Mammographie - Früherkennungsprogramm: wer hat's machen lassen?

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Frau Frosch:


    ja, ist schon klar, ich würde auch keiner Frau hier zu- oder abraten wollen.


    wir haben hier halt wirklich "nur" meine mutter, die mit > 55 krebs bekam.
    ich werd wohl noch 1-2 jahre warten. und es dann machen

    Wer Visionen will, sollte nicht mit den Drogen sparen.
    Das Känguru-Manifest

  • Ich habe aber eigentlich auch noch was inhaltliches zu dem Thema hier.

    Ich habe selbst lange Zeit die Screenings durchgeführt und ich bin bis heute der Meinung, dass manche Frau die mit 65+ ein Basismammogramm machen lies und etwas gefunden wurde, länger gelebt hätte, wenn man den "Tumor" in Ruhe gelassen hätte. Viele falsch positive Befunde, aggresive Behandlung, ohne dass der Patientin Raum und Zeit gelassen wird, zu überlegen, was für sie wirklich passt. All das ist aus meiner Sicht so nachteilig, dass die paar wenigen Tumore, die bei jungen Frauen gefunden werden, dies nicht aufwiegen.


    Genau das sagt die Broschüre auch, die Aoide oben verlinkt hat. Durch das Mammografie-Screening sinkt die Sterblichkeit ingesamt nicht. Die Frauen, die am Mammografie-Screening teilnehmen, sterben zwar ein ganz-klein-wenig-seltener an Brustkrebs, aber dafür häufiger an etwas anderem.


    Nach dem Durchlesen der Broschüre gehe ich erst mal davon aus, dass ich dafür keine Einladung mehr kriegen werde. Ich halte das für ziemlich ausgeschlossen, dass dieses nutzlose Programm noch 10 Jahre weiter laufen wird.

  • Genau ein Jahr ist's her.... ;)


    Und gestern war ich nun bei der Mammographie.


    Ich hatte mich ja dagegen entschieden, da mich die gesamten Ärztegegenargumente überzeugt hatten. Also ich hatte mich gegen das altersbedingte Routinescreening entschieden.


    Vor den Sommerferien bemerkte ich allerdings ein Ziehen und ein Drücken neben der linken Achsel, tastete rum wie irre, spürte mal was, dann wieder nichts und ging dann erstmal die Ferien an. Und hatte die gesamten Ferien ein schlechtes Gewissen, machte mir selbst Vorwürfe und verdrängte dann aber wieder.


    Vorgestern ging ich dann zu meiner Gynäkologin, die beim Abtasten nichts fand und mir eine Überweisung zur Mammographie gab. Eigentlich dachte ich, sie würde einen Ultraschall machen. Ich unterstelle ihr mal, daß sie womöglich meinte, daß die Ärzte in den Röntgenzentren mehr Erfahrung damit hätten.


    Vorgestern nachmittag rief ich drei Institute an und bekam, oh Wunder bei allen dreien einen (abgesagten) Termin für gestern oder heute. Ich konnte mir also das renommierteste Institut heraussuchen, ging gestern um 16h hin und war um 16.15h wieder draußen inkl. Mammographie, Ultraschall und Arztgespräch. 8I


    Herausgekommen ist: nichts. #super


    Die Befunde werden sich noch zwei weitere Ärzte anschauen und dann gehen sie per Mail an meine Gyn.



    Und ich stellte mir unter dem Screening eine Riesensache vor...
    Am erstaunlichsten fand ich, daß im Gegensatz zum Knöchel röntgen, die Röntgenassistentin im Raum blieb. Ich fragte sie und sie meinte, daß die Strahlendosis bei der Mammographie viel geringer sei als beim "normalen Röntgen". Hmmm..


    Es wurden vier Aufnahmen gemacht, im Stehen. Und ja, es tat etwas weh, denn die Brust wird ja ziemlich gequetscht bei dieser Aktion. Aber es war jetzt nicht so unangenehm, daß ich es nie wieder machen würde. Also jeder Zahnarzttermin ist unangenehmer. :D



    So. Ich wollte nur mal meinen Mammographie-Thread beenden. ;)



    Ach so. Und ich finde und fand nach wie vor meine Entscheidung gegen das Routinescreening richtig.


    Nur, wer sich jetzt FÜR das Screening ohne Anlaß entscheidet, soll wissen, daß das eine schnelle, vollkommen unkomplizierte Sache ist.

