Kognitive Fähigkeiten - Talent, Lernen, Üben?

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  • Ich halte "Talent" tatsächlich für deutlich überstrapaziert und den Einfluss von Umgebung, Zeit und Training für höher. Aber das ist meine rein persönliche Sicht der Dinge.

    Ich kenne mich mit dem Thema überhaupt nicht aus, aber mit dieser Sicht bist Du doch nicht alleine?! Da gibt es doch jede Menge wissenschaftlicher Lektüre darüber?


    O. K., gut, sagen wir populärwissenschaftlicher Lektüre.


    Von anderer bekomm ich garantiert nichts mit.

  • Es käme übrigens kaum jemand auf die Idee, bei gesunden Kindern von einem Talent zum Gehen zu sprechen. Das gilt als Fähigkeit, die jedes Kind lernt, wenn es nicht im Bett festgebunden wird. Warum gelten für andere Bewegungsabläufe andere Regeln?
    Genau das bezweifle ich nämlich immer mehr.


    Liebe Grüsse


    Talpa

    Doch, ein Nachbarmädchen von uns hat ein "Talent zum Gehen". Sie ist - als Frühchen zur Welt gekommen - mit 7 Monaten bereits gelaufen, mit 2 Jahren war ihr Bewegungsablauf wie der einer Erwachsenen. - Wenn sie erwachsen ist, wird niemand mehr den Unterschied zu anderen Kindern bemerken, da es die anderen Kinder bis dahin genauso gelernt haben werden, aber diese werden deutlich mehr Übungsstunden benötigen als dieses Mädchen, das dazu einfach "ein Talent" hat (das Mädchen ist jetzt 10 Jahre alt und noch immer bemerkt man den Unterschied in den Bewegungen zu anderen Kindern). Dieses Mädchen hatte sicherlich nicht mit 2 Jahren bereits so viele Übungsstunden wie ein durchschnittlicher Erwachsener ;)


    Mein Sohn ist z.B. mit 2,3 Jahren bereits Fahrrad ohne Stützräder gefahren. Auch dafür hatte er wohl ein Talent bzw. einen besonders guten Gleichgewichtssinn, denn Übungsstunden hatte er bis dahin bestimmt nicht mehr als Gleichaltrige investiert- denn krabbeln und gehen hat er auch nicht früher gelernt als die anderen. Mittlerweile können die Gleichaltrigen natürlich genauso gut Fahrrad fahren wie er - haben aber dafür ein paar Jahre mehr gebraucht.


    Also ich denke, dass es sowohl im kognitiven als auch im motorischen Bereich durchaus Begabungen gibt und dass keinesfalls Wille und Übung alles sind!

  • [quote='Talpa','http://community.rabeneltern.org/index.php?thread/44024-kognitive-f%C3%A4higkeiten-talent-lernen-%C3%BCben/&postID=1574011#post1574011']


    Mein Sohn ist z.B. mit 2,3 Jahren bereits Fahrrad ohne Stützräder gefahren. Auch dafür hatte er wohl ein Talent bzw. einen besonders guten Gleichgewichtssinn, denn Übungsstunden hatte er bis dahin bestimmt nicht mehr als Gleichaltrige investiert-


    Da würd ich genau das Gegenteil behaupten.
    Meine Tochter, sonst immer Laufrad gefahren, setzte sich in diesem Alter auf's Rad und fuhr los, wie beim Laufrad. So auch bei anderen Kindern gesehen.


    Erst wenn man den Kindern erzählt daß es schwierig sei und sie erst üben müssen, man womöglich Stützräder ranmontiert, DANN fangen sie an zu denken und dann fahren sie nicht automatisch los.


    M. E. benötigt kein Kind Übungsstunden wenn es direkt vom Laufrad auf's Fahrrad umsteigt.

  • Da würd ich genau das Gegenteil behaupten.
    Meine Tochter, sonst immer Laufrad gefahren, setzte sich in diesem Alter auf's Rad und fuhr los, wie beim Laufrad. So auch bei anderen Kindern gesehen.


    Erst wenn man den Kindern erzählt daß es schwierig sei und sie erst üben müssen, man womöglich Stützräder ranmontiert, DANN fangen sie an zu denken und dann fahren sie nicht automatisch los.


