Noch kein Thread zu "Heidenau"?

Danke für den Link.

Seltsam, das ganze.
Und die Sache mit den Fahrrädern ist ja regelrecht skuril.

Danke für den Link.

Ja, irgendwie schräg, oder?

Na, hat ja nicht lange gedauert, jetzt geht es los. Ankommenskultur... Pffff. Wie führen sich denn manche deutsche Urlauber im Ausland auf? Da kommen Menschen, und da sind auch welche dabei, die sich nicht so verhalten, wie man sich das wünscht. Gibt es überall. Hinzu der Stress durch die Flucht und die Umstände in den Unterkünften... Natürlich machen manche Leute da was, was nicht ok ist. So wie Menschen überall.
Mich ärgern solche Aussagen.

Selbstverständlich soll sich keiner Prügeln. Und jeder sich an die Regeln halten. Das gilt für alle.

Dass man das jetzt so in Bezug auf die Flüchtlinge betonen muss, anstatt zu gucken, woher das kommt (neben der Normalität, dass es immer Menschen gibt, die sich so verhalten), erstmal die vermeindliche Volksseele bedienen.

Passend zum Herbst wird es kälter.

Ach, wie viele Menschen kommen tief zerstritten wieder nach Hause, nachdem sie 1 Woche mit Freunden im gemeinsamen Ferienhaus verbracht haben?

Das habe ich gestern erst als relativierendes Gegenbeispiel gebracht.

Ja, das ist ein gutes Beispiel.

ich finde gerade kippt die Stimmung wieder etwas ...schade...allerdings so ganz uschuldig sind die medien an den Stimmungsbildern ja nun nicht...
hier im kleinen läuft alles "rund" soweit man das nennen kann...allerdings die NUK s hier....ich glaube da würde ich acuh agressiv...so wenig platz so wenig Intimsphäre furchtbar...

die Kleiderkammer hat jetzt einen frauenabteilung eingerichtet...da dürfen keine Männer rein

lg doris

Ja, ihr beiden, sehe ich auch so. Richtig heftig finde ich all die Kommentare in den Online-Ausgaben der Zeitungen. Da bekommt man den Eindruck, dass es überhaupt keine Bürger mit gemäßigten Ansichten mehr gibt. Zum Glück entspricht das dann doch nicht ganz dem realen Leben. Die Menschen, die Flüchtlingen nicht total negativ gegenüber stehen, haben wahrscheinlich gerade einfach keine Zeit für das Verfassen von Kommentaren, weil sie tatkräftig am Anpacken sind. Vielleicht auch ein Grund dafür, dass es hier im Thread ruhiger geworden ist?

Und ansonsten beunruhigt mich auch gerade die deutliche Tendenz in der Politik Richtung Abschottung und Härte. Und ich zweifle inzwischen auch daran, dass wir das alles in Deutschland gut hinkriegen. Nicht, weil es grundsätzlich zu viele Flüchtlinge sind, sondern weil Vieles so langsam geht und jetzt an den entscheidenden Stellen so viel Personal fehlt (also Sozialarbeiter, Asylentscheider, Polizisten, Psychologen, Dolmetscher, Deutschlehrer). Die Vorstellung, dass nun irgendwann kapituliert wird und dann schutzsuchende Menschen von ganz Europa zurückgewiesen werden finde ich unerträglich.

Tja, und die Berichte über die Bedrohung von Christen und anderen Minderheiten in Flüchtlingsunterkünften stimmen mich schon auch bedenklich. Es sollen ja wohl keine Ausnahmen sein und ich finde, das ist trotz schwieriger nicht zu bagatellisieren. Puh, spannende Zeiten...

Zitat von Yolotzin

Tja, und die Berichte über die Bedrohung von Christen und anderen Minderheiten in Flüchtlingsunterkünften stimmen mich schon auch bedenklich. Es sollen ja wohl keine Ausnahmen sein und ich finde, das ist trotz schwieriger nicht zu bagatellisieren. Puh, spannende Zeiten...

Wo findet man darüber denn was? Würde mich interessieren.

Ich finde es gerade ganz entsetzlich in den sozialen Netzwerken
Und die Wortwahl der Medien und der meisten Politiker ganz grauenvoll, das schürt dermaßen Ängste
Ich mag mich momentan gar nicht zu sehr mit dem Thema beschäftigen, weil ich das Gefühl bekomme, das KANN gar nicht mehr gut werden.
In Österreich ist der Rechtsruck in der Politik ja schon sehr deutlich da, ich habe große Angst davor, dass das in Deutschland auch sehr in die Richtung gehen wird.
Und ja, Zwangsenteignungen und anderes sind da natürlich Öl ins Feuer...

Habt Ihr das Video von der Sozialreferentin aus München gesehen?

http://www.welt.de/vermischtes…-faengt-an-zu-weinen.html

Ich habe den Eindruck, viele haben Angst, dass die Behörden die Situation jetzt schon nicht mehr im Griff haben und spätestens in ein paar Wochen die Kontrolle über das Land verlieren. Und Filme, wie der oben verlinkte, sind dafür eine Bestätigung.

Sicher sind die Massenprügelein in den Flüchtlingsunterkünften ein Problem der Unterbringung. Aber jeder Bericht darüber schürt Ängste davor, selber so eine Massenunterkunft in nächster Nähe zu haben, dabei braucht es weitere Unterkünfte.

