auch heute noch so denken.

    Also ganz ehrlich, solche Kommentare kenne ich aber von allen Geschlechtern (Freundeskreis ist aber bis auf wenige Ausnahmen eher un-MINTig). Das sind ja erstmal nur Einschätzungen persönlicher Kompetenz und haben wenig mit dem Geschlecht zu tun. Selbst ich als Informatikerin schlackere ja bei Hochschulmathatik nur noch mit den Ohren.

    Kāhore taku toa i te toa takitahi, he toa takitini #knuddel


    Walks by sin too slowly.


    • Offizieller Beitrag

    Sakuko das glaube ich nicht. Ich habe sowas noch nie zum Thema Aufsatz schreiben gehoert, oder Buecher lesen. Ich lese viel und las ohne Kinder noch viel mehr und noch nie habe ich von jemanden gehoert "Lesen ist einfach nicht mein Ding", oder "im Lesen war ich noch nie wirklich gut". Oder auch in den Homeschooling Communities gibt es so viele Muetter, die sich vor der Mathe fuerchten. Grundschulmathematik! Ich versteh's nicht, das ist reine Arithmetik, und keine Zauberei. Und ich denke durchaus, dass das an die Kinder, besonders Maedchen weitergegeben wird.


    Und Hochschulmathematik ist ja nochmal was ganz anderes als Schulmathematik. Das eine hat mit dem anderen recht wenig zu tun.

    • Offizieller Beitrag

    Also, ich bin in Mathe tatsächlich eine Niete. :D Das hat mich aber nie davon abgehalten in Physik und Chemie Einser zu haben, und was naturwissenschaftliches studiert hab ich auch. Für 8x7 brauch ich trotzdem den Taschenrechner.

    Lustigerweise gabs das in meinem Umfeld so nicht. Ich war aber auch an einem naturwissenschaftlich orientiertem Gym, vielleicht lags daran.

  • Huh, ich habe schon oft gehört "Ich lese nicht gerne" oder "Ich würde ja gerne mehr Bücher lesen, aber ich bin so langsam". Und Leute die sagen sie verstehen kein Mathe meinen ja meist nicht die 4 Grundrechenarten.


    Aber gut, ich habe diese Vorprägung nicht, also ist es wohl schwer, sich da rein zu versetzen.


    P.S. Ich bin übrigens miserable darin, Aufsätze zu schreiben oder Analysen wie sie in Deutsch immer gefragt waren.

    Kāhore taku toa i te toa takitahi, he toa takitini #knuddel


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    Einmal editiert, zuletzt von Sakuko ()

    • Offizieller Beitrag

    Sakuko gut, ich kenne Menschen mit Leserechtschreibschwaeche, die sowas sagen. Aber vielleicht ist mein Umfeld doch nicht durchschnittlich? Ich frage mich ja manchmal, wie die Menschen in Island mit dem Thema umgehen - dort ist es doch ziehmlich gleich wie viele Maedchen und Jungen Mathe moegen und koennen.

  • Neulich hab ich mich mit einer Kollegin unterhalten, die (wie ich bis dato nicht wusste) auf einer Mädchenschule war.

    Sie meint, in ihrer Klasse waren die allermeisten Schülerinnen auch der Überzeugung "Mathe kann ich eh nicht."

    Es gab da doch neulich eine Studie, dass selbst 5-6jaehrige Maedchen sich viel weniger zutrauen in Mathe als Jungen. Ich denke, es ist kulturell vorgepraegt. Und wenn ich daran denke, wie oft ich selbst gehoert habe "man, du studierst Physik, das habe ich noch nie kapiert", oder "mathe war nie mein Ding", auch von studierten Frauen, dann wundert mich das nicht, dass die Maedchen auch heute noch so denken.

    Neulich hab ich mich mit einer Kollegin unterhalten, die (wie ich bis dato nicht wusste) auf einer Mädchenschule war.

    Sie meint, in ihrer Klasse waren die allermeisten Schülerinnen auch der Überzeugung "Mathe kann ich eh nicht."

    Es gab da doch neulich eine Studie, dass selbst 5-6jaehrige Maedchen sich viel weniger zutrauen in Mathe als Jungen. Ich denke, es ist kulturell vorgepraegt. Und wenn ich daran denke, wie oft ich selbst gehoert habe "man, du studierst Physik, das habe ich noch nie kapiert", oder "mathe war nie mein Ding", auch von studierten Frauen, dann wundert mich das nicht, dass die Maedchen auch heute noch so denken.

