Abstilldrama nachts, Rabenweisheit bitte!

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  • Liebe Raben,
    Ich bin ratlos und weiß nicht weiter. Ich weiß schon, wie viele "Nachts-Abstillen"-Threads es gibt und viele davon hab ich auch gelesen, aber irgendwie ist doch jede Situation anders. Wer von Euch die Geduld hat, mir zuzuhören und vielleicht sogar einen Rat oder eine Einschätzung zu geben, dem wäre ich so dankbar.
    Das Töchterchen ist im November 2 geworden, bisher: Stillen nach Bedarf, sie geht bis nachmittags in die Krippe, ich arbeite, d.h. oft holt der Papa sie ab, ich bin öfters ein paar Tage auf Konferenzen, dann nimmt der Papa sie auch nachts. Da ist meist die erst Nacht sehr hart mit Weinen, die zweite schon besser, die dritte hat sie oft durchgeschlafen.
    Jetzt haben wir beschlossen, dass wir nachts abstillen, weil ich nicht mehr kann. Wir hatten viele sehr unruhige Nächte mit zehnmal Trinken oder mehr. Allerdings ist bei uns auch vieles im Umbruch, ich habe ab April eine bezahlte Stelle (bisher: unbezahlte Arbeit als Investition in den nächsten Job), wir müssen dafür im Mai umziehen, zurück nach Deutschland. Also Unruhe überall. Sie klammert sich sehr an mich, will immer bei mir sein, nicht beim Papa. Aber besser jetzt nachts abstillen als während ichim April immer für 3 Tage weg bin, oder des Umzugs im Mai, oder während der Eingewöhnung in die neue Krippe. Oder? Und meinen neuen Job schaff ich nicht mit zehnmal aufwachen nachts.
    Wir haben ihr erklärt, dass sie zum Einschlafen Brust trinken darf, dann nachts nicht mehr, sondern sich ankuscheln etc., und wenn die Nacht vorbei ist, wieder trinken. In der ersten Nacht ging es auch ganz gut. Sie merkt, wenn ich zu ihr ins Bett komme, und wird unruhig, ist aber immer ohne Brust wieder in den Schlaf zurückgetaucht, bis kurz nach 12, dann halbe Stunde Weinen, dann im Arm wieder einschlafen. Um 2 wieder halbe Stunde sehr Weinen, da hab ich nachgegeben, Brust, Schlafen bis 8. Hat für mich gepasst für eine erste Nacht.
    Zweite Nacht, Drama: Bis 12 genauso, dann Weinen, immer verzweifelter. Aus dem Bett krabbeln, mich aufs Sofa im Wohnzimmer ziehen, Schlafsack ausziehen, Schluchzen, keinerlei Beruhigung außer ein paar Sekunden während ich ihr Wasser zu trinken gegeben habe. Ankuscheln etc. beruhigt sie nicht. Um 2 biete ich ihr schließlich die Brust an, sie ist aber so aufgelöst, dass sie es lange nicht merkt - oder es ihr egal ist - und weiter schluchzt. Um 7 steht sie auf, krabbelt aus dem Bett, zieht sich ihre Stiefel an und steht weinend an der Tür, ich soll mit zum Sandkasten kommen.
    Sonst sage ich ihr oft, während ich stille: Ich hab dich so lieb, mein Schatz. Sie sagt dann so ganz sachlich: Ja. Heute habe ich mit ihr über die Nacht gesprochen und gesagt: Du hast so geweint, das hat mir so leid getan, ich hab Dich doch so lieb, mein Schatz. Sie, ganz sachlich: Nein.
    Es bricht mir das Herz!
    Bin ich zu weich, weil ich nachgegeben habe?
    Bin ich zu hart, weil ich sie fast 2 Stunden habe weinen lassen?
    Danke fürs Lesen, und für Eure Ideen!
    Liebe Grüße,
    Nevermore

