Plazentageburt

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Ich weiß nicht, ob das genau zum Thema passt oder ob es das ist, was du hören willst... #angst
    Im geburtsbericht meiner ersten Geburt steht hoher blutverlust von 800 ml (ich glaub so viel ist das gar nicht...). Plazenta kam nach oxytocingabe recht schnell nach Geburt. Ich war so fertig, das ich nicht sagen konnte, ob da jemand gezogen hat.


    Bei meiner zweiten Geburt vor 9 Wochen kam die plazenta nach 50min. Aber wieder mit fiesen Ablösungsblutungen. Wieder 800 ml. Und da hat wirklich niemand irgendwas aktiv gemacht. Will heißen, es gibt auch Blutungen ohne Eingreifen.
    Dramatisch oder so war's nicht. Gefährlich auch nicht. Nur ne sauerei #wisch
    Wie war's denn bei deinen anderen Geburten? Neigst du wie ich zu Blutungen oder war's beim letzten Mal das Eingreifen und die fehlende Geduld des kreissaalteams?


    Edit: warum ist die Schrift nicht einheitlich? #haare

    Mit einem Osterhäschen reich beschenkt ❤️

    Einmal editiert, zuletzt von Ludowica ()

  • Ich bin ja so sehr aus der schulmedizinischen Ecke, aber möchte nicht bei euch Geister wecken, die ich bei mir vergeblich versuche, zu verscheuchen.... Darum nur als Suchevorschlag bei Google: Uterusatonie, Risiko und Multipara. Wer es sich antun möchte...

  • Noch ein Hinweis: Eisentabletten in der Schwangerschaft werden mit starken Blutungen in Verbindung gebracht.


    Aber google danach nochmal - meine letzte Geburt ist ein paar Jahre her - was der aktuelle Stand ist. Ich hatte recht gute Eisenwerte, hatte aber wirklich drauf geschaut, dass ich den Wert durch z.B. Muttersaft von Schwarzer Johannisbeere u.ä. hochhalte.

  • Ich bin ja so sehr aus der schulmedizinischen Ecke, aber möchte nicht bei euch Geister wecken, die ich bei mir vergeblich versuche, zu verscheuchen.... Darum nur als Suchevorschlag bei Google: Uterusatonie, Risiko und Multipara. Wer es sich antun möchte...


    Janos mir ist das durchaus bekannt, daher tue ich mich auch nicht leicht mit dem Thema. Ich brauche die Hebamme genau für diese Phase der Geburt, weil einfach die mütterliche Sterblichkeit in dieser Phase am höchsten ist. Bei der Geburt des 4. Kindes waren (zufällig) weder Hebamme noch Ärztin anwesend, es ging auch prima ohne. CTG wurde auch nur einmal 10 Minuten geschrieben.
    Aber für die Plazenta brauch ich halt ein wachsames Auge, was optimaler Weise ein Risiko rechtzeitig erkennt, ohne unnötig vorher zu intervenieren. Das wäre so meine Vorstellung.
    Meine Frage ist halt, wie hoch ist ein Risiko tatsächlich und mit was hängt es zusammen und ist eine vorsorgliche oxy-Gabe und ein aktives Gestalten dieser Geburtsphasen tatsächlich so viel sicherer in meinem Fall, oder könnte ich da erst mal drauf verzichten

  • tja, im Tenor schreiben die Schulmediziner in all diesen Artikeln halt unisono, dass das Risiko nicht vorhersagbar ist. Aber wenn was passiert, dann ist es schnell eine Katastrophe.


    Ich denke, dass es in sofern wenig hilft, ein risiko zu beziffern - auch wenn es sehr gering ist, dass was passiert, ist es - wenn was passiert ist - sehr schnell ein Notfall, der sich oft nicht folgenfrei beheben lässt.

