Quereinstieg Lehramt/Referendariat Berufsschule

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  • ... heute lag er im Kasten, der Brief mit der Zusage, dass ich für den Quereinstieg ins Referendariat Berufsschule genommen wurde #kreischen


    Und nun geht mir die Muffe, ob ich das wirklich kann und will.


    Ich lasse hier jetzt einfach ganz unsortiert und unzensiert meine eher wirren Gedanken da. Vielleichtmag ja jemand was dazu sagen? Nur bitte nicht zerrupfen. #angst


    Vorgeschichte:
    Ich habe nach dem Ingenieur-Studium 3 Jahre an der Uni und 3 Jahre in der freien Wirtschaft gearbeitet. Dann wurde ich schwanger. Als die Große 1 Jahr alt war, wollte ich in TZ (20 Std.) wieder arbeiten, was mir abgelehnt wurde. Dann kam Kind 2, zeitgleich löste der AG den Standort auf.
    Nach gut 2 Jahren kam Kind 3. :D
    Als Kind 3 in den Kiga kam, wurde mir fast zeitgleich ein 400€-Job (fachfremd - einfache Bürosachen) angeboten, der nach 1,5 Jahren auslief (ich wäre aber auch nicht geblieben, es passte einfach gar nicht mit der Chefin).
    Nachdem ich nun wg. des 400€-Jobs die beiden großen Mädels im Hort unter hatte (Henne-Ei...ohne Arbeitsnachweis kein Platz, ohne Platz keine Arbeitsmöglichkeit da katastrophale Schulzeiten, da kam der Minijob perfekt), konnte ich mich auf dem freien Markt mit gutem Gewissen umsehen. Auf 2 Bewerbungen bei Ämtern bekam ich Absagen ohne Gespräch (angeblich war TZ lt. Telefongespräch vorher üüüberhaupt kein Problem), bei allen anderen Stellen rief ich vorher an und es wurde mir jedes Mal ganz klar gesagt "keine TZ, keine Chance".
    Soweit zur Situation. So wie es aussieht, ist der Wiedereinstieg in TZ quasi unmöglich?!?


    Dann sah ich die Ausschreibung zum Quereinstieg im BS-Lehramt, da hatte ich vor 2,5 Jahren schonmal drüber nachgedacht, damals aber wg. "völlig unlösbar mit der Familie" Abstand genommen.
    Ich hab mich diesmal also beworben, Gespräch, und heute kam die Zusage #kreischen und damit irgendwie innerliche Zweifel.


    Packe ich das VZ-Referendariat mit 3 Kindern?
    Stecken die Kinder dabei zu sehr zurück?
    Überlebe ich das von 0 auf 100 (ich war immerhin die letzten 10 Jahre bis auf den 9-Std.-Minijob Vollzeit zu Hause)?
    Oder zerreisse ich mich dann zwischen Arbeit, Familie, Haushalt?
    Überlebt das der Haushalt und Garten?
    Bleibt da noch irgendeine Zeit für mich? Zeitgleich heimkommen ohne kurze Auszeit für mich hat schon mit dem Minijob nicht funktioniert, führt zu null Geduld und schlechten Nachmittagen #flop
    Will ich noch 25 Jahre an die Schulferien gebunden sein? (davon ca. 15 Jahre mit eigenen Schulkindern, es geht also eher um die letzten 10 Jahre) - jaja, Luxusproblem.... #flehan
    Hab ich die richtige Art, mit den Jugendlichen umzugehen? #tuppern
    Will ich wirklich nochmal "die Schulbank drücken"? Als ich die Uni damals verließ (abgebrochene Promotion) war mein Gedanke "nie wieder Prüfungen in meinem Leben #banane " .....
    Kann ich Kritik halbwegs ab? Ich nehme Kritik leider oft zu schnell persönlich und fühle mich dann richtig getroffen, unsicher. Bei sehr herber Kritik weiss ich manchmal nicht ob und wie ich der Person künftig noch begegnen kann/will #angst . Das passt wohl kaum zu einem Referendariat... Lerne ich das dann oder bin ich da im Referendariat und später in der Schule einfach falsch?


