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  • Der Standort für, ich glaube 600 Menschen waren es, ist total ungünstig, Heidenau ist eine kleine Stadt und die Einwohner wurden erst kurz vorher informiert.
    Ich hoffe die Gewalt hat bald ein Ende. Es gibt übrigens auch Menschen in Heidenau die helfen aber darüber schreibt keiner.

  • Ich dachte 250? Oder kommen da einfach noch mehr? Sachsen ist nun eh verschrien. Haben wir uns aber auch selbst zuzuschreiben. :( man kann nur sein bestes geben und es den Leuten so schön wie möglich machen. Ich war mehrmals in der Oase neben der Zeltstadt, und immer war es toll. Die Kinder teilten ihre paar Süßigkeiten die sie haben. Hat mich schon fast beschämt. Was man so aus der rechte Ecke hört, ist mir da nie begegnet.

  • jana: Meinst Du nicht das fotografieren gilt lediglich dem einschüchtern? Und klar, Rechtsradikale gibt es überall. In der Stadt in der meine Eltern leben, stösst man nur direkt drauf, da muss man nicht lange suchen. Das erschreckt mich und daher meine Frage gezielt an die Raben aus den neuen Bundesländern. Franken ist mir auch ein Begriff :-), dort habe ich meine Jugendzeit verbracht (Oberfranken). Auch was das Thema Rechtsradikalismus betrifft. Leider.


    Das Flüchtlingskinder mit Zuckertüten beschenkt wurden, habe ich auch gelesen #blume . Das werden Euch die Kinder bestimmt nie vergessen #herzen

  • Ich lebe da glaube ich hier in einer Blase. Ich habe zumindest keinen direkten Kontakt mit rechten. Aber ich wäre da auch radikal und würde den Kontakt abbrechen! Kommt sicher sehr auf den Stadtteil an. 10 min weiter sieht es wohl anders aus.:(

  • Ich sehe da eher grundlegende Probleme in unserer Diskussionskultur und dem was wir als Demokratie verkauft bekommen.
    Die rechten, linken, islamistischen etc. Gewalttäter stoppt man nicht mit Verboten und Lichterketten.
    Kein Nazi wird sich durch ein NPD Verbot bekehren lassen.


    CeraD, klar ist der Standort ungünstig, ungünstig sind auch Zelte denn wir ham ende August, die Nächte werden bald empfindlich kalt und dann macht es schwups und es ist Winter. Aber es sind halt richtig viele die da kommen und Leerstand an Wohnungen ham wir in Deutschland halt nicht für Pro jahr 800.000 (offiziell). Wir sind jetzt schon ziemlich am Limit was kurzfristige Aufnahmemöglichkeiten angeht und es werden ja mehr leute die kommen nicht weniger.
    Fragen dazu sind aber politisch nicht gewollt und jeder der sich mit der Frage "Was machen wir jetzt mit den Flüchtlingen" wird sofort als Nazi abgekanzelt und jegliche konstruktive Diskussion die durchaus auch kritisch geführt werden sollte wird im Keim erstickt....Wasser auf die Mühlen der Radikalen.
    Dabei ist die Frage eine Selbstverständlichkeit.
    Wenn ich eine Familie zuhause aufnehme deren Haus abgebrannt ist will ich auch wissen ob die jetzt für immer auf meiner Couch schlafen oder ob die sich wieder ihr eigenes Leben aufbauen wollen bzw. wie die das bewerkstelligen wollen und wo.
    Diese Diskussion gibt es nicht und soll auch offensichtlich nicht geführt werden auch wenn sie neutral und sachlich geführt wird.


    Siehe oben die Probleme sind schon länger da und die werden sich mit zunehmenden Flüchtlingszahlen, verarmung der Bevölkerung und steigender Kriminalität weiter verschärfen.
    Der Politik und die Meinungsmacher haben dafür nur eine Antwort: "das muss ein rechter Stammtischprolet sein"
    So löst man keine Probleme man schafft sie dadurch.


    Meiner Meinung nach brauchen wir so etwas wie Meinungsfreiheit und echte Demokratie

  • Zumindest hier wird es wohl bald Container statt Zelte geben. Zelte sollen Ausnahmen bleiben. Vorrangig wird dezentral untergebracht.

  • jana: Meinst Du nicht das fotografieren gilt lediglich dem einschüchtern? Und klar, Rechtsradikale gibt es überall. In der Stadt in der meine Eltern leben, stösst man nur direkt drauf, da muss man nicht lange suchen. Das erschreckt mich und daher meine Frage gezielt an die Raben aus den neuen Bundesländern. Franken ist mir auch ein Begriff :-), dort habe ich meine Jugendzeit verbracht (Oberfranken). Auch was das Thema Rechtsradikalismus betrifft. Leider.