    Da verstehe ich nicht , was die Genderkacke sein soll. Ich verstehe diese Sätze als eine inhaltliche Aussage , nämlich dass die einfach nicht ihr Ding ist , genauso wie " Ich könnte nicht Medizin studieren, ich kann kein Blut sehen " oder " Ich werde nicht Lehrer, weil ich Kinder nicht mag."

    Es wird doch erst dann Genderkacke, wenn ein " du als Frau" mitschwingt.

    • Offizieller Beitrag

    @Katermaeuschen, ich hoere diese Saetze hauptsaechlich von Frauen und Muettern und die Saetze sollten ein Beispiel oder auch ein moeglicher Grund dafuer sein, warum Maedchen sich weniger Mathematik zu trauen. Ich hoere so etwas nicht von Maennern. Ich kann mich an keinen Mann erinnern, er mir mal sagte "Mathe konnte ich noch nie". Frauen dagegen gibt es wie Sand am Meer. Und dieses Bild vermitteln sie dann als Muetter an ihre Toechter weiter.


    Was denkst du denn, warum es so viele Maedchen gibt, die sich keine Mathe zutrauen und das schon mit 5-6Jahren?

  • Nachtkerze ich stimme dir schon zu, nur ging aus deinem Post nicht hervor , dass dir das nur von Frauen gesagt wurde. Für mich hatte sich das angehört, als ob alleine die Aussage , dass deine Studienwahl mit " das könnte ich nicht" kommentiert wurde/ wird, Genderkacke ist.

    • Offizieller Beitrag

    Da war ich unklar. Sorry. Ich habe mich anfangs vorsichtiger ausgedrueckt, weil ich mir nicht wirklich sicher war, dass es nur Frauen sind, aber ich kann mich wirklich an keinen einzigen Mann erinnern, der mir je gesagt hat, wie schwierig Mathe ist und was fuer ne Niete er in Mathe war. Und irritierend war und ist fuer mich auch, wenn dabei noch ein gewisser Stolz und eine Selbstverstaendlichkeit miteinhergeht. Ich kann das gar nicht so gut in Worte fassen, was das fuer Gespraeche sind und wie die laufen.

    • Offizieller Beitrag

    Es wird doch erst dann Genderkacke, wenn ein " du als Frau" mitschwingt.

    In meiner Erfahrung - einige hübsche Zitate habe ich anfangs des Strangs zitiert - steckt extrem häufig "ich als Frau/du als Frau" mit bei diesen Aussagen. Und zwar viel, viel, viel häufiger als die persönliche Vorliebe.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Da frag ich mich schon, ob das ein Ost-West-Ding ist. Ich war in einer gemischten Klasse und auch Beste in Mathe und Physik und da schaute nie jemand komisch, weil ich ein Mädel war. Nur bei Praktischer Arbeit - da fanden es die Jungs kränkend, dass ich besser Löten und Bohren konnte als sie. (Was daran lag, dass ich zu Hause geübt habe, es machte mir einfach Spaß und mein Vater hatte die entsprechende Werkstatt und ließ mich machen.)

  • Mein Mann hat mich gerade an die Aussage einer Bekannten über ihren Sohn erinnert( schon einige Jahre her):


    "F. ist sehr gut in Mathe, ist halt auch ein Junge."









    sagte die Diplom Mathematikerin.



    Das scheint ganz tief zu sitzen.

  • Was mich vor allem immer irritiert ist, dass da ganz oft so ein gewisser Stolz mitschwingt, den ich tatsächlich noch nie gehört habe, wenn jemand gesagt hat, dass er keinen Ton halten kann oder es nicht so hat mit Sprachen. Ich bin sowohl hier im Forum als auch im RL schon angegiftet worden als ich mal geäußert hatte, dass Mathe (also zumindest bis zum Abitur) zu großen Teilen eine Übungssache ist und nichts was man halt kann oder nicht*.


    Tatsächlich glaube ich, dass es auch damit zu tun hat. Also, das Mathe von vielen Leuten (inklusive vieler Mathelehrkräfte) immer so als "man versteht es halt entweder oder man versteht es nicht" konstruiert wird. Denn ich denke schon, dass mädchen und Frauen viel eher dahin sozialisiert werden, ihre eigenen Fähigkeiten zu unter- als zu überschätzen während das bei Jungs und Männern eher andersrum ist. Ich bin mir sicher, wäre die Vorstellung von Mathe, dass man in Mathe vor allem durch Fleiß gut wird, würde das viel eher Mädchen als Jungs zugeschrieben.


    *Dyskalkulie nehme ich jetzt mal aus.