    Geplant ist auf jeden Fall, die Kinderbetreuungszeiten auszuweiten (bisher Kiga bis 14 Uhr und Hort 2 Tage in der Woche bis 14 Uhr). Zusätzlich dazu möchte ich eine Kinderfrau/Haushaltshilfe einstellen, die die Kinder nachmittags zu ihren Hobbies bringt und holt, im Haushalt mal etwas mit anpackt wenn nötig (Spülmaschine, ggf. Wäsche waschen + Trockner anschalten), Hausaufgaben unterstützt und auch Abendessen macht und die Kids bettfertig macht (ein Teil des Ref. wird von 17 - 19.30 sein), ggf. Kiga-Schließtage auffängt etc.. nicht prinzipiell jeden Tag aber an den Tagen, an denen ich nachmittags Termine habe.
    Dazu dann 1-2 Mal pro Woche eine Putzhilfe.
    Mein Mann wird mehr anpacken müssen. #yoga Er kann immerhin bei Bedarf Homeoffice machen. Fest einplanbar ist er allerdings nicht, da er auch immer mal ein paar Tage auf Dienstreise ist, die er nicht immer frei terminieren kann.


    Mach ichs? Mach ichs nicht und hoffe doch irgendwann eine echte TZ-Stelle zu finden? Oder hab ich nach 10 Jahren aus dem Job sowieso keine Chance mehr in der freien Wirtschaft #weissnicht ? Fluche ich irgendwann über die lebenslange Ferienbindung? Oder fluche ich über die Ferienbetreuungsprobleme bei jedem anderen Job?
    Packe ich das?
    Will ich das wirklich?


    ... klingt eher wirr, so wie ich mich im Moment fühle, ich schick's trotzdem ab ... #schäm

    Was macht ihr eigentlich, ihr flinken Sekundenhorter, mit all der Zeit, die ihr spart, wenn ihr "lg" tippt statt lieb zu grüßen?

    - aus einer Berliner S-Bahn-Station -

  • Sags ab, das hoert sich alles viel zu kompliziert an...

    Mit der Großen (2011), dem Mittleren (2014), dem Ministernchen (2015) und der Kleinen (2018)

  • Mach es :) .
    .. und falls es doch nicht läuft, kannst du nach dem Ref (sind doch nur 1,5 Jahre, oder? ) ja immer noch was anderes suchen


    Achso, wie alt sind denn deine Kinder?

  • Mach es! Deine Kinder sind mit 5, 8 und 10 doch nicht mehr sooo klein.
    Was halt m schlimmsten Fall passieren kann ist, dass es dir zu viel wird und du abbrechen musst. Ansonsten: Wenn möglich selbst die Ausbildungsschule wählen (nettes Kollegium und kurze Wege), tief durchatmen und ran an die Sache! Viel Erfolg!

    LG
    rotesPesto mit ♂ Frühling '10, ♂ Sommer '06 und ♂ Herbst '12

    2 Mal editiert, zuletzt von rotesPesto ()

  • Du kannst ja aus diesem Beruf heraus immer noch wieder in die Wirtschaft, hast aber eine viel bessere Ausgangslage. Und nach dem Ref könntest du doch auch prima Stunden reduzieren, falls es zu stressig sein sollte. Und falls nicht mehrere deiner Kinder unter 3 sind, finde ich 1,5 Jahre Stress echt vertretbar. Das kann man schaffen

  • Mach es. Wenn du es nicht tust, wirst du dich immer fragen, wie es gewesen wäre.
    Und wenn es wirklich nicht geht, kannst du es ja abbrechen.

