An die Lehrer: muss man jede Vertretungsstunde machen?

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  • Zitat

    Von wegen bezahlen: es könnte halt sein, dass er plötzlich schlagartig weniger Vertretungen machen muss, wenn er anfängt sie abzurechnen... honi soit qui mal y pense


    Aaaah:D.
    Nee das traut er sich eh nicht:rolleyes:;).

    • Offizieller Beitrag

    Stimmt natürlich.


    Aber trotzdem hatte ich den Eindruck, als würde es nicht den weltbesten Eindruck machen, wenn die Schule ewig viele Überstunden abrechnet #weissnicht Vielleicht hat mich da der Eindruck auch getäuscht.

    • Offizieller Beitrag


    Quatsch. Die zahlt das Land, nicht der Stundenplanmacher. Die reden nicht miteinander.


    Das kommt drauf an. Wir verwalten als Schule unser eigenes "kleines Budget" und somit würde das Geld dann woanders nicht verwendet werden können. Aber bei uns gab's auch noch nie solche Überstunden, die hätten bezahlt werden müssen. Wie gesagt, wir beschäftigen Studenten für einen Großteil der Vertretung. (Diese Studenten werden auch aus unserem "kleinen Budget" finanziert)

  • Überstunden werden hier auf dem Dienstweg mit dem regierungspräsidium abgerechnet.
    Allerdings können die auch rechnen und wissen, wie viele Stunden ein Kollegium für lau leisten können muss und wird der schulleitung aufs Dach steigen, wenn vorher wegen mangelnder Planung jemand abrechnen kann.

    Ich hab heute wieder nah am Kühlschrank gebaut…

  • Ich seh schon, unser Vertretungsplanmensch ist wirklich ein Netter. Überstunden werden nach vorherigem Abgleich direkt bei der Besoldungsstelle eingereicht (ich glaub einmal im Quartal). Ich brauch bloß immer den Vordruck unterschreiben. Ich dachte, das wäre überall so.

  • Bei unserem ehemaligen Stundenplaner hatte ich das Gefühl, als müsse er die Überstunden persönlich bezahlen, jetzt ist es anders und ich als Teilzeitkraft kann in meinen Springstunden auch mal Vertretungsstunden geben und werde dafür auch noch besser bezahlt als die Vollzeitkräfte.
    Bei uns rechnet das Stundenplanprogramm übrigens selbstständig die Überstunden aus, so dass wir auch nur einen Vordruck unterschreiben müssen.

    Liebe Grüße Gini und Töchter (*2006, *2008 und *2012)

  • Von wegen bezahlen: es könnte halt sein, dass er plötzlich schlagartig weniger Vertretungen machen muss, wenn er anfängt sie abzurechnen... honi soit qui mal y pense


    Das dürfte der Schulleitung völlig egal sein, wenn es keine Privatschule ist, denn an staatlichen Schulen werden die Lehrer ja vom Land bezahlt und nicht von der Schule selbst.


    Aber an die Threadstarterin: Ja, er muss mit den Leuten reden. Natürlich können die Rücksicht nehmen, aber halt nur, wenn sie wissen, dass es wichtig ist.
    Viel Erfolg!

    Mirjam mit Clown (2006) und Spaßvogel (2008) und Quatschkopf (2010)

  • Ich seh schon, unser Vertretungsplanmensch ist wirklich ein Netter. Überstunden werden nach vorherigem Abgleich direkt bei der Besoldungsstelle eingereicht (ich glaub einmal im Quartal). Ich brauch bloß immer den Vordruck unterschreiben. Ich dachte, das wäre überall so.


    Von meiner Vertretungsstelle kenne ich das auch nur so, dass das so gehandhabt wird.


    Da sieht man mal wieder, dass die Raben bilden - ich wäre gar nicht auf die Idee gekommen, dass das nicht der übliche Weg ist (zur Zeit bin ich ja im Ref, da betrifft mich das nicht, aber gut zu wissen für später).


    Ich finde schon, dass man eben nicht davon ausgehen kann, in den Zeiten, die nicht im Stundenplan stehen, fest für Kinderbetreuung verplant zu werden. Man muss eben so grundsätzlich schon schauen, eine Kinderberteuung so zu organisieren, dass die Zeiten auch über die Stundenplanzeiten hinausgehen - 26 Unterrichtsstunden (oder eben die jeweilige Menge) sind nun mal Vollzeit und eben nicht ein 26 Stunden Job.