  • Mathe wurde mir auch bislang so dargestellt als ob man es entweder kann oder nicht. Geübt wurde es weder im Unterricht noch bei der Nachhilfe (durch die ich kein bisschen besser in der Schule wurde). Ich war aber auch eine umgepolte Linkshänderin und seitdem ich wieder mit links schreibe, kann ich zumindestens jetzt Kopfrechnen. Das war früher absolut nicht möglich. Ich hatte in der Schule genug damit zu tun, die Zahlen richtig herum zu schreiben und nicht spiegelverkehrt.

    Einmal editiert, zuletzt von Rhododendron ()

  • Meine Töchter sind beide sehr gut in Mathe. Die Große ist Klassenbeste.

    Ich hasse Mathe. Ich war nie gut und meine Kinder wissen das.


    Bei Fragen gehen sie direkt zu Papa.

    Hier sind die Mathe Lehrerinnen sehr engagiert.


    Ich hatte damals nur Lehrer, für die Mathe eine Jugenfach war.

    Dein Gesicht wird Dir geschenkt, lächeln musst Du selber #blume

  • Ich hatte auch nur Mathelehrer, keine Mathelehrerinnen, ebenso keine Lehrerinnen in Naturwissenschaften. Das kommt vermutlich noch dazu. Und ja, Sprüche wie, Mädchen können das eh nicht (Physiklehrer) kamen halt wortwörtlich. Leider waren die Mädchen auch wirklich durchgängig nicht gut in den Fächern, in unserer Mädchenklasse (wegen Jungsmangel) gab es dann auch keine 2 bis wir 5 Quotenjungs gekriegt haben... Die auch oft vom Lehrer direkt angesprochen wurden, also quasi teilweise Unterricht mit 5 Jungs, während die 25 Mädchen drum herum ignoriert wurden.:wacko:

    • Offizieller Beitrag

    Ich war die einzige meinem Physik LK und weder vor mir noch nach mir gab es ein Maedchen. Das war damals (im Westen) nicht normal. Es wurden viele daemliche Witze gerissen, bring doch nen Kuchen mit, mach mal nen Kaffee. Und wer war fuer die Protokolle zustaendig? Im Studium ging es dann aehnlich weiter....

  • Ich war die einzige meinem Physik LK und weder vor mir noch nach mir gab es ein Maedchen. Das war damals (im Westen) nicht normal. Es wurden viele daemliche Witze gerissen, bring doch nen Kuchen mit, mach mal nen Kaffee. Und wer war fuer die Protokolle zustaendig? Im Studium ging es dann aehnlich weiter....



    ich hatte in der 11 physik-grundkurs bei dem lehrer, der danach den LK übernommen hat. der hat uns sehr deutlich gesagt, dass frauen seiner meinung nach im physikbereich nichts verloren haben und wir sollten davon absehen, den LK zu wählen. ansonsten würden wir dies zuäußerst bereuen. wir sollten dies auch den kolleginnen weitergeben, die den anderen grundkurs besuchten.


    damals bin ich mit einigen anderen schülerinnen zum rektor gegangen, um darüber beschwerde einzulegen. dieser sagte uns, das gehe überhaupt nicht etc. und zeigte sich sehr verständnisvoll - passiert ist allerdings mal gar nichts. es gab dann auch nicht eine frau im physik-LK.

  • Da frag ich mich schon, ob das ein Ost-West-Ding ist. Ich war in einer gemischten Klasse und auch Beste in Mathe und Physik und da schaute nie jemand komisch, weil ich ein Mädel war. Nur bei Praktischer Arbeit - da fanden es die Jungs kränkend, dass ich besser Löten und Bohren konnte als sie. (Was daran lag, dass ich zu Hause geübt habe, es machte mir einfach Spaß und mein Vater hatte die entsprechende Werkstatt und ließ mich machen.)

    bin ich mir sicher.


    und zu getrennten klassen: auf reinen mädchenschulen entscheiden sich signifikant mehr mädchen für naturwissenschaften (lk und studium) als auf gemischtgeschlechtlichen.

  • als ich hörte, das meine Tochter in Mathe, Physik und Biologie eine Lehrerin auf dem Gymnasium bekommt...war ich sehr glücklich...


    Und in Deutsch .....einen Mann..


    Hatte ich in meiner Schulzeit nie.

    Alle Mintfächer nur Lehrer...alle Sprachen Frauen


    Und die Bigband hat auch ne Frau als Leiterin.

    LG paulina mit paula (11.05)
    + paul (04.08)

    Einmal editiert, zuletzt von paulina ()