Gender-Kacke in Schule und Alltag

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Ich muss mal drüber nachdenken, ob mir ein Gegenbeispiel einer Serie einfällt... aber ich fürchte, das wäre dann keine Serie, die es in die Prime Time schafft.

    ich finde, gerade im Serienbereich gibt es tolle Beispiele dafür, wie es anders laufen könnte, besonders bei crime und action. Da besteht ein Gutteil so problemlos den bechdel-test, dass ich da gar nicht mehr weiter drüber nachdenke. Filme sind schwieriger.

  • Ich muss mal drüber nachdenken, ob mir ein Gegenbeispiel einer Serie einfällt... aber ich fürchte, das wäre dann keine Serie, die es in die Prime Time schafft.

    ich finde, gerade im Serienbereich gibt es tolle Beispiele dafür, wie es anders laufen könnte, besonders bei crime und action. Da besteht ein Gutteil so problemlos den bechdel-test, dass ich da gar nicht mehr weiter drüber nachdenke. Filme sind schwieriger.

    Stimmt, mir fallen auf Anhieb ganz viele ein.

  • Die neue Star Trek Serie (Discovery) besteht den Bechdeltest gleich zu beginn der 1. Folge :)

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • Jo, wollte ich auch erst schreiben und dann fiel mir ein, dass die beiden Damen dafür auch die halbe Flotte in Schutt und Asche legen.


    Nein, im Ernst, an der Serie finde ich toll, dass die Hauptdarstellerin einen recht vielschichtigen Charakter hat und nicht so stereotyp dargestellt wird. Auch wenn ich das schmerzverzerrte Leidensgesicht manchmal schlimmer finde als das von Frodo in Mordor.


    Lg - roma

    Toleranz ist der Verdacht, dass der Andere Recht hat - Kurt Tucholsky

  • Die Videos belegen klar, wie in TBBT und seinen Film-Vorläufern Misogynie inkl. sexueller Belästigung, Stalking und sogar Vergewaltigung verharmlost werden.

    Die Diskussion ist jetzt zwar schon zwei Tage alt, aber dazu muss ich trotzdem was schreiben.


    Ich habe mir die zwei Videos (also das verlinkte und das über das Männerbild) angeschaut und komme nur noch schwer aus dem Kopfschütteln raus. Zum Fremdschämen.


    Entweder dieser Youtuber ist böse oder er ist blöd.


    Ein Beispiel: Es wird als homophob dargestellt, wenn Howard ablehnt, dass Raj sich in der Bar einen "schwul" wirkenden Drink bestellt. Jau. Dass Howard, wenn er in einer Bar ist um eine heterosexuelle (Kurzzeit-)Beziehung zu finden, nicht begeistert ist, wenn seine männliche Begleitung schwul wirkt, hat nichts mit Homophobie zu tun, sondern was mit Vermeiden von falscher Signalwirkung. In anderer Umgebung ist selbst Howard mit sowas völlig cool.


    Diese ganzen Versuche, besonders männlich zu wirken, werden überhaupt nie als irgendwie zielführend dargestellt. Ebenso führt kein einziger der dummen Sprüche oder Handlungen gegenüber Frauen irgendwie zum Erfolg. Das ist alles jeweils nur als peinlich dargestellt.


    Das sieht man natürlich nicht, wenn man tausende Ausschnitte aus dem Zusammenhang gerissen präsentiert bekommt.


    In keiner der drei Langzeit-Beziehungen gibt es eine wahrnehmbare Hierarchie (zumindest nicht bis Staffel 7, weiter bin ich noch nicht). Bernadette verdient mehr als ihr Howard, und lässt das durchaus auch hin und wieder raushängen. Und natürlich übernimmt Howard seinen Teil am Haushalt - es ist abgesprochen, dass er sich dann um das Baby kümmert und sie weiter Karriere machen wird, ich denke mal nicht, dass das noch umgeworfen wird.


    Völlig unredlich finde ich das Vorgehen, irgendwelche "Vorgängerfilme" zu postulieren und der Serie dann vorzuwerfen, was in diesen stattgefunden hat. Für Vergewaltigungen in "anderen Nerd-Filmen" kann TBBT nämlich genau gar nichts.


    Eigentlich bleibt von seiner Kritik nur noch die These übrig, dass man etwas als verharmlost, wenn man einen Witz darüber macht.


    Vielleicht sollte man diese Erkenntnis mal an Die Anstalt weitergeben. Oder an sonstiges politisches Kabarett.