    M. E. benötigt kein Kind Übungsstunden wenn es direkt vom Laufrad auf's Fahrrad umsteigt.


    nee, hier war das unterschiedlich.
    kind1 hats nicht gepackt, aber die brauchte auch lange, bis sie laufradfahren konnte. es dauerte ein halbes jahr, bis sie sicher pedalfahrrad fuhr.
    kind2 hingegen setzte sich aufs pedalfahrrad und fuhr los, ohne gross geübt zu haben. auch laufradfahren lernte sie bedeutend früher und schneller als die schwester.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

    Einmal editiert, zuletzt von ainu ()

  • sorry, krieg die zitate oben nicht hin, keine ahnung.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Unsere haben lange gebraucht, um Rad fahren zu üben - obwohl sie Laufrad gut fahren konnten und ihnen keiner vermittelt hat, dass es mit dem Pedalrad irgendwie schwierig sei (wir haben kein Auto und fahren irgendwie immer mit dem Rad).
    Ich frag mich, worum es in diesem Thread eigentlich geht - letztlich ist es doch egal, ob man irgendwas üben muss oder sofort kann? Ich find nicht schlimm, wenn ein Kind üben muss, aber auch nicht, wenn das nicht der Fall ist .... nur wenn blöde Bemerkungen kommen a la "das sollte dein <Kind doch allmählich schon können" oder so. Hab ich hier aber bisher nicht erlebt ...
    Hagendeel

  • Schade! Dann stimmt meine Fahrradtheorie nicht:-(


    Ich hab das nur schon desöfteren so beobachten können.


    Nichts für ungut!



    Tapatalk

  • Vielleicht stimmt sie ja doch, und meine Kind sind die Ausnahmen? Sie haben echt gebraucht, das zu lernen, obwohl sie motorisch sonst superfit sind, sportlich, gutes Gleichgewichtsvermögen usw.
    Hagendeel

  • Noch schwieriger wird es, wenn man überlegen muss, wie etwas von der anderen Seite aussehen würde. Wie man z.B. einen Loop oder eine gefütterte Tasche zusammensetzt.

    Ich wollte mal einen Loop nähen und habe dann aus Versehen eine Art Armstulpe (und dann gleich noch eine zweite) daraus gemacht. #schäm
    Mein räumliches Verständnis ist übrigens ansonsten relativ normal entwickelt, weder herausragend gut noch unterbelichtet. Dennoch finde ich Schnittmuster nicht ganz ohne. Und mit YouTube-Tutorials komme ich auch nicht gut klar - deshalb gönn ich mir gerade einen Nähkurs. Ich verstehe Handarbeitszeug viiiel besser, wenn man es mir zeigt, weil ich dann ggf. mit Nachfragen sofort checke, wo der Knoten in meinem Hirn saß. -
    Beim Stricken, das ich seit meiner Kindheit kann, habe ich irgendwann mitbekommen, dass man ja selbst für so was Schlichtes wie linke Maschen unterschiedliche Techniken beigebracht bekommen haben kann. Sehr faszinierend.

  • Beim Stricken, das ich seit meiner Kindheit kann, habe ich irgendwann mitbekommen, dass man ja selbst für so was Schlichtes wie linke Maschen unterschiedliche Techniken beigebracht bekommen haben kann. Sehr faszinierend.

    Ist das nicht sogar bei rechten Maschen so?
    Die Fadenhaltung ist doch z.B. auch unterschiedlich. Da habe ich auch schon ganz schön gestaunt.


    Erst lange nachdem ich Stricken gelernt habe, ist mir aufgefallen, dass das ja gar nicht händigkeitsneutral ist und ich es als Linkshänderin wie eine Rechtshänderin gelernt habe.

  • Ich habe einen populärwissenschaftlichen Vortrag von diesem Lutz Jancke gehört - seeeehr ungenau. Seine wissenschaftlichen Arbeiten sind hoffentlich sehr viel präziser.


    Zum Beispiel behauptete er, das Gehirn enthalte ca. 100 Milliarden Neuronen, das ist nach meiner Kenntnis signifikant zu hoch geschätzt. Und er behauptete massiv, nur Menschen könnten Gratifikationsaufschub, da gibt es aber deutliche Hinweise, dass das nicht stimmt:
    http://www.apa.org/science/abo…/05/nonhuman-animals.aspx
    http://onlinelibrary.wiley.com…EV5%3E3.0.CO;2-P/abstract



    Talpa, ich war auch irritiert von deiner Art, hier die Diskussion zu führen.

    • Offizieller Beitrag

    Talpa, ich war auch irritiert von deiner Art, hier die Diskussion zu führen.

    Entschuldige!
    Und auch die Anderen, ich war offenbar echt nicht auf meiner Höhe, was Formulierungen angeht... An solchen Tagen sollte ich das Diskutieren jeweils besser lassen.


    Danke nochmal für die Literaturtipps!


    Liebe Grüsse


    Talpa