Da ich mit meinem Mann regelmäßig bei diesem Thema aneinander gerate, wende ich mich jetzt mal an die große Rabengemeinschaft.
Folgende Situation:
Kurz zum Wohnort: eher mittel- bis oberschichtlastige Stadt mit Ein- bis Mehrfamilienhäusern mit sehr oft eigenem Garten, sehr grün, mit großer Hauptverkehrsstraße mitten im Ort, die auch oft zu auf unseren Wegen zu queren ist.
Unser Sohn ist 6,5 Jahre und sehr selbstständig was das Erledigen von Wegen angeht und auch sonst. (Ich empfinde das als normal, da ich ja in dem Alter auch schon in der Schule war und meinen Weg von ca. 3 km allein mit dem Rad gefahren bin. Mein Mann hat da ähnliche Erfahrungen). In unserem Umfeld stoßen wir aber immer wieder auf arges Staunen, wenn es heißt, dass der große den Weg vom Kiga nach Hause (das sind max 10 min. und ca. 1,5 km) allein geht. Oh, dass der das schon kann und oh, dass ihr euch das traut....
Ja und nun will er natürlich auch gern nach dem Kiga oder am Wochenende mit seinen Freunden spielen. Ob nun bei uns im Garten oder bei den anderen, ob drin oder draußen ist egal. Nun merken wir immer öfter, dass es ein riesiger Akt der Organisation von den anderen Familien ist, diese Spieltreffen zu ermöglichen. Klar, unter der Woche sind viele lang arbeiten, ich war ja auch oft erst gegen vier oder fünf zu Hause. Aber ich hab es doch auch ermöglicht, dass mein Sohn noch ein oder zwei Std. mit jemandem spielen kann. Da hab ich eher Ruhe für noch evtl. Hausarbeiten. Und ob da vielleicht noch ein Kind mehr am Abendbrottisch sitzt, das ist auch egal.
Am Wochenende das Gleiche. Ich hab manchmal das Gefühl, die anderen Familien sind so straff durchgeplant am Wochenende, dass da gar keine Luft ist mal anzurufen, ob die Kinder zusammen spielen können. Und wenn, dann muss sowas um Tage im Voraus geplant werden...
Ich bin als Kind zu meinen Freunden gegangen, hab geklingelt und gefragt ob der oder diejenige zum Spielen rauskommt. Geht sowas heut nicht mehr?
Und ich mach das jetzt nicht am Alter fest. Mein Sohn hat auch Freunde im Schulalter, bei denen ist das auch so. Da müssen die Eltern die Spielverabredungen der Kinder fürs Wochenende organisieren.
Und ja, ich hab auch schon gefragt, was die so machen. Die haben zu tun, heißt es dann immer. In der Wohnung oder im Garten. Ist ja nichtmal so, dass die große Ausflüge machen, wo alle weg sind.
Könnt ihr mich aufklären? Was machen die Familien? Wieso geht das einfache mal-miteinander-spielen nicht mehr?