Kinder fragen - Raben antworten - Sammelthread

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  • Duracellmädchen stellt fragen.... Die sind echt echt mühsam....


    Stichwort urheberrecht

    "Wenn Herr Winkle ein Lied schreibt und veröffentlicht und ich will den Text verändern und veröffentlichen, dann muss ich Herrn winkle fragen, richtig?"

    "Ja."

    "Wenn jetzt jemand anderes mein Lied hört und dasverandern u d veröffentlichen möchte, muss er mich und Herrn Winkle fragen?"


    Ist ne rein theoretischE Frage...


    Oder richtig knifflig


    "Warum wollen reiche Menschen immer noch reicher werden? Warum kann nicht jeder Menach nur so viel haben wollen, wie er tatsächlich zum guten Leben braucht?"

    Ich habe ihr geantwortet, dass es eben Menschen gibt, die an der Spitze sein möchten, also der schnellste, Der reichste, der mächtigste, der schönste usw..... Und sobalD es mehrere gibt, die die dieses Ziel haben Geht dieser konkurrenzkaMpf ins unendliche.....

    So richtig zufrieden ist sie mit der Antwort nicht

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • "Warum wollen reiche Menschen immer noch reicher werden? Warum kann nicht jeder Menach nur so viel haben wollen, wie er tatsächlich zum guten Leben braucht?"

    Das Prinzip der ersten zur Reproduktion fähigen Strukturen war, sich zu reproduzieren. Das hat sich durchgesetzt, weil die, die nicht darauf angelegt waren, sich möglichst zu vermehren, entweder aufgehört haben, sich zu vermehren, sich nicht vermehrt haben in dem Maße, wie sie zerstört worden sind, oder von denen, die sich mehr ausgebreitet, haben verdrängt worden sind.

    Wenn ich mich vervielfältigen will, brauche ich dazu Energie und Materie. Je mehr mir davon zur Verfügung steht, desto größer sind meine Chancen, also habe ich mehr Erfolg, wenn ich guten Zugang zu Energie/Materie habe. Mangel ist nicht gut. Und die Vorstellung von Mangel erzeugt eine Art Alarmsignal, bevor der Mangel überhaupt eintritt. Also besteht der "Drang", einem Mangel vorzubeugen. Also beuge ich vor. Denn die, die vorgebeugt haben, hatten die besseren Chancen, als tatsächlich ein Mangel eintrat, als die, die nicht vorgebeugt haben, und hatten dadurch mehr Materie und mehr Energie.

    Und deswegen will man immer mehr, als man braucht, das ist auch beim Essen so. Es gibt Menschen, die sich kognitiv über diesen Impuls hinwegsetzen.

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

    age.png



    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Ich würde die Frage anders beantworten: Es gibt keine Obergrenze für „gutes Leben“. Es gibt immer noch was, was man mit mehr Geld besser haben könnte.

    Wenn ich richtig viel Geld habe, kann ich Leute für mich arbeiten lassen, die mir die doofen Jobs abnehmen. Oder ich kann mir Macht kaufen. Oder ein MRT sammt Arzt. ;)

  • Stichwort urheberrecht

    "Wenn Herr Winkle ein Lied schreibt und veröffentlicht und ich will den Text verändern und veröffentlichen, dann muss ich Herrn winkle fragen, richtig?"

    "Ja."

    "Wenn jetzt jemand anderes mein Lied hört und dasverandern u d veröffentlichen möchte, muss er mich und Herrn Winkle fragen?"

    Ja, genau.

    Es sei denn, derjenige verändert den Text nicht nur ein bisschen, sondern schreibt einen komplett neuen Text. Dann ist es quasi ein Lied mit zwei verschiedenen Texten und er muss nur Herrn Winkle um Erlaubnis fragen. - Möglicherweise gibt es dann aber trotzdem Abstimmungsbedarf mit dem Duracellmädchen. Denn in manchen Verträgen wird festgelegt, dass der Text ohne Zustimmung des Texters nicht verändert werden darf - auch nicht komplett neu geschrieben werden. Also auch in diesem Fall: Deine Tochter hat das korrekt erfasst. :)

    zertifizierte Beraterin für Natürliche Empfängnisregelung

  • "Warum wollen reiche Menschen immer noch reicher werden? Warum kann nicht jeder Menach nur so viel haben wollen, wie er tatsächlich zum guten Leben braucht?"

    Kluges Mädchen hast du. Bei dieser Frage kann ich klar antworten:


    Neid und Gier (früher gehandelt als Todsünden) sind dem Menschen als schlechte Eigenschaften mitgegeben. Ein reifer, kluger Mensch hat sie überwunden. Offenbar ist aber materieller Besitz sehr hinderlich bei der Überwidung vor allem der Gier.

  • Ich möchte widersprechen.

    Neid und Gier (früher gehandelt als Todsünden) sind dem Menschen als schlechte Eigenschaften mitgegeben.

    Es handelt sich in dem Moment um schlechte Eigenschaften, in dem Moral oder Ethik ins Spiel kommen. Vom System "Leben" aus sind sie zunächst einmal neutral und haben ursprünglich durchaus positive (lebensfördernde) Funktion gehabt.

