Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung

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  • *Thread ausgrab*


    Bin ich jetzt hier richtig?


    bei Wico steht eine auditive Wahrnehmungsstörung im Raum. Er hat Schwierigkeiten Laute voneinander zu unterscheiden. Das fällt in der Logopädie auf und Schwieriegkeiten zu erkennen, dass Raupe sich auf Traube reimt. Er ist 3.


    Aber wenn ich hier so lese, gibts doch noch ganz andere Indizien, die vorliegen müssen, oder?

    Ich hab was gelesen von

    - Verminderter Hörfähigkeit in bestimmten Frequenzen

    - Schwierigkeiten einem Gespräch zu folgen bei Umgebungslärm

    -Konzentrationsschwierigkeiten

    -Merkschwierigkeiten bei Geschichten z.B.

    -Schlechtes Kurzzeitgedächtnis


    Und ist die Diagnose auditive Wahrnehmungsstörung lebenslang, also so wie Legasthenie: Hat man, geht trotz Therapie nie ganz weg. Oder lässt sich das korrigieren?

    Mit einem Osterhäschen reich beschenkt ❤️

    Einmal editiert, zuletzt von Ludowica ()

  • Reimen müssen sie mit 3? #confused Sohni soll es jetzt langsam lernen und er wird 5.


    Man kann viel kompensieren. Sohni hatte vor nem knappen Jahr die erste Verdachtsdiagnose diesbezüglich. Der Prof. - Pädaudiologe macht die volle Diagnostik erst wenn die fehlendem Laute da sind weils vorher nicht sauber diagnostizierbar ist.


    Nach nem Jahr Logo plus Zuhause üben mit LÜK Hörspass (kann ich wärmstens empfehlen) hat sich die Lautunterscheidung jetzt wesentlich verbessert und ist fast altersgerecht. Das Hören im Störschall und das Differenzieren von verschiedenen gleichzeitig sprechenden Menschen fällt ihm dagegen noch ziemlich schwer. Da arbeiten wir noch dran. Der Prof. hat uns Mut gemacht, dass bei frühzeitiger Therapie die Kinder gut lernen können damit umzugehen und Strategien zu entwickeln die das Handicap ausgleichen.


    Ich hab selbst ja die Diagnose bekommen und komm sehr gut klar wenn ich z.b. bei Vorträgen drauf achte dass zwischen mir und dem Vortragenden/Lautsprecher keine Störgeräusche erstehen können und ich dem Vortragenden auf die Lippen schauen kann.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Hallo,


    Also ehrlich gesagt, Raupe und Traube sind zumindest hier (regional bedingt?) sprachlich so verschieden, daß ich selber sie nicht als guten Reim wahrnehmen würde sondern eher als "Na ja... geht graaaade noch so, wenn man schmuddelig ausspricht"... ". Meine Schulkinder würde ich bitten, einen besseren Reim zu finden.


    Mit 3 finde ich das alles noch ziemlich früh.


    Sind die Ohren denn überprüft? Viele Kinder haben in dem alter Paukenergüsse. Dabei ist Flüssigkeit hinter dem Trommelfell. Die bewirkt, daß die Töne nur verwaschen ankommen und wer nur verwaschen hört, kann logischerweise auch nicht gut differenzieren und auch nicht deutlich sprechen. Ursache sind oft verengte/verklebte "Belüftungszugänge".


    Auch andere Formen von leichter Schwerhörigkeiot können dazu führen, ohne daß es im Alltag auffällt.


    Und sie können genau die beschriebenen Probleme machen - Probleme, einem Gespräch zu folgen, schnelle Ermüdbarkeit (weil zuhören so anstrengend ist) anschalten (weil man es eh nicht versteht), manchmal auch auffälliges V erhalten, weil die Kinder mehr raten als hören und dann immer mal daneben liegen. Dann tun sie, was sie denken, daß richtig ist und machen es falsch., Das führt dann dazu, das sie "frech" wirken und genervt sind oder austicken, wenn sie immer und immer wieder gemahnt oder gar ausgeschimpft werden - weil sie aus ihrer Sicht ja nichts falsch gemacht haben.


    Das Problem ist, wenn der Hörnerv und das Gehirn in dem Alter nicht ausreichend differenzierte Impulse bekommen, ist das später dann tatsächlich nur schwer nachholbar.


    Der klassische "Oma-Test" (hier so genannt, weil Omas den gerne machen und immer zu dem Ergebnis kamen, "Das Kind hört doch super! Das will nur nicht") bei dem in einem stillen Raum hineingeflüstert wird: "Willst du ein Eis?" o.ä. besagt dabei überhaupt nichts. Diese leichten Formen kann man als Laie nicht feststellen, zumal dabei ja nicht leiser sondern vor allem undeutlicher gehört wird. Also nützt auch lauter reden nicht unbedingt.


    (Eins meiner Kinder hatte sich mit 2 1/2 wunderbar alltagstaugliches Lippenlesen angeeignet und hätte damit fast sogar die KiÄ getäuscht, zum Glück nahm sie meine Bedenken ernst und schickte uns zum HNO)


    Mein erster Weg wäre also, wenn noch nicht passiert, zu einem guten (Kinder-)HNO, der eine ausführliche Diagnostik macht. Erst danach würde ich weiter sehen.