    Ich kenne von den beiden Schulen, die ich jetzt kennen gelernt habe, verschiedene Vertretungsregelungen.
    Einmal, dass es eben Bereitschaftsstunden gibt, die im Stundenplan auch eingetragen sind und in denen man dann für Vertretungen eingeteilt werden kann (und meist auch wird).


    An der Schule mit meiner Vertretungsstelle war es dagegen so, dass man eben in Freistunden oder Stunden vor oder nach dem eigenen Unterricht für Vertretungen "spontan" eingeplant wurde - das sah man dann tatsächlich auch erst kurzfristig vorher auf dem Plan (bzw. wurde per Email "vorgewarnt"). Für sehr kurzfristige Vertretungen in den ersten beiden Stunden oder im Nachmittagsunterricht hatte dann noch jeder Lehrer im Halbjahr zwei Termine Bereitschaft (so dass man eben in den Zeiten auf Verdacht in der Schule sein musste). Insegsamt wurde sehr darauf geachtet, dass sich die Vertretungen gleich auf alle verteilen und dass eben möglichst wenige auf mehr als die nicht bezahlten Vertretungsstunden im Monat kamen.


    An beiden Schulen sind Sonderregelungen vom Typ "ich muss erst das Kind zur Kita bringen und kann daher erst ab der zweiten Stunde" oder eben einzelne andere "Sonderwünsche" kein Problem - man muss es halt nur sagen und klar, manchmal geht so was halt trotzdem nicht - aber entgegenkommend war man hier bisher an beiden Schulen immer sehr und so sehe ich es auch bei anderen Kolleginnen mit kleinen Kindern.

    Gruß,


    stella mit Eichhörnchen-Dinosaurier (9/06) und kleiner Überraschung (1/14)


  • Zitat


    Das dürfte der Schulleitung völlig egal sein, wenn es keine Privatschule ist, denn an staatlichen Schulen werden die Lehrer ja vom Land bezahlt und nicht von der Schule selbst.


    Aber an die Threadstarterin: Ja, er muss mit den Leuten reden. Natürlich können die Rücksicht nehmen, aber halt nur, wenn sie wissen, dass es wichtig ist.
    Viel Erfolg!


    Ja das ist glaub ich der springende Punkt;). Gut zu wissen, wie es an anderen Schulen läuft. Jetzt kann ich die Situation besser einschätzen und wir haben ein paar Lösungsideen bekommen.

  • Ich sehe das genauso, wie einige andere: Es liegt an deinem Mann, nicht an der bösen Schule ;)


    Männer haben da - das kenne ich auch - irgendwie ein größeres Problem, familienbedingte "Ausnahmen" zu verhandeln. Ich persönlich mache eben immer was irgendwie geht und beschwere mich nicht bei jedem Pipifax - dafür nehme ich mir auch heraus, deutlich zu sagen, was eben nicht klappt. Und das ist ja meistens sehr wenig, weshalb auch ohne Probleme darauf Rücksicht genommen werden kann.

  • Zitat

    Ich sehe das genauso, wie einige andere: Es liegt an deinem Mann, nicht an der bösen Schule ;)


    Männer haben da - das kenne ich auch - irgendwie ein größeres Problem, familienbedingte "Ausnahmen" zu verhandeln. Ich persönlich mache eben immer was irgendwie geht und beschwere mich nicht bei jedem Pipifax - dafür nehme ich mir auch heraus, deutlich zu sagen, was eben nicht klappt. Und das ist ja meistens sehr wenig, weshalb auch ohne Probleme darauf Rücksicht genommen werden kann.


    Eben das hab ich auch versucht meinem Mann zu erklären:). Ich glaub es zeigt langsam Früchte;):)

  • Ich hole mal wieder rauf.....


    Ich schrieb hier noch von 8 Stunden im Monat erschiene mir viel.


    Im letzten Jahr wurde das mit den Vertretungen inflationär.

    Auch mal 12-14 waren da angesagt. Weniger als 6 hatte ich glaub ich nur in den Monaten, als der Abschlussklasse weg war und mein Unterricht wegfiel (wie hatten aber zwei längere Krankheitsfälle, die meine Fächer hatten, also logisch).


    Nun dachte ich es wird besser. Krank ist im Moment niemand ernsthaft oder längerfristig. Bloß der "normale" Betrieb und ich habe im Oktober, der ja erst zwei Schulwochen alt ist (inkl. freiem Feiertag ) schon 6 (!) Stunden Mehrarbeit. Bei vollem Debutat.


    Langsam gehe ich auf dem Zahnfleisch.


    Wie ist es denn bei euch so?


    Achja, ich bin in Bayern.