    Mirjam mit Clown (2006) und Spaßvogel (2008) und Quatschkopf (2010)

  • Schaffen kannst du es auf jeden Fall! Ich habs gerade alleine mit zwei Kindern hinter mich gebracht.
    ABER: Es ist kein Spaziergang, sondern unglaublich anstrengend. Man packt das nur, wenn man es wirklich möchte, das ist meine Überzeugung. Wenn du Zweifel hast und ein "Plan B", dann überleg es dir gut.
    Und man zerreißt sich wirklich zwischen allem und hat permanent das Gefühl, weder der Arbeit noch den Kindern gerecht werden zu können. Haushalt habe ich getrost abgeschrieben für diese Zeit.

  • meine freundinnen vor ort sind alle berufsschullehrerinnen. 2 im quereinstieg; denen ist es eigentlich am leichtesten gefallen (damals jeweils aber noch ohne kinder). aber da gilt die folgende warnung doppelt und dreifach: ich würde es unbedingt machen, WENN du bock aufs unterrichten (!!!) hast und das ganze nicht bloß eine "wassollichanfangen"-aktion ist. sowas rächt sich im lehrerberuf auf die dauer vom bösesten, für alle beteiligten.


    wenn du bock aufs unterrichten hast, dann ist die wichtigste vorrausetzung schon gegeben. der mann muss - gerade in der übergangszeit, in der die familie gewohnt ist, auf deinen vollen einsatz zurückgreifen zu können - hart ranklotzen und dich unterstützen. auch seelisch, weil einfach zu 3 kindern ein vollzeitjob kommt; von 0 auf 100. das ist einfach vom allerhärtesten.



    dein job wird später sehr familienfreundlich und dankbar sein.
    aber: geld kriegt man nirgends geschenkt. auch ein tendenziell familienfreundlicher job ist in erster linie ein vollzeitjob und daher haut der wirklich rein.
    vorteil ist aber, du wirst anständig verdienen, keine ferienbetreuungsprobleme kennen und voraussichtlich keine arbeitslosigkeit (an berufsschulen wird hier alles eingestellt, was nicht bei 3 auf den bäumen ist, NRW hier). du wirst weniger strukturelle frauenfeindlichkeit erleben als in der """"freien"""" wirtschaft; das ist für mich extrem viel wert.


    nachteil, wie bei allen familienfreundlichen und zur-not-auch-sonstwo-ausübbaren jobs, wo arbeit zu hause auf dem programm steht und eingeplant ist: du "könntest" immer irgendwie noch dies und das machen. FREIzeit, ohne dass du noch eigentlich ne runde dies und das machen wollen würdest, musst du dir außerhalb der ferien selbst gnadenlos zuteilen und du brauchst die fähigkeit, abzuschalten. ohne die bist du schnell sehr gestresst.



    lg patrick

  • aber da gilt die folgende warnung doppelt und dreifach: ich würde es unbedingt machen, WENN du bock aufs unterrichten (!!!) hast und das ganze nicht bloß eine "wassollichanfangen"-aktion ist. sowas rächt sich im lehrerberuf auf die dauer vom bösesten, für alle beteiligten.


    Danke Patrick, das wollte ich auch schreiben :)


    Lehrer/Pädagoge muss man meiner Meinung nach immer schon ein bisschen "sein", dass kann man nicht alles lernen. Und wenn man das versucht über die Theorie allein dann ist die Gefahr groß, dass man sich (und die Schüler) aufreibt.


    Ansonsten: Machen!!! Es IST sauanstrengend, aber machbar.


    OT @ Patrick: Ich habe noch nie von einem Nicht-Lehrer ein so gute Jobvoraussetzungs-Analyse gehört / gelesen #top

  • Glückwunsch!!!!!
    Wirklichen Rat zu machen oder nicht kann ich dir zwar nicht geben.
    Es ist ein Ritt auf der Rille, viel arbeiten mit mehreren Kindern.
    Und ich weiß von Kollegen, die mit Kindern Ref gemacht haben, dass das phasenweise nicht witzig war. Aber alle haben gesagt, es hätte dich unbedingt gelohnt.
    Und du hast Ideen zur Orga, bist insoweit vorbereitet.
    Wenn du dir Unterrichten vorstellen kannst, ist das Leben nach dem Ref auch nicht schlecht.
    Mach mal...
    Und bei den News müssen wir uns unbedingt auch mal wieder treffen...