    Ne, leider nicht. Das Freie Netzt Süd und andere Gruppierungen hatten/haben eine Website geführt mit Namen/Bildern/ggf. Adressen. Ich war nie "genug" involviert in die Antifaschistische Szene, dass ich da wirklich aufgetaucht bin aber im Hinterkopf hat man das natürlich trotzdem.


    Ich denke es ist trotzdem weniger Bedrohlich als in manch anderen Teilen Deutschlands.

    “Stelle Dich an den Abgrund der Hölle
    Und tanze zur Musik der Sterne!”
    (Walter Moers)


    Du darfst sein, wer du bist, du darfst dich äußern und wir nehmen das ernst. Da ist immer beides: Wurzeln und Flügel, Bindung und Freiheit.

    (Herbert Renz-Polster)


    #NazisRaus #BOohneRechts

  • Ich bin als Wessi derzeit im Osten Zuhause. Grundsätzlich fühle ich mich sehr wohl. Aber ich habe leider auch schon mehrfach in meinem Umfeld die Erfahrung gemacht, dass rechtes Gedankengut doch stark verbreitet ist. Das habe ich in meinen vorherigen Wohnorten so nicht erlebt. Vor allem wenn man bedenkt, dass die meisten, die solches Gedankengut haben darauf angesprochen kaum bis keinen Kontakt zu Ausländern haben, weil es die schlicht in ihrer Umgebung gar nicht gibt.


    Ich finde es auch erschreckend, dass da nicht wenige drunter sind, die 1989 als Kind selbst Flüchtling waren und das offenbar vergessen haben. Dazu hat Guido Karp, der bekannte Fotograf, einen schönen Artikel auf Facebook geteilt. Der trifft den Nagel ziemlich auf den Kopf.

    Sternenkind 11/2004 #kerze
    Junge 10/2010 #herz
    Junge 8/2013 #herz
    Sternenkind 9/2015 #kerze

  • Was denkt ihr, wäre die Bereitschaft da, dass Privatleute Flüchtlinge aufnehmen und dafür entlohnt werden oder ist das eine völlig abwegige Überlegung?


    Ich habe jetzt immer mal mit meinen Großeltern erzählt, die waren als Kinder auf der Flucht.
    Mein Opa erzählt immer wieder die Story, dass sie als Kinder Prügel gekriegt haben, weil sie bei ihrer Gastfamilie den Schweinen die Kartoffelschalen weggegessen haben. ;(

  • Es gibt hier Angebote von Privatpersonen. Sie wollen aber nur im Notfall darauf zurückgreifen. In Berlin gibt's das auf jeden Fall auch.

  • Was denkt ihr, wäre die Bereitschaft da, dass Privatleute Flüchtlinge aufnehmen und dafür entlohnt werden oder ist das eine völlig abwegige Überlegung?


    [...](


    Ich hätte bei Geld für Unterbringung immer ein bisschen Angst, dass das ausgenutzt wird. Also unzumutbare Zustände für die Flüchtlinge herrschen dann.


    Grundsätzlich finde ich Unterbringung bei Privatpersonen klasse ggf. auch wenn dann anteilige Mietkosten übernommen werden und dann ein vernünftiger Mietvertrag vorhanden ist.

    “Stelle Dich an den Abgrund der Hölle
    Und tanze zur Musik der Sterne!”
    (Walter Moers)


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    (Herbert Renz-Polster)


    #NazisRaus #BOohneRechts

    Einmal editiert, zuletzt von Jaennchen ()

  • In österreich wird so eine wohnungsvermittlung glaub ich von der diakonie organisiert - das finde ich klasse.
    keine ahnung, ob es sowas in deutschland auch gibt...
    ich bin sicher, dass es menschen gibt, die ihren wohnraum zur verfügung stellen würden.

    Yeza


    My life falling apart

    Over and Done!

  • Es gibt hier Angebote von Privatpersonen. Sie wollen aber nur im Notfall darauf zurückgreifen. In Berlin gibt's das auf jeden Fall auch.

    Ich denke auch das das ausreicht, wenn man Geld dafür anbietet kommen die dubiosen Geschäftemacher nur wieder aus ihren Löchern gekrochen und nehmen den Staat aus ohne das die Menschen was davon haben.
    Mal abgesehen davon bezweifel ich das man hier ohne Zwang (wie seinerzeit nach dem Krieg) 2-4 Millionen Menschen unter bekommt. Da muss es große Lösungen geben.


    http://www.presseportal.de/pm/117634/3098696

  • Mein Eindruck aus bald 30 Jahren in Dresden ist: der Alltagsrassismus war hier immer recht stark. Nur gab es nie wirklich große Zielgruppen, da hier sehr wenige Ausländer leben. Dass nicht alle dieser Alltagsrassisten bei Pegida mitlaufen, ist klar, aber es gibt eine ganze Menge Verständnis für diese "besorgten Bürger". Motive dafür? Unwissenheit und Egoismus würde ich schätzen.


