Gender-Kacke in Schule und Alltag

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    • Offizieller Beitrag

    Wenn Frauen sich in diese Rolle drängen lassen, dann sind sie meiner Meinung nach (es mögen die Tupperdosen fliegen ) daran selbst schuld (hiervon nehme ich mal, neben den AE noch diejenigen ohne Schulabschluss /Ausbildung etc. aus, die mit ihrem Lohn eben kaum eine Familie ernähren könnten ).

    Da bleibt mir jetzt echt die Spucke weg. Nein zur Hölle. ICH BIN NICHT SCHULD! Nein, ich zähle nicht auf, was ich alles gemacht habe. Das steht oft genug hier im Forum. Hier das strukturelle Versagen des Arbeitsmarktes in Bezug auf hochqualifizierte Frauen einfach mal so komplett zu leugnen empfinde ich gerade als echten Schlag ins Gesicht.

  • Und wenn der Mann am Ende seinen Job los ist,

    Dass die Frau oft ihren Job los ist, hat halt meistens auch weniger schlimme Konsequenzen (abgesehen von den Konsequenzen für die Frau #hammer).

  • Zitat

    diejenigen ohne Schulabschluss /Ausbildung etc. aus, die mit ihrem Lohn eben kaum eine Familie ernähren könnten ).

    Wobei wir wieder bei dem Thema sind, dass viele Frauenberufe (auch die mit Ausbildung) so schlecht bezahlt sind, dass man davon eben tatsächlich keine Familie ernähren kann. Ich glaube, Gartenprinzessin, du solltest ein bisschen zu den entsprechenden Studien und Zahlen recherchieren.

    Kalliope: #knuddel

  • Wenn Frauen sich in diese Rolle drängen lassen, dann sind sie meiner Meinung nach (es mögen die Tupperdosen fliegen ) daran selbst schuld (hiervon nehme ich mal, neben den AE noch diejenigen ohne Schulabschluss /Ausbildung etc. aus, die mit ihrem Lohn eben kaum eine Familie ernähren könnten ).

    Da bleibt mir jetzt echt die Spucke weg. Nein zur Hölle. ICH BIN NICHT SCHULD! Nein, ich zähle nicht auf, was ich alles gemacht habe. Das steht oft genug hier im Forum. Hier das strukturelle Versagen des Arbeitsmarktes in Bezug auf hochqualifizierte Frauen einfach mal so komplett zu leugnen empfinde ich gerade als echten Schlag ins Gesicht.

    danke.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Thema schlechtbezahlte Frauenberufe: Was antworte ich sinnvollerweise, wenn mein Gegenüber sagt, die Frauen sind doch selbst schuld, wenn sie diese schlechtbezahlten Berufe ergreifen?

    Und was, wenn er sagt, Frauen, die sich durch Sexismus davon abhalten lassen, in "Männerberufen" zu arbeiten, stellen sich an? Ich meine damit, wenn ich sage, dass es viele Frauen einfach zu kräftezehrend finde, sich Tag für Tag dumme Kommentare anhören zu müssen oder mehr und mein Gegenüber dann halt meint, das ist kein wirkliches Problem?

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • Man kann sich ja einfach mal überlegen, was wäre, wenn Frauen diese Berufe nicht mehr machen würden. Die Arbeit ist unverzichtbar und sollte dementsprechend bezahlt werden. Abgesehen davon bekommen z.B. männlcihe Sprechstundenhilfen 40% mehr gehalt als weibliche: https://www.np-coburg.de/leben…bildung/art661131,5796947

    "Der Untersuchung zufolge gibt es auch innerhalb von Berufsgruppen große Differenzen - unabhängig davon, ob es dort mehr Männer oder mehr Frauen gibt. So bekommen männliche Sprechstundenhilfen zum Beispiel einen 43 Prozent höheren Bruttolohn als ihre Kolleginnen. Der Frauenanteil liegt in diesem Job allerdings bei deutlich über 90 Prozent."

