Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • mir ist noch was eingefallen, für mich liegt das problem auch irgendwie viel darin begründet, dass halt "buletten braten für die jungs vom bau" mal eben null anerkennung bekommt. ist ja frauenkram.

    genau wie die dekoqueens vom feuerwehrhaus, die kuchenbäckerinnen vom basar etc etc etc

    und das kommt hier im thread auch oft durch.

    so richtig krass wertschätzung erreicht man mit "männerkram", möbel abschleifen, häuser sanieren usw

    der ganze schnullikram im hintergrund, solche frauen wie ich, die den kerlen nen blechkuchen hinstellen und kaffee kochen, wenn sie müde vom gerüst fallen, das ist und bleibt halt ohne wertschätzung.

  • naja, wenn ihr das einfach aus persönlichen Vorlieben so aufgeteilt habt, ist das ja auch keine genderkacke. Wenn aber nur die Frauen zum Putzen aufgerufen sind, dann schon.


    Ich bin ja auch 4 von 5 Tagen Hausfrau (wenn auch eher aus ökonomischen Gründen als wegen unserer Vorlieben) und ganz ehrlich, da hätte ich echt keinen Bock auch noch am Wochende das Vereinsheim zu putzen. Schon gar nicht nur weil ich eine Frau bin.


    Edit: und ja, ich stimme dir zu das diese Arbeit so Null Anerkennung bringt, stinkt gewaltig!

    #herzKleiner Zwerg 07/14

    #herzMinizwerg 06/17

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    Einmal editiert, zuletzt von Jono ()

  • der ganze schnullikram im hintergrund, solche frauen wie ich, die den kerlen nen blechkuchen hinstellen und kaffee kochen, wenn sie müde vom gerüst fallen, das ist und bleibt halt ohne wertschätzung.

    Ich finde, das trifft genau den Kern der Sache!

    Wir sind eben nicht viel weiter als "das bisschen Haushalt"


    Und ja, ich bin handwerklich auch nicht so gut, wie mein Mann. Klaro, dass er vieles macht. Aber ich durfte meinem Vater als Kind auf unserer Baustelle helfen. Wir haben gemeinsam gestrichen und Tapete abgekratzt. Da gab es kein "nichts für Mädchen".

    Aber ebenso hat meine Mutter natürlich immer die Handwerker verköstigt. Ganz selbstverständlich.


    Irgendwie landen wir bei jedem Beispiel und jeder Geschichte bei dem Unterschwelligen, dem Vorausgesetzem,... (ich weiss grad nicht, wie ich es besser sagen soll).


    Und dann laut zu rufen "Mädels, an die Bohrmaschine" hilft halt überhaupt nichts. Schon gar nicht, wenn der Baumarkt Ladies-Night veranstaltet und rosa Blümchenwerkzeug mit Prosecco anbietet. Da schwillt mir der Kamm, aber das ist eine andere Geschichte #hammer

    Verlasse die Welt ein bisschen besser, als du sie vorgefunden hast (B.P)

  • Zwischendurch mal ein grosses #dankean euch alle hier.

    Seit ich in diesem Thread lese, fühle ich mich endlich nicht mehr so allein auf weiter Flur. Ich kann so langsam meine Position finden und fühle mich nicht mehr so ganz falsch verstanden. Und eben auch nicht mehr in einer grundsätzlichen Dagegen-Haltung.

    Ausserdem habe ich gelernt, wie wichtig mir Gendergerechte Sprache ist. Und versuche das tatsächlich besonders bei der Arbeit so gut es geht umzusetzen.

    Ich kann besser mit meinem Umfeld diskutieren, das nun alles andere als frauenfeindlich ist, aber eben die unterschwellige Ungleichberechtigung gerne auch ausblendet.


    Ich bin froh, dass ich mich hier mit euch zusammen über dieses furchtbare Gendermarketing und diese Mädels-Buben-Sache aufregen kann.


    Ich stelle fest, dass ich in viele gelernte Muster verfalle, vieles mache wie meine Mutter, aber es auch immer wieder hinterfrage.


    Vielen Dank euch allen! #laola

    Verlasse die Welt ein bisschen besser, als du sie vorgefunden hast (B.P)

  • Abendlektüre: Laurie Penny zerreißt rezensiert das Buch von Ivanka Trump (Englisch für Fortgeschrittene). Großartig!

    das ist so gut geschrieben... ich hab herzhaft gelacht. Ich liebe Laurie Penny.

    danke für den Abendspass.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

    • Offizieller Beitrag

    Abendlektüre: Laurie Penny zerreißt rezensiert das Buch von Ivanka Trump (Englisch für Fortgeschrittene). Großartig!

    das ist so gut geschrieben... ich hab herzhaft gelacht. Ich liebe Laurie Penny.

    danke für den Abendspass.

    Ja, danke für diese grandiose Abendunterhaltung.

  • Sehr gerne! Ich hatte auch echt Spaß beim Lesen. Auch wenn der Inhalt ja eher gruselig ist

    #herzKleiner Zwerg 07/14

    #herzMinizwerg 06/17

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  • Ich korrigiere das gar nicht. Mein Kleiner sieht offensichtlich aus wie ein Mädchen, also halten die Leute ihn für eines. Na und? Ich denke, es schadet ihm nicht in seiner Persönlichkeitsentwicklung, wenn Leute ihn nicht qua Geschlecht für einen rücksichtslosen Rambo halten, sondern von ihm Sozialkompetenz erwarten. Und dem Kleinen ist es sowieso egal.

    haben wir auch so gemacht, als unsere söhne noch lange haare hatten. irgendwann fangen sie dann selber an, sich zu outen. (nur mein mann hat korrigiert, wenn er auf seine enkeltöchter angesprochen wurde, daß es seine söhne sind. aber dabei ging es ihm nur darum, als vater erkannt zu werden, das war ihm irgendwie wichtig.)