    Beim DRK Sachsen sind bis heute übrigens 800 - 1.000 freiwillige Helfer registriert. Das Spendenlager lief und läuft über. Es gibt auch eine andere, große Bewegung. Bloß - die hilft und randaliert nicht.


    edit: es gibt Projekte in DD, bei denen man freie Zimmer an Asylbewerber vergeben kann. Die Miete wird übernommen. Auch Unterbringung bei Privatpersonen wird wohl akzeptiert, da das Rote Kreuz mit der Errichtung von EAEs überhaupt nicht nachkommt. (http://www.fluechtlinge-willkommen.de/)

  • An die Raben aus den neuen Bundesländern: Habt Ihr den Eindruck, Flüchtlinge wären in Eurem Wohnort willkommen? Fühlt Ihr Euch bedroht von rechtsradikaler Gesinnung in eurem näheren Umfeld?

    Es ist hier ebenfalls zweigeteilt. Es gab selbst in unserer Kleinstadt Pegida-unterstützte Anti-Flüchtlingsheim-Demonstrationen. Gleichzeitig aber auch zB ein Willkommens-Picknick oder einen Kuchenbasar.


    Ich sehe es wie einige andere- die "rechtsextremen" sind nur die Spitze des Eisbergs. Und die breite Bevölkerung, die sich jetzt dazugesellt- die hatten nach meiner Erfahrung diese Einstellung schon sehr lang und nutzen die aktuelle Stimmung, das "endlich mal sagen zu dürfen". Und viel zu lang haben wir alle hier diesen latenten Alltagsrassismus geduldet, geschwiegen, weggeschaut.
    Und ja, ich schäme mich für Sachsen! Und bin stolz auf jeden, der seinen Teil dazu beiträgt, dass es auch andere Stimmen und Taten gibt!


    Achso, den Wohngsleerstand mag es theoretisch nicht geben, praktisch wird hier in der Provinz seit Jahren aufgrund des Bevölkerungsschwundes zurückgebaut. Hier gibt es also die Möglichkeit zur dezentralen Unterbringung, die zT auch genutzt wird...

    Wikinger 03/15
    Wochenendbesuchsdame - Rübchen 01/10

  • Nein, Kiwi, das habe ich geschrieben, weil ich ein Nazi bin, was dachtest du denn


    Ohhh mich verwundert es schon wenn man gewalttätige Ausschreitungen als "Protest" bezeichnet...das klingt in meinen Augen nun doch extrem verharmlosend...aber da ich ja nun weiß wessen Geistes Kind Du bist...muss ich mich ja nicht weiter darüber wundern #augen ...


    Kiwi


  • Die Politik muss ihre Aufgaben endlich wahrnehmen!


    :!:



    Es gibt bundesweit eine Land->Stadtflucht. Die Dörfer werden immer leerer, Städte immer voller. Zurück bleiben leere Wohnungen und Häuser.
    Ich denke dort gibt es viel Potential.
    Das würde sicher auch der dörflichen Infrastruktur zugute kommen, da würden etliche Buslinien, KiTas, Arztpraxen, Schulen, Läden usw weiter existieren können.
    Eine dezentrale Unterbringung erfordert allerdings (zunächst) mehr Engagement, Überzeugungsarbeit und Geld.


    Ein Film und ein Artikel dazu:
    http://www.rbb-online.de/polit…ce-fuer-fluechtlinge.html
    http://www.faz.net/aktuell/pol…ht-haelt-an-13691768.html


    (Für die Erstaufnahme halte ich eine dezentrale Unterbringung allerdings für ungeeignet, da bieten sich eher Orte wie frei werdende Kasernen u.ä an. Immerhin wird die Bundeswehr immer kleiner, die Briten ziehen aus NRW nahezu ganz ab...)

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)


  • Hast du dir mal die Häuser angesehen die da verlassen bzw zurück gebaut werden?
    Da bringst du keinen großartig mehr unter.
    Fahre mal in die Regionen wo das so ist und schau dir mal die Häuser an die da "verlassen" sind und fragedich ob du da wohnen möchtest ;)

  • Da brauche ich nicht weit fahren, denn auch in NRW gibt es Landflucht.
    Hast Du den RBB Bericht angeschaut? Dass sind längst nicht alles Schrottimmobilien. Da geht es um vermietbare Wohnungen.


    Und unabhängig davon schreib ich ja, daß für eine ordentliche Unterbringung auch Geld in die Hand genommen werden muß.

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
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