Gürtelrose, schwanger oder 3 Ärzte - 4 Meinungen

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    Hallo,


    vielleicht hat jemand von Euch Erfahrungen und kann weiterhelfen, weil ich weiß langsam nicht mehr, was ich glauben soll. Ich bin gerade in der 35. Woche schwanger und habe seit ein paar Tagen Rippenschmerzen und ein bißchen Ausschlag am Bauch. Heut bin ich mal zum Hautarzt und der diagnostizierte mir Gürtelrose. Soweit so schlecht.


    Das Medikament, das er mir verschrieben hat (Famvir), ist nach seiner Aussage ok in der Schwangerschaft und ich soll es auch nehmen, damit ich nichts chronisches bekomme. Außerdem soll ich mit der Einnahme so bald wie möglich beginnen, weil es von Tag zu Tag schlimmer wird. Er hat irgendwas vor sich hingebrummelt, dass ich das eine Woche lang nehmen muss. Außerdem hat er mir noch eine Salbe verschrieben. Und einen Brief mitgegeben, damit ich vor der Einnahme nochmal mit der Frauenärztin rede - das sollte ich auch unbedingt machen, das hat er mehrmals betont.


    Jetzt war diese am Vormittag nicht in der Praxis und ich hatte am Nachmittag noch einen anderen Termin, also bin ich in die Apotheke und hab da gefragt. Die haben mir von dem Medikament abgeraten, weil das noch recht neu sei (<10 Jahre) und man eher was anderes nehmen würde bei Schwangeren (Aciclovir). Wir haben dann nochmal beim Hautarzt angerufen, der sagte, nein, wenn er das so verschrieben hat, dann soll ich das auch gefälligst so nehmen. Ok. Medikament wurde also erstmal bestellt und später zu mir nach Hause geliefert. Dort stellte ich fest, dass es 15 Tabletten sind und ich 6 täglich eine Woche lang nehmen soll, was ja nun so gar nicht aufgeht. In der Praxis vom Hautarzt wollte ich nochmal nachfragen, ob er sich vielleicht doch vertan hat, die hatten aber schon zu.


    Also habe ich beim Frauenarzt angerufen, die hatten mittlerweile offen. Hier riet mir meine Frauenärztin ebenfalls direkt von Famvir ab. Sie wollte nochmal mit einer Kollegin sprechen und sich dann nochmal melden. Und danach meinte sie, ich soll gar nichts nehmen. Mit der Kollegin habe ich dann auch gesprochen, die sagte eben auch, gar nichts nehmen, es heilt von selbst ab. Ja und jetzt weiß ich gar nicht mehr.


    Ich will natürlich nichts nehmen, was meinem Kind irgendwie schaden könnte.
    Ich will aber auch nicht chronisch irgendwas bekommen oder dass sich mein Zustand jetzt noch arg verschlechtert.
    Und jetzt? Hat das jemand von Euch schonmal gehabt und was habt Ihr gemacht?


    Danke schonmal,
    panema

    Kennst du Embryotox? Du kannst dort anrufen und dich bezüglich des Medikaments in der Schwangerschaft beraten lassen. Außerdem würde ich den Ausschlag der FA nochmal vorzeigen, damit es keine Ferndiagnose ist.

    Mein Freund hat seit Jahren immer mal wieder Gürtelrose, aber noch nie etwas anderes verschrieben bekommen als Anaesthesulf Lotio, also eine Salbe gegen das Jucken.


    Ich weiss aber nicht, wie das bei Schwangeren aussieht, ob man da eher Virenhemmer brauch. Als mein Freund während meiner Schwangerschaft die Gürtelrose hatte, meinten die Ärzte nur, dass das ja nichts ausmacht, die Varizella-Antikörper hätte ich ja eh. #weissnicht

    Kāhore taku toa i te toa takitahi, he toa takitini #knuddel


    Walks by sin too slowly.


    Ich habe zweimal Gürtelrose gehabt und ein Kind einmal. In allen drei Fällen haben wir keine Medikamente bekommen.


    Ich habe etwas aus dem arznei-telegramm gefunden, allerdings von 1995. Ich vermute aber, die Studienlage hat sich nicht entscheidend verändert:


    www.arznei-telegramm.de/html/1995_03/9503028_01.html


    Vielleicht findest Du noch andere Studien. Ich würde noch eine zweite Meinung einholen. Normalerweise heilt eine Gürtelrose bei immunkompetenten Menschen folgenlos ab. Du bist schwanger, das ist dann auch noch einmal etwas anderes. Deshalb eine zweite Meinung.


    edit: Unbedingt würde ich das labordiagnostisch bestätigen lassen. Das kann doch sonstwas sein. Sind Lymphknoten in der unmittelbaren Umgebung (Leistenbeuge) geschwollen?

