Trotz genug Ausscheidung zu geringe Zunahme?

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  • Hallo!
    Meine Tochter ist heute 13 Tage alt und wird von mir voll gestillt. Wir stillen recht häufig über den Tag verteilt, sie macht dann aber da zwischen auch mal eine längere (Schlaf-)Pause und dann stillen wir wieder in kurzen Abständen- also ich denke recht normal. Sie kam mit 3710 g auf die Welt und als sie drei Tage alt war haben wir das Krankenhaus mit 3490 g verlassen - sie war am Tag zuvor bereits auf 3450 g, es ging also bergauf. Sie hatte bei der Entlassung aber bereits erhöhte Gelbsuchtwerte und ist auch jetzt noch leicht gelb. Die Hebamme kam dann zuhause zwei Tage später zur Kontrolle und da hatte meine Kleine nicht zugenommen- die Hebamme hat aber beruhigt und gemeint es sei jetzt mal wichtig, dass sie nicht mehr abnimmt. Die Gelbsucht hat sie nicht schlimm bewertet, weil meine Kleine sich von selbst zum Stillen meldet, häufig genug trinkt und so auch recht fit wirkt. Sechs Tage später hat sie sie jetzt nochmal gewogen und sie ist nur 50 g schwerer geworden. Mich hat das ehrlich gesagt ziemlich überrascht, da wir nicht wenig stillen und meine Kleine von den besagten "3 bis 6 volle Windeln " die sie haben sollte am Tag immer mindestens sechs volle hat, eher mehr (heute scheint die erste Ausnahme zu sein, heute hatte sie eine sehr volle und zwei mit nur Spuren bisher), also bis zu zehn volle Windeln. Kann das sein, dass ein Baby genug ausscheidet und trotzdem nicht genug zunimmt? Ich bin seit dem ziemlich verunsichert. Die Hebamme kommt nächste Woche nochmal vorbei um das Gewicht nochmal zu kontrollieren- sie meinte einmalig sei das für sie okay, diese geringe Zunahme weil sie ordentlich ausscheidet und munter ist, aber sollte das nicht besser werden sei sie sich nicht sicher ob die kleine genug Milch bekommt.
    Meine Kleine zieht übrigens die Lippen meistens ein, wenn sie andockt- ich korrigiere das mit meinen fingern konsequent und streichle ihre Lippen nach außen. Ansonsten stillen wir in verschiedenen Positionen und ich schau schon dass sie an einer Brust zwei mal trinkt, sollte sie gleich mal einnicken, damit sie eben auch mehr Kalorien bekommt.
    Kann ich noch irgendetwas machen um die Gewichtszunahme zu unterstützen? Eigentlich will ich mir gar keinen Stress machen, aber irgendwie passiert das leider gerade.
    LG Puste

    "Liebe mich dann am meisten, wenn ich es am wenigsten verdient habe, denn dann brauche ich es am meisten."


    "Die Tragik der gut erzogenen Menschen besteht darin, daß sie als Erwachsene nicht merken können, was ihnen angetan wurde und was sie selber tun, wenn sie es als Kind nicht haben merken dürfen." - Alice Miller, Am Anfang war Erziehung

  • Liebe Puste,


    ich fasse erst mal zusammen: deine Tochter wog bei der Geburt 3710 g, das niedrigste Gewicht (am 2. Lebenstag) betrug 3450 g, sie hat also 260 g abgenommen. Der Gewichtsverlust betrug bis zum Tag 2 ziemlich genau 7 Prozent, das entspricht der Schwelle, an der genauer hingeschaut werden sollte, ob mit dem Stillen alles richtig läuft und ob es dem Kind gut geht. Mit drei Tagen lag das Gewicht bei 3490 g, mit elf Tagen bei 3540 g. Das heißt ausgehend vom niedrigsten Gewicht am Tag 2 hat dein Kind in neun Tagen genau 100 g zugenommen. Außerdem war der Bilirubinwert bei Entlassung erhöht und deine Kleine ist leicht gelb.


    Was mir noch fehlt, ist die Anzahl der Stillzeiten in 24 Stunden, wie lange das Kind effektiv saugt und schluckt, wie Du eine volle Windel definierst und wie sich der Stuhl farblich entwickelt hat. Ist es dein erstes Kind, wenn nein, wie lief das Stillen bei dem/n anderen Kind/ern? Wie hat sich deine Brust in der Schwangerschaft entwickelt? Wie nach der Geburt? Fühlt sich die Brust nach dem Stillen weicher an?


