Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Hallo,


    bei der Schuluntersuchung äußerte die Schulärztin den Verdacht auf eine auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung.


    Hat jemand Erfahrung? Ich würde mich gern austauschen.

  • Den Verdacht hatte die Kinderpsychologin bei meiner Tochter auch. Hat sich aber beim HNO Arzt nicht bestätigt, war aber grenzwertig.

    Liebe Grüße
    Anja mit großer Tochter (09/05), Sternentochter (12/13 still geboren in der 39.SSW) und Minitochter (09/15)

    Einmal editiert, zuletzt von leipzigmaus ()

  • wie äußert sich das denn?


    Mein Sohn hat Probleme mit dem Verstehen im Störlärm und zusätzlich noch Tinnitus.
    Im Hochtonbereich war eine kleine Kurve nach unten, aber nichts wofür er ein Hörgerät bräuchte.
    Aber mir fällt halt auf, dass er vieles nicht versteht, sobald Störlärm dabei ist.
    Er sagt selbst, dass er mich dann nicht versteht, wenn jemand anderes quatscht. Andre Leute fragten auch öfter nach, ob er schwerhörig sei.


    Die HNO-Ärtzin hat mich nicht für voll genommen und mir quasi unterstellt, ich würde übertreiben.
    Da ich ja aber selbst taub bin, läuten bei mir alle Alarmglocken. grmpf.

  • Da kann ich Dir nur raten eine Pädaudiologie zu suchen und das da testen zu lassen. Wir waren beim HNO, der hat nix gefunden. Dann waren wir in der Pädaudiologie in der Uni Lübeck und siehe da, was alle ahnten, Kind hat massive Probleme und das was er hört kommt nicht im Kurzzeitgedächtnis an. So KANN man auch nicht lesen und schreiben lernen... Nun bekommt er Logo und lernt unter anderem Lernstrategien

  • Mumismama hat der HNO auch diesen Test gemacht wo die Hirnströme mit gemessen wurden?

    Liebe Grüße
    Anja mit großer Tochter (09/05), Sternentochter (12/13 still geboren in der 39.SSW) und Minitochter (09/15)

  • Ich würde was dazu schreiben, meiner Tochter ist dieser Bereich aber zu öffentlich.


    Ich habe auch im Förderzentrum Hören, bei der Beratungsstelle sehr gute Erfahrungen gemacht. Die können eine hier bei uns auch die Testung auf AVWS machen, mit deutlich kürzeren Wartezeiten wie beim Pädaudiologen oder der Uni Klinik. Den Weg zum Pädaudiologen oder zur Uniklinik spart man sich deswegen zwar nicht, aber man kann halt einfach schon schneller reagieren.


    Sam, an deiner Stelle würde ich auch mal beim Förderzentrum Hören um Rat fragen.

    • Offizieller Beitrag

    Gibt es sowas auch bei/für Erwachsene? Und wenn ja: An wen müßte ich mich da wenden? Ein HNO scheint ja nicht der richtige Ansprechpartner.


    Seit ich das hier von den Kindern lese, überlege ich des öfteren ob ich sowas habe, da ich oft höre, aber nicht verstehe. Auch Liedtexte ergeben schon immer keinen Sinn und sobald andere sprechen bin ich mehr Lippenleserin als alles andere. Momentan ist es wieder verstärkt und jeder zweite Satz von mir ist "Wie bitte?" #schäm

    Gras wächst auch nicht schneller, wenn man daran zieht!


    Aber es hilft ungemein, wenn man ihm im Rahmen seiner Möglichkeiten Wasser gibt, ab und an etwas Dünger und gute Erde zur Verfügung stellt und ihm Schatten spendet wo die Sonne zu stark scheint

    • Offizieller Beitrag

    Danke!

    Gras wächst auch nicht schneller, wenn man daran zieht!


    Aber es hilft ungemein, wenn man ihm im Rahmen seiner Möglichkeiten Wasser gibt, ab und an etwas Dünger und gute Erde zur Verfügung stellt und ihm Schatten spendet wo die Sonne zu stark scheint

  • Mumismama hat der HNO auch diesen Test gemacht wo die Hirnströme mit gemessen wurden?


    In der Pädaudiologie glaube ich ja. Beim HNO weiß ich nicht. Da war Massenabfertigung #pinch Und das Schlussgespräch lief so das der Doc reinkam, sagte da wäre nix gewesen und wieder weglief. Nix mit Fragen stellen oder so #flop Bei der Testung war Mini auch alleine. Er dachte am Ende er hätte was kaputt gemacht weil auf mal alles aus war dabei war der Test nur zu Ende #motz ich saß halt im Wartebereich

  • Meine Tochter hat das.


    Zur Diagnose waren wir in einer pädaudiologischen Ambulanz, die haben mehr Budget als ein niedergelassener Pädaudiologe und testen ausführlicher. Die haben uns dann wenigstens auch ernst genommen....


    Aber offenbar gibt's bei uns noch ein weiteres Problem, das wird nächste Woche im SPZ (hoffentlich) abgeklärt.


    Wir überlegen eine Regeleinschulung, wissen aber nicht, welche Integrationshilfen es überhaupt gibt. Ich blicke da nicht durch...


    Julikäfer, ich glaube, du kennst dich da aus, darf ich dich um eine PN bitten?



