Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • OT

    riska, MnO2: Argh, jepp, mir kam die Geschichte so bekannt vor und ich hab mich die ganze Zeit gefragt, woher ich sie kenne - zumal es nicht aus erster Hand ist. Meine Eltern waren dort, meine Mama sagte, sie hätte meinen Papa dort abgegeben.


    lg roma

    Toleranz ist der Verdacht, dass der Andere Recht hat - Kurt Tucholsky

  • Leslie Winkle leider weigert sich mein Handy dein Zitat einzuschieben, aber allein deine Formulierung, das Frauen ihre Ki der in Betreuung "abschieben" empfinde ich als unter aller Sau und wirklich ärgerlich....

  • @Kiwi oh schade, du verstehst mich miss....


    Nicht ich meine dass Frauen ihre Kinder abschieben.

    In der öffentlichen Diskussion wird der Eindruck erweckt, dass Kita Ausbau angestreBt wIrd, um die Frauen zum arbeiten zu kriegen.... Dass auf Quantität geachtet wird und nicht auf Qualität.

    Dass bei der Frage nach Vereinbarkeit von Familie und Beruf als erstes der quantitative kitaausbau genannt wird....


    Wenn das der der Grund wäre, warum es Frauen schwerEr fällt beruflich Stabil zu sein als Männer, die ja ebenso Eltern sind....

    Aber so ist das ja nicht....


    Vereinbarkeit Von Familie und Beruf ist mehr, als das Kind von 8 - 16 Uhr gut betreut zu wissen...

    Und in der öffentlichen Diskussion haben Männer scheinbar das Problem nicht....


    Herr winkle hatte das Problem. Als seine Mutter pflegebedürftig wurde, war er arbeitslos.... Er konnte sich gar nicht wirklich bewerben, und dass obwohl er sie nicht zu Hause pflegte.... Das normale füreinander da sein ist mit nem Job im Handel nicht wirklich einfach zu vereinbaren, zu mal er ja auch noch Duracellmädchen und mich hat.....

    Nu ist er selbstständig und kann das alles viel besser balancieren...

    Aber als er im Umfeld damals sagte, er kann gar nicht wirklich 40h im Handel arbeiten mit der notwendigen Flexibilität, wurde er immer schräg angeschaut

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • nach den ganzen beiträgen zum "fahren auf autobahnen" hier weiss ich wieder, warum ich es HASSE, in doitschland zu fahren.


    mir scheint, dass dort charakterschwächen noch stärker hervortreten als anderswo.


    und das ist ganz offenbar geschlechtsunabhängig.

    • Offizieller Beitrag

    Doch Leslie, Vereinbarkeit von Familie und Beruf bedeutet AUCH, die Kinder von 8-x (über, sorry, dieses extrem deutsche "Betreuung bis 15-16:00" kann ich nur müde lächeln... womit ist das denn bitte vereinbar) gut betreut zu wissen.

    Für meinen Mann und mich gleichermassen! Ohne diese drei Wochentage, die uns die Betreuung den Rücken frei hält, wäre vieles andere nicht möglich, unter anderem die Teilzeitarbeit meines Mannes (wenn ich das nämlich mit Minipensum auffangen müsste).


    Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist nämlich nicht nur, ein Elternteil mit klitzekleinem finanziellem Zückerchen jahrelang zur Kinderbetreuung abzuschieben. Es ist auch Betreuung, es ist auch Flexibilität in den Köpfen der Arbeitgeberinnen etc...


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • nach den ganzen beiträgen zum "fahren auf autobahnen" hier weiss ich wieder, warum ich es HASSE, in doitschland zu fahren.


    mir scheint, dass dort charakterschwächen noch stärker hervortreten als anderswo.


    und das ist ganz offenbar geschlechtsunabhängig.

    also ich fahr lieber auf deutschen Autobahnen,

    als auf polnischen/ ungarischen oder rumänischen Schnellstraßen! :D ;)

  • Ich habe leider nicht den Eindruck, dass es beim Ausbau der Kita- und Kindergartenplätze darum geht, es den Familien leichter zu machen, Familie und Beruf zu vereinbaren, sondern erst einmal darum, sie dem Arbeitsmarkt zuzuführen. :( Wenn es um Vereinbarkeit ging, dann würden andere Arbeitszeitmodelle propagiert werden oder mehr darauf abgehoben werden, dass auch Männer Teilzeit arbeiten können. So dass dann beide Partner Teilzeit arbeiten könnten (sofern sie sich das leisten können...).

