Kind mit erschreckenden Ideen - wo Hilfe holen?

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Guten Morgen


    Mein achtjähriger Sohn ist gestern mit viel Mut damit herausgerückt, wieso ihm in unserer Familie nicht wohl ist. Er hat da ein riesiges Gedankengebäude errichtet, das uns Eltern erschreckt und verunsichert, weil es nicht viel mit der Realität zu tun hat. Wir möchten das mit jemandem besprechen. Leider ist der Kinderarzt in den Ferien, jetzt weiss ich nicht recht, an wen wir uns wenden könnten. Ich möchte hier nicht zu viele Details schreiben, ist ein Austausch per PN möglich?

  • Du wohnst in der Schweiz... Ich weiß nicht, wie es dort geht.
    Hier würde ich mich an die nächste große (Uni)Klinik wenden, dort gibt es eine Psychatrie für Kinder mit Poly- und Tagesklinik. Einfach anrufen, Situation schildern und dann kriegt man einen Termin. Wenn es sehr akut ist, kann man auch sofort hin.

  • ich würde mich an die vertretung des kinderarztes wenden oder einfach eine andere praxis aufsuchen.
    wenn ich mich richtig erinnere, braucht man für kliniken in der schweiz eine überweisung durch den behandelnden arzt.

  • Danke für die Inputs. Es gibt schon eine Kinderarzt-Stellvertretung, die kenne ich aber nicht. Hatte da auch schon Pech mit ganz normalen medizinischen Problemen, Antibiotika für alles und erst noch falsch dosiert verschrieben... Nichts für sensible Sachen. Vielleicht frage ich im Kispi nach.

  • Hallo Anisp,


    wie es in der Schweiz ist, weiß ich leider nicht. In Deutschland würde ich als erste Anlaufstelle auch eine Erziehungsberatung empfehlen, die Leute beim Kinderschutzbund sind oft auch gut ausgebildet oder können weiterempfehlen, wohin man sich wenden kann.


    Grundsätzlich finde ich es in so einer Situation wichtig, alle Gefühle und Gedanken erst mal zu akzeptieren und nicht gleich zu versuchen, es "richtig" zu stellen. Wenn ein Kind das Gefühl hat, eine Situation sei X, dann kann es entlastend sein, erst mal zu hören, dass man dafür nicht abgelehnt wird, was ja häufig eine große Befürchtung ist. Das bedeutet nicht, dass man dem Kind Recht gibt (insbesondere wenn es ja gar nicht so ist, wie das Kind es wahrnimmt). Aber Sätze wie "du fühlst dich ..., auf dich wirkt es also ob, ... es kommt dir vor als würde niemand... " können dem Kind erst mal helfen, sich gehört zu fühlen. Und es kann auch korrigieren, wenn es nicht richtig angekommen ist oder das Gefühl hat, nicht richtig verstanden worden zu sein.


    Die spätere Stufe, in dem die Wahrnehmung aller Beteiligten besprochen und möglichst auch einander angenähert wird - wie sehen die Eltern die Situation, wie das Kind, wo sind Missverständnisse, was spielt alles eine Rolle - kann dann leichter erfolgen, wenn erst mal akzeptiert wurde, dass das Kind Dinge so wahrnimmt oder diese Gefühle hat.


    Vielleicht ist das für den ersten Umgang mit erschreckenden Situationen hilfreich?


    Ich wünsche Euch sehr viel Gutes und dass Ihr die Lage gut und für alle wohltuend klären könnt!

  • Danke Kerstin Eggert
    Das mit dem Wahrnehmen/akzeptieren und wiedergeben werden wir verstärkt versuchen. Im kjpd sind die Wartezeiten eher lang, wir melden uns am Montag beim Kinderarzt. In dessen Gruppenpraxis gibt es auch familientherapeutische und kinderpsychiatrische Fachkräfte. Da schauen wir mal weiter.