Ein guter Zeitpunkt?

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  • Soweit ich weiß wurde aber noch nicht nachgewiesen, wann Kinder besser in die Lebensplanung passen.

    Den ganz genau richtigen Zeitpunkt weiß wohl keiner, zumal man ja letztlich auch nicht entscheiden kann, dass es zum gewählten Zeitpunkt dann auch (zeitnah oder überhaupt) klappt.


    Aber als mindestes würde ich einen Schulabschluss schon mal günstig finden, und eigentlich auch eine abgeschlossene Ausbildung von beiden Elternteilen. Auch das ist zwar keine Garantie für irgendetwas, aber ich fände es schon wichtig für mich, dass ich im Notfall eine Chance hätte, eine Stelle zu bekommen, um Geld verdienen zu können; sei es zur Teilung der finanziellen Verantwortung, sei es für den Fall einer Trennung oder auch eine schwere Erkrankung/den Tod des Partners. Wenn nur einer finanziell auf eigenen Füßen stehen kann, führt das m.E. auch oft zu einem Ungleichgewicht in der Beziehung und wirkt sich recht negativ aus. Wenn die Kinder (und der Druck) erst mal da sind, ist es für den, der zunächst zurückgesteckt hat, oft sehr schwierig, das später aufzuholen, egal was man vorher vereinbart hat.


    Klar, es gibt immer auch Fälle, in denen es auch ganz anders glücklich verläuft oder es überhaupt anders kommt als geplant, aber eine minimale Absicherung würde ich bei meinen Planungsversuchen schon anstreben.


    Aber klar, man muss auch immer bedenken: je länger man wartet, desto größer ist das Risiko, dass man am Ende kinderlos bleibt.


    LG Nele

  • Was die Historiker für eine Dissertation leisten müssen, ist wirklich beeindruckend. Ich musste ein paar Mal historische Literatur beiziehen und bin jedes Mal in Schockstarre vor der Vielfalt der ausgewerteten Quellen verharrt, die meistens auch noch in anbetungswürdiger Akribie analysiert wurden. Und dann meistens auch noch mit nahezu literarischem Talent geschrieben waren...Da macht der gemeine Jurist nur und freut sich dann ausnahmsweise über sein Studienfach . (Während der Examina bemitleidet er sich ja eher...permanent ).


    Ich promoviere ja in Rechtsgeschichte und verwerte auch gaanz viele Quellen, aber ganz so bewundernswürdig wird es dann wohl nicht. Juristin halt. ^^
    Aber das Gejammer übers Examen finde ich oft ein bisschen übertrieben und arg selbstbezogen. Ich kenne nur wenige, die w i r k l i c h viel und ernsthaft dafür gelernt haben (40h/Woche und mehr, nach Abzug der Pausen), und einige, die mit 25-40h auch ihr Prädikat geschafft haben (neben Fleiß spielt ja Talent schon auch eine Rolle). Das ist nicht zu vergleichen mit dem, was in manchen anderen Studienfächern geleistet werden muss - nach meinem Eindruck ist man z.B. mit Maschbau eher schlechter dran (das macht ein Bekannter von mir und von unseren Durchfallquoten kann der nur träumen). Ein Klassenkamerad hat eine Lehre zum Industriekaufmann bei Siemens gemacht, der hat locker 50 Stunden in der Woche gelernt und gearbeitet.


    Soweit ich weiß wurde aber noch nicht nachgewiesen, wann Kinder besser in die Lebensplanung passen.


    Bei Juristinnen sehe ich da aber schon deutliche Trends - Studium, ggf. Promotion, Referendariat, wenige Jahre Berufserfahrung, und dann Kinder mit Anfang/Mitte 30. Oder das gleiche, aber statt wenigen Jahren Berufserfahrung ca. 10 Jahre Karriere bis zur Partnerschaft in einer Kanzlei und dann Kinder mit um die 40. Das machen aber nur wenige.

  • Ich wäre gerne im Studium schwanger geworden, mein Mann wollte erst das Studium beenden, im Job Fuß fassen usw... Als dann der "richtige Zeitpunkt" war hat es lange nicht geklappt... Das war damals für uns beide sehr frustrierend... Er hat das dann auch ziemlich bereut, aber ist halt so. Insgesamt wäre ich im Nachhinein immer noch gerne eine "jüngere Mutter" gewesen...

    es grüßt rosarot mit himmelblau (* april 09) und kunterbunt (*märz 11)

    Einmal editiert, zuletzt von rosarot ()

  • Ich kenne eine mutter, die hat beides gemacht. Ein kind im studium. Das kind war laaaannge in kigabetreuung und ist dann auf eine privatschule mit kinderbetreuung bis 18 (oder gar 20) uhr. Sie selbst hatte die wahl arbeitslos zu sein oder vollzeit zu arbeiten. Quasi nur extreme und hat sich nach einiger bewerberei/arbeitslosigkeit eben notgedrungen für vollzeit entschieden.