  • Ich hab ja so einen Beruf, den sonst vor allem Männer ausüben, und es ist so ermüdend, immer überall die einzige Frau zu sein. Es ist so ermüdend, wenn die Bauarbeiter Dich “die Frau“ nennen und dabei verwirrt gucken. Es ist so ermüdend, wenn in 25 Grad heißen Besprechungsräumen jemand ein Fenster ankippt und Dich ansieht “Wenn es Ihnen zu kalt ist, sagen Sie Bescheid.“ Es ist so ermüdend, wenn alle ganz panisch werden, wenn Du Dich mal schmutzig machst (Kacke von Kindern und Alten können Frauen komischerweise besser ab als ein bisschen Baustellendreck). Es ist so ermüdend, wenn Du immer wieder erlebst, dass Dir nichts zugetraut wird, dass Du nicht ernst genommen wirst, dass Leute sich über Deinen Kopf hinweg unterhalten usw.


    Es gibt bestimmt Frauen, die das super abkönnen und da drüber stehen und immer einen flotten Spruch auf den Lippen haben, und den Männern beweisen, dass sie alles besser können als jeder Mann usw. Ich bin leider nicht so. Und solange von Frauen erwartet wird, so zu sein, um einen “Männerjob“ machen zu dürfen, verstehe ich jede Frau, die keinen Bock auf das Theater hat.

    "Stay afraid, but do it anyway. What’s important is the action. You don’t have to wait to be confident. Just do it and eventually the confidence will follow." Carrie Fisher

    LG Matilda mit Tochter (08/2004) und Sohn (09/2015)

  • Musa: Jaaaa, alle Mädchen lieben Schuhe! :wacko:

    Ich zum Beispiel liebe meine Doc Martens 18 Loch-Boots und möchte sie um nichts in der Welt tauschen - nicht mal gegen einen ganzen Schrank voller Manolo-Wieauchimmers. ;)


    Als Alleinerziehende ist es ganz klar so, dass ich als Frau davon profitiere (und meine Kinder übrigens auch).

    wir sind auch eine Familie.

    Na dann profitieren vom Kita-Ausbau doch Familien. ;)

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


    giphy.gif


    In meinem Waldland geht ein Monster um...

    Einmal editiert, zuletzt von Rattenkind ()

  • Ich hab ja so einen Beruf, den sonst vor allem Männer ausüben, und es ist so ermüdend, immer überall die einzige Frau zu sein. Es ist so ermüdend, wenn die Bauarbeiter Dich “die Frau“ nennen und dabei verwirrt gucken. Es ist so ermüdend, wenn in 25 Grad heißen Besprechungsräumen jemand ein Fenster ankippt und Dich ansieht “Wenn es Ihnen zu kalt ist, sagen Sie Bescheid.“ Es ist so ermüdend, wenn alle ganz panisch werden, wenn Du Dich mal schmutzig machst (Kacke von Kindern und Alten können Frauen komischerweise besser ab als ein bisschen Baustellendreck). Es ist so ermüdend, wenn Du immer wieder erlebst, dass Dir nichts zugetraut wird, dass Du nicht ernst genommen wirst, dass Leute sich über Deinen Kopf hinweg unterhalten usw.


    Es gibt bestimmt Frauen, die das super abkönnen und da drüber stehen und immer einen flotten Spruch auf den Lippen haben, und den Männern beweisen, dass sie alles besser können als jeder Mann usw. Ich bin leider nicht so. Und solange von Frauen erwartet wird, so zu sein, um einen “Männerjob“ machen zu dürfen, verstehe ich jede Frau, die keinen Bock auf das Theater hat.

    Echt? *, ich hab auch einen Typischen Männer Beruf und empfinde das nicht so.


    * bitte nicht als Angriff verstehen, ich bin ehrlich überrascht

    Hebt man den Blick sieht man keine Grenzen #rose

  • Ich hab genug Frauen erlebt, die deutlich tougher sind als ich. Die empfinden das sicher auch nicht so. Als ich jünger war, hat auch das Gefühl bei mir überwogen, alles schaffen zu können. Und außerdem ist es total uncool, wenn es einem so geht. Wird schon was dran sein an dem Verhalten und so. Den Kollegen im RL gegenüber würde ich das auch niemals so erzählen.

    "Stay afraid, but do it anyway. What’s important is the action. You don’t have to wait to be confident. Just do it and eventually the confidence will follow." Carrie Fisher

    LG Matilda mit Tochter (08/2004) und Sohn (09/2015)

  • Mädels, ich habe euch damit nicht persönlich angegriffen.