  • Meine letzte Mammo ist schon einige Jahre her, ich hab hier einen Überweisungsschein der Gyn liegen, schon vor 2 Quartalen abgelaufen =O


    Ich sollte wirklich mal wieder, wenngleich ich Ultraschall irgendwie "aussagekräftiger" finde als die Mammo.
    Ich habe sehr dichtes Drüsengewese, da sieht man in der Mammo oft helle Flecken, die nichts weiter bedeuten. Ich kann aucb öfter mal "Knubbel" fühlen, aber das ist bei mir Standard.


    Seit ich letztes Jahr meine Mutter überlebt habe (die ja an Brustkrebs starb), bin ich bedeutend weniger ängstlich, was meine Chancen und Risiken betrifft und offensichtlich auch etwas nachlässiger geworden (ich hatte mal bei einer Humangenetikerin mein Risiko bestimmen lassen, das Ergebnis war recht beruhigend, es jetzt auch in der Praxis zu sehen, ist ungleich wirkkungsvoller).


    LG,
    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

    Einmal editiert, zuletzt von Annie ()

  • Die amerikanische Krebsgesellschaft ist nun auch ein wenig zurueckgerudert: m.aerzteblatt.de/news/64528.htm

    8I Nun aber deren Empfehlungen kann ich ja so gar nicht nachvollziehen. Ab 40 jährlich zur Mammographie, das ist ja verrückt. Weit vor der Menopause. Irre.

  • Ich hole dieses Thema noch mal hoch.


    Ich bin gerade etwas verwirrt, daher wird es etwas länger, aber vielleicht könnt Ihr mir weiterhelfen?


    In meiner Familie mütterlicherseits tritt Brustkrebs gehäuft auf, meine Mutter ist mit Anfang 40 erkrankt und eine nahe Verwandte ist untersuchte Genträgerin und mit Ende 20 erkrankt.

    Insofern stand auch bei mir die Frage nach der genetischen Untersuchung im Raum; ich habe mich aber letztlich dagegen entschieden.

    Eine Freundin (Fachärztin) hat mir erklärt, dass diese Kenntnis des genetischen Befundes außer dem eigentlichen "Wissen" noch die weitere Folge hätte, dass man andere Untersuchungen durchführen lassen kann, Sonographien, auch eher mal ein MRT, es müssten dann auch nicht immer Mammographien mit Strahlenbelastung sein. Für diese Vorteile sei der Genbefund allerdings nicht unbedingt erforderlich, das ginge (bei entsprechender Familiengeschichte) auch so.


    Ich hatte dann noch ein Beratungsgespräch bei meiner Gynäkologin (wegen der Entscheidung zur Genuntersuchung), das aber nicht wirklich hilfreich war.

    Sie meinte, das müsse jeder selbst wissen, was er wissen wolle. Letzlich könne man auch allein aufgrund meiner Familiengeschichte andere Untersuchungen rechtfertigen, auch eher mal ein MRT (im Grunde das, was meine Freundin gesagt hatte). Sie gab mir dann die Karte eine radiologischen Praxis und empfahl, dort mal einen Termin zu machen, die seien gut und hätten einen ziemlichen Terminvorlauf. Das hatte ich dann auch vor, hab es dann aber wegen diverser persönlicher Turbulenzen (Todesfälle in der Familie etc). irgendwie nie geschafft. Das ist jetzt ein Jahr her.


    Vor ein paar Wochen bekam ich Schmerzen in der linken Brust. Ich weiß, dass sich Krebs eher nicht so bemerkbar macht. Trotzdem war ich natürlich beunruhigt und versuchte, einen schnellen Termin bei meiner Gyn zu bekommen. Ich landete dann etwas überraschend bei ihrer Kollegin. Die stellte per Ultraschalluntersuchung eine Zyste in der Brust fest und riet mir dann (nach Abfrage der Familiengeschichte), doch einfach mal eine Diagnostik in einer radiologischen Praxis anzugehen, "Mammographie und so" und gab mir die Karte einer (anderen) radiologischen Praxis und den Rat, dort gleich am nächsten Tag anzurufen.


    Ich habe dann dort heute angerufen und wurde gefragt, was genau gemacht werden solle, Mammographie oder auch Sonographie? Ich sagte, ich wisse das nicht, meine Gyn habe gesagt, ich solle eine "Diagnostik" durchführen lassen. Ich bekam zur Antwort, dass ich ohne eine schriftliche Überweisung ohnehin keinen Termin bekommen würde; dort müsse dann genau draufstehen, was gemacht werden soll. Ich habe dann wieder in der Praxis meiner Gyn angerufen und von diesem Telefonat berichtet. Die Arzthelferin fragte: "Und was soll auf der Überweisung draufstehen?" Ich sagte, dass ich das doch auch nicht so genau wisse, die Ärztin habe sich etwas nebulös ausgedrückt. Die Arzthelferin meinte dann plötzlich: "Ach, hier steht was von Mammographie, ich schreib das mal auf und schicke es Ihnen".