  • Ist es denn tatsächlich so, dass die Gebärmutter innerhalb von Minuten auf Oxytocin reagiert?
    Und ist es vielleicht eh nach der Geburt so, dass sie erst mal nicht reagieren kann, weil sie eine 'Erholung' brauch?
    Andere Körperzellen brauchen doch auch eine Erholungsphase, bis sie wieder auf Oxytocin ansprechen, oder? Bsp Orgasmen und Milchspendereflex. Die kann man ja auch nicht beliebig oft auslösen (mein Laienwissen dazu...).
    Das würde ja dafür sprechen, dass man erst mal noch warten kann, und erst nach einer gewissen Zeit das Syntocin(on?) gibt.


    Wenn es tatsächlich zu einer heftigen Blutung käme und die Gebärmutter sich aufgrund nicht gelöster Plazenta nicht zusammenziehen kann, würden wir natürlich sofort den Notarzt rufen und parallel kann die Hebamme die Plazenta manuell lösen. Das ist zwar sicher kein schöner Eingriff, aber die Option beruhigt mich schon. Und das sei in ihrer ganzen Hebammenkarriere bisher nur einmal nötig gewesen.

  • tja, im Tenor schreiben die Schulmediziner in all diesen Artikeln halt unisono, dass das Risiko nicht vorhersagbar ist. Aber wenn was passiert, dann ist es schnell eine Katastrophe.


    Ich denke, dass es in sofern wenig hilft, ein risiko zu beziffern - auch wenn es sehr gering ist, dass was passiert, ist es - wenn was passiert ist - sehr schnell ein Notfall, der sich oft nicht folgenfrei beheben lässt.


    Mh jein. Es hilft schon, das Risiko zu beziffern. Denn wenn eine Atonie sehr wahrscheinlich ist in meinem Fall, würde ich mich ohne Probleme für das Oxytocin entscheiden. Ist es aber ein sehr seltenes Ereignis, muss ich ja abwägen, inwieweit mich der Nachgeburtsstress im Vorhinein schon stresst und Adrenalin als Gegenspieler zum Oxytocin meinen Geburtsverlauf blockiert, oder übersehe ich da was?


    Aber wirklich herzlichen Dank für deine Beiträge, die helfen mir sehr beim Sortieren :)

  • Ich hatte ja eine starke Nachblutung und eine sich nicht vollständig lösende Plazenta bei der ersten Geburt (Hausgeburt). Da war es aber so, dass die schlimme Nachblutung schon wenige Minuten nach der Geburt einsetzte, von selbst, bevor irgendjemand da rummanipuliert hatte. Erst durch die schon eingetretene Blutung entstand der starke Handlungsdruck, so dass meine Hebamme mit einer Oxytocin-Spritze und Drücken auf meinem Bauch und Aufforderung zum Pressen und durch Legen eines Blasenkatheters die Plazentageburt beschleunigte, in der Hoffnung, dass dann auch die Blutung aufhören würde. Ich hab aber auch nach der Plazentageburt noch weitergeblutet, obwohl Babylein da schon fleißig nuckelte. Die Blutung hat erst aufgehört, als ich ein Stück Plazenta gegessen habe. Mein Kreislauf war durch den Blutverlust natürlich total im Eimer, deshalb bekam ich von der Hebamme zum Stabilisieren eine Infusion HAES (Volumenexpander).


    Bei allen weiteren Geburten war es so, dass die Hebammen aufgrund meiner Vorgeschichte ein erhöhtes Risiko sahen, dass ich wieder eine atonische Nachblutung haben könnte. Trotzdem sah keine von ihnen darin eine zwingende Kontraindikation gegen weitere Hausgeburten. Es war aber halt jedesmal so, dass die Nachgeburtsphase besonders aufmerksam überwacht wurde und dabei immer von vornherein 2 Hebammen anwesend waren. Außerdem waren eine Oxytocin-Spritze und eine HAES immer schon vorbereitet, so dass die Hebammen notfalls sofort hätten eingreifen können. Mir wurde für die Nachgeburt aber trotzdem immer ein Zeitfenster von 1 Stunde zugebilligt. Erst danach wären die Hebammen von sich aus aktiv geworden. Bei der zweiten Geburt hat es bis zur Plazentageburt auch tatsächlich genau 1 Stunde gedauert. Bei der dritten Geburt nur 5 Minuten und bei der vierten ca. 15 Minuten. Eine starke Nachblutung trat gar nicht mehr auf.