    Nun hat sie ein zweites bekommen, nach mehreren jahren praxiserfahrung im job. Das großkind kann jetzt nachmittags zu hause sein. Keine ahnung wie es weitergeht, wenn das baby größer wird.


    Ich finde es einfach nur traurig, welchen hürden man so ausgesetzt ist. Eigentlich ist es ganz einfach. Beide eltern reduzieren gleichberechtigt ihr arbeitszeiten, so das sie sich nicht nur die betreuungszeit teilen, sondern auch familienzeit übrig bleibt. Und wenn die kids älter werden, dann wird wieder aufgestockt. Keiner nimmt ein die reduktion übel, es wird darauf geachtet, das man trotz reduzierung zum zuge kommt und das geld muss auch stimmen. Fertig!

  • Man weiß nie, was morgen ist, daher kann man auch nicht sagen es ist besser erst xy zu machen...

    Ich muss hier nochmal einhaken. Zugegebenermaßen weil es mich ein bisschen getriggert hat. Denn ganz ehrlich: Zum Großteil weiß ich was morgen ist. Und auch übermorgen. Die Wahrscheinlichkeit, das eben jene Dinge passieren, von denen man nie glaubt, dass sie passieren, ist nicht so hoch, dass ich mein Leben daran ausrichte. Und wenn sie dann passieren, dann findet sich ein Weg. Warum ich mir da so sicher bin? Weil ich schonmal einen Weg finden musste, als meiner Mutter passiert ist, was sonst nur anderen passiert (dahinter steckt eine sehr persönliche Geschichte, die ich öffentlich nicht teilen möchte, ich hoffe auf Verständnis).


    Jeder darf planen und machen was er will, aber eine Garantie gibt es nicht. Und je mehr geplant ist, umso mehr kann schief gehen.

    Aber wenn ich nicht plane, kann dann nicht trotzdem bzw. erst recht sehr viel schiefgehen ;) . Vielleicht muss ich das auch nochmal sagen, ich will heute keinen Plan schmieden und den dann in Stein meißeln, sondern ich wollte/will mich mit diesem Thread ein bisschen orientieren. Jetzt habe ich eine grobe Vorstellung und wenn es anders kommt, dann kommt es eben anders. Davor hab ich, vereinfacht gesagt, keine Angst :) .

    Du hast eine Brezel im Mund, sei doch einfach glücklich.

    Weisheit einer hohenlohischen Mutter

  • Ich muss hier nochmal einhaken. Zugegebenermaßen weil es mich ein bisschen getriggert hat. Denn ganz ehrlich: Zum Großteil weiß ich was morgen ist. Und auch übermorgen. Die Wahrscheinlichkeit, das eben jene Dinge passieren, von denen man nie glaubt, dass sie passieren, ist nicht so hoch, dass ich mein Leben daran ausrichte. Und wenn sie dann passieren, dann findet sich ein Weg. Warum ich mir da so sicher bin? Weil ich schonmal einen Weg finden musste, als meiner Mutter passiert ist, was sonst nur anderen passiert (dahinter steckt eine sehr persönliche Geschichte, die ich öffentlich nicht teilen möchte, ich hoffe auf Verständnis).

    Aber wenn ich nicht plane, kann dann nicht trotzdem bzw. erst recht sehr viel schiefgehen ;) . Vielleicht muss ich das auch nochmal sagen, ich will heute keinen Plan schmieden und den dann in Stein meißeln, sondern ich wollte/will mich mit diesem Thread ein bisschen orientieren. Jetzt habe ich eine grobe Vorstellung und wenn es anders kommt, dann kommt es eben anders. Davor hab ich, vereinfacht gesagt, keine Angst :) .

    Hey, es freut mich, dass du weißt, was morgen ist.
    Ich weiß das nicht.
    Am Tag als mein Vater starb, dachte ich gestern noch, wie fit er ist.
    An dem Morgen, als mein Mann zur Arbeit fuhr und mit der Kündigung nach Hause kam, haben wir noch den Umbau geplant. Nachmittags haben wir dann überlegt, wie wir das schaffen sollen mit den Finanzen.


