Schiedsstelle: Hausgeburten werden abgeschafft

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
    • Offizieller Beitrag

    in österreich gibt es entweder hausgeburtshebammen die krankenkassenverträge haben und dadurch gratis für versicherte sind, oder frei praktizierende hebammen. die freien hebammen sind in der überzahl. ein hausgeburt kostet hier zwischen 1600 und 2000 euro, inkludiert sind hausbesuche vor und nach der geburt, rufbereitschaft und ersatzhebamme. die krankenkasse erstattet ca 1200, bei verlegung ins krankenhaus weniger, da ja die geburt entfällt.


    hier ist hausgeburt ein luxus. zur zeit könnten wir uns wohl keine hausgeburt leisten.


    Sagt mal - hat sich eine von Euch schonmal damit beschäftigt, für die Geburt ins Ausland zu reisen? Und wenn ja - was kam dabei heraus?


    ich frage mich, ob das dann noch eine hausgeburt ist, weil man ja sowieso in einer fremden umgebung gebiert. geburtshäuser gibts recht wenige in ö.


    ach ja, die meisten hebammen begleiten eine hausgeburt bis ET+14, danach wirds rechtlich dünn.

  • Nun ja - mal angenommen, man muss einen Kompromiss suchen und braucht eine Alternative zur Alleingeburt.


    Hausgeburt
    Geburtshaus
    Ausserklinische Geburt im Ausland (Frauen fahren nach Holland zur Abtreibung - wieso nicht auch zur Geburt des Kindes?).
    [.. Dann kommt eine Weile nix ...]
    Krankenhaus


    Ich könnte die Frage auch ander stellen:
    Welche Alternative habe ich in Deutschland, wenn ich nicht ins Krankenhaus und keine Alleingeburt möchte?

  • Sagt mal - hat sich eine von Euch schonmal damit beschäftigt, für die Geburt ins Ausland zu reisen? Und wenn ja - was kam dabei heraus?

    Mehr Probleme als Loesungen.


    Ich habe damals ueberlegt nach Deutschland zu gehen fuer die 1. Geburt. Bei der 2. war es schon keine Option mehr, da mit groesserem Kind nochmal alles viel komplizierter gewesen waere.


    Ich nehme an, du meinst speziell fuer eine ausserklinische Geburt ins Ausland gehen, oder?
    Dann braucht man im Zielland eine Hebamme/Geburtshaus (und moechte die ja vielleicht vorher auch schon ein bisschen kennenlernen), eine Unterkunft (fuer laenger als nur ein paar Tage), man muss wegen der Kosten/Versicherung schauen, (wie) kann mein_e Partner_in mitkommen oder zumindestens zur Geburt dabei sein,...

    Mit der Großen (2011), dem Mittleren (2014), dem Ministernchen (2015) und der Kleinen (2018)

  • Hui, das macht mich auch einfach nur traurig.


    Jeder sollte doch selber entscheiden dürfen wie man gebährt! Und das schränkt die Wahl schon sehr ein!
    Ein ET ist doch nun wirklich keine Maßzahl!!!


    Gruß chelida

  • Dass Hausgeburt als solches Risiko dargestellt wird, dass sie nur unter ganz bestimmten und ärztlich abgesegneten Umständen überhaupt in Betracht gezogen werden kann, während die Risiken im Krankenhaus als völlig normal und unvermeidbar hingenommen werden, das ist ein Unsinn.
    Die Entscheidung bringt überhaupt keine Verbesserung für die Geburtshilfe, sie steht somit entgegen der Interessen der Frauen, das kann nicht hingenommen werden.

  • Das problematische an der Regelung finde ich, dass sie suggeriert, dass Entbindungen nach ET+3 problematischer sind. Das hat gewaltige Auswirkungen auch auf die KH-Geburten. Damit würde ich argumentieren. Das führt nur noch zu mehr Einleitungen und Kaiserschnitten.


    Ansonsten - ich hatte eine HG an ET+14. Damals hat das GH nur Geburten bis max. ET+12 betreut und das KH spätestens an ET+7 eingeleitet. Meine Hebamme war nervös, weil das Kind nicht kam und wollte ärztlich abgesichert sein. Ich hatte noch an ET+14 einen FA-Termin gehabt, den wir 1 oder 2 h vorher abgesagt haben. (Der ET war übrigens der US-Termin, der 14 (!) nach dem rechnerischen lag.)



    Hinweis: wenn Euer ET zu spät ist und das Kind dann eine "Frühgeburt" ist, kann die Hebamme auch wieder Probleme bekommen.

  • Das problematische an der Regelung finde ich, dass sie suggeriert, dass Entbindungen nach ET+3 problematischer sind. Das hat gewaltige Auswirkungen auch auf die KH-Geburten. Damit würde ich argumentieren. Das führt nur noch zu mehr Einleitungen und Kaiserschnitten.

    das hab ich der Dame von der Krankenkasse eine halbe Stunde lang erklärt. Ohne Erfolg, wie man sieht.