    mamaraupe (*1973) mit paparaupe (*1969), großer raupe (*06/06), und kleiner raupe(*02/10)

  • @mizu , gerne :)
    aaalso, ich hab zugesagt und am 1.11. begonnen. Bis 31.1. erstmal Hospitation, seit 1.2. mit eigenem Umterricht, zwischen 8 und 14 Stunden pro Woche. Die 8 Stunden sind gut machbar, davon halte ich 6 selbst. Die 14 Stunden sind anstrengend. Davon halte ich 12 selbst. Anstrengend weil es einmal 6 Wochenstunden in einem Fach in einer Klasse sind. Viiiel Vorbereitung, viel Spagat in der Klasse da das Niveau seeehr stark unterschiedlich ist.
    Insgesamt hab ich 5 Lernfelder, das ist reichlich Vorbereitungsarbeit.... davon 1x Fachschule, d.h. künftige Techniker abends auf entsprechendem Niveau. Das kostet viel Zeit weil ich da fachlich nochmal ziemlich einsteigen muss, das Zeug hab ich vor über 20 Jahren #hilfe an der Uni gemacht. Schon damals fand ich das Thema eher schwierig...
    Andererseits machts auch Spass, mal,was komplexeres zu vermitteln und nicht mit Kleinkram (umstellen einfacher Gleichungen z.B.) rumzumachen. Aber auch der ist okay, wenn man merkt, dass sich was bewegt....
    Ich hab mich letztens total gefreut, dass in einer Arbeit (die viel Oberstufenstoff enthielt, d.h. viel Vorwissen bei einigen) die Schüler mit mittleren Abschluss bzw. Hauptschule fast genauso gut im Schnitt waren wie die mit (Fach-)Abi. Die 3 besten Arbeiten kamen von Realschülern, die schlechteste (4+) von jemand mit Fachabi, der eigentlich die 6 für dreistes und dummes Abschreiben verdient hatte. Muss also irgendwas rübergekommen sein von dem was ich da gemacht habe #ja


    Packe ich das VZ-Referendariat mit 3 Kindern?


    -> bisher gehts recht gut. Die Schule kommt mir insofern entgegen als dass sie in Sachen Stundenplan Rücksicht auf meine Wünsche nimmt.


    Stecken die Kinder dabei zu sehr zurück?


    -> klar hat sich für die Mädels einiges geändert, die beiden "Kleinen" sind viel mehr in der Betreuung. Sie fühlen sich dort aber sehr wohl, insofern passt das.
    Die Grosse ist da schwieriger, die fühlt sich in der NaSchu nicht so arg wohl, geht nur hin wenns sein muss. Die NaSchu ist eigentlich nur für 5. Klasse, wie es dann nächstes Schuljahr aussieht (sie ist dann 6.), wird sich zeigen. Restplätze gehen an 6. Klässler. Wir haben das derzeit so gelöst dass sie zwar hingehen kann, aber nicht muss. Sie fragt jeden Morgen, ab wann jemand zu Hauseist und kommt dannpassend heim.
    Spielverabredungen sind sxhwieriger geworden, das liegt aber nicht (nur) am Job sondern daran, dass eben 3 Kinder mittlerweile Hobbys haben, wo sie Mamataxi brauchen. Zu der Zeit kann sich der Rest halt auch nur bedingt bei uns zu Hause verabreden. Lediglich 1 Nachmittag ist durch meinen Job geblockt in Sachen Besuch bei uns, an dem hab ich bis 14:45 und dann ab 17:00 wieder Unterricht.


    Überlebe ich das von 0 auf 100 (ich war immerhin die letzten 10 Jahre bis auf den 9-Std.-Minijob Vollzeit zu Hause)?


