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  • Ab welchem Alter verstehen Kinder, dass man andere Menschen auch durch Worte verletzen kann?


    Konkret geht es um unseren Meister, er ist knapp fünf und wirft zu Hause momentan des Öfteren mit Schimpfworten und Beleidigungen um sich. Verbieten, bringt nichts. Frage ich ihn warum er das macht antwortet er, dass er es lustig findet. Wir haben ihm auch schon oft gesagt, dass wir das nicht lustig finden, dass es sich für uns doof anfühlt, uns verletzt. Dabei habe ich den Eindruck, dass er das überhaupt nicht versteht. Wie kann man das erklären?

    Meisterschülerin mit dem großen Meister(02/11), dem Möppi (09/13), dem Kleinchen (07/15) und ohne Ticker, dafür nur mit der Hälfte der Kinder.

  • Wie findet er es denn wenn man ihn so nennt? Kann er das beschreiben?
    In unserem Umfeld nutzen die Kinder vor allem viele Schimpfwörter deren Eltern das massiv unterbinden.
    Na meinem dezenten Hinweis dass eine "Arschlochkakamama" wohl ein ebensolches Kind haben müsste, war meine recht schnell durch damit. Sie ist fast fünf. :D

  • Vermutlich versteht er sogar sehr gut, dass er andere... hm, zumindest provoziert.


    Ich bin mir nicht sicher, ab wann Menschen verstehen, dass ihre Worte andere verletzten. Und dann auch noch danach handeln.


    Ich würde wohl eher schauen, warum MICH die Worte eines fünfjährigen Knirpses verletzten, wenn sie das denn wirklich tun.

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

    age.png



    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Erste Möglichleit, wir bieten 'lustige' Alternativen an, wenn es nur darum geht, mit Schimpfwörtern Spaß zu haben. Also, Du Nudel, du alter Keks, du Nasenbär... Oft kann man es so abbiegen.


    Dann gibt es dieses scheinbare provozieren mit verbotenen Worten (meine Tochter schreit immer 'Kaka!!!', in Situationen wo sie genau weiß, dass es nicht passt...beim Essen zB). Das kann ich mir mit Schimpfwörtern auch vorstellen...ist das bei deinem Sohn vllt so? Bei ihr ist es eine Übersprungshandlung und nicht verletzend gemeint. Da hilft am besten Humor oder Ignorieren. Kontraproduktiv: Riesen Erziehungsaktionen. Die machen es schlimmer. Ich glaub das ist so ne Art nervöser Tic, je mehr man das aufbauscht, desto mehr Raum nimmt das böse Wort im Kopf ein und desto öfter rutscht es dann auch raus...


    Dritte Möglichkeit - echt sauer sein und das ausdrücken wollen, zB 'Du Scheißmama gibst mir keine Schokolade!' - da drück ich in dem Alter ein Auge zu, denn immerhin ist es weder Hauen noch Brüllanfall noch mit Sachen werfen, sondern nur ein Wort. Also eigentlich schon ganz gut. Dass es noch besser wäre, sich gewählter/netter auszudrücken, das sind so Feinheiten, die glaub ich von selbst kommen irgendwann...sofern die Eltern gute Vorbilder sind und nicht die Kinder oder einander wüst beschimpfen.


    Dass Worte verletzend sein können, weiß meine Tochter schon lange. Aber in dem Alter ist die Impulskontrolle halt einfach noch nicht so da.

  • Wie findet er es denn wenn man ihn so nennt? Kann er das beschreiben?

    lustig. Damit hat sich die Beschreibung dann auch. So richtig mit ihm darüber zu reden ist nicht möglich, da er einfach nicht darauf antwortet. Ich bin mir halt wirklich nicht sicher, ob er versteht, dass es für andere blöd sein kann. Da kommt keinerlei Reaktion. Er sagt das halt einfach so, es wirkt noch nicht einmal so, als ob er provozieren will.
    Mich nervt es jetzt nicht so sehr, mein Mann war gestern ein bißchen grummelig.

    Meisterschülerin mit dem großen Meister(02/11), dem Möppi (09/13), dem Kleinchen (07/15) und ohne Ticker, dafür nur mit der Hälfte der Kinder.

