Guten Morgen,
ich muss heute einmal mein ganzen Leid hier niederschreiben, weil es mich langsam erdrückt. Achtung, lang
Meine Tochter ist fast 5 1/2 Monate, sie wird vollgestillt (die paar Stücken Gurken, an denen sie mal gelutscht hat, ausgeschlossen) und ich will langsam nicht mehr.
Meinen Sohn damals habe ich 11 1/2 Monate gestillt, er hat seit dem Tag der Ausschabung im Zuge einer Fehlgeburt nicht mehr an die Brust gewollt. Schon die damalige Stillzeit war geprägt von vielen Schmerzen. Ich hatte bei vielen Stillmahlzeiten Schmerzen, die sich anfühlten, als würde sich die Brust verkrampfen, mal schlimmer, mal weniger schlimm. Außerdem hatte ich in regelmäßigen Abstand Brustentzündungen, oftmals hohes Fieber und konnte mich so ab dem 5. Monate darauf einstellen, dass ich alle 3-4 Wochen mindestens 2 Tage flach lag deswegen. Ein Grund abzustillen war das nie. Dafür haben die positiven Momente zu sehr überwogen. Meine Frauenärztin, hat damals überlegt, dass es sich evtl. um das Raynaud-Syndrom handelt, weiter verfolgt haben wir das nie, dass es ja irgendwie ging.
Nun habe ich seit irgendwann im Dezember in der rechten Brust wieder extreme Schmerzen beim Stillen gehabt, wirklich extrem wurde es, als ich die Stillhütchen (ohne die es zu Beginn leider wieder nicht klappte und die sich dann leider komplett eingeschlischen haben) weg ließ, weil ich endlich ohne stillen wollte.
Extrem bedeutet, dass ich, nur noch unter Weinen stillen konnte.
Es wurde immer schlimmer, bis vor allem das abendliche Stillen zu einer reinen Katastrophe wurde.
Ich habe mich nicht mehr getraut, die Kleine rechts anzulegen, wenn ich mich dann doch überwinden konnte, hat sie meistens ganz bitterlich geweint und ich hatte das Gefühl, sie hat sich nicht mehr getraut. Wenn wir dann beide bereit waren und sie angesaugt hat, konnte ich es meisten nur kurz aushalten, weil mir total schlecht und schwindelig vor Schmerz wurde. Wir haben oft eine halbe Stunde und länger gemeinsam geweint, immer wieder probiert, um letztendlich frustriert aufzugeben und dann doch die andere Seite zu stillen. Auch tagsüber stillte ich meist links, da ich nicht wollte, dass der große Bruder, das ganze so hautnah mit erlebt.
Rechts konnte ich nur stillen, wenn ich wirklich in sehr guter Verfassung war, dann musste ich die komplette Mahlzeit über die Schmerzen veratmen und mich gedanklich ganz weit weg beamen.
Aber das war nicht alles, die Brust brannte nach jedem Stillen extrem, sie wurde feuerrot. Kühlen brachte leider keine Linderung, veränderte den Schmerz nur. Nach dem Stillen, war die Brustwartze rechts immer schneeweiß und in der Mitte war eine Stelle, die sah aus, wie abgestorben. Ich nutze Multi-Mam Kompressen, da ich dachte, dass das die BW beruhigen würde, aber im Gegenteil, es wurde viel schlimmer. Die ganze Brust schmerzte. Ich trug keinen BH mehr (was bei einem E-F Körpchen zum Teil echt unangenehm ist)
Irgendwann kam der Punkt, an dem ich es einfach nicht mehr aushielt, ich hatte gehofft, dass sich die Milchproduktion anpasst und links mehr und rechts weniger produziert wird, aber irgendwie war es nicht so. Ich bekam rechts einen Milchstau und eine feuerrote Brust. An diesem Punkt rief ich bei meiner Frauenärztin an.
Meine Frauenärztin, schaute sich die Brust ausführlich (auch nach dem Stillen) an, hörte sich den Bericht Schmerzen an, stellte ein paar allgemeine Fragen und äußerte abermals ihren Verdacht von vor 2 Jahren. Raynaud-Syndrom. Sie schlug mir eine Therapie mit Nifedepin vor. Und sagte, dass das Stillen damit deutlich schmerzfreier werden solle, da es die Gefäße weitet und die Krämpfe in der Brust bzw. der Bruswartze dadurch nachlassen sollten.