    Ich könnte unendlich so weiter machen.


    Und genau das, was du schreibst: Dann findet sich ein Weg.
    Deswegen denke ICH, dass es völlig egal ist, wann du Kinder bekommst, denn es findet sich immer ein Weg.


    Das Einzige was zählt ist, dass zwei Menschen ein Kind möchten.
    Und dieses Kind geliebt wird.


    Was dann jeder selber vorher planen möchte oder haben möchte (Job, Geld, Wohnung, Auto usw), dass muss jeder selber für sich entscheiden und da kann keiner wirklich Tipps zu geben....

  • ich weiss es auch nicht. und finds immer völlig faszinierend, wenn leute so komplett ihr leben durchplanen und es dann auch noch klappt... da frag ich mich immer, ob ich einfach bloss für chaos gemacht bin oder was falsch mache oder es einfach zufall ist.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Das Einzige was zählt ist, dass zwei Menschen ein Kind möchten.
    Und dieses Kind geliebt wird.

    Das finde ich persönlich unglaublich romantisch, aber nicht immer unbedingt praktikabel. Unter dem Setting der Threaderöffnerin würde ich wohl Abwarten.


    Dass es den von @Susan Sto Helit beschriebenen Trend bei Juristinnen gibt, wird vermutlich seinen Grund haben.


    Alle Liebe nützt dem Kind nichts, wenn Mama unzufrieden ist, weil sie *seinetwegen* nicht fertig promoviert/eine miese Stelle/ you-name-it hat, was einfach zu umgehen wäre, wenn das Kind denn etwas später käme.


    Und natürlich wird sich ein Weg finden, sollte sich bei @Angua jetzt eins einschleichen, aber sich bewusst dafür zu entscheiden, ist eben nochmal anders.

  • Das finde ich persönlich unglaublich romantisch, aber nicht immer unbedingt praktikabel. Unter dem Setting der Threaderöffnerin würde ich wohl Abwarten.

    Ja und ist so auch aus dem Zusammenhang gerissen....


    Denn dass was darunter steht gehört auch dazu.
    Nämlich:


    Was dann jeder selber vorher planen möchte oder haben möchte (Job, Geld, Wohnung, Auto usw), dass muss jeder selber für sich entscheiden und da kann keiner wirklich Tipps zu geben....


    Wenn ich die Threadstarterin wäre, dann würde ich nicht abwarten. Hab ich auch nicht (Kind im Studium) und es nie bereut und würde es wieder so machen.


    Aber diese Aussage trifft halt nicht für jeden zu und deswegen kann das niemand beantworten....

  • ich habe in versch.lebensphasen kinder bekommen,jung mit 19jahren war es wohl für meinen körper einfacher,die ausbildung habe ich nach ein jahr pause weiter gemacht und war nur am morgen weg,meine eltern waren da noch fit und konnten meinen sohn gut betreuen,ich war jung aber es ist alles super gelaufen,für meine psyche war es wohl viel,aber ich bin daran gewachsen..bei meinem zweiten war es auch wieder ungünstig,31jahre war ich da,mein vetrag lief aus,aber es war trozdem alles gut,nach zwei jahren arbeitete ich wieder teilzeit..nun mit 35 jahren bin ich in der 27 woche und es ist wirklich viel für mich,ich merke die andren schw.waren einfacher weil ich jünger war..wir bauen usw,man könnte meinen es passt also wieder nicht,aber gut,ich frag mich wann es denn wirlklich so passt.wenn ich danache gehe wäre ich wohl kinderlos gblieben,es war doch immer was..ich bin froh bald mama von drei kindern zu sein,einfach ist es nie...aber trozdem schön

  • Wow, hier ist es ja unglaublich vielfältig weitergegangen.
    Liebe Angua, ich finde grundsätzlich den Ansatz, sich etwas Gedanken über den passenden Zeitpunkt zu machen bei einer relativ langwierigen Ausbildung wie der juristischen für absolut sinnvoll und nachvollziehbar. Nach dem Examen ist vor dem Examen, wie es (leider) so schön heißt. Ich persönlich mag diesen Spruch nicht, aber man kann seinen Wahrheitsgehalt kaum leugnen. Auch nicht, dass in den juristischen Examina natürlich "gesiebt" wird, das ist einfach so. Also alles Dinge, auf die man sich sehr konzentriert. Und da kann man eben schnell in einer Verstrickungssituation landen...und schwupp...geht es immer weiter und immer weiter...man vertröstet sich selbst, denn es die zu nehmenden Stufen sind ja im Grunde genommen eine ziemlich lange Treppe :| . Da kann man dann eben so einen Zeitpunkt auch verpassen, deswegen hast du uns ja auch nach unseren Erfahrungen gefragt.
    Ich gehe auch davon aus, dass die Frage auf der Grundlage der Erkenntnis gestellt wird, dass hinterher immer etwas anders kommen oder man eine Schwangerschaft im "passenden" Zeitpunkt nicht erzwingen kann.


