Hilfe!! Papa in Not!... :(

Erfahrungen hab ich keine, zur Vermeidung von Konsequenzen, sollte das wieder vorkommen und jemand darauf reagieren, würde ich Ausweispapiere von Elternteil und Kind mit mir führen, die belegen, dass er der Vater ist.
Alles Gute!

grad eigentlich keine Zeit...aber eure kleine hat sicherlich nicht absichtlich gelogen!!!!! sie ist noch so klein, sie wollte nicht - papa wollte und da habe nen Konflikt. also sagt sie die Worte die sie kann..... ware sie alter hätte bsie wahrscheinlich gesagt "papa ich möchte von dir keine socken angezogen bekommen, ich vermisse meine mama und möchte zu ihr"

Jetzt mal ganz ruhig. Absichtlich gelogen in der Öffentlichkeit? Das ist eine komische Beschreibung für ganz normales Trotzverhalten. Warum macht euch das so panisch? Dein Mann steht unter Schock, im Ernst?

Wenn die Leute doof geguckt haben bei solchen Dramen im Supermarkt, hab ich je nach meiner eigenen Verfassung entweder lächelnd geseufzt und gesagt, "Sie kennen das ja...", oder einfach gar nicht auf die Leute geachtet, sondern mich ums Kind gekümmert. Und in dem Alter dann auch mal mit Bestechung gearbeitet, oder abgelenkt, oder es stillschweigend unter den Arm geklemmt und uns aus der Situation gebracht.

Dramatisiert das bitte nicht so, da wird noch einiges mehr auf euch zukommen, und wenn ihr jetzt schon so außer euch seid...

Seid ihr euch sicher, dass er sie richtig verstanden hat? Und wenn ja: Wie wahrscheinlich ist es, dass die Umstehenden ein dabei schreiendes Kind so genau verstanden haben? In dem Alter verstehen ja oft nur die Personen das Kind wirklich gut, die viel Zeit mit ihm verbringen.

Bei so einem Wutanfall sind sie oft doch wirklich schwer zu verstehen. Und dann schreien sie oft auch einfach etwas, das ihnen einfällt und in etwa damit zu tun hat, was sie gerade meinen. Sie hat wahrscheinlich einfach zum Ausdruck bringen wollen, dass sie jetzt so gar keine Lust darauf hat, dass man ihr die Socken anzieht. Dass ihr das jetzt einfach unangenehm ist (= keine Lust darauf haben, sich dagegen sträuben). Das mit der Angst würde ich in so einer Wut-Situation nicht überbewerten. Sondern auch so interpretieren, dass sie das jetzt einfach nicht will und nicht will, dass das jetzt so weiter geht.

Ich reagiere da auch wie Fürchel. Ich besteche das Kind (pädagogisch nicht wertvoll, aber ein Fruchtriegel extra schadet nun auch nicht) (vor allem in der Anfangszeit und um in gewissen Zeiten meinen schwangeren Körper zu schonen) oder trage das Kind einfach auf dem Arm aus der Situation und rede dabei beruhigend auf es ein.

Fahrt mal runter bitte Eure Tochter ist viel zu jung, um absichtlich zu lügen! Sie hatte ihren Bock und wollte nicht, was Dein Mann wollte. Oder andersrum: Dein Mann hatte seinen Bock und wollte nicht was Deine Tochter wollte... Und darauf reagiert sie mit hinwerfen und Sprüchen.

Mein Sohn ist etwas älter und sagt ähnliche Sachen. Ich weiß aber durch die großen Kinder, dass er richtig weit davon entfernt ist, absichtlich zu lügen.

Das war kein Trostversuch, ich wollte nur zeigen, dass ich eure Reaktion für völlig überzogen halte. Meine Güte, es ist doch nichts weiter passiert...?

Das hat mit "Erfahrung" nicht viel zu tun, auch beim ersten Ausraster meines Großen stand ich nicht unter Schock und tue mich sehr schwer damit, das nachzuvollziehen.

edit: Entschuldige den bissigen Ton, es hat mich sauer gemacht, wie ihr über euer Kind denkt. Dass ihr euch gegen sie verbündet und gemeinsam schockiert seid von ihrer "Durchtriebenheit". Das ist eine Sichtweise, die ich nicht nachvollziehen kann...

Ich versteh schon, dass es für Männer mit Kleinkindern, speziell Mädchen, da sehr unangenehm werden kann. Das versteht aber ein Kleinkind wiederum nicht.

Was möchtest du denn für Tips, wenn praktische Erfahrung mit lockererem Umgang mit der Situation nicht hilfreich ist?

Ich erinnere mich an eine Situation, als einer unserer Söhne, ich glaube er war nur wenig älter als eure Tochter, im Supermarkt solchen Quatsch gemacht hat, dass sein Papa ihn festhalten musste. Er fing an zu schreien "Hilfe! Maaamaaa!", und ich (ein Stück weiter an der Theke anstehend) konnte es förmlich in den Köpfen der Leute rattern hören, was wohl dieser dunkelhäutige Mann mit dem blonden Kleinkind anstellt? Vielleicht war das rein meine Vorstellung, aber ich fand diese Situation sehr unangenehm und konnte sie dadurch entschärfen, dass ich ihm laut und vernehmlich zurief: "Doch, N., der Papa darf das!"

In eurem Fall warst du ja leider nicht in der Nähe. Ich kann auch verstehen, dass der Papa etwas schockiert war, die Situation war einfach blöd für ihn (und fürs Kind). Aber absichtlich gelogen hat eure Tochter ganz bestimmt nicht, dafür ist sie, wie schon gesagt wurde, viel zu jung.
Ich würde das Ganze unter "shit happens" verbuchen, das Kind in Ruhe lassen und den Papa noch ein bisschen trösten.