  • Nein, an der Grundschule in NRW ist das nicht so. Das würde ich mir auch nicht gefallen lassen. Bist du da ein Einzelfall? Was sagt denn der Lehrerrat bei euch dazu? Bist du in der Gewerkschaft?


    Edit: Dein Schulleiter hat auch eine Fürsorgepflicht. Wenn du jetzt schon am Anschlag bist, dann darf er dich nicht weiter belasten.

    LG
    rotesPesto mit ♂ Frühling '10, ♂ Sommer '06 und ♂ Herbst '12

    2 Mal editiert, zuletzt von rotesPesto ()

  • Gartenprinzessin die Schule ist für die Kinder da und erst in zweiter Linie ein Wohlfühlort für Lehrer. Muss ich jetzt mal so hart sagen. Insofern: Wenn vertreten werden muss, dann muss. Die Schulleitung muss halt gucken, dass Vertretungsstellen ausgeschrieben und besetzt werden. Das geht bei Langzeitausfällen. Und ist z.B. in NRW zurzeit praktisch kaum möglich, weil keiner mehr da. Insofern muss die Schulleitung im Gespräch bleiben mit den übergeordneten Stellen. Und reden. Und Zwischenlösungen bewirken. Nichtpädagogisches Personal einsetzen, Klassengrößen erhöhen, mehr Räume, was weiß ich, was da geht.


    Ja, und die betroffenen LuL müssen mit der Schulleitung reden. Erkläre, wo deine Grenzen sind und warum du mehr als so und so viel gerade nicht leisten kannst. Und hör dir an, was die anderen so wegstemmen müssen - das, was du nicht machst, muss ja jmand anders machen. Wenn es kein gescheites Vertretungskonzept bei euch gibt (ich hab das vorletztes Jahr in diesem Thread schon erklärt, s.o.), bilde eine Steuergruppe und mach eins.


    Bist du in der Gewerkschaft? Ansonsten huschhusch und dann hol dir daInput und im Streifall Rückendeckung.


    Hier jammern hilft wenig, sieh zu, dass du vor Ort was bewegst.


    Ansonsten, wie viel du "musst" steht im Schulgesetz bzw. in der Allgemeinen Dienstordnung (oder wie das bei euch in Bayern heißt, das sind mein NRW-Begrifflichkeiten).

  • Danke für eure Rückmeldung. Ihr seid ja beide Schulleitung, oder?


    Aoide, klar ist es kein Wellnessurlaub, aber wenn alle nur noch angepi***t sind, wirkt sich das meines Erachtens auch auf sie Schüler aus ;)


    Es geht ja nicht ums Jammern hier, sondern die Peilung, ob das noch "normal " ist.

    Meine Kollegen sind ja genauso belastet, also kriegt man da keine objektiven Antworten ;)


    Was die anderen stemmen, kann ich sehen, wir kennen die Anzahl der Vertretungsstunden der anderen. Und ich bin halt immer ganz vorne dabei. Liegt eben an den Fächern.


    Vertretungskonzept haben wir, läuft auch. Wenn ich mir vorstelle, dass das auch noch alles geleistet werden müsste #blink


    Der Personalrat wurde schon von einigen Kollegen angesprochen und wird das Problem anbringen.

    Ich fürchte nur, dass unser Chef auf dem Ohr taub ist.


    Naja, jetzt ist ja erstmal Wochenende :D

  • Naja, zwischen "Schule ist für Lehrer kein Wellnessurlaub" und "man verletzt grob die Fürsorgepflicht für sein Personal" liegen ja Welten.


    Es gibt Schulleiter, die haben ein Vertretungskonzept, wenden es aber in letzter Instanz nicht an.

    Selbst wenn ein Lehrer schon 2 Zusatzstunden hatte, haut man ihm noch eine Vertretung 6. Stunde Sport oder Religion rein. Fachfremd und gemischte Klasse, was bleibt da Sinnvolles zu tun? Womöglich hatten sie auch schon mehr als diese Vertretung am Tag.


    Ich seh dann die Nachbarschule, auf die mein Sohn geht. Bei ihm fällt regelmäßig die 6. Stunde aus.


    Und ja, ich frage mich, warum bei uns das Arbeitsschutzgesetz nicht greift. Kein Ding mal mehr Stunden zu schieben, aber auf Dauer ist das 1. nicht erlaubt, da kein Freizeitausgleich stattfinden kann (man redet sich dann auf die Ferien raus, was aber auch Quatsch ist) und 2. leidet die Unterrichtsqualität runter.