    Es ist richtig, dass man bei jungen (<50) und gesunden Patienten nicht unbedingt antiviral behandeln muss. Sollte der Befund jedoch ausgeprägt sein oder dich körperlich deutlich eingeschränkt fühlen, dann eben schon. Wichtig ist auf jeden Fall, dass du schon jetzt Schmerzmittel nimmst z.b. Paracetamol und lokal behandelst mit austrocknenden und desinfizierenden Salben. Blöd, dass jeder der Ärzte was anderes sagt und keiner richtig seinen Weg begründen kann. Deine FA hat wohl nicht viel Erfahrung mit Herpes zoster und dein Hautarzt würde behandeln, kennt sich aber mit Schwangeren Patientinnen nicht gut aus. Wichtig für mich wäre herauszufinden, welche Probleme es beim Kind machen kann. Vielleicht dahingehend nochmal recherchieren Richtung Infektiologie Uniklinik oder so

    Ach Mensch, das tut mir leid, schwanger und Gürtelrose, das braucht kein Mensch..


    Ich wußte bis vor zwei Wochen nichts über Gürtelrose, überhaupt gar nichts. Nun hab ich selbst eine.


    Der erste Arzt, dem ich erzählt hatte, daß ich Herzstechen habe, erkannte sie nicht (trotz zweier winziger Bläschen) und nahm mir Blut ab. Der zweite Arzt verschrieb mir sofort Aciclovir und meinte es sei wichtig, es umgehend zu nehmen, da es nur innerhalb der ersten 72 Stunden gut wirken könne.


    Ich mußte alle 4 Stunden eine Tablette nehmen, mir also nachts den Wecker dafür stellen und die Packung (35 Stück) hat nur wenige Tage gereicht. Und ich hatte Glück, durch die schnelle Einnahme (die zwei Bläschen hatte ich vielleicht zwei Tage) hat sich der Ausschlag nicht ausgeweitet und ich hab nach wie vor nur einen einzigen "Mückenstich" - so sieht es zumindest aus.


    Über das andere Mittel, das Dir nun der Arzt verschrieben hat, kann ich nichts sagen, aber gerade schwanger wäre ich äußerst vorsichtig.


    "Rippenschmerzen" hatte ich auch, es hat sich angefühlt wie eine Mischung aus Rippenprellung, riesiger blauer Fleck und manchmal auch wie eine offene Wunde. Wichtig ist ein Schmerzmittel zu nehmen, was ich aber Tage lang nicht kapiert hatte, da sich die Schmerzen m. E. ja in Grenzen hielten. Aber es geht um das Schmerzgedächtnis, damit die Schmerzen nicht chronisch werden.


    D. h. jetzt wo fast alles vorbei ist, ich nur hin und wieder ein Brennen verspüre, nehme ich tatsächlich Ibuprofen, damit ich das eben nicht chronisch habe. Also die Schmerzen jetzt sind lächerlich, aber mit Hilfe der Einnahme soll eben vermieden werden, daß sie nicht mehr weggehen.


    Da es nie mehr als dieser winzige Mückenstich wurde, hab ich nichts draufgeschmiert. Also dieses Zeug was auch Kinder bei Windpocken verschrieben bekommen, hab ich mir dann gar nicht erst besorgt. Der Arzt hat mir noch zu Vitamin B geraten und mir Neurostrat empfohlen, was ich nach wie vor nehme.


    Gute Besserung!

    Danke für Eure Antworten. Die FA hatte die Gürtelrose sogar vor 2 Tagen gesehen, aber nicht erkannt. Ich liege jetzt wach und es juckt :( ich denke ich geh morgen noch zu meiner Hausärztin und bitte die, mir Aciclovir zu verschreiben, ich hab grad echt Sorge dass das noch schlimmer wird sonst...

    Zitat von Panema

    Danke für Eure Antworten. Die FA hatte die Gürtelrose sogar vor 2 Tagen gesehen, aber nicht erkannt. Ich liege jetzt wach und es juckt :( ich denke ich geh morgen noch zu meiner Hausärztin und bitte die, mir Aciclovir zu verschreiben, ich hab grad echt Sorge dass das noch schlimmer wird sonst...


    Wie gesagt, das Aciclovir macht nur (oder sagen wir mehr) Sinn, wenn es innerhalb der ersten 72 Stunden nach Ausbruch genommen wird. Überleg Dir das nochmal, schon wegen der Schwangerschaft. Und ich vermute stark, es wär mir wohl nicht automatisch verschrieben worden, wenn ich jetzt Mitte 30 wäre. ;)


    Und gegen das Jucken, was ich mit meiner winzigen Stelle nicht hatte, wurde mir Johanniskrautöl (in der Apo. gibt's dieses Rotöl) von mehreren Seiten wärmstens empfohlen. Das soll noch besser sein als dieses Anaesthesulf oder wie das heißt.


    Und nimm ein gut verträgliches Schmerzmittel. Mich ärgert's daß ich das nicht gleich gemacht habe.


    Alles Gute!