    Bei der Qualität der Kinderbetreuung werden ja leider durchaus Abstriche gemacht. Nicht zuletzt, weil die Bezahlung nicht angemessen ist bzw. die Ausbildung eben so, dass sie eine höhere Bezahlung nicht "rechtfertigt". Ist halt Kinderkram, mit Kindern zu arbeiten und keine richtige Arbeit. Dass mittlerweile keine passende Ausbildung mehr notwendig ist, um in diesem Bereich zu arbeiten, spricht ja Bände.

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • aber das meine ich doch!!! Vereinbarkeit von Familie und Beruf muss!!!! mehr sein als ausbau von Kitas. Ich habe aber einen ganz anderen eindruck, nämlich den von nez perce

    es wird so schön gesagt: "jetzt haben wir mehr Kitas, jetzt können die Muttis auch arbeiten"


    die große genderkacke dabei ist, dass in vielen köpfen von kitaausbau vornehmlich Frauen profitieren.


    der andere Volkswirtschaftliche Trugschluss durch die Haltung "Kita ausbau ist für die Frauen da" führt in diesem Thread zu weit und können wir gern mal woanders dikutieren

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • aber das meine ich doch!!! Vereinbarkeit von Familie und Beruf muss!!!! mehr sein als ausbau von Kitas. Ich habe aber einen ganz anderen eindruck, nämlich den von nez perce

    es wird so schön gesagt: "jetzt haben wir mehr Kitas, jetzt können die Muttis auch arbeiten"


    die große genderkacke dabei ist, dass in vielen köpfen von kitaausbau vornehmlich Frauen profitieren.

    Vielleicht kann man es so sagen:


    Die Geschichte, die erzählt wird, ist: Vom Kita-Ausbau profitieren Frauen, weil sie dann erwerbstätig sein können.

    Die Wahrheit ist eher: Vom Kita-Ausbau profitiert die Wirtschaft, weil sie dann mehr Arbeitskräfte zur Verfügung hat.

    Die Geschichte, die wir eigentlich wahr machen wollen/müssten, ist: Vom Kita-Ausbau profitieren Familien, weil sie qualitativ hochwertige familienergänzende Betreuung bei liebevollen, gut ausgebildeten, zufriedenen Fachkräften bekommen, was ihnen zusammen mit flexiblen Arbeitsmodellen hilft, Familie und Beruf nach individuellen Wünschen zu koordinieren.

  • Die Geschichte, die erzählt wird, ist: Vom Kita-Ausbau profitieren Frauen, weil sie dann erwerbstätig sein können.

    Die Wahrheit ist eher: Vom Kita-Ausbau profitiert die Wirtschaft, weil sie dann mehr Arbeitskräfte zur Verfügung hat.

    jein. Als Alleinerziehende ist es ganz klar so, dass ich als Frau davon profitiere (und meine Kinder übrigens auch). Das die Betreuung fast immer an Frauen hängenbleibt, profitieren sie natürlich am stärksten davon. denn wirtschaftliche unbhängigkeit erweitert ihre Optionen. Wenn man die Lebensrealität von Müttern und Vätern betrachtet, wäre es nicht objektiv zu sagen, dass _Familien_ vom Ausbau profitieren. dem vater meiner Kinder kann es scheiß-egal sein, ob die Kinder betreut sind, denn es ist nicht sein Problem.

    Im hinblick auf den ost-west-thread finde ich es übrigens spannend, dass über den _Ausbau_ diskutiert wird. das trifft ja nur auf einen Teil der Republik zu.

  • Ich glaube, das wird gerade etwas OT, aber ich möchte dennoch auf den letzten Beitrag antworten.


    Ich sehe es mitnichten so, dass Frauen profitieren, sondern wirklich Familien (in Fällen wie deinem @happy spider natürlich nicht, wenn der Mann nicht verfügbar ist). Die bestehen ja (meist) aus Mutter,Vater, Kind (er). Und da der Vater eben auch maßgeblich zur Entstehung des Kindes beigetragen hat, sollte er sich im Normalfall auch genauso wie die Mutter darum sorgen.

    Ich würde im Leben nicht darauf kommen, meinen Job nur in TZ oder gar nicht auszuführen, weil ich die Kids nicht betreut kriege, denn im Endeffekt kriegen WIR als Familie dann die Kinder nicht betreut und da muss der Partner genauso zurückstecken.

