Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Über lange Haare bei jungen Frauen habe ich auch schon kürzlich nachgedacht, weil ich das so schrecklich uniform finde.

    Aber ganz ehrlich, auch wenn es mich persönlich stört, dass gefühlt alle meine Schülerinnen lange Haar haben (zumindest spontan fällt mir wirklich keine mit kurzen Haaren ein) - ich bin in den 80ern aufgewachsen und frage mich, ob unsere Frisuren wirklich vielfältiger waren? Es gab zwar die Option kurz oder lang, aber eben häufig mit Dauerwelle oder Blondierung oder ganz bestimmte Kurzhaarschnitte.

    Aber ich erinnere mich so schlecht. Ihr, die ihr ähnlich alt seid wie ich, wie ist denn eure Erinnerung an diese Zeit, frisurentechnisch?


    Hmm. Ich glaube, dass die Frisuren in sich ziemlich ähnlich waren, aber dieselben Frisuren von Jungs und Mädels getragen wurden.


    Ich persönlich empfinde mittlerweile die Frisuren der Jungs durchaus als abwechslungsreicher. Sicherlich haben die allermeisten kurze Haare. Aber es gibt immer wieder mal Langhaarige darunter, was mir persönlich dann natürlich gut gefällt.

    Und eben die Variation mit oder ohne Bart.

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • Hallo,


    Ich war so glücklich, als ich als älteres Kind endlich meine Haare wachsen lassen durfte und nicht mehr die ach so "modernen, praktischen und pfiffigen" Kurzhaarschnitte tragen musste, die mir angeblich so gut standen und die meine Mutter bevorzugte (und die auch besser zum regelmäßigen Schwimmtraining passten).


    Es war nie wirklich meine Entscheidung, kurze Haare zu haben, auch wenn ich zugestimmt habe. Aber es war eher ein "den Erwartungen folgen".

    Da ging es absolut nicht um Rollen Vorstellungen einfach darum, daß ich das Gefühl mochte, meine Haare zu bürsten, zu flechten usw. (draußen bin ich meist mit langweiligem Zopf rumgelaufen, weil Auffallen nie so mein Ding war). Ein bisschen spielte aber auch mit rein, daß ich nicht mehr das Gefühl hatte,. meine Haare müssten (irgendwie "fremdbestimmt") "Werkzeug" oder Signal für irgendwen/irgendwas sein, sondern es waren MEINE, über die ich als Mädel selber entscheiden durfte. Die langen Haare fühlten sich daher jedenfalls definitiv freier und im weitesten Sinne emanzipierter an, als die kurzen.


    Meinen Kids habe ich da nie reingeredet, die hatten lange Zeit alle 4 lange Haare. Die Jungs inzwischen kurz, vermutlich haben die gesellschaftlichen Erwartungen irgendwann doch gegriffen, aber auch da ist es ihre Entscheidung, sich gegenzustemmen oder mitzugehen. Zumindest finden sie sich mit ihren kurzen Haaren gut und tragen sie nicht kurz, obwohl sie es eigentlich anders haben wollen würden.


    zu langsam getippt, das ist die antwort für @Fylgja : nichts, sofern nicht ALLE frauen diese tragen, selbst wenn die dünnen sauerkrautfuddeln schrecklich aussehen,

    Wobei - wer bestimmt, was schrecklich aussieht? Wenn es der FRAU oder dem MANN gefällt - für wen müssen sie "gut" aussehen?


    Wenn die Person das Gefühl hat, sie müsse eine Frisur bzw. Haarlänge tragen, weil sie zu ihrem Geschlecht gehört, würde, sie selber aber "schrecklich" findet, gebe ich dir Recht. Wenn es aber darum geht, das andere diese Haare, diese Frisur schrecklich, unpassend, unvorteilhaft ... finden, denke ich, es ist genau richtig, sich trotzdem dafür zu entscheiden, wenn man es so WILL.


    Ich erlebe es gerade genau andersrum, ich komme in ein Alter, wo fast alle Frauen um mich rum zum praktischen Kurzhaarschnitt wechseln und färben. Maximal Bob ist noch vorhanden.