    Ein reifer, kluger Mensch hat sie überwunden.

    Auch hier möchte ich widersprechen. Auch ein reifer und kluger Mensch fühlt durchaus Neid oder Gier. Diese Empfindungen sind nicht schlecht, sondern Ausdruck für etwas. Ein Mensch kann sich jedoch kognitiv in einem individuellen Rahmen dafür entscheiden, inwieweit er sich von diesen Empfindungen beherrschen lässt.


    Neid im weiteren Sinne kann in bestimmten Varianten von Tit for tat Spielen zu einer Win-Win-Situation führen.

    Gier ist durch das Belohnungssystem im Körper neuronal und endokrinologisch angelegt. Man kann seine neuronale oder endokrinologische Struktur nicht grundlegend, sondern nur sekundär durch kognitive Vorgänge überwinden.

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


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    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

    Einmal editiert, zuletzt von Fiawin ()

  • Widersprich du. Ich kann weder in Neid noch in Gier irgendwas Positives sehen. Und allein der Begriff "positiv" impliziert für mich eine ehtisch-moralische Bewertung. Ich differenziere positiv von nützlich und erst recht von gewinnbringend. Auch "lebensfördernd" würde ich nicht damit gleichsetzen wollen.

  • Widersprich du.

    Hm?#confused

    Und allein der Begriff "positiv" impliziert für mich eine ehtisch-moralische Bewertung.

    Ja, stimmt. Die meinte ich aber nicht. Gemeint habe ich damit, dass sie im Sinne des Systems der Systemausrichtung zuträglich sind.


    Zudem denke ich, dass alle Empfindungen zunächst ihren ursprünglichen Sinn und ihre Berechtigung haben. Da unsere Strukturen reichlich komplex sind, kann aber die Umsetzung dann negativ, böse oder unethisch etc. sein, da wir über Konzepte wie Moral und Ethik verfügen.

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


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    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • ihr zwei redet aus unterschiedlicher Perspektive, einmal evolutionsbiologisch und einmal soziologisch/ethisch, das wird sich nicht decken, fürchte ich.

  • ihr zwei redet aus unterschiedlicher Perspektive, einmal evolutionsbiologisch und einmal soziologisch/ethisch, das wird sich nicht decken, fürchte ich.

    Ja, ich weiß.


    Mir ging es in meiner ersten Antwort darum, zu erklären, wo dieses Verhalten oder die Empfindung herkommt.


    Auf Aoides Antwort habe ich reagiert, weil ich erlebe, dass viele Menschen ihre Impulse, Empfindungen und Gedanken als schlecht verurteilen, anstatt sie einfach da sein zu lassen, was sie ohnehin sind, und sich dann damit herumquälen, anstatt sich mit ihnen zu beschäftigen, sie eventuell zu integrieren, mit sich selbst in Frieden zu sein und den Fokus von der Verurteilung dieser weg auf die daraus resultierenden Herausforderungen zu richten, nämlich den Umgang damit (nach innen und) nach außen.


    Edit sagte noch: Ich hatte den Eindruck, dass das Duracellmädchen nicht nach einer ethischen oder moralischen Einordnung sucht, sondern nach einer ursächlicheren Erklärung, aber was weiß ich schon.:)

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    2 Mal editiert, zuletzt von Fiawin ()

  • Ah, jetzt verstehe ich, warum du mir gefühlt an den Karren fuhrst.


    Ich bin mit dir d'accord, dass es sich lohnt zu lernen, das, was da ist, wahrzunehmen, ohne es gleich zu bewerten. Wir bewerten ständig, die Klamotten oder die Figur der entgegenkommenden Frau, den Geschmack des Essens, die Äußerungen anderer und manche Menschen auch ihre eigenen Gedanken und Gefühle. Ich kann inzwischen wahrnehmen und annehmen, dass das so ist (meistens). Und bin zu dem Schluss gekommen, dass das alles seinen Platz und seine Zeit hat, es aber auch Zeiten geben muss, in denen das alles nicht stattfindet. In denen ich Abstand vom Bewerten haben kann. (Und was ich dann und deshalb tue bzw. nicht tue, gehört hier nicht hin.)


    MEine eigenen Gedanken und Gefühle zu bewerten ist aber die Voraussetzung, mich selber zu einem besseren Menschen zu entwickeln. Es ist nur die Frage, ob ich das dauernd oder bewusst zu manchen Zeiten tue und ob ich auch achtsam mit mir selbst umzugehen vermag, die die (Lebens-)Qualität ausmacht. DASS ein Mensch sich zu einem reifen und bewussten Menschen entwickeln will, halte ich für sehr wünschenswert. Und dass er dazu reflektieren muss, für unabdingbar. Und dass manche Exemplare, um zu Duracellmädchens Frage zurückzukehren, in der Folge mancher negativer GEfühle (Neid, Gier --> führt zu einem Haufen Kohle) einen größeren persönlichen Gewinn sehen als in der Überwindung dieser GEfühle (was schlicht hieße, nicht NOCH mehr zusammenzuraffen) , war der Ansatz meines Posts.

