War der Kaiserschnitt wirklich nötig

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  • ich habe vor 2,5 Jahren per Notkaiserschnitt mit Vollnarkose entbunden.
    die Herztöne wurden immer schlechter, weshalb man sich zu einem Kaiserschnitt entschloss. Man sagte uns später, dass die Nabelschnur mehrmals um den Körper geschlungen war.
    Was mir immer wieder im Kopf rum geht, sind seine Agpar-Werte. Die lagen nämlich alle drei bei 10. Ging es ihm wirklich so schlecht? Warum sind dann die Werte - vor allem der erste - so gut?

  • Ach, weißt Du.... Wie will man das sicher sagen?


    Die Wehen sind ja Stress für das Baby, mit der umwickelten Nabelschnur zusammen sind die Herztöne abgefallen. Hast Du, als die Vorbereitung zum KS gefallen war, Wehenhemmer bekommen? Bei mir war es so. Mein Sohn hatte sehr krasse Abfälle der Herztöne unter den Wehen. Als die Wehen weg bzw. weniger waren, erholte er sich schnell und hatte dann nach dem KS (was ja gar nicht so viel später dann war) gute Apgar-Werte (ich glaub, 9/10/10). Meine beiden anderen Kinder, die vier und sieben Jahre später GsD spontan geboren worden sind, hatten schlechtere Apgar-Werte. Ihnen hat man am CTG auch angemerkt, wie die Wehen Stress für sie bedeuten, aber es war sehr viel weniger schlimm als beim Großen.


    Quäl Dich nicht zu sehr mit den Gedanken an den KS (und ich glaub, ich weiß, wie Du Dich fühlst. Ich habe die erste Geburt, die im KS endete, als von vorne bis hinten vermurkst erlebt und hab nach wie vor das Gefühl, da war vieles nicht nötig).

  • Ach Du, quäl Dich nicht so :) Mein 2. Sohn musste auch per Notks in Vollnarkose geholt werden. Grund war auch das die Herztöne schlechter wurden. Ich habe mich auch lange gefragt ob es notwendig war. Aber mittlerweile, es ist auch 7 Jahre her, seh ich es gelassener. Er ist halt so geboren, ich kann das nicht mehr ändern. Wer weiß wofür es gut war!


    edit: Obwohl seine Herztöne am Ende nur noch dauerhaft bei 30-50 bzw. weg waren, kam er mit guten Werten zur Welt.

    Liebe Grüße,


    Sommerwind.

    Einmal editiert, zuletzt von Sommerwind ()

  • Es wären eher die Nabelschnur-PH-Werte aussagekräftig darüber wie es Deinem Kind kurz vor dem KS ging. Die Agpar-Werte helfen Dir da weniger. Aber ehrlich, bei absinkenden Herztönen in den Wehen würde ich mir diese Fragen nicht stellen, denn Du hättest doch nicht wirklich riskieren wollen, dass Dein Kind einen echten relevanten Sauerstoffmangel erleidet oder? Es gibt ja viele unnötige Gründe einen KS machen zu lassen aber das ist doch wirklich eine eindeutige Indikation.

    LG Charlet


    Unsere Große ist 8 Jahre alt und

  • Hallo,


    schlechte Herztöne können ja anzeigen, dass es auf normalem Weg nicht geht. Sie wurden vielleicht schlechter, weil es ein Problem gab, als Dein Kind weiter runterrutschte. Wenn die Nabelschnur um den Körper gewickelt war und das Kind bei den Wehen weiter runterrutschte, klemmte die Nabelschnur vielleicht irgendwo drauf. Und da wurde die Versorgung dann schlecht und die Herztöne schlecht. Dann wurden die Wehen gestoppt, um den KS vorzubereiten, die Versorgung war wieder gut und Dein Kind konnte ohne Probleme auf anderem Weg geboren werden.


    Ob es genauso war, kann Dir sicher keiner sagen, aber ich würde es mir so erklären können.