    Ich nicht, ich trage meine langen Haare weiter lang, weil ich sie MAG. Aus praktischen Gründen meist im Knödel, was zugegebenermaßen tatsächlich etwas "Oma-haft" aussieht. Aber wen geht es etwas an? ICH mag einfach das Gefühl dabei.


    Aber ich werde immer mal wieder - ausschließlich von Frauen - gefragt, ob ich sie mir nicht auch schneiden lassen möchte, so zu einem modernen pfiffigen Kurzhaarschnitt... (der sich für reifere Damen meines Alters offenbar gehört). Nein, will ich nicht. Ja, das würde mir vielleicht stehen, aber ich WILL es nicht. Und nein, ich stehe zu meinen grauen, ich MUSS nicht 10 Jahre jünger aussehen. Auch nicht mit der extra-Pfegefunktion in der Farbe. Mir reicht meine Haarseife, danke.


    "Kurz" kann also genau so "gesellschaftliches Dogma" sein (bzw. "lang" mit einem bestimmten "Drumrum" an Kleidung, Schminke, Figur... ), zumindest ab einem bestimmten Alter.

  • Wenn ich an mich selbst zurückdenke - ich hatte eigentlich nie Haare, die zum Wachsen geeignet waren. Als Grundschulkind hatte ich recht lange Haare. Irgendwann kamen die aber ab. Als Teenie habe ich den einen oder anderen Versuch gestartet, sie wachsen zu lassen. War aber nie so der Hit.

    Als ich dann in meinen 20ern lange Zeit mit einem Mann zusammen war, habe ich mir die Haare wachsen lassen. Und ja, da stand durchaus der Wunsch dahinter, als "weiblich" zu gelten, da mein Freund, wie so viele andere Männer auch, lange Haare mit Weiblichkeit und Erotik asoziierte.

    Heute muss ich sagen, es wäre besser gewesen, ich hätte mal genauer hingeschaut. So wirklich gestanden hat es mir nämlich nicht. Jetzt mache ich mit meinen Haaren, was mir in den Sinn kommt. Mal kürzer, mal länger... aber ich habe jetzt auch eine gute Friseurin, die mir von ungeeigneten Frisuren abraten würde. Tief in mir schlummert immer noch der Wunsch nach langen Haaren. Aber ich glaube, nicht unbedingt der Weiblichkeit wegen, sondern, weil langes, dickes Haar so ästhetisch sein kann und ich das mit meinen Haaren niemals könnte. Ich habe zwar viele, aber dünne.


    Ich glaube also schon, dass bei vielen jungen Frauen der Wunsch besteht, "weiblich" zu sein. Und gesellschaftlich wird es immer noch transportiert, dass lange Haare "weiblich" sind. Nicht umsonst heißen kurze Haarschnitte oft "burschikos" oder ähnlich.


    Letztlich ist es mit den Haaren wohl ähnlich wie mit dem Nachnamen - jede Frau mag individuelle Gründe haben, weshalb sie lange oder kurze Haare trägt, und diese Gründe sind natürlich zu respektieren. Und wenn jemand immer kurze praktische Schnitte tragen musste, dann symbolisieren lange Haare nicht unbedingt Weiblichkeit, sondern Freiheit und Emanzipation von Zwängen.


    Trotzdem lohnt sich ein genauerer Blick darauf, weshalb ich meine Haare wie trage.

    Wie gesagt, ich selbst war da recht konventionell. Ich erfüllte auch das Klischee, dass Frauen nach einer Trennung oder zu Beginn eines neuen Lebensabschnittes die Frisur ändern. :)


    Viele "ältere" Frauen schneiden sich ihre Haare ja ab, aus praktischen Erwägungen, oder weil sie vielleicht schütterer werden. Das mag durchaus irritierend sein.

    Aber ich glaube, bei vielen steckt zugleich auch ein anderes Bewusstsein dahinter als das, welches sie als junge Frau hatten. Nämlich das Wissen, dass sie "weiblich" sind und das nicht mehr über ihre Haare ausdrücken müssen. Oder dass sie nicht dem Partner gefallen müssen, sondern zunächst einmal sich selbst.