Zitat von daikiri

Wo findet man darüber denn was? Würde mich interessieren.

http://www.zeit.de/gesellschaf…htlinge-deutschland-vorab

da gabs 2014 etliche Berichte drüber. Google doch auch einfach nochmal, ich hatte da noch weitaus mehr gefunden.
Soweit ich mich erinnern kann war da auch noch ein Dossier in der Zeit.
Mich hat das damals sehr beschäftigt.

http://www.welt.de/politik/deu…n-Fluechtlingsheimen.html

vom September diesen Jahres

Gibt es da denn keine rechtsstaatlichen Möglichkeiten...?

Ich habe gerade das Gefühl, in der realen Welt anzukommen und vorher im Regenbogenland gelebt zu haben ;(

Nach und nach baut sich der Kontakt zu vielen Bewohnern unserer ersten NUK-Gruppe auf. Die waren halt sechs Wochen da, da baut man eine Bindung auf. Die neuen Gruppen sind nur noch zwei Wochen da.
Was mich wirklich entsetzt: ALLE wollen zurück! Zu UNS! Die weinen teilweise am Telefon, weil sie zurück wollen. In die Turnhalle!

Unsere High Potentials - die syrische Familie, die den ganzen Tag wie verrückt Deutsch gelernt hat und denen ich Großes zutraue - sitzen in einem Zelt, frieren jetzt schon und langweilen sich den ganzen Tag, weil sie dort nichts machen können.
"Jenny, ich weiß nicht, bin ich in Deutschland oder heute wo? Sie verstehen nicht uns? Wir reden wollen, Deutsch reden, aber keiner wollen reden zu uns!"
Eine andere Familie mit kleinem Baby, ganz süße, wahnsinnig schüchterne junge Leute aus Albanien, haben eine Wohnung in einem Dorf bekommen und sind seitdem auf sich gestellt. Komplett allein gelassen, die haben Tage lang suchen müssen, bis sie zumindest einen Aldi gefunden haben. Brauchen jetzt einen Kinderarzt - und keiner ist da, der ihnen hilft.
Mein kleiner Knopf rennt immer noch durch die NUK und ruft "Albi, Albi, wo Albi?", weil Albi (der Vater) immer mit ihm gespielt hat.

Das sind so gute Leute - und man lässt die so hängen.
Dass es bei anderen dann zu Ausbrüchen kommt, ist doch kein Wunder, oder?

Was mich am meisten ärgert: So viele Leute wollen helfen, werden aber abgewiesen. Warum nutzt man die Hilfswilligkeit nicht und teilt den Leuten sofort freiwillige Paten zu? Die müssen ja nicht viel machen. Es ist schon viel, den Leuten zu zeigen, wo Supermarkt und Spielplatz sind oder für sie einen Termin beim Arzt zu machen oder einfach mal einen Kaffee zusammen zu trinken.

Die Leute wissen das so sehr zu schätzen. SO SEHR. Und dann lassen sie sich von uns auch mal eben nebenbei erzählen, dass in Deutschland auch Mann und Mann eine Familie sein können oder dass Männer Hausmänner sein können und die Frauen zur Arbeit gehen, oder was weiß ich, was angeblich immer so schwierig sein soll.
Aber oftmals werden sie sich selbst überlassen, teils unter ganz widrigen Bedingungen, und dann wird erwartet, dass sie sich bitte still und leise und allein integrieren und das Scheißhauspapier bloß nicht in die Mülleimer werfen sondern ins Klo.

so schauts aus...leider...aber das mach mal den leuten klar

lg doris

Ohnezahn, da triffst du den Nagel aber sowas auf den Kopf. Integration braucht ein Engagement von beiden Seiten.

Die Politik trägt hier nicht gerade dazu bei, dass das klappen wird. Einer der Vorderen in unserem Landkreis lies neulich in einem Interview verlauten, man dürfe Flüchtlinge zwar nicht diskriminieren, müsse aber alles unterlassen, was in irgendeiner Weise dazu beitragen könnte, dass noch mehr Menschen hierher wollen. Was bedeutet das wohl in der Praxis? Wer sich daran hält, wird die Fremden ignorieren, nicht auf sie zugehen, ihnen kein freundliches Wort oder Lächeln schenken. Und am Ende wundert man sich dann, dass sich Parallelgesellschaften bilden und diese Menschen kein Gefühl für unsere Werte entwickeln. Es müsste ganz klar von der Bevölkerung gefordert werden auf die Menschen zuzugehen, denn unsere Behörden können die Integrationsarbeit nicht leisten. Integrationskurse gibt es auch erst nach der Anerkennung, also meist nach einer sehr langen Zeit. Bis dahin fühlen sich viele Menschen sicher sehr allein gelassen, oder es "kümmern" sich Salafisten um sie, oder Zeugen Jehovas, falls es Christen sind (die haben das Potenzial in unserem Nachbarort bereits entdeckt ).

dann mag ich mal berichten, dass das in unserem Ort sehr gut funktioniert. Viele engagierte Bürger, die einen Verein gegründet haben, eng verzahnt mit der Stadt. Man weiß also wo man sich hinwenden soll.... Ich kenne einige, die Sprachkurse geben. Die Fußballvereine waren schon aktiv, es gab wohl eine schöne Einschulungsfeier für die Vorbereitungsklasse .
In unserem Kindergarten wurde gesammelt, um einen Spielplatz vor der Unterkunft zu errichten.

http://www.ndr.de/fernsehen/se…elfen,siebentage2226.html

Zitat von daikiri

Wo findet man darüber denn was? Würde mich interessieren.

Hier ein aktueller Bericht von 8 syrischen Christ/inn/en, die ausquartiert werden mussten: http://www.op-online.de/region…rkunft-hanau-5595930.html