Kann ich nach 4 Tagen Pause noch Stillen?

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  • Hallo,
    mein Sohn ist 4,5 Monate alt und ich Stille voll. Alle paar Wochen übernachtet er auch mal bei meiner Mutter und trinkt in diesen Fällen auch problemlos ein Fläschchen, mit abgepumpter Muttermilch oder auch Pre-Milch, je nachdem wie es gerade passt.
    Nun muss ich Ende April für 4 Tage beruflich weg und möchte ihn in dieser Zeit ebenfalls bei meiner Mutter lassen. Er ist dann ein knappes halbes Jahr alt.
    Meine Frage ist, wie groß ist die Chance, dass er sich in dieser Zeit so sehr an die Flasche gewöhnt, dass er vielleicht danach nicht mehr von der Brust trinken will?
    Ich möchte nämlich eigentlich sehr gerne noch länger weiter stillen und habe Angst, dass es dann an diesen paar Tagen scheitert. Die Option ihn mitzunehmen besteht leider nicht :(
    Gibt es etwas, was ich tun kann, damit ihm der Übergang zur Brust nach den Tagen einfacher fällt?
    Ganz liebe Grüße!!!!
    Ricarda

  • Liebe Ricarda,


    Bis Ende April ist ja noch eine Weile, da lässt sich ja noch einiges planen und vorbereiten.
    Da dein Kind ja bereits mehrfach bei deiner Mutter war, ist die Situation nicht ganz ungewohnt, lediglich die Dauer der Trennung ist deutlich länger.


    Viele Frauen haben solche Trennungen von ihren Kindern in der Stillzeit gehabt und so gut wie immer anschließend weiter gestillt, denn der so oft geäußerte Tipp zum Abstillen „fahr ohne das Kind weg" funktioniert meistens nicht und wenn noch dazu die Mutter weiter stillen mag, dann habe ich schon Stillpaare erlebt, die sogar eine einwöchige oder noch längere Dienstreise und die damit verbundene Stillpause hinter sich gebracht und anschließend weiter gestillt haben.


    Rein technisch läuft es so ab, dass für das Kind - ist natürlich auch abhängig vom Alter und Essverhalten - eine entsprechende Ersatznahrung bereit gestellt sein muss, und die Mutter muss auf ihre Brust achten und bei Bedarf oder eventuell eben so oft, wie das Kind sonst trinken würde ausstreichen oder abpumpen. Bei einem halbjährigen Kind ist es natürlich meist so, dass es noch nicht sehr viel Beikost isst und es daher relativ viel Muttermilch oder eventuell Pre-Nahrung benötigen wird.


    Falls Du den Anteil an Pre-Nahrung möglichst gering halten willst – oder ganz ohne auskommen magst – ist es sinnvoll jetzt gleich damit zu beginnen, einen Muttermilchvorrat aufzubauen. Das passiert vermutlich am einfachsten mit einer Milchpumpe. Ob Handmilchpumpe oder elektrische Pumpe kommt darauf an, mit was Du gut zurecht kommst.
    Eine elektrischer Pumpe ist für vier Tage Abwesenheit nicht zwingend notwendig sein, außerdem benötigt diese Strom in irgendeiner Form (Steckdose oder Batterien) und ist relativ laut, was nicht immer günstig ist, wenn Du keinen echten Rückzugsraum hast. Nicht nur deshalb solltest dich in der nächsten Zeit - falls dies noch nicht der Fall sein sollte - mit dem Gebrauch einer Handmilchpumpe oder eventuell auch dem Entleeren der Brust mit der Hand vertraut machen. Wichtig ist vor allem, dass Du weißt, wie Du deine Brust bei Bedarf unterwegs (ja, notfalls, wenn es keine andere Möglichkeit gibt auch auf der Damentoilette, aber meist gibt es ja auch einen Sanitätsraum, frag mal danach) zumindest so weit leeren kannst, dass es nicht zu prallen übervollen Brüsten oder gar einem Milchstau oder einer Brustentzündung kommt. In der Regel reicht es, wenn Du etwa im gleichen Rhythmus entleerst, wie sonst gestillt wird. Die Milchmenge kann in der Zeit deiner Abwesenheit etwas zurück gehen, aber das wird sich wieder einregeln, wenn die Kind wieder bei dir trinken kann.


    Lass die das Gewinnen von Muttermilch per Hand gegebenenfalls von einer Kollegin vor Ort zeigen und erklären. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: www.lalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).


    Zusätzlich haben sich die folgenden Tipps bewährt


      • Zweiteilige Kleidung ist günstiger als einteilige Kleider oder Oberteile mit Knöpfen oder Reißverschlüssen im Rücken. Du kannst dann schneller und bequemer abpumpen, wenn es notwendig wird
      • Einfarbige Kleidung ist unvorteilhaft. Milchflecke durch auslaufende Milch fallen in gemusterter Kleidung weniger auf. Und auch nach einem Jahr gibt es Frauen, bei denen die Milch plötzlich zu laufen beginnt. Gute Stilleinlagen sind deshalb eine lohnende Anschaffung. Eine lose Jacke oder ein Schal können eventuelle Flecke kaschieren, so dass es der Frau erspart bleibt, mit deutlich sichtbaren Milchflecken in der Öffentlichkeit zu stehen.


    Liebe Grüße
    Denise