Ich hätte nicht gedacht, dass es SO anstrengend wird.
Drei Stunden waren wir da. Drinnen hat es gar nicht gut funktioniert. Der Lärmpegel ist doch sehr hoch für mein extrem schnell reizüberflutetes Kind. Er hat allein bzw. mit mir gespielt (und sich ganz zaghaft auch einer der Erzieherinnen angenähert).
In der Lautstärke in der er redet habe ich kein Wort verstanden ohne nicht Nase an Nase mit ihm zu sein.
Bei den Besuchen waren wir immer nachmittags da, und da war es ziemlich ruhig.
Aber ich schätze die Lautstärke ist ganz normal für einen Kindergarten.
Nach dem Spielen wurde gesungen. Fand er furchtbar, er wollte nicht mit den anderen Kindern sitzen und ist aufgestanden.
Die Erzieherin sagte dann das sei schon ok, von einem Kind in dem Alter könne man das nicht erwarten, und man könne es auch nicht leisten ihn dauernd wieder hinzusetzen. Das würden die Kinder mit der Zeit von alleine lernen, wie die Abläufe im Kindergarten sind und dann mitmachen.
Fand ich gut!
Danach ging es raus. Fand Dechslein super! Er blieb ganz für sich allein, hat ein bisschen gespielt (mit mir) und ansonsten viel geschaut.
Er wollte dauernd rutschen. Auf die Rutsche da darf man aber nur mit den Erzieherinnen. Absolut sinnvoll, aber so schade für ihn, weil es das Einzige ist was ihm wirklich Freude macht. Und das gibts dann nur recht kurz bevor es wieder reingeht. Dafür wird den Kleinsten alle Zeit der Welt gelassen und sehr aufgepasst dass niemand sie beim Hochklettern stört.
Danach gab es noch ein gemeinsames Essen, und dann sind wir heim, weil er eindeutig genug hatte.
Zu Hause ist er dann erst Mal völlig ausgeflippt. Auch normal...weiß ich...finde es grade trotzdem doof. Bin aber auch sehr erschöpft.
So..meine Eindrücke und Problemchen:
Ich hab ihn von Anfang an nicht in der Gruppe mit den älteren Kindern gesehen, ich hätte ihn viel lieber in der U3 Gruppe. Aber gut, ich bin bereit es auszuprobieren, zumal die Leiterin auch sagte, dass er halt wechselt, wenn er sich in die andere Gruppe nicht einlebt. Aber dass die anderen neuen U3 Kinder voraussichtlich noch weniger klarkämen, mit so vielen Großen zusammen.
Mein Problem ist jetzt, dass er mir so verloren vorkam. Ich weiß nicht, ob man ihn mehr "an der Hand genommen" hätte, wenn ich mich mehr zurückgezogen hätte, aber ich hab mich immer mehr um ihn gekümmert, weil es sonst keiner gemacht hat.
Die Leiterin, die eigentlich seine Bezugserzieherin werden sollte war mehr als die Hälfte der Zeit gar nicht dabei.
Und draußen waren wir dann eine Erzieherin plus ich für mindestens 25 Kinder. Nach einer Weile kamen dann noch zwei Erzieherinnen dazu, die aus der U3 Gruppe.
Ich hatte mir das eigentlich so vorgestellt, dass eine Erzieherin sich in den ersten Tagen besonders um ihn bemüht, dass man ihm die Abläufe auch zeigt und erklärt und nicht dass ich das machen soll/muss.
Als wir draußen waren und ich ihn Richtung Rutsche stromern sah, sagte ich der Erzieherin, dass man bei ihm sehr aufpassen muss dass er nicht alleine auf die Rutsche steigt, weil er da grade sehr interessiert dran ist. Da hieß es, rutschen nur mit Erzieherinnen und dann wären immer zwei Erzieherinnen mit dabei, eine beim Aufstieg, eine bei der Rutsche. So weit so gut, aber sie war wie gesagt alleine, und ich hab Dechslein zwei Mal vom Aufstieg der Rutsche gepflückt und weiß nicht - hatte sie ihn nur nicht auf dem Schirm weil sie wusste ich bin da?
Beim rutschen dann später finde ich mich plötzlich mit einem Rudel Kinder alleine wieder, ich weiß nicht wann die Erzieherin verschwunden ist oder warum, und wie lange sie schon weg war, weil ich ganz auf's Dechslein konzentriert gewesen bin.
Und das passierte nachdem ich kurz vorher bereits dazwischen gegangen war, als eines der neuen Kinder das Dechslein fast kopfvor von der Rutsche gedrängelt/geschoben hätte. Weil an der Rutschfläche eben keine Erzieherin stand und aufgepasst hat, sondern nur eine beim Aufstieg. Das hätte ganz, ganz böse ins Auge gehen können.