    Im Grunde hat Susan sto helit die Sache ziemlich rund gemacht: Mutterschaft und Jura miteinander zu vereinbaren, setzt immer sehr viel Unterstützung (private und professionelle) voraus. Und meine Beiträge beleuchten das worst-case-szenario: Was geschieht, wenn man beides vereinbaren möchte und im schlimmsten Fall ein Teil dieser Unterstützung wegbricht (der andere Elternteil z.B...)Wann kommt man mit dem Worst-Case-Szenario besser klar? Und da glaube ich eben, dass man Umbrüche in der "Jugend" vielleicht etwas leichter kompensieren kann. Es seie denn, man ist wirklich unglaublich abgesichert in seinem beruflichen Bereich. Aber dann ist man eben oft auch älter.
    Ich mag das in so einem öffentlichen Bereich nicht weiter konkretisieren, aber ich war ohnehin als einzige Frau in einem recht umkämpften Bereich angekommen - da hätte es jede "Schwachstelle" getan. Aber hier kommt dann eben auch ein bißchen der "Mondschein-Aspekt" ins Spiel: Am Ende hat dann alles doch irgendwie funktioniert...jedenfalls bin ich beruflich nicht unzufrieden (wenn auch in Verbindung mit der Familienverantwortung und meinem "Alter" ab und an schon auf dem Zahnfleisch gehend ;) ) und ich freue mich jeden Tag über meinen Sohn, ehrlicherweise mehr als über meine wiedergewonnene berufliche Stellung, die jetzt eher Mittel zum Zweck ist, um z.B. Belastungen für ihn, die aus seinem Handicap rühren, durch das standing ausgleichen zu können. Aber ich habe über die Trennung und die Umbrüche dann eben auch etwas Entscheidendes verpasst: Den "passenden" Zeitpunkt für ein zweites Kind, was ich jetzt - trotz der Umstände - sehr bereue, zumal auch mein Sohn einen groooßen Geschwisterwunsch hat. Andererseits: Ich bin gesegnet, mit dem, was ich hab #herzen

  • Gedanken mach ich mir auch immer viel damit es dann anders kommen kann. Ist denke ich Typsache oder?


    Viel Spaß beim Planen, Basteln und Existenz/Familie gründen :)

  • PS. und etwas OT: Leider etwas zu spät noch ein ganz anderer Gedanke: Wenn man den Thread so sieht, gibt es ja hier so viele Juristinnen, Promovendinnen, etc., dass ich neulich schon mal dachte, es wäre auch irgendwie schön, sich speziell in diesem Bereich mit der Vereinbarung von Familie und Beruf auszutauschen. Sozusagen eine Juristinnen-Selbsthilfegruppe #freu , mit Quer-Feldein-Tipps für die Promotionszeit, die Examina oder auch die Kinderbetreuung, Formularquellen, wenn's mal wieder schnell gehen müssen, whatever.
    Mir fehlt z.B. ein "echter" Austausch in diesen Fragen, wie man merkt. Mein Umfeld versteht den Beruf nicht und im Beruf werde ich angeschaut, als hätte ich Klauen und Fangzähne, wenn ich wage, die Worte "Kind" oder "Familie" in smalltalk einzuflechten, so als hätte ich die Spielregeln nicht verstanden. Habe ich natürlich, habe aber nur begrenzt Bock, mich immer in vorauseilendem Gehorsam daran zu halten. Vielleicht ist das auch irgendwo abgedeckt (?)

  • @Zeitmeisterin: Gerne.


    Ich würde noch zu bedenken geben, dass für viele juristische Berufe die Examensnoten wirklich wichtig sind. Im öffentlichen Dienst sowieso, aber auch in vielen Kanzleien. Teilzeit ist nach meinem Eindruck zwar auch außerhalb des ÖD im Kommen, aber immer noch nicht besonders beliebt. Um das durchsetzen zu können, ist eine ordentliche Verhandlungsposition sicherlich hilfreich.