  • Verrückt, dass wir das so unterschiedlich wahrnehmen, Xenia. Ich kenne und schaue die Serie ja auch und nehme das auch im jeweiligen Kontext als Sexismus oder Homophobie auf.

    Ich stimme dem YouTube Video in allen Punkten zu.


    Für mich fühlt es sich auch so an, als sei Raj der, der in der Hierarchie der Freunde ganz unten steht. Das hat mir in den Serien schon immer ein extrem ungutes Gefühl gemacht. Er tut mir da einfach leid. Und ich empfinde auch Howards Einstellung zu Raj, obwohl sie beste Freunde sind, homophob.

    Bei allen anderen hab ich den Eindruck, dass sie akzeptiert werden (so wie sie sind), abgesehen von üblichen Sticheleien.

    Das ist zumindest mein Bauchgefühl.

    Aber ich akzeptiere es wenn deins ein anderes ist.


    Den YouTuber als böse oder blöd zu bezeichnen finde ich allerdings wenig reflektiert und unnötig aggressiv. Zumal du damit ja irgendwie Userinnen mit meinst, die hier geschrieben haben, dass sie dem zustimmen.

  • Ich stimme dem YouTube Video in allen Punkten zu.

    Du findest, dass man etwas verharmlost, wenn man drüber lacht?

    Du findest, dass es "Vorgängerfilme" von TBBT gibt, und man deren Sünden auch TBBT vorwerfen kann?


    Für mich fühlt es sich auch so an, als sei Raj der, der in der Hierarchie der Freunde ganz unten steht. Das hat mir in den Serien schon immer ein extrem ungutes Gefühl gemacht. Er tut mir da einfach leid. Und ich empfinde auch Howards Einstellung zu Raj, obwohl sie beste Freunde sind, homophob.

    Bei allen anderen hab ich den Eindruck, dass sie akzeptiert werden (so wie sie sind), abgesehen von üblichen Sticheleien.

    Das ist zumindest mein Bauchgefühl.

    Aber Raj ist doch nicht schwul. Er ist nur ziemlich naiv und macht ständig eindeutige Anspielungen, die er überhaupt nicht so meint.


    In welcher Hinsicht sollte Raj in einer Hierarchie ganz unten stehen?

    Das einzige, was mir einfällt, wäre sein etwas unsicherer Einwanderungsstatus.

    Stand 7. Staffel ist er der bestvernetzte von allen. Er ist sowohl bei den Aktivitäten der Nerd-WG dabei als auch bei den meisten Aktivitäten von Penny und ihren Freundinnen. Er hat den großbürgerlichsten Hintergrund von allen. An seiner Ausbildung und seinem Beruf ist selbst in Sheldons Augen nichts zu kritisiseren.


    Eigentlich ist eher Howard derjenige mit der blöden Hierarchie-Position.



  • Eigentlich ist eher Howard derjenige mit der blöden Hierarchie-Position.

    Der hat ja nicht mal 'nen Doktor! *pffff* #rolleyes

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


    giphy.gif


    In meinem Waldland geht ein Monster um...

  • Natürlich werden Sachen verharmlost, wenn man darüber lacht!


    Mann: "Wenn ich abends heim komme und das Essen steht nicht auf dem Tisch, dann geh ich durch die Decke!" *Publikum lacht*

    Natürlich verharmlost das. Und so funktioniert das ja auch.


    Raj ist nicht schwul. Ich meinte auch nicht, dass er als Homosexueller nicht akzeptiert wird. Sondern weil er klassisch feminine Verhaltensweisen an den Tag legt: innige Beziehung zu einem Schoßhund, mag Gesichtsmasken und gepflegte Hände, trinkt gern bunte Cocktails,... Das muss doch jemanden außer mir auffallen, dass seine Rolle eindeutig so geschrieben ist und das die Gemeinschaft um ihn herum das nicht einfach hinnimmt, sondern es ablehnt und auch davon distanziert.

    Zumindest nehme ich das ganz stark so wahr. #weissnicht

    Einmal editiert, zuletzt von CarodieNudel ()



  • Eigentlich ist eher Howard derjenige mit der blöden Hierarchie-Position.

    Der hat ja nicht mal 'nen Doktor! *pffff* #rolleyes

    Genau, und er ist nur Ingenieur. Was in den Augen von Sheldon sowas ähnliches ist wie ein Automechaniker.

    Er hat in den ersten paar Staffeln noch bei seiner Mutter gewohnt und er konnte sich anfangs wirklich überhaupt nicht ordentlich (= nicht-schmierig) benehmen.