    -> ich lebe noch :D
    das Chaos hier ist sicher größer geworden, aber es geht.
    Nur die Bügelwäsche stapelt sich seit Monaten #angst (die habich immer vormittags bei irgendwelchen Soaps gemacht. Zu den Zeitenbin ich jetzt halt unterwegs... ich hasse bügeln #kreischen )


    Oder zerreisse ich mich dann zwischen Arbeit, Familie, Haushalt?


    -> derzeit habe ich nicht das Gefühl. Mein Mann packt mehr mit an, übernimmt Teile der Kinderfahrdienste, pädagogische Tage, Betriebsausflüge und Kinderkrank


    Überlebt das der Haushalt und Garten?


    -> ja, irgendwie gehts. Ich nur die gewünschte Haushaltshilfe, die bereit ist nachmittags zu kommen und vor allem angemeldet wird hab ich noch nicht gefunden. Dafür hab ich seit Ostern einen Staubsaugerroboter, der alle 2 Tage seine Runden dreht. Das hilft viel für die Grundordnung und auch für's "es ist halbwegssauber"-Gefühl. Und der Garten steht hinten an, was nicht geht, bleibt halt liegen.


    Bleibt da noch irgendeine Zeit für mich? Zeitgleich heimkommen ohne kurze Auszeit für mich hat schon mit dem Minijob nicht funktioniert, führt zu null Geduld und schlechten Nachmittagen 


    -> das Kigakind hole ich nicht mehr auf dem Heimweg sondern meist direkt vor dem Weiterfahren zu anderen Aktivitäten. Die Zeit dazwischen gehört mir und die brauche ich auch. Die Grosse schicke ich, nachdem sie von der Schule erzählt hat und anfängt um mich rumzuhängen, ggf. auch mal in ihr Zimmer mit dem Hinweis, dass ich jetzt gerne mal 'ne halbe Stunde Pause hätte.
    Die Mittlere bleibt von sich aus so lange wie irgend möglich in der Betreuung, da sie da gerne hingeht (s.o.)


    Will ich noch 25 Jahre an die Schulferien gebunden sein? (davon ca. 15 Jahre mit eigenen Schulkindern, es geht also eher um die letzten 10 Jahre) - jaja, Luxusproblem.... 


    -> das hab ich mal großzügig ausgeblendet :D


    Hab ich die richtige Art, mit den Jugendlichen umzugehen? 


    -> ich finde es läuft recht gut. Die Beschwerden, die anfangs von den SuS kamen hatten nix mit mir sondern mit organisatorischem zu tun. Die SuSsind nett, zu manchen kriegt man leichter Zugang, andere sitzen halt ihre Zeit ab. Im Großen und Ganzen würde ich mal wagen zu sagen, dass sich beide Seiten wohl fühlen. #top


    Kann ich Kritik halbwegs ab?


    -> ich hab sehr nette Ausbilder, die da einen guten Job machen. Sie unterstützen, motivieren und loben und gehen voll auf mich ein, d.h. ich kriege zu Themen Rückmeldung, die ich bestimme. Und das immer in wertschätzender Art bisher. Reflexion nach Unterrichtsbesuchen haben einen sehr positiven Tenor, Sachen die nicht optimal liefen werden nett und nachvollziehbar kommuniziert immer mit dem Ziel der Verbesserung, nicht mit dem Ziel jemand klein zu machen.



    Geplant ist auf jeden Fall, die Kinderbetreuungszeiten auszuweiten (bisher Kiga bis 14 Uhr und Hort 2 Tage in der Woche bis 14 Uhr).