    Vielleicht wäre das ja ein Vorgehen, das du auch deiner Hebamme vorschlagen könntest, zu sowohl ihrer als auch deiner Beruhigung? Also dass sie Notfallmedikamente schon soweit vorbereitet für den Ernstfall, eine HAES dabei hat, und mit einer zweiten Hebamme zusammen arbeitet, und dir dafür bis zu 1 Stunde Ruhe (aber unter ständiger Beobachtung) zugesteht, solange keine Blutung auftritt?

  • Wenn ich mich in die Hebamme hineinversetze, kann ich den Wunsch nach einer aktiven Gestaltung der Nachgeburtsphase verstehen.
    Eine Frau, die schon mehrfach geboren hat (was das Risiko einer Atonie erhöht), und bei der die Plazenta von Mal zu Mal zögerlicher gekommen ist. Eine Plazenta, die sich nicht löst, verhindert ein gescheites Zusammenziehen der Gebärmutter und kann so das Risiko einer Atonie weiter erhöhen. Dann noch als Hausgeburt das Ganze... Manch eine Hebamme würde in der Konstellation eine Hausgeburt vielleicht sogar komplett ablehnen.


    Vielleicht wäre es für Dich denkbar, nach der Geburt den Oxytocintropf starten zu lassen, wenn die Hebamme ansonsten die Finger von Dir lässt, also mit weiteren Maßnahmen wartet?

  • Ich hatte bei meiner ersten Geburt (Kh) eine atonische Nachblutung, die in einer Ausschabung unter Vollnarkose endete (obwohl defintiv keine Plazentareste im Uterus waren, aber durch hohen Blutverlust musste ich dennoch in den OP #weissnicht ). Was half, war rektal Cytotek. Achso und: sofort nach Entwicklung des Kindes wurde Oxytocin gegeben, die Plazenta kam nach 10 Min, nach 15 Min lag ich im OP
    Bei meiner zweiten Geburt (Hausgeburt) blutete ich wieder sehr stark nach. Die Plazenta kam nach 15 Min. Kein Oxycotin. Die Blutung hörte sehr schnell nach Cytotek in der Backe auf.

  • Wenn er so nötig ist würde ich mich auch mit dem Tropf abfinden. Wenn Du dem vorher zustimmst könnt ihr es vielleicht so halten das es Dir garnicht groß auffällt?
    Mich hat z.B. im Freudenrausch das Nähen hinterher garnicht gestört.

  • Ich kann halt irgendwie nicht abschätzen, ob er wirklich so nötig ist. Vielleicht würde ja auch mal einfach unstressiges Abwarten und nur bei Bedarf eingreifen helfen?


    Es wurde ja bei mir bisher nicht interveniert, weil die Situation bedrohlich war, sondern weil wir uns den 30 Minuten näherten und es "an der Zeit war" dass die Plazenta kommt. Und erst danach gab es bei der letzten Geburt eine stärkere Blutung.


    Am liebsten würde ich es so machen wie bei Schlehe, tue mich aber so schwer abzuschätzen, wie riskant das nun tatsächlich ist.


    Großes Kind ist auch ein zusätzlicher Risikofaktor für eine Atonie, oder?

  • Das würde -ich- wiederum nicht riskieren. Wenn es nämlich schief geht geht es total schief. Und Oxytocin ist ja jetzt kein körperfremder Stoff oder so.