    Ich vermute mal, eure Kinder sind noch jünger (lese ich zumindest so), aber mir fällt dazu gerade ein, dass ich als Kind gefühlt ständig für einen Jungen gehalten wurde. Mir war das so peinlich, dass ich es manchmal gar nicht korrigiert sondern ignoriert habe. Ich hatte halt eher kürzere Haare und dunkle, kräftige Augenbrauen. Zumindest war das als Kind meine Erklärung dafür, wieso ich falsch gelesen wurde.

    Ich weiß auch gar nicht, wieso mir das so peinlich war, beim Spielen waren meine Schwester und ich bevorzugt Jungs (Lieblingsname: Robin#freu).


    Meine Mutter hat mir erzählt, dass ich als Baby schon für einen Jungen gehalten wurde. Keine Ahnung wieso, denn bei meiner zwei Jahre älteren Schwester war das nicht so. Also, wegen der Ableitung des Geschlechts aufgrund von Klamottenfarben und so.


    Ich könnte mir vorstellen, dass einmal bei dieser Fehlannahme "Junge" von anderen gelacht wurde und mir es deshalb so unangenehm wurde. Oder weiß eine von euch da was entwicklungspsychologisches oder so zu?

  • Ich denke schon, dass es zu einer Entwicklung, in der man sich in seinem biologischen Geschlecht richtig fühlt, gehört, dass man auch so von außen gesehen werden möchte.


    Spielen kann man ja vieles - dass man feuerwehrmensch, Löwe oder Wasser ist. Aber deswegen möchte man doch im realen Leben als das betrachtet werden, was man ist.


    Mein Kigakind ist immer sehr irritiert, dass häufig nachgefragt wird, ob es nun Junge oder Mädchen ist. Ich denke, dass es auch deswegen mittlerweile sehr daran interessiert ist, die "passende" Kleidung zu tragen. Mittlerweile komme ich diesem Wunsch auch nach.


    Bei einem anderen Kind hatte ich das noch anders gesehen und mich darauf zurück gezogen, dass Kleidung warm und praktisch sein muss. Dieses Kind hält mir das noch zehn Jahren später vor wie erniedrigend es das fand, immer dem "falschen " Geschlecht zugeordnet zu werden.

    • Offizieller Beitrag

    Ein bisschen ist es aber auch Typsache - mein Grosser hat das mit unglaublicher Gelassenheit getragen, 12 Jahre lang "mach dem Mädchen doch Platz" gewesen zu sein. Meine Kleine würde das wohl ganz, ganz schrecklich finden. So ganz langsam kommt bei ihr jetzt die Phase, wo die Genderkacke wieder etwas aufweicht und sie akzeptieren kann, dass gewisse Dinge völlig ok sind, auch wenn man ein Mädchen ist...


    Das sind einfach ein Stück weit ihre Charaktere - Klein-Talpo ist ein unglaublich in sich ruhender Mensch, dem war es schlicht schnuppe, wenn die anderen zu doof waren, zu sehen, dass er ein Junge ist.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Das denke ich auch - es ist viel Charakter dabei. Für umso wichtiger halte ich es mittlerweile, den wünschen dieses charakterzugs nachzukommen und nicht darauf zu bestehen, dass Kleinkinder bitte geschlechterneutral zu fühlen haben.

  • Campanula , witzig, bei mir war es genauso! Ich hatte ziemlich kurze Haare als Kind und wurde grade von älteren Leuten oft für einen Jungen gehalten. Ganz schlimm fand ich das! Obwohl auch ich mit meiner besten Freundin zusammen gerne "Jungs" gespielt habe (Tim und Tom, die Zwillinge^^)... Janos Erklärung finde ich sehr einleuchtend.

  • glaubt ihr, es wird sich je was ändern?


    mit dem deutlichen machtgefälle und seinen auswirkungen (frauenarmut, ungleiche lohn- und arbeitsverteilung, backlash richtung männerrechte/väterrechte, femizid und andere gewalt gegen frauen)?



    ich glaube es nicht und ich fürchte, es wird nur schlimmer. und ich überlege, welche konsequenzen frauen daraus ziehen sollten. so sie denn könnten und wollten.

  • Was ich mir auch vorstellen kann: Wenn ich weiß, dass ich ein Mädel bin, und alle halten mich für einen Jungen, dann liegt der Schluss nahe, dass ich kein "richtiges" Mädel bin. Das kann ziemlich auf den Selbstwert drücken. Kinder, die ihren Selbstwert da weniger dran aufhängen (aus welchen Gründen auch immer), sind da sicher resilienter.

    Sehr gerne! Ich hatte auch echt Spaß beim Lesen. Auch wenn der Inhalt ja eher gruselig ist

    Ich muss zugeben, dass ich ganz vieles nicht verstehe. Und ich dachte, mein Englisch sei nicht sooo schlecht.

  • Xenia, hier war beides gleichermaßen eine Katastrophe. Jedes Kind wollte einfach das sein, was es ist. Ich weiß nicht, ob das mit "selbstwert" zu tun hat. Ich denke eher mit der Identität. Dem "genau das bin ich".