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • das mit dem aussehen nur als disclaimer, damit niemand schreibt 'aber wenn es nun mal hübsch ist' oder so.



    ich halte genau so wenig von dem 'zu alt für lange haare'-ding.


    das ist nur die zweite seite der ekelerregenden medaille. untermauert mit horror-taglines wie 'hinten lyzeum, vorne museum'.


    das diktum dahinter:


    lange haare = ausdruck von weiblichkeit, weiblicher schönheit und weiblicher attraktivität.


    all das ist pflicht und einziger lebenszweck für junge frauen.


    ab einem gewissen alter jedoch, sobald frauen für männer zur zumutung werden, haben sie kein recht mehr auf attribute von schönheit und vor allem sexualität.


    dann sollen sie sich mit den insignien des praktischen und unauffälligen ausstatten, um fortan nur noch im hintergrund zu dienen.



    auch deshalb lass ich wieder wachsen. und schneid wieder ab und lass wieder wachsen. fuck you all!

  • Hallo,


    Es gibt immer viele Gründe für eine Entscheidung und ich finde es schwer bis unmöglich, zu werten.


    Ist "Ich finde lang/kurz schöner, aber das jeweils andere praktischer" (kurz weil schneller trocken, lang, weil im Zopf leichter zu frisieren) ein prima Grund für die Entscheidung, oder eher traurig?


    Ich persönlich finde z.B. lange Haare einfach - für mich - viel unaufwändiger und preiswerter als Kurzhaarschnitte, die ja meist nur gut aussehen, wenn sie regelmäßig nachgeschnitten werden. Andere finden für sich kurzhaarschnitte unaufwändiger, weil schneller zu waschen und zu trocknen.


    Ist "Mein Partner mag das und für mich ist es OK so" akzeptabel oder schlimm, weil ein Zeichen fehlender Emanzipation? Mir gefällt z.B. mein Mann mit kurzem Vollbart optisch deutlich besser als ohne (er sich zum Glück auch ;o) ). Aber angenommen, ihm wäre es im Grunde weitestgehend egal und er würde das tun, was ich besser mag? Nett oder schlimm?


    Ich habe durchaus das Argument "In unserem Alter" fürs Abschneiden gehört. Da ging es nicht ums sich besser gefallen oder um die Frage der Sicherheit der Weiblichkeit sondern tatsächlich um die Erfüllung gesellschaftlicher Erwartungen an Frauen (eines bestimmten Alters).

    Ist es schlimm, sich diesen Erwartungs-Zwängen zu unterwerfen oder ist es OK, sich bewusst und aktiv dafür zu entscheiden, ihnen zu folgen? Oder in meinem Fall andersrum halt...


    Angenommen, viele Mädchen würden sich jetzt plötzlich Kurzhaarfrisuren zulegen, dann würde ich eher ein "Modediktat" dahinter vermuten als eine echte Emanzipation (auch von den Erwartungen anderer Frauen).


    Auf meinen alten Klassenfotos sehen wir auch alle recht uniform aus - als kleine Mäödels halbe-halbe Zöpfe oder "praktischer Kurzhaarschnitt", als Teeny hinten ganz kurz, vorne etwas längeres Kaltwellen-Gebüsch. Ich hab das nur mal als kurzen Versuch mitgemacht und bin dann wieder zum langweiligen (und unmodernen) Pferdeschwanz gewechselt.

  • In den 1980er Jahren gabs doch Spießer, Popper, Rocker, Grufties, Punks... und alle mit einem Strauß eigener Frisuren...


    Heute gibts Jugendliche. Jungs und Mädchen. Und das wars, auch frisurentechnisch.

  • Ich denke auch, dass diese uniformität alt ist. Peergroup eben. Man könnte sich darüber echauffieren, dass offenbar heute nur eine große Peergroup existiert statt der (meist politisch oder kulturell motivierten) vielen vor zehn oder zwanzig jahren. Das ist aber weniger ein genderproblem.

  • Hallo,

    In den 1980er Jahren gabs doch Spießer, Popper, Rocker, Grufties, Punks... und alle mit einem Strauß eigener Frisuren...


    Heute gibts Jugendliche. Jungs und Mädchen. Und das wars, auch frisurentechnisch.


    Das ist nicht mein Gefühl und auch meine Kinder erzählen das anders.