    Aber dadurch, dass ihr das Problem ansprecht, dass es auf dem Arbeitsmarkt ein Problem für (auch sehr gut ) ausgebildete Frauen wenig Jobmöglichkeiten gibt, zeigt sich doch, dass wir nicht so weit aneinander vorbeireden, wie ihr glaubt.

    Es ist doch nur so, weil es keinen richtigen "Aufschrei" gibt.

    Warum um Gottes Willen bauen Frauen da keinen Druck auf? Vielleicht erst im Kleinen und dann weitreichender. Warum lassen sie sich das gefallen? Das will mir nicht in den Kopf.


    Und ich brauche keine Zahlen zu recherchieren. Ich weiß vom Lesen hier, dass es einigen (teilweise auch promovierten ) schwerfällt, was Adäquates oder überhaupt was zu finden.....eben weil sie Frauen sind...womit sich der Kreis wieder schließt.


    Aber irgendwie mag keiner so recht verstehen, was ich damit sagen will....#haare

  • MnO2 Verborgene Welt trifft es gut #ja. Nur manchmal frage ich mich, ob nicht eigentlich meine Welt die verborgene ist.


    Tabu junior wird gerade viel gespielt bei uns.

    Bei "Bruder" sind die Tabu-Begriffe "Fußball" und "prügeln".

    Bei "Schwester" sind die Tabu-Begriffe "Mädchen" und "heulen". #rolleyes

    • Offizieller Beitrag

    Zum Thema Auto und vor allem diesem hier von tulan

    Zum Drängelproblem kann ich nur sagen, dass es das auch bei Radfahrern gibt: Männliche Radler können es offenbar ganz schwer aushalten, von einer Frau überholt zu werden. Wie oft ich da überholt werde, nur damit Mann wieder vorn ist - gern auch unter Zuhilfenahme roter Ampeln, die ich beachte und er nicht. Ich fahre gern sportlich und hab die Typen meist auf der nächsten Zwischenampelstrecke wieder ein.... und dann geht das Spielchen vorn vorne los, auch gern mit Temposteigerung während des Überholvorgangs. Ich hab gar keinen Bock auf Rennen und bekomme von Frauen fast nie eins aufgedrängt. Von Männern aber doch gelegentlich (bestimmt jede Woche ein Mal).

    fällt mir der folgende Link ein: Warum so wenige Mädchen Fußball spielen oder das Wissen 8-jähriger Mädchen über Sexismus und Männlichkeit. Besonders den letzten Absatz:

    Zitat

    Was ist das für eine Welt, in der schon 8-jährige Mädchen so dringend Räume brauchen, in denen sie ohne Jungs und Männer sein dürfen, weil sich schon 8-jährige Jungs darüber definieren (müssen), was sie alles vermeintlich besser können als andere, und ihnen niemand beibringt, mit Niederlagen und mit Scheitern umzugehen? Warum gibt es in den vielen Fußballcamps für Jungs keine Workshops und Reflexionen darüber, warum so wenige Mädchen Fußball spielen und wie sie mit ihren eigenen männlichen Verhaltensweisen schon in jungen Jahren ihren Beitrag dazu leisten, dass das so bleibt? Was ist das für eine Welt, in der schon 8-jährige Mädchen ihre Probleme mit Männlichkeit(en) artikulieren und reflektieren können und gleichzeitig viele erwachsene Typen auch nach zig Hashtags noch kein Problem sehen (wollen) und noch immer keine Notwendigkeit erkennen, mal kritisch über ihre eigene Männlichkeit nachzudenken?


    finde ich sehr gut und treffend. Das fettgedruckte ist mMn mit ein Grundstock für viele Probleme, die wir als Gesellschaft haben.

  • Zum Drängelproblem kann ich nur sagen, dass es das auch bei Radfahrern gibt: Männliche Radler können es offenbar ganz schwer aushalten, von einer Frau überholt zu werden. Wie oft ich da überholt werde, nur damit Mann wieder vorn ist - gern auch unter Zuhilfenahme roter Ampeln, die ich beachte und er nicht. Ich fahre gern sportlich und hab die Typen meist auf der nächsten Zwischenampelstrecke wieder ein.... und dann geht das Spielchen vorn vorne los, auch gern mit Temposteigerung während des Überholvorgangs. Ich hab gar keinen Bock auf Rennen und bekomme von Frauen fast nie eins aufgedrängt. Von Männern aber doch gelegentlich (bestimmt jede Woche ein Mal).