    Aoife: Was meinst du eigentlich mit deinem Vergleich damals "3 Korrekturfächer oder Physik und Sport"?

    Ist Physik für dich kein Korrekturfach und glaubst du allen Ernstes, dass sich die Experimente von selber vorbereiten oder gibt/gab es bei dir an den Schulen extra Personal, dass das vorbereitet?

    Ich hatte letzte Woche fünf Zusatzstunden an zwei Tagen. Bei sechs Stunden durch plus Pausenaufsicht gibt es keine Versuche mehr! Mit Glück hab ich dazu ein Video. Aber das ist doch bitte kein vernünftiger Unterricht!

    Und nein, ich kann das nicht am Tag vorher vorbereiten. Dazu haben wir nämlich zu wenig Material und gerade Messgeräte. Da muss ich dann leider für die erste Stunde den Versuchsaufbau zerpfücken, den der Kollege vielleicht am Vortag für den nächsten Tag 5. Stunde vorbereitet hat.

    Ja, Sprachen sind viel zu Korrigieren, aber dieses Vorurteil, dass Physik doch wohl ein Fach ist, wo man sich den Hintern platt sitzt, kann ich so nicht stehen lassen.



    Mein Partner hatte in dem ganzen Schuljahr im übrigen bisher 8 Freistunden am Vormittag und das, obwohl er eine Stunde Wahlfach am Nachmittag noch hat. Finde den Fehler mit Mathe und Physik!

    Aber gut, es scheint gewollt zu sein, dass die Statistik stimmt (am Gym fallen im übrigen reihenweise weiterhin Stunden aus und nicht nur Nachmittag oder Randstunden). Bei uns darf allerhöchstens der Nachmittagssport oder der Förder-/Wahlunterricht entfallen. Sonst nix. Und ist kein Lehrer mehr da, dann passt halt der Lehrer des Nachbarzimmers in der 6. Stunde mit auf (was zur Folge hat, dass statt einer Stunde, die ersatzlos ausfallen würde, zwei Stunden im Eimer sind).

    Was zählt, ist die Statistik.

    Und wenn doch die Schüler sicherlich mehr zählen als die Lehrer: Was hat der Schüler bitte von einem komplett erschöpften Lehrer und einem definitiv schlechteren Unterricht?

    Aber stimmt, der Schüler hat ja ein Recht auf Unterricht und die Eltern ein Recht auf Betreuung. Hauptsache Unterricht steht drauf, was wirklich drin ist, ist zweitrangig.


    Sorry, ich werd da langsam zynisch.

    Letzter Ausweg: Krankschreibung wegen Überlastung (ich hab das an einer Schule miterlebt, wo über 3 Monate 25% Kollegiums reihum krank geschrieben waren. Angefangen mit Grippewelle und dann Überlastung, weil die Statistik stimmen musste und Aushilfen ja nur kommen, wenn jemand mindestens 6 Wochen weg ist. Die 20 Stunden interne Lehrerreserve sind ein Witz bei 65 Lehrern gesamt!)

  • Ich habe (in Berlin) gerade letzte Woche von meinem stellvertretenden Schulleiter gehört, dass Vollzeitkräfte 3 Stunden/Monat zusätzlich machen dürfen, Teilzeitkräfte nichts. Bei uns funktioniert das tatsächlich so, da fällt eben viel aus bzw. die Schülerinnen und Schüler bekommen Aufgaben, die sie zuhause erledigen. Ich weiß aber auch von anderen Schulen in Berlin, wo das anders ist.


    Informier dich zur Rechtslage. Tut euch zusammen und beschwert euch. Lasst euch nicht kaputtmachen.


    Vertretungsstunden bringen meiner Erfahrung nach selten einen Wissenszuwachs. Selbst an der Schule, an der alle Lehrer Aufgaben bereitstellen mussten, bewirkte das nur, dass die Schüler in der Vertretungsstunde die Aufgaben "bearbeitet" haben und man die nächste Stunde damit verbracht hat, die Aufgaben zu besprechen. Hätte auch in einer Stunde funktioniert.

    Was gelegentlich funktioniert: Wenn die Schüler danach eine Arbeit oder einen Test schreiben und sich in der Vertretungsstunde nochmal ihre Unterlagen anschauen können. Oder wenn sie tatsächlich Aufgaben bekommen, die sie schriftlich abgeben können (hängt vom Fach ab). Ansonsten kann man die Stunden wirklich ausfallen lassen.

    Mirjam mit Clown (2006) und Spaßvogel (2008) und Quatschkopf (2010)