    Auch wenn die Grenzen vielleicht heute fließender sind, es gibt ganz klar Gruppen, zu denen "man" dazugehören will und welche, von denen man sich genau so klar abgrenzt, auch wenn die Grenzen für uns "Ältere" vielleicht optisch nicht mehr ganz so einfach unterscheidbar sind. Da sind die Nerdigen, die "Fitnessorientierten, die "Modebewusten", die


    Die Frage ist auch, ob man, wären die "Mode-Gruppen" wie damals klar erkennbar glücklich wäre, wenn das eigene Kind in einem bestimmten - genau so ganz klar nicht "individuell", sondern eindeutig gruppenorientierten - Stil herumgelaufen würde, nur weil es damit "optisch anders" aussieht als das Kind der Nachbarn.

    Ist es dann wirklich individueller, emanzipierter? Unabhängig davon, ob sich die Gruppe nur rein modisch oder auch inhaltlich versteht. Oder nur anders angepasst?


    Ein noch so individueller Emo-Style würde mir z.B. an meinem Kind weniger gefallen, als ein lebenslustiger, zukunftsorientierter Durchschnitts-Kleidungsstil z.B., gerade weil er ja auch Inhalt ausdrücken will. Ich finde daß nette Mädel von Bekannten im teilweise selbst genähten Gothikstyle im Ganzen nicht unbedingt als individueller als meine rein optisch eher "mainstream" gekleidete Tochter, die von mir Selbstgenähtes schon lange abgewählt hat und auch selber nicht nähen würde.

    Weil auch die Freundin im Grunde nur bestimmten Kleidungs-Regeln in Form und Schnitt gehorcht, nur eben anderen.


    Heute geht die Abgrenzung auch eher über Musik, Lieblingsyoutuber usw.

    Ob der eigene Teny zu den Ed Sheeran-Hörern gehört oder zu denen, die ihn schon aus Gruppen-Prinzip nicht gut finden "dürfen" oder ob gerade Youtuber A oder B oder C in sind und die anderen als "unhörbar" gelten, das bekommen wir doch meist gar nicht wirklich mit - und erst recht nicht im Vergleich zu den Schulkameraden (ich rede von älteren Jugendlichen, so ab 15 aufwärts)

  • Trin aber findest du nicht, dass ed sheeran Hörer genauso rumlaufen wie wackenbesucher?


    Vielleicht liegt es auch daran, dass man heute es sheeran hören kann und such nach wacken fährt.


    Oder daran, dass es sheeran so softige Musik macht, aber optisch mit seinen vielen Tattoos auch andere Genres bedienen kann. Und jetzt problemlos was mit Eminem rausbringt? Und sido macht kinderhörspiele....


    Die Grenzen sind so fließend geworden. Optisch merk ich da keine Abgrenzung in keine richtung

  • Auch deshalb lass ich wieder wachsen. und schneid wieder ab und lass wieder wachsen. fuck you all!

    Also ich mache das auch so, habe es aber bisher nicht als politisches Statement gesehen. Da muss ich mal drüber nachdenken, zumal es Mal wieder an der Zeit für kurz ist, meine Haare sind jetzt hüftlang und ständig hängt da das Baby drin fest #rolleyes


    Edit: Ich glaube meine Frisuren sind von Faulheit geprägt, wenn sie kurz sind, bin ich zu faul zum frisieren und zum Frisör zu gehen. Irgendwann sind sie lang und ich trage Zopf. Dann bin ich zu faul, die ständig zu kämmen und waschen/trocknen dauert so lang, also wieder kurz....#hammer

    #herzKleiner Zwerg 07/14

    #herzMinizwerg 06/17

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    Einmal editiert, zuletzt von Jono ()

  • patrick*star das mit den Frisurenwechseln klingt sympathisch. Das mache ich ähnlich.

    In den letzten Jahren war von Schulterlang bis Großteil auf 3mm alles dabei.

    Ich liebe Kurzhaarfrisuren an mir und ich habe eine interessante Erfahrung gemacht: Wenn ich lange Haar habe, werde ich von den Typen anders behandelt und gerate viel schneller in eine "ich will irgendwem gefallen/sexy wirken" Stimmung. Wenn die Haare kurz sind kann ich viel mehr ich selbst sein und mich darauf konzentrieren wer ich eigentlich bin.

    Und eins steht für mich fest: Wenn ich alt bin und graue Haare bekomme (also mehr als die 8 die ich jetzt schon besitze...) dann werde ich sie mir lang wachsen lassen.