    Wie es sich äussert ist sehr unterschiedlich. Bei der Hirnstrommessung kamen bei meiner Tochter massive Probleme mit der auditven Merkfähigkeit raus. Die merken wir aber nicht. Ich habe mich eine ganze Weile gewundert, wieso sie auf einmal Ratz Fatz spielen kann (und zwar sehr gut! Eigentlich kann sie das gar nicht können) - aber sie kann einfach alle Geschichten auswendig.
    Bei uns ist das Problem die Aussprache- Grammatik und Wortschatz sind dagegen super. Und manche Sachen bekommt sie gar nicht oder falsch mit. Manchmal reagiert sie seltsam. Und sie hat soziale Probleme, aber das könnte eben auch andere Ursachen haben.

  • Okay dann war der HNO anscheinend auch Pädaudiologe. Hatte ich davor noch nicht gehört und wollte sicher gehen daß der richtige Test gemacht wurde. Aber ich frag besser nochmal im SPZ.

    Liebe Grüße
    Anja mit großer Tochter (09/05), Sternentochter (12/13 still geboren in der 39.SSW) und Minitochter (09/15)

  • Gibt es sowas auch bei/für Erwachsene? Und wenn ja: An wen müßte ich mich da wenden? Ein HNO scheint ja nicht der richtige Ansprechpartner.


    Seit ich das hier von den Kindern lese, überlege ich des öfteren ob ich sowas habe, da ich oft höre, aber nicht verstehe. Auch Liedtexte ergeben schon immer keinen Sinn und sobald andere sprechen bin ich mehr Lippenleserin als alles andere. Momentan ist es wieder verstärkt und jeder zweite Satz von mir ist "Wie bitte?" #schäm


    Anaba, ich hab auch so was ähnliches. Ich höre etwas, verstehe es nicht, frage nach - und noch bevor der Gesprächspartner seinen Satz wiederholt, kommt das Verstehen. Es dauert also eine Weile, Verarbeitungsverzögerung oder so, keine Ahnung. War früher irgendwie nicht so...
    Bei lauten Umgebungen hab ich echt Probleme, das Gespräch rauszufiltern und auch am Telefon verstehe ich manche Menschen 1A und manche nur durch raten -keine Ahnung, woran das liegt.
    Bei mir in der Familie ist allerdings quasi die komplette mütterliche Linie spätestens ab Mitte 40 schwerhörig, insofern hab ich meine Probleme in dem Bereich schlicht auf Vererbung geschoben (meine Schwester ist jünger als ich und hört auf dem einen Ohr inzwischen so gut wie nichts mehr).

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

  • Ich habe übrigens auch ein bisschen Problem mit der Hörwahrnehmung. Das merke ich wenn ich mit meiner Tochter die Logo-Hausaufgaben machen. Zwischen K und T höre ja ich kaum einen Unterschied, dafür muss ich mich schon sehr konzentrieren. Und im Störlärm verstehe ich auch sehr schlecht.


    leipzigmaus, da würde ich auch nochmal nachhaken.


    Julikäfer, danke, ich hab dir eine PN geschrieben.

  • Meine kleine Tochter hat eine diagnostizierte AVWS. Und es war schon eine rechte Himmelfahrt, an eine Diagnose zu kommen.
    Die Kinderärzte und auch das zuständige SPZ können nämlich nur "Verdacht auf......" diagnostizieren. HNO dürfte zwar, wäre aber nach meinen gesammelten Erfahrungen für mich nicht qualifiziert genug. Wir waren dann schlussendlich in einem SPZ mit angegliederter Pädaudiologie.


    Die Untersuchungsergebnisse dort waren eindeutig. Auffällig im Hörschall und die auditve Merkfähigkeit deutlich herabgesetzt. Die Diagnose kam noch halbwegs püntlich vor der Einschulung, so dass wir unsere Tochter an einer Förderschule Hören unterbringen konnten. Und das war die beste Entscheidung, die wir treffen konnten.
    Dort wurde im ersten Schuljahr überhaupt erst mal das Ausmaß der Dinge klar. Dinge, die im SPZ kaum einen relavanten Wert hatten. Nämlich, dass bei ihr bereits ein sog. Defizitbewusstsein vorhanden war und die psychischen Folgen daraus.
    Sprich, das Kind hat schon lange gemerkt, dass bei ihr was nicht stimmt, andere Kinder "irgendwie" anders sind als sie, hatte aber keine Erklärung dafür. Daraus macht ein Kind gerne "ich bin falsch".
    Die Förderschule hat ihr jede Menge Strategien beigebracht, die hilfreich sind. Aber bis heute hat die kleine Madame den Knackpunkt, dass sie aufgibt, wenn sie an Hörgrenzen kommt.
    Wir merken es derzeit wieder am Englischunterricht. Sie schreibt gute Noten, aber der reine Hörteil der Arbeit war komplett mies. Sie macht daraus: "Ich bin zu blöd."
    Und dabei wird dieses Kind ein super 1er und 2er Zeugnis bekommen und gilt zusammen mit einer Freundin als Klassenbeste.
    Aber das sieht sie primär so nicht.


    Insofern trete ich immer dafür ein, dass man diesen Kindern so früh wie möglich hilft. Das sieht auch ihre ehemalige Sonderpädagogin der Förderschule so. Sie hätte diese Kinder am liebsten bereits ab Kindergartenalter.


    Gruß