Ich sehe das so wie ribisel. Geschlechterrollenzuordnung macht die Situation fuer einen Vater um Welten schlimmer als fuer eine Mutter. Ich finde es total verstaendlich, dass dein Mann unter Schock steht.

Mh, ich kann verstehen, dass dein Mann (und du) da perplex wart/seid. Ich erinnere mich noch gut an eine Freundin von mir, die sich im Vorschulalter im Supermarkt unter "Mama, bitte schlag mich nicht schon wieder"-Rufen auf den Boden geworfen hat, weil ihre Mutter ihr keinen Lolli kaufen wollte. Die Mutter stand dann mit hochrotem Kopf daneben.
Da spielt außer dem Schrecken ja auch das Gefühl der Peinlichkeit eine große Rolle. Aber eure Tochter ist zwei Jahre alt, also bezweifle ich, dass das eine manipulative Absicht hatte - "tut weh" ist auch (jedenfalls nach meinen Erfahrungen) einfach eine Äußerung des Unwillens. Ich weiß ja nicht, wie fit sie ansonsten verbal ist, aber meine Tochter konnte mit 2 noch nicht ausformulieren, was sie jetzt genau an der Situation stört.

Eventuell hilft da ein Spiegeln: "Ich verstehe, dass du noch nicht gehen möchtest" - d.h. dein Mann könnte deiner Tochter in der Situation eine verbale Brücke bauen, für sie in Worte fassen, was ihr Problem sein könnte. "Ich verstehe, du willst die Socken nicht anziehen". "Ja, das Spielen war schön, es ist schade, dass wir jetzt gehen müssen" usw. (Es gibt hier Raben, die das besser erklären können als ich, aber vielleicht verstehst du, was ich meine?).

So kann er wieder Herr der Situation werden, eventuell euer Kind beruhigen oder zumindest die Details aussprechen, wenn er das Gefühl hat, auch für umstehende Leute die Situation erklären zu müssen. "Ich verstehe, dass du die Socken jetzt doof findest, aber wir können sonst nicht los" oder so....um auch von seinem eigenen Schamgefühl wegzukommen, wenn ihn alle plötzlich angucken.

Wenn dein Mann wieder in so eine Situation kommt, dann soll er sein Handy zücken und sagen "Komm, wir rufen die Mama an."

Falls es sein Problem ist, was die Leute denken, hilft ihm diese Idee im Hinterkopf vielleicht.
Ansonsten habe ich das große große Glück, so eine Situation von meinem Kind nicht zu kennen. Ich kann mir aber vorstellen, dass es ganz und gar nicht angenehm ist.

Und dennoch - völlig normal. Und kein lügen.

Ich sehe hier mehrere Ebenen.

1. Ebene:
Jeder von uns war schon einmal in einer Situation, in der man sich gewünscht hätte, der Boden geht auf und verschluckt einen.

2. Ebene
Wenn man das erste Mal heftigst mit einem ungewohnten Verhalten konfrontiert wird ist es m.M.n total normal - auch heftig - zu reagieren. Noch normaler ist es sich für seine Reaktion in Frage zu stellen und ggf. Sogar aufzuregen - unsere Kinder heben uns manchmal aus den Angeln und bringen selbst die erfahrensten, gestandensten und sichersten Persönlichkeiten an den Rand.

3. Ebene
Geschlechterdifferenzen spielen sicher eine Rolle, würde ich aber nicht zu hoch bewerten.

Wie wäre es denn, wenn jeder mal eine Geschichte aus seinem Leben zum besten gibt jm ein "willkommen im Club" zu signalisieren?

habe ich dich rchtig verstanden? dein nicht mal 2jähriges kleinkind hat einen wutanfall und ihr seid geschockt, enttäuscht und unterstellt ihr clevere lügerei in der öffentlichkeit ;(

sorry, da muss man als erwachsener drüber stehen. und ich habe da auch kein bock auf irgendwelche geschlechterspezifischen vaterprobleme. denn die sind da völlig unangebracht. das nächste mal bist du halt die böse mama, die ihr wehtut

eure reaktion ist drei nummern zu groß und macht einen enormen druck auf euer kind. runterfahren ist tatsächlich das mittel der wahl.

oder besser überlegt ihr da beide, was euch da so eine panik macht. es scheint ja eine massive angst zu herrschen jemand könnte euch für irgendetwas verdächtigen. das klingt sehr krass, wie du es beschreibst.
schaut auf euch und eure ängste.
euer kind hat sich alterentsprechend völlig normal benommen. besonders das aua als verweigerung ist doch quasi ein "klassiker". ein ganz normaler prozess im spracherwerb und im trainieren von kommunikation.

und komisch guckende menschen gibt es immer, auch wenn das kind nur ein eis an der kasse will. aber die meisten wissen ganz genau, was sache ist. warum also die polizei? das ist irgendetwas in eurem kopfkino.

ich wünsch euch ein gutes gespräch zu zweit. denn ich kann verstehen, wenn er diese gefühle fürchtet.

Ich fürchte, an solche Sachen solltest ihr euch gewöhnen. Ich höre ungefähr 15 mal am Tag, ich würde meiner jetzigen weh tun, auch wenn etwas in der Situation nicht weh tun kann. Für sie ist das einfach ein Ausdruck höchsten"Ich will das nicht". Da von absichtlichem lügen zu sprechen finde ich schwierig. Woher soll dass Kind in dem Alter schon wissen, das Protest richtig ist, wenn man dem Kind tatsächlich weh tut (zb was einklemmt beim anziehen), es sich aber mit dem selben Ausdruck nicht beschweren darf, wenn wird es zu etwas zwingen, was es nicht will?