    Das hat meine Mutter auch schon oft erlebt!

    • Offizieller Beitrag

    Warum um Gottes Willen bauen Frauen da keinen Druck auf? Vielleicht erst im Kleinen und dann weitreichender. Warum lassen sie sich das gefallen? Das will mir nicht in den Kopf.

    Sag doch mal, wie man konkret Druck aufbauen soll? Beim Bewerbungsgespräch (wenn man denn endlich mal eingeladen wird) ordentlich auf den Tisch hauen und denen erzählen, wie unfair es ist, keine Frauen einzustellen? Bei Stellenanzeigen, bei denen man nicht eingeladen wird mit Klage drohen?


    Das hat sicher auch etwas mit der Arbeitsverteilung IN Familien zu tun und auch Einstellungen bei Frauen, aber bei weitem nicht nur.


    Anaba: Mein großer Sohn hat gerade mit Fußball aufgehört, weil er den Ton dort unsäglich findet. Mein Kleiner trainiert am liebsten in der Mädchenmannschaft. Wo auf so etwas wie Teambuilding und dergleichen Wert gelegt wird, er findet die Atmosphäre viel netter. Irgendwann gründe ich den FC Wir können auch anders für die, die einfach nur Fußball spielen wollen - ganz ohne Machogehabe und Rumgebrülle #heul. Wo man in der Mannschaft dann eben auch über Niederlagen und Zusammenhalten und Fairness redet.

  • Würde es organisatorisch nicht gehen, dass wir beide Vollzeit arbeiten, würde ich nicht einfach zurückstecken, sondern von meinem Mann das gleiche erwarten.

    Da müssen viele Frauen dran arbeiten *find* Sich nicht in die Ecke drängen lassen.

    Ich denke, dass es oft den Männern nicht möglich ist, auf Teilzeit umzusteigen, weil die Arbeitgeber da nicht mitmachen, auch wenn ein theoretischer Anspruch besteht. Und wenn der Mann am Ende seinen Job los ist, hat auch keiner was davon, dass die Frau sich hat "nicht in die Ecke drängen lassen."


    Ansonsten stimme ich @happy spider zu.

    Aber ist es den tatsächlich für Männer risikoreicher, Teilzeit zu arbeiten? Meiner Erfahrung nach spielt da weniger das Geschlecht als die Position eine Rolle.

    Liebe Grüße
    Silke mit dem Großen 06/2006 und der Kleinen 06/2009

  • Zitat

    Warum um Gottes Willen bauen Frauen da keinen Druck auf? Vielleicht erst im Kleinen und dann weitreichender. Warum lassen sie sich das gefallen? Das will mir nicht in den Kopf.

    Das erinnert mich an die Aussage unserer Frauenbeauftragten (!) das man für seinen Job auch Opfer bringen muss und sie ja auch 2 Monate nach der Geburt ihres Kindes weitergearbeitet hätte*. Und gleichzeitig wundert sie sich darüber, dass so viele Frauen ihre Kariere aufgeben und sieht da auch keinen Zusammenhang. Meine Meinung ist, das je familienunfreundlicher die Strukturen sind, desto mehr Mitarbeiter*innen entscheiden sich halt dafür, dass es das nicht Wert ist. Und die Statistik zeigt eben, dass dann Frauen sich eher für mehr Familie und Männer sich eher für mehr Arbeit entscheiden. Ich denke aber nicht, dass man das löst, indem man einfach Frauen und Mäner auffordert sich anders zu verhalten, zumindest ist das wenn dann ein sehr langwieriger Prozess. Ich denke, die Strukturen (sowohl der Arbeitswelt als auch, was die Kinderbetreuung angeht) sollten familienfreundlicher werden, dann können sich Frauen auch eher durchsetzen. Ein großes Problem ist halt die Präsenzkultur, dass es an vielen Stellen für den Erfolg von Mitarbeiter*innen wichtiger ist, dass man immer da ist (sowohl jeden Tag lange als auch bitte keine längeren Auszeiten), als was man wirklich leistet. (Leistung = Arbeit/Zeit !)