    LG
    Nellie

  • Dank euch allen für die Antworten. Natürlich bin ich dankbar für den Kaiserschnitt und es war jetzt nicht erschreckend für mich, so zu entbinden, da ich lange eine Plazenta praevia hatte und ich mich eh mit dem Thema Kaiserschnitt beschäftigt hatte. Trotzdem, ein schaler Beigeschmack blieb immer, denn die Umstände im KKH waren so schlecht: an dem Wochenende, wurden 30 Frauen entbunden. Dementsprechend ging alles superschnell und hektisch. Meine Hebamme hat sich noch nicht einmal vorgestellt. War die meiste Zeit gar nicht da. Hat mich so grob untersucht (vielleicht mit Absicht?), dass meine Blase gesprungen ist. Ein paar Tage später wurde der Chefarzt entlassen, da die Kaiserschnittrate unter ihm hoch ging... Also, sind einfach viele Dinge, die da in meine Gedankengänge reinspielen. Aber dank eurer Antworten ist mir nun einiges klarer geworden!

  • #knuddel
    Das Gefühl von "dumm gelaufen" und unglücklichen Umständen kenne ich auch.
    Ich hatte noch im OP einen Hebammenwechsel. Die eine vermummte Gestalt sagte: "Ich hab jetzt Feierabend." und die andere: "Hallo, ich bin XYZ".

  • Es kommen laut Statistik über 50% aller Babys mit einer Nabelschnurumschlingung zu Welt. Dass allein ist keine Indikation für einen KS, anders als es viele Ärzte erzählen.


    Wenn du dir so unsicher bist, ob es wirklich nötig war, kannst du dir vom Krankenhaus den Geburtsverlaufsbericht (ungleich Geburtsbericht, da steht weniger drin) geben lassen. Vielleicht kannst dann Frieden damit machen.

    Basia mit Schlumpf (08.2007) & kleiner Maus (08.2009) & Kröti (12.2016)

  • Ach, weißt Du.... Wie will man das sicher sagen?


    Die Wehen sind ja Stress für das Baby, mit der umwickelten Nabelschnur zusammen sind die Herztöne abgefallen. Hast Du, als die Vorbereitung zum KS gefallen war, Wehenhemmer bekommen? Bei mir war es so. Mein Sohn hatte sehr krasse Abfälle der Herztöne unter den Wehen. Als die Wehen weg bzw. weniger waren, erholte er sich schnell und hatte dann nach dem KS (was ja gar nicht so viel später dann war) gute Apgar-Werte (ich glaub, 9/10/10). Meine beiden anderen Kinder, die vier und sieben Jahre später GsD spontan geboren worden sind, hatten schlechtere Apgar-Werte. Ihnen hat man am CTG auch angemerkt, wie die Wehen Stress für sie bedeuten, aber es war sehr viel weniger schlimm als beim Großen.


    Quäl Dich nicht zu sehr mit den Gedanken an den KS (und ich glaub, ich weiß, wie Du Dich fühlst. Ich habe die erste Geburt, die im KS endete, als von vorne bis hinten vermurkst erlebt und hab nach wie vor das Gefühl, da war vieles nicht nötig).


    Hier war es ähnlich.
    Die Maus mit Not-KS hatte gleich einen 10er Agpar.
    Das Fröschchen, mit Saugglocke, lag zuerst bei 7, hatte initial nicht geatmet.
    Damals war ich davon ausgegangen, dass die 10 Punkte eben auch mit durch die lange Wehenzeit vor dem Schnitt bedingt war. dadurch war sie halt doch recht gut drauf vorbereitet, rauszukommen.
    Letztendlich werden wir beide nie rauskriegen, ob der Schnitt vermeidbar gewesen wäre oder nicht.
    Ich glaube, inzwischen (nach über drei Jahren) hab ich es ganz gut verarbeitet, es ist nun mal so wie es ist.


    Wow, ich bin grad ganz verblüfft, dass ICH das schreibe.
    Hätt ich vor ein paar Monaten noch nicht geschafft.

  • Hallo Beth!


    Ein Kaiserschnitt oder überhaupt eine traumatische Geburt können einen sehr lange verfolgen. Wie wäre es, wenn Du Dir den Geburtsbericht schicken lässt? Das schließt manchmal Lücken im Gedächtnis und man kann die geburt noch einmal besser nachvollziehen. Ich empfehle das den Frauen oft schon im Wochenbett und gehe es zusammen mit den Frauen und Familien durch.
    Es gibt eine gute Internetseite kaiserschnitt-netzwerk.de
    Sie ist von einer selbst betroffenen Ärztin und bietet wertvolle (u.a. Bücher-)Tipps, eine Austauschplattform etc.


    Vielleicht ist das genau das Richtige, um Deine Kaiserschnitt-Geburt so verarbeiten zu können, dass sie nicht mehr so doll in Deinem Kopf "arbeitet" ?!


    Liebe Grüße!


    Anna