Zahnprobleme und stillen

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  • Hallo Denise,


    ich hätte auch mal eine Frage. Ich war vor Weihnachten beim Zahnarzt weil ich eine Krone bekommen soll. Aktuell habe ich das Profisorium drin (oder wie man das schreibt). Seit dem ersten Termn vor Weihnachten habe ich einen Belag im Hals und auf der Zunge, der durch Gurgeln mit Chorhexidin 0,2% immer weg geht. Ich spüle damit aber immer nur alle paar Tage, weil ich es nicht zu oft anwenden will wegen dem Stillen. Ob es schädlich ist konnte mir bislang niemand sagen, nur dass es vermutlich okay ist. Naja.
    Jedenfalls scheint nun ein weiterer Zahn behandelt werden zu müssen und der hat eine Amalgamfüllung. Die sich aus meiner Sicht schon länger rauh anfühlt. Nun scheint da ein kleiner Riss drin zu sein - und ich habe seit ich das weiß schreckliche Angst dass ich nun mit "verseuchter" Muttermilch mein Kind belaste und schon die ganze Zeit belastet habe ;( #kreischen Ich versuche mich zwar ständig zu beruhigen, dass so viele stillende Mütter Amalgamfüllungen haben und ich habe auch schon den Artikel gelesen, nachdem es, wenn es sein muss, in der Stillzeit okay ist so eine Füllung zu entfernen (ohne Entgiftung). Aber ich schaffe es nicht mich zu beruhigen! Können Sie mir vielleicht helfen?
    Für meine Zahnärztin gibt es natürlich nur "langsam mal abstillen", ist ja eh schon ein Jahr, das reicht ja quasi.
    Ich möchte aber jetzt nicht abstillen und schon gar nicht wegen so einem blöden Zahn! Ich möchte eigentlich mein Kind sich selbst abstillen lassen, aber sie und ich genießen es nach wie vor sehr und somit denke ich nicht, dass ein Abstillen in nächster Zeit dran ist.
    Was soll ich nur machen? #hilfe

  • Liebe Mali,


    ich fürchte, Sie sind in die "Google-Falle" geraten, das passiert leider sehr leicht und dann finden sich im Internet immer mehr Artikel, die immer schlimmere Szenarien hervorrufen.


    Zunächst einmal würde ich an Ihrer Stelle abklären lassen,was für einen Belag Sie im Hals und auf der Zunge haben und wie dieser einzuschätzen und korrekt zu behandeln ist. Und dann in aller Ruhe dieZahnbehandlung angehen.


    Zahnbehandlungen verlangen in der Regel KEIN Abstillen, auch keine längere Stillpause (außer direkt während der Behandlung, auf dem Zahnarztstuhl zu stillen ist dann doch meist etwas schwierig). Dies gilt auchfür den Fall, dass Amalgamfüllungen entfernt werden müssen. Wenn ein Zahn behandelt werden muss, dann ist das so, und um die Belastung so gering wie möglich zuhalten, ist es sinnvoll, dass der Zahnarzt oder die Zahnärztin ein Spanngummi(Cofferdam) einlegt (das ist etwas aufwändig und wird nicht so gut vergütet, aber es ist sinnvoll).


    Ich zitiere Ihnen dazu aus Schaefer, Spielmann"Arzneimittel in Schwangerschaft und Stillzeit" 8. Auflage 2012:
    „Ist eine Zahnfüllung während der Schwangerschaft oderStillzeit notwendig (z.B. Schmerzbehandlung, Füllungsverlust), sollte aufalternative Werkstoffe wie Glasionomere, Kompomere o.A. zurückgegriffen werden.

    Die durch Amalgam hervorgerufene Hg-Belastung führt nachheutiger Erkenntnis nicht zu „Ausreisern“ im Spektrum der Schwermetallprofile,die Konsequenzen wie ein Abstillen erfordern. Auch eine Entgiftungsbehandlungist nicht indiziert. Sie ist sogar kontraindiziert, da eine Mobilisierung desSchwermetalls zu einer stärkeren Belastung der Muttermilch fuhren konnte. Daandererseits Schwermetalle nicht unnötigerweise zugeführt werden sollen, sindKorrekturen von Amalgamplomben nur bei Beschwerden durchzuführen und generelleSanierungen auf die Zeit nach dem Stillen zu verschieben. Wo immer möglich,sollte auf Amalgam verzichtet werden. Jedoch sollte die Amalgamproblematik keinesfallszu einer „Vergiftung“ hochgespielt werden, die dann die Mutter-Kind-Beziehung innicht gerechtfertigtem Umfang belastet. Der Verzehr potenziell belasteterFische muss jedoch eingeschränkt werden.“


    Liebe Grüße
    Denise