  • Dann würde ich es einfach ruhen lassen. Bei meinem Neffen hat in solche Situationen ein ruhiges, nebenher gesagtes "Hör mal auf" geholfen, so wie man, wenn man z.B. am Basteln und total konzentriert ist zu jemandem sagt: "Geh mal bitte aus dem Licht." So als sei es das Selbstverständlichste, dass der andere dann auch aufhört.

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

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  • Ich würde wohl eher schauen, warum MICH die Worte eines fünfjährigen Knirpses verletzten, wenn sie das denn wirklich tun.

    Finde ich auch sehr wichtig. Wir haben mal mit den Kindern Pippi Langstrumof gesehen und da sagt der eine Junge "Blöde Gans" zu ihr.
    Seitdem hat das hier irgendwie Einzug gehalten, inkl Betonung.
    Meistens sagen sich die beiden das aus Spaß, das höre ich klar raus.
    Dann manchmal wenn die Mädchen sich streiten, dann finde ich es jetzt irgendwie auch nicht schlimm.
    Püppi meinte dann sowieso immer:" Wer es sagt, ist es selber..."
    Dann wird es manchmal noch als Test oder Provokation eingesetzt, vor allem bei den Omas und dem Papa. Die eine Oma lacht herzlich darüber, die andere kuckt spielerisch empört, ABER der Papa ist tatsächlich persönlich angegriffen.
    Sie bekommen also unterschiedliche Reaktionen auf "blöde Gans", das gilt es ja nun herauszufinden, wer wie darauf reagiert. Mich tangiert das ehrlich gesagt überhaupt nicht.


    Kakawörter oder scheixx etc kamen hier auch schon vor. Erst habe ich es ignoriert, ich wollte dem ganzen nicht zuviel Gewicht geben, da es letztendlich nur Worte sind, auf die man unterschiedlich reagieren kann.
    Als dann aber die Lütte mit 2 immer wieder scheixxe schimpfte, fand ich es wirklich unangenehm, auch wenn es sich putzig anhörte.
    Ich habe ihnen einfach erklärt, dass ich es nicht gerne hören, weil ich dann immer an die Toilette denken muss und habe dann wie oben auch schon erwähnt mit den Kindern andere, starke Ausdrücke gesucht, die ma stattdessen nehmen kann.
    Dann war das Thema durch. Geschimpft und geflucht wird immer noch und das gheört für mich auch dazu.
    Ich brauche manchmal starke Wörte um mich abzureagieren, dann gebe ich den Kindern auch was an die Hand.







    *** Alles kann, nichts muss.***
    ***Weil nicht wahr sein darf, was war sein kann***

  • Ich versuche diese Phase ja auszusitzen um dem betreffenden Kind nicht noch mehr Macht zu geben ;)
    Funktioniert bisher eigentlich ganz gut.


    Das einzige Schimpfwort wo ich eingeschritten bin war "Homo". Ich hab erklärt warum ich das doof finde und es verschwand dann nach wenigen Tagen komplett. Ich bilde mir dass meine Meinung da umso mehr Gewicht hatte weil ich halt sonst nicht eingreife, aber das stimmt vielleicht nicht.

  • Hier dürfen die Kinder Schimpfwörter sagen, soviel sie wollen - solange ich die nicht höre. Wenn sie also wieder mal ein ihrer Meinung nach totaaaaaaal tolles Wort vom Kindergarten mitbringen, erkläre ich ihnen, dass das ein Schimpfwort ist, und dass andere Menschen das nicht hören wollen. Dann gehen sie ins Zimmer, machen die Türe zu, lachen sich eine beliebige Zeit lang (je nach Wort) krumm und scheckig wegen diesem Wort, kommen dann wieder raus und vergessen es dann oft.


    Das funktioniert seit ungefähr 1-2 Jahren recht gut beim Großen, die Kleine hat das einfach mit ihm mitgemacht, da war es nie ein großes Thema, sondern sie weiß einfach, dass man bestimmte Wörter nur sagen darf, wenn man allein ist.

    You never forget a person who came to you with a torch in the dark.