    Ich nehme an, dass eine Hebamme arge Probleme bekommt, wenn in einem Haftungsfall der Verdacht aufscheint, dass am ET manipuliert wurde.

  • Sagt mal - hat sich eine von Euch schonmal damit beschäftigt, für die Geburt ins Ausland zu reisen? Und wenn ja - was kam dabei heraus?

    das war auch mein gedanke.


    in die schweiz fahren zum gebären statt zum sterben (oder zum gebären UND zum sterben).


    ich geh jetzt einen businessplan schreiben ... #pfeif


    aber eigentlich ist es natürlich mistig, dass man sich darüber überhaupt gedanken machen muss.

    ko_nijntje mit muck (2004), mogli (2006), miep (2007) und mimir (2011)

  • Ich bin einfach nur fassunglos. Wenn es wirklich dazu kommt, sehe ich keinerlei Veranlassungen, dass dieser Trend sich wieder umkehren sollte (wie optimistisch auf Seite 1 behauptet). Mit welchen "Fakten" wurde in diesem Fall überhaupt argumentiert, welche Begründungen gibt es? Weiß jemand genaueres?


    Und btw: Basia, herzlichen Glückwunsch! Wie schön!

  • Betrifft der Schiedsstellenspruch "nur" den ET-Termin, oder auch noch die anderen Kriterien die vorgeschlagen wurden um die Hausgeburten einzuschränken?


    Was bringt es den Kassen eigentlich so dermaßen auf den HGs rum zu reiten. Kosten sparen sie sich ja nicht dadurch. Ganz im Gegenteil? Wissenschaftlich sinnvoll ist es sowieso nicht. Das Ansehen wird es wohl auch nicht verbessern. Was soll das also?

    Meisterschülerin mit dem großen Meister(02/11), dem Möppi (09/13), dem Kleinchen (07/15) und ohne Ticker, dafür nur mit der Hälfte der Kinder.

  • Dass Hausgeburt als solches Risiko dargestellt wird, dass sie nur unter ganz bestimmten und ärztlich abgesegneten Umständen überhaupt in Betracht gezogen werden kann, während die Risiken im Krankenhaus als völlig normal und unvermeidbar hingenommen werden, das ist ein Unsinn.
    Die Entscheidung bringt überhaupt keine Verbesserung für die Geburtshilfe, sie steht somit entgegen der Interessen der Frauen, das kann nicht hingenommen werden.

    volle Zustimmung

  • Was bringt es den Kassen eigentlich so dermaßen auf den HGs rum zu reiten. Kosten sparen sie sich ja nicht dadurch. Ganz im Gegenteil? Wissenschaftlich sinnvoll ist es sowieso nicht. Das Ansehen wird es wohl auch nicht verbessern. Was soll das also?

    Ablenkung.
    Tatsache ist, dass das komplette Versicherungssystem zur Zeit was Geburten betrifft nur noch für die Mülltonne taugt. Aber das zu ändern wäre RICHTIG Arbeit und so hält man sich eben schön auf Nebenschauplätzen auf, bis sich gewisse "Probleme" von selbst erledigen.

  • Das problematische an der Regelung finde ich, dass sie suggeriert, dass Entbindungen nach ET+3 problematischer sind. Das hat gewaltige Auswirkungen auch auf die KH-Geburten. Damit würde ich argumentieren. Das führt nur noch zu mehr Einleitungen und Kaiserschnitten.

    Ja, auf jeden Fall.


    Was ich jetzt noch rausbekommen habe, was noch perfider ist: Den Frauen wird die Hausgeburt bezahlt, aber die Hebammen werden dafür von der Versicherung ausgeschlossen. Das heißt
    a) man kann sich seine Hausgeburt nicht mal privat kaufen
    b) die Frauen können nicht mehr klagen.

    Do one thing everyday that scares you - Eleanor Roosevelt
    When you reach for the stars, you may not quite get one, but you won't come up with a handful of mud either - Leo Burnett

  • aber davon löst sich doch das Versicherungsproblem nicht #gruebel . Sind die echt so doof und unfähig?!!
    Irgendwo gab es doch mal das ganze Dokument mit den vorgeschlagenen Ausschlußkriterien, ich find es gerade nicht mehr. Kann das vielleicht nochmal jemand verlinken?
    Kindsgröße war ja auch noch so ein "Problem", und noch diverse andere Dinge standen da mit drauf.

    Meisterschülerin mit dem großen Meister(02/11), dem Möppi (09/13), dem Kleinchen (07/15) und ohne Ticker, dafür nur mit der Hälfte der Kinder.

  • Es geht auch nicht mehr wirklich um das Versicherungsproblem.
    Das besteht weiter, aber wenn es dann nur noch große Geburtszentren gibt, dann hat sich das Problem wahrscheinlich auch erledigt..

    Do one thing everyday that scares you - Eleanor Roosevelt
    When you reach for the stars, you may not quite get one, but you won't come up with a handful of mud either - Leo Burnett