  • du bist vor allem inkonsequent ;) entweder kommt sie damit klar, dass es erst wieder milch gibt, wenn es hell ist (und die nacht vorbei)..dann musst du aber auch ihren frust aushalten und nicht um 2 die brust auspacken.. ODER (und das ist gar nicht so selten, wie ich lernen musste..)
    sie ist ein ganz-oder-gar nicht kind. d.h. sie versteh nicht, dass sie mal darf und mal nicht. völlig verständlich auch, dass sie das mit ihren 2 1/2 noch nicht verpackt. mein kleines kind war auch so. es ging ein paar nächte gut und dann wurde die nacht immer früher für beendet erklärt.. also haben wir recht spontan ganz abgestillt. ich hätte auch lieber gehabt, dass es sich ausschleicht.. aber da musste ich dann durch..
    1. abend halbe stunde weinen, einschlafen, nachts ein bisschen gejammer aber sehr harmlos.
    2. abend 10minuten weinen, nachts quasi durchgeschlafen (das zu mir kuscheln kommen zählt nicht ;) )
    3. abend einfach eingeschlafen


    inzwischen ist das ein 3/4 jahr her..ich hatte SO angst vor diesem schritt. aber es ging einfach nicht mehr. und das merkt dein kind schon auch, also auch wenn du dir nicht wirklich sicher bist..


    schnuller-entwöhnung lief übrigens dann auch ähnlich. den gabs schon lange nur noch zum schlafen. im kindergarten gar nicht mehr. und dann kurz nachm dritten geburtstag gemeinsam in den müll geworfen.. er schläft seit dem deutlich ruhiger, weil er das ding nachts nicht mehr sucht^^

  • Meine kleine war auch 2 Jahre und ein paar Monate, als ich die Stillbeziehung beendet habe. Es standen auch bei uns mehrere Veränderungen im Raum und das Stillen hat mich fertig gemacht. Wir haben drüber gesprochen. Ich habe ihr erklärt, dass das Stillen nicht mehr geht (wie man das macht, ich glaube da wirst du hier im Forum über die Suche schnell fündig werden).
    Es war auf jeden Fall völlig klar: ab JETZT wird nicht mehr gestillt. Wir hatten eine Nacht, die schrecklich war und die ich mit ihr zusammen heulend auf dem Sofa verbracht habe. Aber danach war "gut". "gut" im Sinne von "sie hatte es verstanden und akzeptiert". Auch heute (sie ist 8 Jahre) streichelt sie noch manchmal meine Brust und sagt wie schön es war zu stillen und wie lecker. Nicht nur dann hinterfrage ich mich ob es die richtige Entscheidung war - aber ich glaube sie war es denn ich war fertig und wollte das Ende der Stillbeziehung und das hat auch mein Kind gemerkt.
    Horch in dich hinein, was für dich und was für dein Kind am Besten ist. Und dann zieh das durch. Das Schlimmste für euch beide ist in diesem Fall die Inkonsequenz.

    Liebe Grüße von Rafiki mit M1(*05) und M2 (*07)

    Einmal editiert, zuletzt von Rafiki ()

  • also erstmal glaube ich nicht, dass sie jetzt deswegen deine Liebe in Frage stellt. Und ich glaub auch nicht, dass du zu hart oder zu weich bist - höchstens ein bisschen undurchsichtig fürs Kind. (Auch das wird sie dir bestimmt verzeihen :) )


    Meinem fiel die Unterscheidung zwischen Tag und Nacht sauschwer. Es war leichter für ihn zu verstehen, als ich gesagt hab, dass wir im Bett gar nicht mehr stillen. War sehr erstaunt, dass er, wie die anderen auch schon schrieben, nach drei mehr oder weniger anstrengenden Nächten, das ganze so akzeptiert hatte.

  • Ihr habt recht, es ist für sie schwer durchschaubar wann (angeblich) Tag ist und wann Nacht, weil dunkel ist es abends ja auch schon. Aber ganz abstillen - das schaffe ich noch nicht, glaube ich. Und es gibt doch so viele, auch hier im Forum, die nur nachts abstillen, und tags noch ewig weiter, bis 3 oder noch länger. Wie machen die das denn?