    Seit er mit Bernadette verheiratet ist, ist das natürlich ein bisschen anders. Aber sie verdient erheblich mehr als er und hat ihm auch mal übergangsweise den Zugriff aufs gemeinsame Konto entzogen, weil er nicht verantwortlich genug mit dem Geld umgegangen ist.

  • Das muss doch jemanden außer mir auffallen, dass seine Rolle eindeutig so geschrieben ist und das die Gemeinschaft um ihn herum das nicht einfach hinnimmt, sondern es ablehnt und auch davon distanziert.

    Zumindest nehme ich das ganz stark so wahr. #weissnicht

    Für das Distanzieren hat der Youtuber nur ein Beispiel gefunden, wo es um was anderes ging. Das hab ich ja oben schon geschrieben.


    Hast du denn ein anderes?

  • Blicke und Kommentare zu diesen Verhaltensweisen machen bei mir dieses Gesamtbild. Möglicherweise gibt es Szenen, die das perfekt spiegeln, aber ich hab sie natürlich nicht zitierbar im Hinterkopf.


    Ich will auch niemanden TBBT madig machen, ich sehe es selbst gern.

    Ich denke aber, dass wir etwas, dass wir gerne mögen tendenziell eher in Schutz nehmen und ungern die darin befindlichen -ismen kritisch hinterfragen.

    Das es hier nur schwarz oder weiß gibt, ist seltsam.


    Keiner der Männer freut sich dass seine Frau erfolgreich ist und führt ungern Gespräche über ihre Arbeit. Das piekst mich auch an.

  • Hallo,


    Ich überlege bei Serien und Filmen oft, wie es auf meine Kinder (inzwischen Teenys bzw. junge Erwachsene) wirkt, was sie daraus mitnehmen.


    Das sie nach einer Folge TBBT das Gefühl haben, Sexismus o.ä. cool oder harmlos sei, habe ich noch nie wahrgenommen, im Gegenteil, es folgen oft (also ohne mein Zutun) Gespräche/Wortwechsel unter den Geschwistern, in denen dann auch andere Alltags "-ismen" aufgedeckt werden.


    Im Gegensatz zu vielen anderen Filmen und Serien habe ich bei TBBT keine Angst, daß meine Töchter das Gefühl bekommen, Mädchen haben vor allem bildhübsch, dürr mit großen Brüsten und außerdem nett und brav, wenn schon schlau, dann bitte nicht zu sehr und vor allem nach einer kleinen Rebellion (wenn ihnen diese zugestanden wird) am Ende dann doch angepasst zu sein und auf den Prinz auf dem weißen Pferd zu warten.

    Und ich habe keine Angst, daß meine Jungs das Gefühl haben, sie wären die Krone der Schöpfung und dürften sich herablassend äußern (dann gibt es in der Regel nämlich Feuer unterm Hintern) oder ihr Job wäre es, süße Prinzessinnen aus allen Gefahren zu retten. Oder ihnen ganz dringend zu zeigen, daß sie im Grunde ihres Herzens ja eigentlich ja doch geküsst und angefasst werden werden wollen, obwohl sie klar und deutlich nein sagen...


    Sicher ist es Geschmackssache und mit ist inzwischen durch die Posts hier deutlich geworden, daß man die - nach meinem Gefühl - "Offensichtlichkeit" offenbar auch als "Das darf so" wahrnehmen kann und nicht als tiefste Ironie. Das war mir vorher tatsächlich so nicht bewusst.


    Aber wie gesagt, da gibt es aus meiner Sicht deutlich dramatischere Filme und Serien. Oft ist es ja so, so, daß selbst wenn starke, unabhängige Menschen drin vorkommen, es am Ende darauf hinaus läuft, daß man als Mensch nur dann ein perfektes Leben hat, wenn man einen Partner findet und nicht immer, aber leider noch viel zu oft auch darauf, daß eine starke Frau, ein starkes Mädchen am Ende doch einen Helden braucht, der ihr hilft und sie rettet (Andersrum eher selten und wenn dann eher als Zufall).



    Natürlich werden Sachen verharmlost, wenn man darüber lacht!


    Mann: "Wenn ich abends heim komme und das Essen steht nicht auf dem Tisch, dann geh ich durch die Decke!" *Publikum lacht*



    Ich würde es vermutlich eher so verstehen, daß es lustig ist, weil es so völlig absurd, daß er überhaupt auf so eine Idee kommt, das zu heutigen Zeiten ernsthaft so zu fordern. #weissnicht

    Daß damit gerade aufgezeigt wird, wie daneben diese Vorstellung ist.