  • Auch wenn ich es nicht mag, wenn hier userInnen streiten, ist es für mich durchaus wichtig....


    Ich glaube dem Duracellmädchen geht es eben nicht um die Evolutionäre Einordnung sondern um die moralische!

    Ich glaube, eigentlich fragt sie: "warum machen andere Menschen es nicht so, wie ich?"

    Also das überprüfen der eigenen Handlung im Hinblick auf die Handlung der anderen. Und dann das bewerten - was ist richtig, was ist falsch?


    Ich finde es ja schon sehr bemerkenswert, was sie sich für Gedanken macht... Ich kenne viele Erwachsene, die nur Halb so stark reflektiert sind, wie sie.

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • leslie damit hast Du Dir schon die Antwort gegeben - viele Menschen handeln eben nicht reflektiert, sondern impulsgesteuert (die Impulse sind wieder sehr unterschiedlicher Herkunft ) und dann funktioniert das nicht mehr mit einer Moral oder Ethik. .

  • Ah, jetzt verstehe ich, warum du mir gefühlt an den Karren fuhrst.

    Das wollte ich nicht. Also auch nicht, dass es sich so anfühlt. Davon ab würde ich der Frau mit den Erbsen in der Handtasche im Leben nicht an den Karren fahren wollen.#freu


    der Ansatz meines Posts.

    Hab ich jetzt auch besser verstehen können. Danke für's Aufdröseln.#top

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  • Ich könnte so neidisch und gierig sein wie ich wollte, ich hätte nicht mehr Geld.

    Das glaube ich nicht. Wärst du nur neidisch und gierig genug, würdest du z.B. einen Beruf wählen, bei dem du andere gnadenlos abzocken könntest. Vielleicht noch das eine oder andere halblegale Geschäft dazu. Dir würde schon was einfallen. Deine Moral wäre dann ja ggf. der Gier untergeordnet.

    zertifizierte Beraterin für Natürliche Empfängnisregelung

  • Aber Neid und Gier führt doch nicht zu einem Haufen Kohle.


    Ich könnte so neidisch und gierig sein wie ich wollte, ich hätte nicht mehr Geld.

    Neid und Gier sind ja auch nicht zwangsläufig die Triebfeder dafür, immer mehr Materie/Geld/Macht etc. zu wollen, sondern eher eine Folge.

    "warum machen andere Menschen es nicht so, wie ich?"

    Weil Menschen unterschiedlich sind. Ich würde das Mädchen auch darauf hinweisen, dass ihre Welt unter Umständen verhältnismäßig einfach gestrickt ist, sie auch nicht perfekt ist, sie keinen Mangel fürchten oder ihm vorbeugen muss, ihr Verhalten nicht zwangsläufig immer richtig sein muss, sie noch nicht in der Situation war, Werte schwanken können, sie ihre Werte und ihr Verhalten unter Umständen in Zukunft ändern könnte... sprich, Toleranz und dialektischen Denken anregen.

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

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    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Fiawin , mir ist deine Argumentation irgendwie zu kompliziert. Möglicherweise meinen wir das gleiche. Drama , ich lese das zugegebendermaßen gerne, wenn du davon ausgehst, dass ich irgendwelche niederen Triebe nicht hätte, die jemand anderes hat, aber ich bezweifle doch die Grundaussage.


    Ich glaube nicht, dass die Leute, die besonders viel Geld haben, dieses wegen außergewöhnlicher bzw. außergewöhnlich schlechter Charaktereigenschaften haben. Die meisten haben es halt deshalb, weil sie die Position oder das Vermögen geerbt haben. Und diejenigen, die selber zu viel Geld gekommen sind, waren im wesentlichen am richtigen Ort zur richtigen Zeit und haben die richtigen Entscheidungen getroffen. Es sind Zufälle, die da den Unterschied ausmachen, nicht das Vorhandensein von Neid und Gier.

  • Fiawin zitieren am Handy geht nicht...

    Aber deine Gedanken zur Toleranz und dialektischen Denken sind echt hilfreich...


    Soo empathisch das duracellmädchen auch ist, sich in die Interessen und Ziele anderer hineinzuversetzen fällt ihr echt schwer. Bei ihren Klassenkameraden fällt mir oft auf, dass sie Verständnis dafür hat, dass niemand allein sein will, keiner von der Lehrerin ausgeschimpft werden möchte und niemand schlechte Noten bekommen möchte.

    Dass aber Kinder keine Lust am Lernen haben könnten, das kann sie so gar nicht nachfühlen. Dabei hat sie selbstverständlich auch Sachen, die ihr schwerfallen und wo sie dann Vermeidungsstrategien auffährt....

    Ich werde Mal in mich gehen....

    Ich merke, es ist gerade wichtig, Toleranz bei ihr und säen.... Sie beginnt an der Welt zu zweifeln, das wäre schade, wenn sie die Überzeugung gewinnt, wer weniger moralisch lebt, als sie, sei ein schlechter Mensch

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"