    Und machen kann man ganz viel, zuerst für gutes Häören sorgen (iuhe im Raum, richtiger Sitzplatz später in der Schule ev. so ein spezielles Hörset) , man kann Differenzierungstraining machen usw.

    Aber wie gesagt, ich würde erst mal die Ohren abklären.

  • Meine Tochter lernt jetzt Gebärdensprache, obwohl sie ziemlich deutlich spricht. Dennoch hilft es ihr (und mir) sehr, manche Dinge einfach mit zu gebärden. Gerade in Räumen in denen es laut ist, können wir uns so viel besser verständigen.

    Ich kann bei weitem nicht richtig gebärden, aber kurze Sätze, Anweisungen und vorallem das Fingeralphabet gehen inzwischen sehr schnell und problemlos. Das kann man sich auch per Youtube aneignen.

    Fairy tales are more than true: not because they tell us that dragons exist, but because they tell us that dragons can be beaten.

    Neil Gaiman

  • Danke euch. Ich habe ganz vergessen zu antworten. Das hol ich nach....

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  • Raupe reimt sich nicht auf Traube.

    Mittellaut "au" und Endlaut "e" sind gleich, ja. Aber reimen tut sich da nix! Das ist kein Reim!


    Das hilft dir jetzt bzgl. deiner Fragestellung nicht weiter. Weiß ich wohl #schäm. Aber das musste raus.

    Euch alles Liebe und Gute :)!

    Liebe Grüße von cosalema


    "Dein Kind sei so frei es immer kann. Lass es gehen und hören, finden und fallen, aufstehen und irren" - Pestalozzi

    Einmal editiert, zuletzt von cosalema ()

  • Ich hätte jetzt auch gesagt, dass sich allerhöchstens in Franken Raube auf Traube reimt aber Raupe eigentlich nicht.

    wir sind in Franken :D


    Trin hno und Co haben wir mehrmals und ausdauernd durch. Am Montag war wico zur wiedervorstellung in der hiesigen Uniklinik in der pädaudiologie. Die Hörtests konnten aber nicht gemacht werden, weil das eine Ohr mit Ohrenschmalz verstopft ist und es sich nicht lösen ließ. Das muss jetzt erstmal weg.



    Auf dem Basar hab ich am Sonntag ein Spiel erstanden, bei dem man Reimbilder finden muss. Wenn's passt, dann darf man alles im hexenkessel versenken. Dieses Spiel spielt er sehr ausdauernd und gern. Und ohne Probleme.

    Auf den Bildchen sind z.B.

    Pfanne Kanne

    Keller Teller

    Maus Haus

    Kuh Schuh


    Ich hab ihm das Spiel nicht erklärt, deswegen musste er am Anfang erst rausfinden, dass Kanne und Teller nicht passen oder Kuh und Maus.

    Aber an sich steckt ja durchaus ein System dahinter, nur nicht das, was im Spiel gemeint ist.


    Zur Konzentration:

    Seine Hausaufgabe für logopädie war folgende: 12 Bildchen benennen, zählen wie viele silben sie haben und dann entsprechend viele Steine ausmalen. Also: Kinderwagen, in der 1. Zeile 4 Steine ausmalen.

    Pfanne, 2 ausmalen usw.

    Das hat er mit allen 12 Begriffen gemacht.

    Ich finde das für einen nochdreijährigen ganz schön ausdauernd.


    Ich hab jetzt einen Termin zur wiedervorstellung im Frühförderzentrum gemacht. Da wurde er schon mal getestet.

    Mit einem Osterhäschen reich beschenkt ❤️

  • Puh, ich finde die Logopädie HA irgendwie echt anspruchsvoll für einen Dreijährigen #blink. Klingt eher nach Vorschulkind.

    Liebe Grüße
    Silke mit dem Großen 06/2006 und der Kleinen 06/2009

  • Silben zählen als Standard-Ünung für nen Dreijährigen? Das macht Sohni jetzt mit 4,5 und der Ergo findet es früh. #blink

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  • Silben zählen ist nicht ganz korrekt ausgedrückt. Wico klatscht silben. Also kin der gar ten. Dass es 4 sind, erfasst er nicht. Aber er spricht dann nochmal deutlich kin der gar ten und zeigt auf die Steine, die er ausmalen soll, statt klatschen. Das klappt gut.


    Es geht darum dass er genau hinhören lernt. Er sagt z.B. Dinderdarden. Und bambuff statt Bahnhof und danilleeis statt Vanilleeis.

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  • Ach so. Hatte mich schon gewundert.

    Ja, klatschen konnte Sohni in dem Alter auch schon. Fürs Hinhören hatten wir den Hörspass, von daher haben wir gar keine Silbenübungen bei der ersten Logo gemacht. Die zweite hat erst angefangen, da weiß ich noch nicht eas sie alles macht.

    Sie arbeitet sehr ganzheitlich mit Schaukeln, Schubkarrenfahren und Bohnenbad während den Sprachübungen. #top

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