  • Ja vielleicht wäre es eine Idee, dass ich wirklich erst mal NUR den Tropf bekomme und sonst aber in Ruhe gelassen werde.


    Jetzt aber noch mal die Frage von oben: kann es nicht auch sein, dass die Gebärmutter erst nach einer gewissen Zeit nach der Geburt sich wieder zusammen zieht und auch erst dann wieder auf Oxytocin reagiert? Also, dass so eine gewisse Zeit Ruhe nach der Geburt des Kindes normal und gesund ist?

  • https://de.m.wikipedia.org/wiki/Cred%C3%A9-Handgriff


    Hier die Antwort auf deine Frage.
    Direkt mit allem, was man machen kann. Und allem was man nicht machen darf.


    Die Frage, die sich mir stellt, welcher Art genau wird eine Atonie oder Plazentalösungsstörung vermutet?


    Ich hatte das zweifelhafte Vergnügen mit dieser
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Placenta_accreta
    Diagnose. Und das ohne besondere Risikofaktoren, außer das meine Mutter auch schon eine Plazentalösungsstörung bei meiner Geburt hatte.



    Gesendet von iPad mit Tapatalk

  • Safira also laut meiner Hebamme wird Oxytocin während der gesamten Geburt und auch schon vorher ausgeschüttet und die Gebärmutter reagiert unmittelbar darauf. Eine "Pause" nach der Austreibungsphase sollte nicht sein. Im Übrigen war bei mir sogar auch ein Oxytocintropf bei der Hand weil blasse und rothaarige Frauen die rasch erröten auch zu atonischen Blutungen neigen. Bei mir war es dann so das der Pool halt schon sehr nach Schlachtfest aussah weil doch direkt nach der Kindsgeburt recht viel Blut geflossen ist aber das hat sich dann auch flott gelegt. Ich hab aber (unter anderem deshalb) auch in kaltem Wasser geboren und recht flott kalte Lappen aus dem Eisschrank umgewickelt bekommen.

  • Ich hab mir die Links angeschaut und blick gar nicht mehr durch...


    was genau heißt atonisch? Ist jede Geburtsblutung atonisch? Was bedeutet “viel Blut verloren“? Wie viel ist viel?


    Ich hab zweimal recht viel Blut verloren (sind 800ml viel?), einmal Klinik, einmal Zuhause und keiner hat mir suggeriert, dass es gefährlich wäre. Alles voll entspannt. In der Klinik bekam ich routinemäßig oxytocin (bekommt da, jeder). Zuhause ne kalte Packung. Sonst nix.


    Ist das wirklich so gefährlich? Hab ich das falsch eingeschätzt? Oder reden wir von ganz anderen Mengen, wenn es gefährlich wird?


    Ich mag ja dir @safira auch nicht sagen, dass alles voll easy war, wenn das auf einer falschen Einschätzung beruht.

    Mit einem Osterhäschen reich beschenkt ❤️

  • https://de.m.wikipedia.org/wiki/Blutung


    Ich weiß gar nicht, wie viel Blut ich verloren habe.
    Mein HB war vor der Entbindung knapp bei 12, nach der Ausschabung noch bei 8.
    Ich hatte schon während der Geburt eine Infusion und auch danach und habe auf Station erst mal 3 Flaschen Wasser in etwa einer Stunde getrunken.


    Allerdings gehe ich (leider) davon aus, dass ein Teil des Blutverlustes "unnötig" war.
    Das Rucken an der Nabelschnur war wohl nicht so der Hit.
    Allerdings haben weder Oxytocin (standardmäßig sofort), Akupunktur, Kühlpack, Stillen und Anreiben nichts gebracht.
    Nach 30 min war zwar noch keiner nervös, aber ich habe dann mal ganz salopp gesagt, dass es wohl Zeit für den Op ist. Und dann ging es auch recht schnell, inkl. Extra aus dem Bett kommenden Oberarzt.




    Gesendet von iPad mit Tapatalk