    -> hat geklappt. Kind 1 kann tägl. bis 16:30, Kind 2 bis 16:45 und Kind 3 bis 17:00 fremdbetreut werden


    Zusätzlich dazu möchte ich eine Kinderfrau/Haushaltshilfe einstellen, die die Kinder nachmittags zu ihren Hobbies bringt und holt, im Haushalt mal etwas mit anpackt wenn nötig (Spülmaschine, ggf. Wäsche waschen + Trockner anschalten), Hausaufgaben unterstützt und auch Abendessen macht und die Kids bettfertig macht (ein Teil des Ref. wird von 17 - 19.30 sein), ggf. Kiga-Schließtage auffängt etc.. nicht prinzipiell jeden Tag aber an den Tagen, an denen ich nachmittags Termine habe.


    -> Da hab ich niemanden gefunden bisher, hat sich aber auch nicht als nötig erwiesen, zumindest nicht für regelmäßig. Für Notfälle ist ein gutes Netz vorhanden.
    Und einen Teil hat mein Mann übernommen. Da ist nur das Risiko Dienstreise, da muss dann das Notfallnetz ran. Bishee mussten wir das aber nicht aktivieren, da er die Reisen in die Schulferien legen konnte dieses Halbjahr.



    Dazu dann 1-2 Mal pro Woche eine Putzhilfe.


    -> angemeldet + nachmittags bisher nicht auffindbar.
    Teilgelöst durch einen Staubsaugerroboter und Verteilung von 1 kleinen Job (Zeitbedarf 15-20 Min/Woche) an jedes Kind.
    Nur die Bügelei, die Fenster und der Garten. #kreischen



    Mein Mann wird mehr anpacken müssen.  Er kann immerhin bei Bedarf Homeoffice machen. Fest einplanbar ist er allerdings nicht, da er auch immer mal ein paar Tage auf Dienstreise ist, die er nicht immer frei terminieren kann.


    -> siehe oben: er packt mit an, mach Homeoffice bei Bedarf und die Dienstreisen hat er dieses Halbjahr sehr gut legen können.


    Zitat @patrick*star:
    ich würde es unbedingt machen, WENN du bock aufs unterrichten (!!!) hast und das ganze nicht bloß eine "wassollichanfangen"-aktion ist. sowas rächt sich im lehrerberuf auf die dauer vom bösesten, für alle beteiligten.



    jep, ich kann ganz klar sagen, dass es mir Spass macht. Im Moment (sind ja erst 3 Monate) passt das sehr gut, mein momentanes Gefühl sagt, das das alles echt rund ist und ich mich sehr wohl fühle. Andere Phasen wirds sicher irgendwann auch geben, ich glaube aber die große Linie stimmt.



    @rotesPesto , die Schule konnte ich nicht auswählen, ist ja ein Quereinstieg. Ich hab aber eine gute Bekannte an der Schule, die bestimmt schon seit 8 Jahren "an mir dran war" ;) da konnte ich zumindest vorher mal nach Kollegium, Schulleitung und Schülern fragen.



    Durch den Quereinsteig und weils ja Berufsschule ist, ist der Notendruck quasi nicht vorhanden. Es ist Bedarf nach Ende des Refs da und mir wurde auch schon mitgeteilt, dass man mich auf jeden Fall übernehmen möchte. Das sehe ich als positive Rückmeldung denn von den 2 Refs, die im Herbst fertig wirden hat man trotz Mangel den einen nicht dest übernommen weil es nicht richtig passt (sehen glücklicherweise beide Seiten so). Man fragte nach meinen Wünschen bzgl. Fächern, Klassen und Stundenzahl, sowohl fürs nächste Halbjahr und das Prüfungshalbjahr - Sommer 2017 - (Fächer + Klassen) als auch für die Zeit danach (Fächer + Stundenzahl).
    Daher kann ich das Ganze recht entspannt angehen, der Hauptteil der Zeit geht wirklich in den Unterricht bzw. die Vorbereitung dafür und die Unterrichtsbesuche kosten zwar schon noch Extrazeit aber die kann ich trotzdem auf relativ niedriger Flamme kochen.
    Dank (großteils) nettem, helfendem Kollegium und einer lieben Rabin hab ich Unterstützung in einem Teil der Fächer was Unterlagen und Zeiteinteilung angeht, d.h. ich kann mich an vorhandenen Strukturen langhangeln und muss auch nicht jedes Material neu erfinden. Das hilft ungemein.