    Weil lange graue Haare finde ich sooo wunderschön.


    Als ich nach längerer Haare-lang-Episode sie mir mal wieder habe kurz schneiden lassen meinte die (kurzhaarige Friseurin) auch erstmal "was sagt denn dein Mann dazu?" und als ich dann erwiedert habe "ist mir doch egal. Sind ja meine Haare" haben wir uns lange sehr nett darüber unterhalten, wie ätzend sie das findet, dass so viele Typen meinen über die Haare der jeweiligen Freundin zu bestimmen.

    Lg

    Annanita


    *wartet schon aufs Adventskalenderwichteln* #nägel

    Einmal editiert, zuletzt von Annanita ()

  • Aber ich erinnere mich so schlecht. Ihr, die ihr ähnlich alt seid wie ich, wie ist denn eure Erinnerung an diese Zeit, frisurentechnisch?

    also, ich wollte in der 8. klasse unbedingt kurze haare (die damals in den 80ern total angesagten asymmetrischen schnitte#rolleyes)und meine mutter hat da erst mal ein veto eingelegt, bis ich sie rumbekommen habe, dann bei der friseurin hat sich diese geweigert, mir die haare zu schneiden ("so schöne lange, dichte haare"). erst bei der nächsten friedeurin hats geklappt#applaus erst im studium hab ich mir die haare wieder auf pagenkopflänge wachsen lassen.

  • Aber ich erinnere mich so schlecht. Ihr, die ihr ähnlich alt seid wie ich, wie ist denn eure Erinnerung an diese Zeit, frisurentechnisch?

    Äh, du erinnerst mich dran, dass ich einen Haare-Zeige-Fred in die ausstellung zu bauen versprochen habe.


    Ich hatte als kleines Mädchen (70er) lange Haare (bis auf eine kurze Zeit, als meine Mutter nachschneiden wollte und das total daneben ging, da hatte ich kinnlangen Pottschnitt), als Schülerin dann lang bis zum Knie. In der Pubertät hab ich die auf 1 cm rasiert und pumucklrot gefärbt. Bis Abi 1988. Dann wieder wachsen lassen auf Schulterlänge und vom Frankreichstudium 92 große Locken (Dauerwelle) mitgebracht, die kein deutscher Friseur mehr hingekriegt hat.


    ich halte genau so wenig von dem 'zu alt für lange haare'-ding.

    Da bin ich aber erleichtert, ich züchte grade wieder auf Arschlang.

    lange haare = ausdruck von weiblichkeit, weiblicher schönheit und weiblicher attraktivität.

    Ja, klar. Die Attraktivität kann man abschneiden.

    Ich persönlich finde z.B. lange Haare einfach - für mich - viel unaufwändiger und preiswerter als Kurzhaarschnitte, die ja meist nur gut aussehen, wenn sie regelmäßig nachgeschnitten werden.

    Wohl wahr. Alle 2 Wochen waschen (und dann 48 Stunden trocknen lassen#kreischen), ansonsten reichen kämmen und zusammenwurschteln. Ich kann aber auch 10 Minuten investieren und eine superschöne Hochsteckfrisur zaubern. (Noch hält die nicht den ganzen Tag, aber wartet...)

  • Hallo,

    der sich für reifere Damen meines Alters offenbar gehört)

    wie alt bist du denn?!#zwinker ich hab jedenfalls langes, wallendes haar...^^


    Noch nicht ganz ein halbes Jahrhundert, aber das schaff ich noch in diesem Jahrzehnt ;o)


    Und leider wallt bei mir nichts, es fädelt eher und sieht zusammengeknödelt auch mit aller Liebe zum langen Haar und Augenzukneifen einfach nur nach Oma-Dutt und nicht als nach modernem "Bun" (offen oder zum Zopf geflochten trage ich die Haare nur zu Hause).

    Aber was soll, ich darf das trotzdem so haben wollen, basta. ;)


    Wie gesagt, die Frauen in meinem Alter um mich rum schwanken gerade zwischen "noch mal extra jungendlich" (das meine ich überhaupt nicht böse, ich bin fasziniert, wie jung und frisch man in dem Alter noch aussehen kann, inkl. toller Ausstrahlung) und "Die Jugend ist endgültig vorbei, finden wir uns damit ab und kleiden und frisieren uns entsprechend" (ebenfalls inkl. toller, eben reiferer, gepflegter Ausstrahlung).