  • Ich glaube auch, Konsequenz ist wichtig. Auch wenns sehr schwer sein kann.
    Uns ist es nach der ersten woche nachts abgestillt haben, die gut lief, passiert, dass er abends beim letzten stillen plötzlich schon eingeschlafen war und wir haben ihn dann einfach ins bett gelegt. das wieder mit brust einschlafen hat ihn anscheinend so verwirrt, dass es ganz schlimm wurde in der nacht und auch noch die nächste nacht. wir waren wirklich kurz davor das Ganze wieder abzubrechen. Aber dann haben wir uns zusammengesetzt (also ich und mein Freund) und haben uns überlegt, welche Möglichkeiten es noch gibt. Wir machen es jetzt so, dass ich abends gegen sieben wenn mimo müde wird, rausgehe und die beiden mir vom Fenster aus nachwinken. So, dass er wirklich sieht, die Mama geht zu Tür raus und jetzt ...... sehe ich sie da draußen, sie ist jetzt also tatsächlich weg. Dann gehe ich um die Ecke und eine Runde spazieren oder noch schnell Einkaufen. Ich sage ihm tagsüber immer mal wieder, dass ich heute abend nochmal los muss und der Papa ihn dann ins Bett bringt. Und es läuft sogar noch besser als vorher, jetzt schläft er innerhalb zehn Minuten ein, und das fast immer komplett ohne Weinen oder nur ganz kurz.
    So wird die Konsequenz quasi von äußeren Umständen (dem Rausgehen) unterstützt und wir müssen nicht ganz so stark sein, als wie wenn ich in der Wohnung wäre.


    edit: Achso, mimo ist eineinhalb und wir sind da jetzt seit ein paar Wochen dran.

  • ah, das ist auch ein guter ansatzpunkt. Papa? wo ist der? kann der das vielleicht übernehmen?
    es klappt übrigens nur und deutlich besser, wenn ich nicht da bin...(also auch deutlich besser, als wenn ich ihn ins bett bringe..)

  • und wenn er nachts weint, schläft er dann wirklich ohne Brust wieder ein?

    Manchmal geht es, manchmal nicht, dann wandere ich ins Wohnzimmer aus und der Papa übernimmt das Beruhigen, was besser klappt als bei mir. Die erste Woche war ich komplett auf dem Sofa, einfach, weil ich dringend Schlaf gebraucht habe, aber auch, weil er sonst wohl nicht geklappt hätte.
    Achso, der Papa MUSS ihn hier ins Bett bringen, wenn ich das mache, geht das Beruhigen nachts viel schwerer.


    Mich hat das lange Weinen heute so fertig gemacht, ich pack das nicht. Es fühlt sich falsch an.

    Hmm, wenn es sich wirklich so richtig falsch anfühlt ... gibt es vielleicht noch etwas, dass ihr ändern könnt? zb am einschlafen was verändern?
    Ich finde aber auch, dass man durchaus etwas abbrechen darf, wenn es sich ganz und gar nicht richtig anfühlt.

  • Beim Kleinen war das Abstillen auch schwierig. Ich hatte tagsüber schon abgestillt, das Stillen nachts war ihm am Wichtigsten und so blieb das am Längsten. Es hat eine Woche gedauert, in der er nachts viel geweint und gewütet hat, aber ich war mir einfach absolut sicher, dass ich nicht mehr will und kann. Nach 5 Nächten hat er dann zumindest kuscheln, Wasser trinken und singen oder Geschichte erzählen als Ablenkund und Trost akzeptiert und nach etwa einer Woche hat er dann nicht mehr danach gefragt und halbwegs durchgeschlafen (1 bis 2x nachts Wasserflasche anreichen hat mich nicht gestört).

    mit Sohn groß (2007) und Sohn klein (2010)