    Tja, und jetzt bin ich verwirrt.

    Wer ist denn für die Entscheidung verantwortlich und hat sich Gedanken gemacht, welche Untersuchung jetzt durchgeführt wird? Warum soll jetzt nur eine Mammographie und keine sonographische Untersuchung durchgeführt werden? Warum haben mir jetzt zwei Ärztinnen empfohlen, "einfach mal einen Termin beim Radiologen zu machen", ohne mir eine Überweisung oder auch nur genauere Informationen der durchzuführenden Untersuchungen zu geben, und die radiologische Praxis findet meinen entsprechenden Anruf völlig absurd?

    Ich gebe zu, dass ich gegenüber einer Mammographie eher nicht so große Sympathien habe, wegen meines Alters (ich bin 44) und der Strahlenbelastung und wegen der vielleicht eher falschen Ergebnisse. Trotzdem würde ich das machen, wenn das alles durchdacht ist. Aber so kommt es mir im Moment eben gar nicht vor.


    Ich fühle mich irgendwie gerade schlecht betreut und beraten.


    LG Nele

  • Ich glaube, du bist indie Maschinerie hineingeraten und zwei Rädchen haben nicht gut ineinander gegriffen.


    Ich kenne es ehrlich gesagt auch nur so, dass ich als Patient sage, was auf den Überweisungen drauf stehen soll.


    Ging bei mir so weit, dass ein Arzt eine Therapieanweisung nach einer OP neu schreiben musste, weil die erste völlig nutzlos für mein Problem war. (Aber gut gemeint)


    Es ist deine Entscheidung, was alles untersucht werden soll und die Radiologie braucht dafür eine genaue Anweisung.

    Weil ja der Arzt nach dieser Diagnostik weiterarbeitet, muss er sagen, was er braucht.


    Also ist der "Fehler" bei deiner Ärztin entstanden. Sie hat aber keinen dringenden Handlungsbedarf gesehen und daher dir die Entscheidung überlassen

    Und dann ist es bissel schwammig geworden. ;)


    Die Vor- und Nachteile kennst du ja offenbar. Wenn du für mehrere Unteesuchungen bist, kannst du nochmal bei der Arzthelferin anrufen und ihr sagen, was sie auf die Überweisung dazu schreiben soll.


    Alles Gute!

    Mit vielen lieben Grüßen von Alexy und dem Rest von hier! 8)




    "Für die Welt bist du irgendjemand, aber für irgendjemand bist du die Welt."
    Erich Fried

  • Sonographie hast ja schon bekommen. Ist nämlich das Fachwort für Ultraschall.


    Mammographie wird also stimmen. Bei ner Zyste plus Familiengeschichte macht einmal Ultraschall plus Mammographie auf jeden Fall Sinn.

    Hab ich selber letztes Jahr durch. Je nachdem was im Befund rauskommt reicht danach regelmäßig Ultraschall oder doch ab und zu Mammographie (Die Dichte vom Brustgewebe ist z.b. entscheidend dafür, wie sicher ein Ultraschall schon kkeine Veränderungen zeigen würde).

    Hab ich letztes Jahr durch (auch wegen Schmerzen ).

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • abo. ich stehe genau vor dem gleichen problem.

    grosse neue zyste (sono), mammographie war erst im november und ich will nicht jedes jahr. müsste man jetzt anders schauen (MRT), aber das ist teuer und bekommt man nicht so einfach.


    einmal hab ich auf grosses drängen ein mrt bekommen, das ist etwa 7-8 jahre her.

  • Vielen Dank für Eure Antworten!


    Mir ist klar, dass Ultraschall und Sonographie dasselbe sind. Aber die Ärztin hat ja nur eine Untersuchung der linken Brust vorgenommen, dort wo ich Schmerzen hatte.

    Die rechte Brust hat sie gar nicht angeschaut.


    Wenn ich mir die Vor- und Nachteile der verschiedenen Untersuchungsmethoden anhand von Informationen aus dem Internet (Danke nunu!) ansehe, dann würde - nach meinem Laienverständnis - die Mammographie am schlechtesten abschneiden:

    wegen vermutlich dichtem Brustgewebe hohe Strahlenbelastung, schlechte Aussagekraft, keine Erkennbarkeit der schnell wachsenden Karzinome (die gerade häufig vorkommen bei dieser Vorbelastung), häufig "falscher Alarm"... Aber ein MRT würde ich ja vermutlich wegen der Kosten nicht "einfach so" bekommen. Insofern ist es ja eben nicht einfach "meine Entscheidung", was gemacht werden soll.