Nun ist es nach den Ferien und muss sich alles erst mal wieder einfinden, ich bin nur grade sehr froh so viel Zeit für die Eingewöhnung zu haben. Die Vorstellung dass er irgendwo verloren auf dem Flur steht..
Ich hatte ihm als es zum Mittagessen ging gesagt er soll mit Frau X. mitgehen (KiGa-Leiterin und Gruppenleiterin seiner Gruppe), sie hörte das, lächelte, forderte ihn auch auf. Sie machten einen Zwischenstop in einem zweiten Zimmer, und da ließ sie ihn dann stehen und vergaß ihn. Die anderen Kids die dabei waren kennen sich natürlich aus, und sind dann einfach alleine ins Esszimmer gegangen. Und er stand am Fenster und guckte raus, und irgendwann hätte er bestimmt gemerkt, dass sie nicht mehr da ist - und dann?
Und ich weiß eben nicht, hatte sie mich als dauerpräsent im Kopf und wäre das nicht passiert, wenn er alleine dagewesen wäre? Ich hab mich sehr im Hintergrund gehalten und eben immer wieder solche Momente zu nutzen versucht, um ihn ein bisschen in ihre Richtung zu schubsen.
Bei unserem Telefonat gestern sagte sich noch was von viel Zeit mit dem Kind, damit es sich an sie als Bezugsperson gewöhnt.
Tatsächlich war sie aber so wenig überhaupt im Raum, dass das möglich gewesen wäre.
Ich will jetzt erst mal noch morgen und übermorgen abwarten, Eindrücke sammeln, und dann vielleicht zum Ende der Woche ein Gespräch suchen wo man sich gegenseitig eine Rückmeldung geben kann und vielleicht bespricht wie es jetzt weitergeht.
Er wäre völlig zufrieden damit, erst mal an der Hand einer Erzieherin einfach "mitzulaufen". Und so würde ich mir das auch vorstellen. Aber bis auf zwei, drei Spielaufforderungen von der zweiten Erzieherin (alle echt toll, und für ein erstes Kennenlernen prima!) kam da nicht viel.
Und wenn die Woche jetzt rum ist? Heißt es dann, er kennt den KiGa jetzt ja schon gut genug? Da kommen dann nämlich die nächste Welle neue Kinder.
In der U3 Gruppe habe ich viel mehr das Gefühl, dass die Kinder im Blick sind. Er ist glaube ich auch das einzige Kind mit grade mal 2 Jahren in der großen Gruppe.
Andere Dinge sind blöd: Es gibt Bagger zum Draufsetzen und baggern, aber Kinder die nur damit fahren und nicht baggern müssen runter, weil mit dem Bagger gebaggert werden muss. Öh...
Aber gut, da wird er keinen Schaden von nehmen und anderswo gelten halt andere Regeln, und vielleicht verstcekt sich dahinter ein Sinn den ich nicht sehe.
Außerdem - und da weiß ich echt grade nicht mehr weiter - nennt die Leiterin ihn immer falsch.
Statt - fiktiver Name - Remo sagt sie Remmo. Und die zweite Gruppenerzieherin hat ihn schon so begrüßt, und zwei Kinder "wussten" auch schon seinen Namen. "Gell, das ist der Remmo!"
Ich hab sie direkt korrigiert: "Man spricht es Reeeeeemo aus.", also sowohl heute die neue Erzieherin, wie auch früher schon die Leiterin. Von beiden war die Reaktion "Ah, Remo." Und im nächsten Satz dann wieder "Remmo".
Ich sage auch oft und deutlich seinen Namen, wenn ich ihn anspreche, nutzt aber nichts. Ich glaube das ist eine Dialektsache. Eine der Erzieherinnen aus der U3 - ihr ahnt es vielleicht - spricht den Namen richtig aus.
Mich stört das massiv. Er lernt grade sprechen. Momentan reagiert er gar nicht auf den falschen Namen, aber irgendwann sicher, immerhin soll er da viel Zeit verbringen.
Übertereibe ich da? Ich finde den Namen so wichtig.
Tatsächlich weiß ich nicht gar nicht, wie es ihm in seiner Gruppe gehen wird, kann auch gut sein, dass er das toll findet mit so vielen großen, lauten Kindern.
Aber von Zuhause kenne ich eben ein Kind, das oft schon völlig reizüberflutet ist, wenn wir für ne Stunde mehr als zwei Leute zum Essen einladen und die sich laut dauer-unterhalten.
Und ich hätte es halt gerne anders für ihn. Leichter. Mehr auf seine Bedürfnisse zugeschnitten.
Ich weiß, das sind im Vergleich Luxuxprobleme zu anderen KiGas. Trotzdem. Und natürlich: Trennungsschmerz. ;(
Ich weiß auch grade gar nicht was ich will - einfach erzählen glaub ich. Und gerne eure Gedanken.