    Da bin ich dazwischen echt graue Maus im ruffligen, schlupprigen Chaos-Fell, aber habe irgendwie auch gar kein Bedürfnis, etwas anderes zu sein.


  • Übrigens nervt es mich tierisch, dass meine Autokorrektur mir jedesmal das Binnen-i wieder in klein umändert.

    Ohhhhhh, das nervt mich auch immer tierisch!

    Wir haben auch langhaarige Jungs und ein Mädchen mit millimeterkurzen Haaren (und etliche Bobs, schulterlange,...). Und unsere "größten" sind bloß Zehntklässler.

    Über Feminismus reden... Najaaaaa... mal besser, mal schlechter. Wir haben auch Mädchen dabei, die seit Klasse 5 (und jetzt in 8 immer noch) Maschinenbau studieren wollen und ganz komisch gucken, wenn jemand da mit "Aber als Mädchen..." kommt. Also, ganz verloren sind wir nicht. Und mir hättest Du in dem Alter vermutlich auch den Arsch versohlen wollen, war doch alles super und Frauen hatten doch die gleichen Chancen und alles... #angst

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


    giphy.gif


    In meinem Waldland geht ein Monster um...


  • Ich bin da bei lumme, die Shell-Studie sieht das übrigens auch so:


    "...Deutschlands brave Jugend

    Alle vier Jahre untersuchen Wissenschaftler, wie junge Menschen in Deutschland ticken. Ergebnis: Provokante Subkulturen gibt es kaum noch. Die Teenager wollen sein "wie alle"..."
    http://www.spiegel.de/lebenund…ugend-2016-a-1089288.html
    https://www.shell.de/ueber-uns/die-shell-jugendstudie.html





    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • Hallo,


    Die Frage für mich ist eher:


    Drückt sich seinen ganz persönlichen Individualismus, daß ganz eigene Denken, persönliche Einstellungen ... tatsächlich darin aus, daß man rein optisch, im Musikstil, Denkweise, gesellschaftlicher Einstellung, Sprache und vielem anderem ... ganz klar erkennbar zu einer GRUPPE gehören will, die sich eben genau dadurch - also ein gewisses "inneres ungeschriebenes Regelwerk" kennzeichnet?


    Oder andersrum - schränkt das Fehlen dieser zwar untereinander differenzierten, aber in sich dann doch wieder recht homogenenen Gruppenzuordnungen tatsächlich die Individualität, die individuelle Emtfaltung ein - oder erweitern sie nicht sogar die persönlichen Möglichkeiten, weil man z.B. Modestil A, Musikstil B und politische Einstellung C haben kann, ohne sich das selbst "uniformieren" zu müssen?


    Ich denke, das kann man gar nicht so einfach beantworten.

  • Und das ist das Wundervolle an der heutigen Zeit!
    Man muss nicht dem Diktat der Gruppen, denen man sich zugehörig fühlt, zur Gänze entsprechen. Man kann, darf und soll viel facettenreicher sein, und das macht das Leben in meinen Augen wesentlich abwechslungsreicher.


    Bei uns z.B. gab es die Onkelz-, die Ärzte-, die Roxette-, die Rap- und die NKOTB&TakeThat-Fans. Die erkannte man alle von Weitem anhand von Kleidung und Frisuren. Und da warst du "durch", wenn du zugegeben hast, eine andere Richtung auch mal ganz gut zu finden. Das gibt es so heute gar nicht mehr, und du kannst auch problemlos ein Nerd sein, der Casper hört und Fußball spielt.

    Heute sehen sie vielleicht alle ähnlich aus, wobei das, was "man trägt" viel breiter geworden ist. Es gibt nicht mehr DIE Hose, die man haben MUSS. (Die Levis501 - ob sie dir passt oder nicht.) Es gibt moderne Styles, aber ob das von Marke X oder Marke Y ist, ist relativ egal, und wenn es doch mal ein gewisses Teil gibt, das man haben muss, ist das eine Sache von einer Saison und danach kommt was anderes.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!