    Die Benotung ist zwar nicht völlig willkürlich, aber viele Prüfer_innen berücksichtigen schon, wie so eine Klausur insgesamt ausgefallen ist, benoten also durchaus relativ zu den Leistungen der Konkurrenz. Bei den mündlichen Prüfungen werden im statistischen Mittel ganz eindeutig die Vornoten berücksichtigt (dazu gibt es mindestens eine Untersuchung: Towfigh et. al.'. Lektüre für cand. iur. dringend empfohlen). Die Konkurrenz ist in der Regel kinderlos und muss sich häufig auch nicht selbst finanzieren, sondern kann sich nach Belieben auf die Prüfungsvorbereitung konzentrieren. Deshalb würde ich mir schon seeeehr gut überlegen, wie sehr ich mich während der Examensvorbereitungen über Schlaflosigkeit, massive Ablenkung etc. einschränken möchte.

  • So, wie ich das verstanden hatte, war Angua ja kurz vor dem ersten Staatsexamen - und ich glaube, über den Vorschlag, dass sie jetzt noch vor dem ersten Staatsexamen ein Kind bekommen könnte, war der Thread schon mal drüber hinaus ;) .
    Also, erst die erste juristische Staatsprüfung - darin sind sich, glaub ich, alle einig (auch wenn es nicht auf Mehrheitsbeschlüsse ankommt #heilig ...).


    Aber jetzt, aus meiner "Altersperspektive" betrachtet (und immer vorausgeschickt, dass meine Zeitplanung [=sehr spät...] ja nicht selbstbestimmt war, weil KiWu medizinisch als nicht umsetzbar galt), würde ich im Nachhinein sagen: Warum nicht ein nettes kleines Päuschen nach dem ersten Examen? Zum einen versteht man Jura in Wirklichkeit erst nach den Klausuren - zumindest bin ich nach wie vor überzeugt, dass das, was vorher alles propagiert wird von Mitprüflingen und Repetitoren doch gar nicht das ist, worauf es den Prüfern ankommt. DA kann man sich auch mal eine Besinnungspause gönnen und alles ein bißchen sacken lassen, vielleicht sogar die eine oder andere Lücke vor dem Referendariat schließen, das ist auch schön. Mit ein bißchen Abstand blickt man ja über den Stoff, statt darin unterzugehen.
    Ich weiß nicht, wie die Einstellungsnoten fürs Referendariat aktuell sind, aber im Umfeld meiner Jahrgänge war es so, dass man im eigenen Bundesland nur Prädikataufwärts direkt einen Platz erhielt - oder eben als Söldner in ein anderes Bundesland gehen musste. Wir haben uns also damals kollektiv verrückt gemacht, um ja sofort direkt in das Referendariat einsteigen zu können (ich habe allerdings erst noch promoviert, das fände ich z.B. für Kinderbetreuungsfragen auch ganz schick, z.B. kleines Päuschen nach dem Ersten, dann langsam in freier Zeiteinteilung über die Promotion zurückkommen und dann das Referendariat durchziehen). (Viel) Später haben wir einstimmig befunden: Warum eigentlich damals der Stress? Wir haben uns den Zustand "Nach dem Examen ist vor dem Examen" selbst gezüchtet (oder vor dem Rigorosum ist vor dem Examen), uns nicht einen Moment mal ein Innehalten gegönnt, sondern sind wie die Blöden von (gefühltem) Erfolg zu Erfolg oder (gefühltem) Misserfolg zu Misserfolg weitergehetzt. Ich kenne viele aus meinen Jahrgängen, die jetzt aussteigen (wollen), und da sind gerade auch kinderlose Kolleginnen dabei, für die der Beruf immer an erster Stelle stand und die sich jetzt fragen - War es das wert?
    Aber das sind alles individuelle Entscheidungen und es gibt x! Gegenbeispiele. Ich glaube auch, dass sich in der Berufswelt einiges tut, auch in der Partnerschaft. Ich war sicher gleich doppelt von altmodischen Strukturen betroffen. Außerdem ist Angua wie viele vor dem ersten Examen vielleicht gerad erst 22 und hat mit 30 alles fertig + Berufserfahrung, wer weiß das schon. Das fände ich jung (ich hatte ja vorher schon eine andere Ausbildung, aber bei uns waren noch viele älter, gerade auch die männlichen Kollegen).