Du merkst, dass Du auf dem Land wohnst, wenn...

Zitat von Wolf

.... wenn das Kuhdorf nur 3 Kneipen und ein Büdchen hat

Das finde ich ja schon fast luxeriös. Wo ich zuletzt wohnte, gab es "none of the above".

Zitat von Wolf

.... wenn du mit 22 Jahren endlich aus diesem Dorf raus gekommen bist, 70 km entfernt in der Großstadt lebst, wo du keinen kennst und beim Kennenlernentag im Kindergarten hinter dir eine Stimme hörst: "Bist du nicht die Tochter von...." *arghhhh*

Zitat von Daroan

- wenn die Freiwillige Feuerwehr Probleme hat, weil die meisten Auswärts arbeiten und bei einem Brandfall niemals pünktlich vor Ort sein könnten.

Das war ganz genau so. Auch der Notarztwagen hatte nach Schließung des nächstgelegenen Krankenhauses große Entfernungen zurückzulegen und so hieß es beim Notruf manchmal: "Im Zweifelsfalle fahren Sie lieber selber, da sind Sie schneller."

Bei uns gibts auch keine Kneipe.
Aber vor jedem Haus eine Bank mit netten Nachbarn
Die nötigen Kalt- und Heißgetränke finden sich immer

Wenn du morgens von einem lauten Klopfen wach wirst und es nicht zuordnen kannst, beim Nachschauen draußen dann der Buntspecht von deiner Holzverschalung am Dach wegfliegt.

Hier auch: Dorf- und Stadtopis. "Da würd ich jetzt auch gern drinsitzen!" zum Manducakind.

Wenn das Kind beim Verwandtschaftsbesuch den staunenden Neffen und Nichten erklärt, was eine Quaderballen- und eine Rundballenpresse ist.

Wenn das Kind obigen Verwandten erklärt, dass manche Bauern "Bift britsen" (Das G geht noch so schwer ) und dann davon die Regenwürmer puttgehen und der Biobauer das nicht macht und der pflügt auch nicht, wegen den Regenwürmern, der grubbert nur, das wäre nicht so tief. (Der (Stadt-)Opa meinte, man lernt nie aus.)

Wenn das Kind zwischendurch von irgendwelchen Bauern mit dem Traktor mitgenommen wird - "Wir fahren mal eine Runde" und einmal ums Dorf tuckern darf.

Wenn wir im Winter jeden Morgen nach den Schafen im Nachbarstall schauen, ob ein neues Lämmchen rausgeschlüpft ist. ("Mama, da pommt Blut!").

Wenn der Schafbauer irgendwann ein Schaf in den Anhänger steckt und meint, er fährt jetzt zum Metzger, und das Kind völlig entsetzt ruft "Der soll nicht die Schafe schlachten!".

Wenn der Postbote die Post des ganzen Dorfes einfach vorne beim ersten Haus (unsers...) abgibt, weil, wir laufen ja eh jeden Tag einmal die Dorfstrasse auf und ab, da spart er sich die Mühe, extra jeden Briefkasten anzufahren.

Oh, und Edit: Wenn deine Tageszeitung unter der Woche um 15 Uhr ankommt und die Wochenendzeitung am Montag drauf.

Schlachten ist hier normal. Das Kind streichelt die kleinen Enten sagt aber dann wenn ihr gross seid werdet ihr geschlachtet dann esse ich euch Das tut sie auch. Den Enten geht es bis dahin aber sehr gut die schwimmen den ganzen Tag auf dem Fluss.

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Wenn du Baumschnitt zum Wertstoffhof bringst und beim Wegwerfen eine Blätterspur vom Kofferraum zum Container streust, dann musst du die wegfegen, bevor du wieder in dein Auto steigst. Schließlich ist das ein sauberer und ordentlicher Wertstoffhof, keine Halde. Besen und Schaufel werden aber gestellt, die musst du nicht selbst mitbringen.

Da es bei uns auch keine ausreichende Notarztversorgung gibt, kommt im Notfall in der Regel der Rettungshubschrauber. Der Notarzt wird quasi eingeflogen. Auch wenn in einer Arztpraxis (die es im Gemeindehauptort mit knapp 4000 Einwohnern gibt) ein Notfall eintritt, wird der Notarzt eingeflogen und von der Feuerwehr vom Landesplatz zur Praxis gefahren. Der RTW fährt dann ggf. Den Patienten zum Hubschrauber.

Als ich während meiner Hausgeburt verlegt werden musste, war ih sehr glücklich, dass es im eigenen PKW erfolgen konnte Nicht auszudenken, das Dorfgespräch.

... wenn man die Milchstraße vom Garten aus sehen kann. (Echt jetzt - das geht in Städten nicht! Hammerkrass, oder? )
... wenn man seine Nachbarn vom Haus aus nicht sehen kann (teils wegen der Hecken, teils wegen des Abstands).
... wenn der Garten um das Haus deutlich größer ist als die Grundfläche des Hauses.
... wenn das nächste Dorf zu Fuß nun auch nicht mehr bequem zu erreichen ist.
... wenn man vom Wohnzimmer aus Feldhasen und Eisvögel beobachten kann.

Ich weiß nicht... Dorfleben wär nix für mich, aber das Haus in der Einöde ist die Wucht in Tüten.

... wenn man bei seinen Nachbarn frischen Honig und frische Eier kaufen kann (wenn Hühner und Bienen mal genug hergeben)
... das einzige Mal dass man ein definitiv fremdes Auto in der eigenen Straße gesehen hat (also kein Nachbar oder jemand, der einen Nachbarn besucht)
ein Fahrschulauto war, weil der Fahrlehrer mitbekommen haben muss, dass unser Sträßlein nur so breit wie ein Feldweg ist und man bei der
Begegnung mit einem entgegenkommenden Auto oft 30 Meter zurückfahren muss bis zu einer Stelle, an der die Autos nebeneinander passen.

Conundrum was hat das mit Land oder Stadt zu tun? Hier in Berlin habe ich sowohl ohne Probleme Hagebutten gesammelt als auch problemlos Unmengen von Windeln in Tonnen geworfen. Ich hätte jetzt gedacht, das von Dir erlebte, sei kleinstadttypisch (und Kleinstadt ist für mich Berlinerin nah an "aufm Land").