Ich besorgte also, dass von ihr verodnete Nifedepin und ließ mich auf dessen Off-Label Nutzung ein. Nach 3 Tagen solle schon eine deutliche Besserung eintreten, hatte sie mir gesagt. Nach 4 Tagen konnte ich eine erste Veränderung feststellen. Die Brustwarzen wurden nicht mehr so weiß und auch diese "abgestorbene Stelle" nach dem Stillen verschwand. Die Schmerzen blieben allerdings, zwar etwas anders, aber immer noch sehr schmerzhaft. Mittlerweile hatte sich die Abwehrhaltung beim Stillen auch verselbständigt und ich geriet schon vor dem Anlegen in so eine große Panik, dass ich mich einfach nicht mehr traute rechts zu stillen.
Zum Glück erreichte ich eine Stillberatung, die ich schon von meinem Sohn kannte, und wir vereinbarten einen Hausbesuch.
Letzten Donnerstag war sie da und sie war wirklich top. Eine sehr große Hilfe. Sie entdeckte, dass in der rechten Brust ein Milchkanal bzw. mehrere verstopf sind. Sie vermutet, dass Mausi durch die Krämpfe und auch die angespannte Stillsituation rechts nicht mehr richtig entleeren konnte. Sie entleerte mir die Brust von Hand und zeigte mir auch, wie ich das selber machen kann. Ich kann euch gar nicht sagen, was und in welchen Mengen da raus kam. Die Stillberaterin war selber sehr überrascht, da die Milch eher rahmig statt milchig war. Sie floss quasi nicht, sondern drückte sich sehr langsam heraus. Den großen Propf bekamen wir leider nicht gelöst. Sie gab mir aber Tipps, wie ich damit weiter umgehe.
Nachdem die Brust entleert war, hatte ich das erste Mal wieder das Gefühl, dass es der Brust besser geht. Der Schmerz beim Anlegen war immer noch da. Letzendlich probierten wir ob es rechts evtl. mit Hütchen besser geht. Und ja, das tat es. Der Schmerz war immer noch da, aber auszuhalten. Ich musste ihn nicht veratmen und konne mich auch auf das Entspannen konzentrieren.
Nun stille ich also rechts mit Hütchen und links klappt es problemlos ohen. An manchen Tagen kann ich fast schmerzfrei stillen, an anderen geht es rechts wieder gar nicht. Ich habe mir die Frist bis Ende Januar gesetzt. Wenn es dann nicht endlich gut ist, werde ich rechts abstillen und nur noch links stillen. Ich denke, dass könnte klappen.
Gestern Abend hatte ich wieder starke Schmerzen rechts, allerdings anders als sonst. Die Brust war (bzw. ist) feuerrot und hart. Ich bekam Schüttelfrost. Und Panik. Denn Schüttelfrost ist immer der Vorbote einer Brustentzündung mit Fieber. Und so ist es, heute morgen habe ich nun hohes Fieber gehabt. Es ist mittlerweile (nach Ibu Einnahme) runtergegangen, Mausi hat rechts schon zwei Mal gut getrunken. Und es fühlt sich jetzt besser an.
Aber ich halte das nicht mehr aus, jeden Tag etwas anderes. Ich weiß nicht mehr, was hilft und was nicht.
Kühlen kann ich z.B. gar nicht vertragen, da ich dann direkt Krämpfe bekommen, wobei es durch die Nifedepin Einnahme schon besser geworden ist. Ausstreichen funktioniert rechts seit gestern nicht mehr. Es kommt einfach nichts.
Ich bin Kräftemäßig langsam am Ende, körperlich und seelisch. Wenn ich daran denke, dass sie evlt. bald Zähne bekommt und es dann auch erst mal noch mal schwierig werden könnte, dann könnte ich jetzt schon losheulen
Was will ich von euch? Ich weiß es nicht. Vielleicht einfach etwas Ermutigung, vielleicht Erfahrungsberichte zum Thema einseitig abstillen, vielleicht einfach nur ein "das wird schon",....
Vorallem, wollte ich es alles mal loswerden, weil ich die Hoffnung habe, dass es mir dann etwas besser geht.
Danke, wenn ihr tatsächlich bis hier her gelesen habt.