hallo,
zunächst zu unserer familiären situation, die evtl mit reinspielt.
unser sohn ist grad vier geworden, seine schwester 8,5. vor etwa einem jahr sind wir eltern getrennt, der vater lebt in einer wohnung eine haustür weiter. wir leben das wechselmodell, mit dem rhythmus 2:2:5:5. also schon viel hin und her. die räumliche nähe macht es aber verhältnismäßig einfach. wir eltern sind etwas auf abstand, verstehen uns aber ganz gut.
sohn ist super drauf, fröhlich, aufgeschlossen, ein echter goldschatz. vielleicht vom typ her eher abwartend und beobachtend, auch schon immer eher ängstlich, was zb. wasser und baden angeht oder neues generell. ich finde aber, er legt das grad an vielen stellen ab, springt und tobt immer wilder und ist voller lebensfreude und auch selbstbewusstsein. achja und er ist stur und unbestechlich, absolut. was er nicht will, macht er nicht.
seit monaten nun nervt vor allem mich das thema windel. wir haben das ihm gegenüber selten thematisiert, uns in geduld geübt. die trennung mit zwei haushalten schien immer ein guter grund zu sein, ihm da mehr zeit zu lassen. naja mit dem frühling haben wir töpfchen in beide wohnungen gestellt, mal das ein oder andere kinderbuch mit ihm dazu gelesen. darüber vermehrt geredet. seine reaktion war - plötzlich gar nicht mehr ausscheiden zu wollen. er hat eingehalten, also obwohl er ne windel anhatte und da ja hätte reinmachen können! das war schlimm. wenn ihm der blasendruck zu groß wurde, hat er stunden(!)lang gehibbelt und gelitten und geheult und eingehalten. ich hab getröstet, gut zugeredet, geschimpft, ignoriert ... alles ohne erfolg. das war heftig. der spuk dauerte mehrere wochen... seitdem ist er, kleiner nebenaspekt, top in seiner blasen- und darmkontrolle. nachts zb pieselt er seitdem gar nicht mehr. die nächste phase war, dass er von sich aus einmal aufn topf gegangen ist - erfolgreich. das wars dann aber auch. er wollte von sich aus vielleicht ein oder zweimal noch aufs klo, hat gepieselt, war auch stolz. dann war das interesse wieder erloschen. stagnation.
die dritte phase: ich hab beschlossen, den zeitpunkt festzulegen. tja, war vielleicht nen fehler. aber vielleicht doch nicht? denn er fand die idee super, die windel einfach mal wegzulassen. eine oder zwei wochen lang hat er sogar öfter mal erfolgreich ins klo gepinkelt, einmal an den busch. wir haben gejubelt und ich hatte mit ihm verabredet, dass ich, weil er ja nun vier wird, keine neuen windel mehr kaufe, wenn die alte packung alle ist. er war einverstanden und als die letzte windel verbraucht war, hat er erneut beschlossen, alle ausscheidungen einfach abzuschaffen bzw zu ignorieren. furchtbare szenen! klo keine option, busch keine option. er war verzweifelt. beim vater lagen natürlich noch windeln... und auch ich hab direkt wieder windeln gekauft. status seitdem: die will er zwei- bis dreimal am tag und brettert die total voll. den rest des tages läuft er mit unterbux rum.
ich weiß, ich muss mich lockermachen, aber manchmal bin ich sprachlos und ungeduldig - und ängstlich... der sommer schien geeignet. hm. und ich hab das gefühl, irgendwas hindert ihm am loslassen - so isses nämlich, wenn er doch mal wieder probiert. egal wie doll er muss, er sitzt da und es kommt nix, eben auch kein pipi! blockade, seit monaten, irgendwie angst, es herzugeben.
und zusätzlich hab ich das gefühl, er ist auch ganz schön bequem und mag ganz gerne noch baby sein und der süße kleine und hält aus trotz oder so daran fest, seine eltern in diesen teil der körperpflege dermaßen eng zu involvieren. beim stichwort bequemlichkeit bin ich manchmal echt sauer auf ihn und hab kein verständnis, bzw will keins haben... das merkt er dann natürlich auch. wahrscheinlich ein teil des dilemmas. hm.
ich hab ehrlich gesagt schon über einen kinderpsycologen nachgedacht. allein schon für mich. jeden hinweis, tipp, idee nehm ich gern an. ich bin vielleicht ein bisschen zwanghaft und hab angst, er bleibt an der windel hängen, bis er eingeschult wird.