    Soweit der Zwischenstand nach 6 von 21 Monaten #laola

    Was macht ihr eigentlich, ihr flinken Sekundenhorter, mit all der Zeit, die ihr spart, wenn ihr "lg" tippt statt lieb zu grüßen?

    - aus einer Berliner S-Bahn-Station -

    • Offizieller Beitrag

    #super


    Der Große kommt hier übrigens nach der Schule nach Hause (Nachmittagsbetreuung für Gymnasiasten ist hier ein SEHR rares Gut) und wartet dann, bis ich komme. D.h. er ist zwischen einer und drei Stunden alleine daheim, das klappt gut. Wenn deine Tochter die Nachmittagsbetreuung doof findet, wäre das vielleicht auch eine Option?

  • Wow, das klingt richtig gut und ich hab einen Heidenrespekt, dass du dir das zugetraut und auch durchgezogen hast #top Ich hab das vor zwei Jahren bei einer Freundin hautnah erlebt und da war es auch anfangs eine Zerreißprobe für die Familie - aber jetzt ist sie fertig, wurde übernommen und ist total glücklich :) .


    Viel Erfolg und Spaß weiterhin!

  • #super


    Der Große kommt hier übrigens nach der Schule nach Hause (Nachmittagsbetreuung für Gymnasiasten ist hier ein SEHR rares Gut) und wartet dann, bis ich komme. D.h. er ist zwischen einer und drei Stunden alleine daheim, das klappt gut. Wenn deine Tochter die Nachmittagsbetreuung doof findet, wäre das vielleicht auch eine Option?


    sie findet eigentlich beides doof, alleine zu Hause sein und die Betreuung. ;)
    Aber eines der beiden Übel muss halt sein.


    Sie hat von uns die Freigabe in der Betreuung hinterlegt bekommen, dass sie jederzeit gehen darf. Sie entscheidet also frei, ob sie hingeht oder direkt heimkommt (dann geht sie kurz hin um sich abzumelden) oder früher geht. Ob sie sich verabredet oder in die Bücheri oder sonstwohin geht, entscheidet sie selbst. Einzige Vorgabe unsererseits: wenn sie woanders als daheim oder in der Betreuung ist, legt sie mindestens einen Zettel hin, am besten ruft sie aber noch kurz den Papa an und sagt Bescheid, damit man ggf. noch Abholzeiten und Transportmitel besprechen kann.
    Das geht so prima, da wir in einer Kleinstadt (15.000 EW) wohnen. Wenn sie Freundinnen in den Nachbarorten besucht, muss man halt kurz klären wie sie hinkommt. Aber das ist auch nur eine Frage der Zeit, bis sie die Wege mit dem Rad kennt und wir das Rad jederzeit zugänglich haben.

    Was macht ihr eigentlich, ihr flinken Sekundenhorter, mit all der Zeit, die ihr spart, wenn ihr "lg" tippt statt lieb zu grüßen?

    - aus einer Berliner S-Bahn-Station -

  • Danke Latie für dein ausführliches Update. Das klingt echt intensiv und herausfordernd. Hut ab!!!
    Ich spiele auch mit dem Gedanken, nach meinem Master-Abschluss quer einzusteigen und bin deshalb immer auf Erfahrungsberichte von Menschen mit mehreren Kindern gespannt.

  • neuestes Update:


    geschafft #laola#laola#laola

    Was macht ihr eigentlich, ihr flinken Sekundenhorter, mit all der Zeit, die ihr spart, wenn ihr "lg" tippt statt lieb zu grüßen?

    - aus einer Berliner S-Bahn-Station -

  • oh cool !!!!!


    das ist ja toll #applaus


    Herzlichen Glückwunsch #super

    "Das Leben ist nicht das Warten auf das Ende des Sturms...

    Es geht um das Tanzen im Regen."

    Vivian Green