    Irgendwie hätte ich mir da doch etwas mehr Beratung anhand meiner konkreten Situation gewünscht, was für mich überhaupt möglich, was sinnvoll und was sogar riskant/schädlich sein könnte.

    Und nicht zweimal: "Machen Sie einfach mal einen Termin und lassen sich untersuchen...!"


    Und das mit dem Handlungsbedarf ist ja auch so eine Sache: Falls ich Genträgerin bin, werde ich mit einer Wahrscheinlichkeit von 50-80 % an Brustkrebs erkranken (so habe ich das zumindest verstanden). Das ist ja nun nicht so eine tolle Perspektive...

  • Ich war vor kurzem bei der genetischen Beratung, da bei uns in der Familie auch gehäuft Brustkrebs auftritt.

    Wenn das Gen nachgewiesen ist, hat man auch als Kassenpatient Anspruch auf häufigere und "bessere" Untersuchungen, wie das MRT.

    Der Genetiker hat auch gesagt, dass er bei nachgewiesener genetischen Disposition Frauen mit abgeschlossenem Kinderwunsch empfiehlt, sich die Eierstöcke entfernen zu lassen (die Brust entfernt man heute nicht mehr prophylaktisch, nur auf ausdrücklichen Wunsch der Frau). Denn mit dem Genfehler geht auch ein deutlich erhöhtes Risiko für Eierstockkrebs einher, der zum einen viel aggressiver ist als Brustkrebs und ganz häufig zu spät erkannt wird.

    Meine Mutter hatte mit Anfang 40 eine Zyste, die sich dann bei genauerer Untersuchung als Mammakarzinom entpuppt hat.

    Ich habe für mich lange überlegt, ob ich wissen möchte, ob ich das Gen in mir trage. Bevor ich Kinder hatte, war das Nichtwissen irgendwie ein vertretbares Risiko, aber seit ich Kinder (unter anderem eine Tochter) habe, kann ich das nicht mehr so einfach verdrängen.

    Ich lasse meine Vorsorge in einer Praxis mit angeschlossenem Früherkennungszentrum machen und vertraue meinem Gynäkologen, dass er seine Geräte verantwortungsbewusst einsetzt. (Zumindest hat er in der Schwangerschaft keine extra Ultraschalle gemacht obwohl ich privat versichert bin und achtet auf die Einhaltung der Intervalle zwischen den Mammographien aufgrund der Strahlenbelastung).

    Jetzt warten wir auf die Ergebnisse der Genanalyse...

    Ich hab heute wieder nah am Kühlschrank gebaut…

  • Es wurde erst punktiert und dann herausgeschnitten, weil kein eindeutiger Befund möglich war. Im Schnellschnitt während der OP wurden keine bösartigen Zellen gefunden, also konnte die Brust zunächst erhalten werden.

    Im Feinschnitt wurden aber dann doch Krebszellen gefunden, deshalb wurde ein paar Tage später die Brust komplett abgenommen (Mitte der 90iger, inzwischen wird fast immer brusterhaltend operiert)

    Das Hin und Her mit Entwarnung und dann doch nochmal OP war ziemlich traumatisch für meine Mutter.

    Ich hab heute wieder nah am Kühlschrank gebaut…

  • ich frage mich halt, ob mir die entwarnung nach dem ultraschall der zyste von vorletzter woche (die ärztin kennt meine vorgeschichte) annehmen soll oder ob ich da insistiere, dass noch was gemacht wird.


    und wenn ja, was? mammo war erst im november. eigentlich müsste dann wohl punktiert (reich auch nicht, wie man sieht) oder mrt gemacht werden.

  • Mhm, das ist schwierig und wirklich Ruhe hätte ich auch nicht. Aber eigentlich hat es ja die Ärztin als harmlos eingeschätzt, das war bei meiner Mutter damals nicht so.


    Deshalb bin ich wie gesagt beim Spezialisten - ich denk mir, wenn es einer beurteilen kann, dann er, zu dem die Kollegen ihre Patienten zur Mammographie schicken.


    Ich fände es aber gar nicht übertrieben, wenn du dir eine Zweitmeinung holst und ggf. auf ein MRT bestehst. Die Strahlenbelastung wäre mir das ruhige Gewissen wert.


    Inzwischen kann ich auch Frauen verstehen, die Hochrisikopatienten sind und sich die Brüste vorsorglich abnehmen lassen. Das Gefühl, eine tickende Zeitbombe im Körper zu tragen, kann eine große Belastung sein.

    Ich hab heute wieder nah am Kühlschrank gebaut…