    Wenn Frauen sich in diese Rolle drängen lassen, dann sind sie meiner Meinung nach (es mögen die Tupperdosen fliegen #tuppern) daran selbst schuld (hiervon nehme ich mal, neben den AE noch diejenigen ohne Schulabschluss /Ausbildung etc. aus, die mit ihrem Lohn eben kaum eine Familie ernähren könnten ;)).

  • sondern wirklich Familien

    Ich bin jetzt pingelig, aber wir sind auch eine Familie. #heul

    Mir geht es darum: ja, natürlich SOLLTE das Betreuungsproblem auch den Vater betreffen. tut es aber in der Regel nicht, und zwar nicht nur bei Alleinerziehenden. Es ist die familienergänzende Betreuung, die es den MÜTTERN die Berufstätigkeit ermöglicht. Es bringt meiner Meinung nach gar nichts, ausgerechnet an diesem Punkt Frauen sprachlich verschwinden zu lassen.

    und nein, es sind nicht die Mütter schuld, wenn sie sich in die Altersarmut und TZ-Berufstätigkeit "drängen lassen", es sind die Strukturen und gesellschaftlich determinierte starre Rollenbilder. z.B. ist es ein Problem, wenn Frauen schon beim Berufseinstieg weniger Geld verdienen oder wenn 90% der Frauen Alleinerziehende sind. Väter arbeiten auch ohne Kita-Ausbau Vollzeit.

    Es hat gründe, warum familienergänzende Betreuung immer auf der politischen Agenda von Frauen war und nicht auf der von Männern. Wenn Frauen dann mal politisch für sich erreichen, sollte man das nicht damit rechtfertigen, dass das ja deshalb wichtig ist, weil auch die Männer davon profitieren.

  • @happy spider

    Ups...So hab ich es nicht gemeint.

    #knuddel



    Dadurch, dass sie es mit sich machen lassen, sind sie eben doch schuld......Auch ein gesellschaftliches Umdenken geht dich nur, wenn nicht der Mund gehalten wird und das getan wird, was von einem erwartet wird.


    Würde es organisatorisch nicht gehen, dass wir beide Vollzeit arbeiten, würde ich nicht einfach zurückstecken, sondern von meinem Mann das gleiche erwarten.

    Da müssen viele Frauen dran arbeiten *find* Sich nicht in die Ecke drängen lassen.

  • Würde es organisatorisch nicht gehen, dass wir beide Vollzeit arbeiten, würde ich nicht einfach zurückstecken, sondern von meinem Mann das gleiche erwarten.

    Da müssen viele Frauen dran arbeiten *find* Sich nicht in die Ecke drängen lassen.

    Ich denke, dass es oft den Männern nicht möglich ist, auf Teilzeit umzusteigen, weil die Arbeitgeber da nicht mitmachen, auch wenn ein theoretischer Anspruch besteht. Und wenn der Mann am Ende seinen Job los ist, hat auch keiner was davon, dass die Frau sich hat "nicht in die Ecke drängen lassen."


    Ansonsten stimme ich @happy spider zu.

  • Und ich gehe noch einen Schritt weiter. Als Schnupp 2004 in den Kindergarten kam, gab es hier in der Kleinstadt genau einen, der nicht von 12-14 Uhr schloss. Womit, bitte, soll das denn vereinbar sein? Hätten dort keinen Platz bekommen, hätten wir umziehen müssen, denn mit meinem Gehalt allein hätten wir unseren Kredit nicht abzahlen können (mein Mann wäre dann aus dem Beruf gegangen). Und ein 2. Kind hätten wir gar nicht gekriegt, wenn der Prozess des Kitaausbaus nicht so gelaufen wre, dass ein ordentlicher Platz für Schnüppchen ab 2009 erwartbar war.


    Wem nützt es? Dem Staat, wel wir noch ein Kind mehr haben? Das ist zynisch, oder?

  • so, jetzt mal ein anderes Thema: Schuhe!

    War (und ist) doch unsere Tochter mit 2-3 Jahren so gar nicht vom Schuhe Tragen zu überzeugen und wollte selbst bei Regen und Kälte nur unter Protest welche anziehen. Da haben wir ein paar Mal Reaktionen bekommen wie "ach was, obwohl sie ein Mädchen ist?" oder "Na sowas, das ist aber komisch für ein Mädchen, dass sie keine Schuhe mag"...