    Also es ist nicht harmlos, daß er so eine Forderung stellt, sondern es ist lächerlich. Schlimm fände ich es, wenn die Frau es mit glücklichem Lächeln tut oder gar über ihren Versuch, das NICHT so zu tun, gelacht würde - und am Ende doch das Essen auf dem Tisch steht.


    (An so eine Stelle kann ich mich aber nicht erinnern, kommt das später?)


    Bei andern Sachen genau so, ich finde es gerade toll, gerade daß Rajesh so wie er ist zur Truppe gehört und nicht ausgegrenzt und weggeschickt wird, ganz oft seinen Beitrag leistet... daß er mit/wegen seiner ganzen Eigenart gemocht wird (wie so ziemlich jeder Charakter der Serie ) finde ich klasse. Ich hatte auch nie das Gefühl, er wäre einer der schwächsten Charaktere, im Gegenteil mir ist er von den Jungs am sympathischsten und ich habe ihn auch nie als schwach empfunden.


    Und vieles, was im ersten Moment seltsam wirkt, wird durch die ganz speziellen Bindungen, die die Figuren untereinander haben, in ein ganz anderes Verhältnis gesetzt. Dazu muss man aber natürlich die Entwicklung und Geschichte der Figuren kennen, ich fand Howard am Anfang fast unerträglich, aber nach ein paar Folgen mochte ich ihn sehr, gerade weil sich hinter seinem vordergründigen Macho-Gehabe im Grunde ein netter, hilfsbereiter Kerl mit einer ganz bestimmten Geschichte steckt. Man muss - wie im echten Leben - nur bereit sein, ein bisschen hinter die Oberfläche zu schauen.


    Ich habe das Gefühl, daß gerade die ganzen "typisch Mann"-Dinger gehörig auf die Schippe genommen werden - und zwar so, daß mMN auch deutlich ist, daß sie auf die Schippe genommen werden - und eigentlich auch immer ins Leere laufen.


    Man muss die Serie nicht mögen, man muss es nicht mögen, wenn Themen auf diese Weise aufgezeigt werden, man kann die gleiche Aussage als Humor/Satire sehen oder als Verharmlosung. Die ganze künstliche Lache könnte man von mir aus z.B. sofort und ersatzlos streichen, die nervt mich bei allen solchen Serien.


    Aber das ist ja etwas anderes.


    Was Gespräche über die Arbeit usw. angeht - das ist meinem Gefühl nach ein bisschen so, als stört man sich in einer Sportsendung daran, daß zu wenig über die letzte Kunstausstellung berichtet wurde. Ich habe nämlich nicht das Gefühl, daß tiefgreifende längere Gespräche überhaupt zum Konzept der Serie gehören. das kann man natürlich vermissen und kritisieren, klar, ich mag so etwas auch ganz gerne. Aber ich denke, dann ist man einfach generell bei anderen Filmen und Serien besser aufgehoben, unabhängig vom Männer-Frauen-Ding.

  • Das es hier nur schwarz oder weiß gibt, ist seltsam.

    Ich finde schon, dass man schlecht einen Kompromiss finden kann zwischen "die Serie ist von hinten bis vorne frauenfeindlich" und "die Serie macht sich über den klassischen Männlichkeitsbegriff lustig". Oder meinst du was anderes?

    Keiner der Männer freut sich dass seine Frau erfolgreich ist und führt ungern Gespräche über ihre Arbeit. Das piekst mich auch an.

    Sprichst du noch über TBBT?

    Da wo ich gerade bin (Staffel 7) erzählen sowohl Bernadette als auch Amy regelmäßig von ihrer Arbeit. Sheldon ist natürlich nicht beeindruckt, aber Sheldon ist sowieso von niemand beeindruckt der nicht Stephen Hawking ist oder einen Nobelpreis hat.


    Howard ist sehr stolz auf seine erfolgreiche Ehefrau.

    Penny ist jetzt (noch) nicht so richtig klassisch erfolgreich, aber auch sie erzählt von ihrer Arbeit und Leonard hört zu.

  • Die ersten Staffeln sind schon sehr sexistisch .

    Es gipfelt darin, dass Sheldon seinen Nachfolge, der ihm den Titel als jüngsten Professor streitig machen will mit dem

    „Mädchen Zukunftstag“ unschädlich macht => Frauen sind das Verderben.


    Erst als Bernadette ins Spiel kommt nimmt die sexismusrate ab.