    *(Bei dem Gespräch ging es darum, dass mein befristeter Vertrag in der Elternzeit auslaufen würde, wenn ich in mehr als 6 Monate Elternzeit nehmen würde. Der Arbeitgeber würde mich zwar eigentlich gerne behalten, bisher (und wahrscheinlich auch bis ich den Elternzeitantrag einreichen muss) steht die Finanzierung dafür aber nicht. Das heißt ich habe jetzt die Wahl kürzer Elternzeit zu nehmen als ich will (wegen Stillens hätte ich gerne 8 Monate, beim letzten Kind haben wir auch 8 ich und 6 mein Mann geteilt) oder zu riskieren, nicht wieder reinzukommen selbst wenn es die Finanzierung klappt (wenn ich erstmal ganz weg bin, suchen sie sich in dem Fall bestimmt jemand anderen).) Ich bin also wahrscheinlich gerade dabei in die Falle zu tappen, dass wir mit dem 2. Kind dann trotzdem einfach in die "klassische" Rollenverteilung hineinrutschen.

    "Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen." - Niels Bohr

  • Natürlich sind Frauen nicht an allem Übel, welchen sie in der Arbeitswelt und auch der familieninternen Arbeitsteilung erfahren, selbst schuld. Aber: Eine Mitverantwortung haben sie schon. Diese einfach mit Verweis auf äußere Bedingungen (welche in der Tat oft grauslig und auch unfair sind!) wegzudiskutieren, wird m. E. der Thematik auch nicht gerecht.


    Punkte, die Frauen selbst in der Hand haben, wären z. B.:


    - das eigene Selbstvertständnis (bin ich Familienernährerin? Oder verdiene ich zu?)

    - Berufswahl

    - schwierige Phasen im Job durchstehen ohne sich selbst und anderen zu sagen, dass im Zweifel ja „Plan B“ greift...

    - Um Gehalt verhandeln / Rechte nutzen (bezahlt der AG ein Jobticket? Gibt es Zuschüsse zur AV? Begünstigte Versicherungen?.....)

    - berufliches Fortkommen bewusst planen und entsprechende Schritte gehen

    - Familienaufgaben teilen / Mitarbeit durchsetzen / Aufgaben inkl. der damit verbundenen Verantwortung abgeben (und die abweichende Erledigung aushalten :-))


    Und natürlich können auch Männer Teilzeit arbeiten. Es tut mir Leid, aber die obige Aussage, dass Männer wg. der nicht mitmachenden Arbeitgebers keine Chance auf TZ haben, ist Quatsch. Ja, es braucht Mut, TZ zu beantragen. Den brauchen Frauen aber auch.


    Oben kam die Frage, ob man denn in Vorstellungsgesprächen denn mal ordentlich auf den Tisch hauen soll. Nee, soll man nicht. Aber auch da gibts ja nicht nur schwarz oder weiß. Ich muss zwar nicht auf den Tisch hauen, muss mich aber auch nicht in Familienthemen verstricken lassen, nur weil mein Gegenüber mit meinem Frau- und Muttersein assoziiert, dass die wichtigste Frage sei, was im Krankheitsfall der Kinder passiert. Knapp antworten, keine großartigen Erklärungen (die schnell zu Rechtfertigungen werden!) und ab zurück zum Fachthema. Man selbst steuert schon auch, wie das Gespräch läuft.

    Bin ich der Wandel - oder warte ich auf ihn?

    (Katja Diehl, aus „Autokorrektur“)

    • Offizieller Beitrag

    Es braucht nicht nur Mut - es braucht auch Geduld und eine Portion Glück.

    Mein Mann hatte 10 (!) Stellen in der Tasche, die jedes Mal weg waren, sobald das Thema 80% auf den Tisch kam.

    Wäre ich damals nicht so jung, optimistisch und kämpferisch gewesen (ich war Studentin, meine Jobs hätten uns niemals durchgebracht) und der Arbeitsamtangestellte nicht auch so engagiert (hier gibt es kein Recht auf Teilzeit) - ich weiss nicht, ob wir durchgehalten hätten.


    Liebe Grüsse


    Talpa