    Doch alleine aus den Daten, die ich oben zusammengefasst habe ich leider sagen, dass dein Mädchen bereits zu Anfang schnell relativ viel abgenommen und seither eindeutig zu wenig zugenommen hat und ich dir nur dringend ans Herz legen kann, zusätzlich zu der Beratung hier mit der Kleinen zum Kinderarzt/Ärztin zu gehen und sie anschauen zu lassen und parallel dazu mit einer Kollegin vor Ort Kontakt aufzunehmen, die sich anschauen kann, wie dein Kind sich an der Brust verhält, ob ein effektiver Milchtransfer stattfindet usw.
    Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: www.lalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).


    Tut mir leid, dass ich dein ungutes Gefühl bestätigen muss. Schau, dass Du schnellstmöglich kompetente Unterstützung vor Ort bekommst, damit ihr bald eine schöne und sorgenfreie Neugeborenen- und Stillzeit genießen könnt.


    Liebe Grüße
    Denise

  • Danke für die schnelle Antwort!
    Ich denke dass wir schon um die zwölfmal am Tag stillen, nachts mit Abständen bis zu drei Stunden. Eine volle Windel ist für mich dann voll, wenn es mehr als nur ein Klecks oder Spuren sind. Am Anfang eher grünlich hat sie jetzt gelben und laut der Hebamme einen "schönen" Muttermilchstuhl.
    Dies ist mein zweites Kind. Bei meinem Sohn hatten wir einen schwierigen Stillstart da er auf die Intensiv kam und die ersten drei Tage nicht bei mir war, er dann starke Gelbsucht hatte und im Krankenhaus stark zugefüttert wurde. Das haben wir daheim dann mit viel Mühe daheim wegbekommen und ich hab ihn dann insgesamt 27 Monate lang gestillt.
    In der Schwangerschaft hat meine Brust anders als beim 1. Kind kaum geschmerzt, aber ich hatte bald schon etwas Kolostrum. Meine Kleine hat am ersten Tag nach der Geburt viel geschlafen und eher wenig gestillt sie schien in den ersten 24 Stunden nicht sehr interessiert am Stillen und die Initiative kam da eher von mir- das änderte sich aber am 2. Lebenstag. Am dritten Lebenstag hat sich meine Brust leicht schmerzhaft und warm angefühlt, ich hab also gemerkt die "arbeitet" und dass die Milch einschießt. Dies ist allerdings diesesmal wesentlich sanfter vor sich gegangen als beim 1. Kind, meine Brust ist nur gering angeschwollen und sie tropft auch nur eher selten und wenig. Wenn die Kleine gerade sehr munter ist und gut trinkt spür ich die Brust nach dem Trinken wieder "arbeiten". Dass sie getrunken hat, danach noch hungrig war oder nichts mehr kam wäre hier noch nie vorgekommen. Also eine Brust leert sie selten komplett, und wenn hab ich ja noch die andere.
    Ich habe etwas Angst zum Arzt zu gehen, da die bei zu geringer Zunahme vermutlich nur zum Zufüttern raten würden- was ich nur tun möchte, wenn es ganz sicher notwendig sein sollte. Am Donnerstag würde meine Hebamme vorbeikommen um sie nochmal zu wiegen- du meinst also das ist zu lange um das abzuwarten?
    Liebe Grüße, Puste

    "Liebe mich dann am meisten, wenn ich es am wenigsten verdient habe, denn dann brauche ich es am meisten."


    "Die Tragik der gut erzogenen Menschen besteht darin, daß sie als Erwachsene nicht merken können, was ihnen angetan wurde und was sie selber tun, wenn sie es als Kind nicht haben merken dürfen." - Alice Miller, Am Anfang war Erziehung

  • Ich habe jetzt beim Stillen versucht besser darauf zu achten wie effektiv sie trinkt, und beschreibe das hier jetzt einfach, da ich das anders schwer wiedergeben kann. Hoffentlich nutzt dir die Info so ;):
    Die ersten paar Minuten schluckt sie bei jeder Trinkbewegung, wobei die ersten beiden Minuten die Milch recht schnell zu fließen scheint, da sie teils sehr schnell hintereinander und eher hektisch schluckt, das nimmt dann ab aber sie schluckt weiter bei jeder Trinkbewegung. Nach fünf Minuten nuckelt sie dazwischen immer wieder mal nur, trinkt dann aber wieder ein paar mal hintereinander effektiv. Nach sieben Minuten ist sie weggenickt, hat die Brust verloren, ist dadurch hochgeschreckt und hat dann nochmal von neuem mit wieder gesteigerter Frequenz angefangen zu saugen (selbe Brust). Nach zwölf Minuten döst sie wieder und schluckt nur noch selten, daher löse ich sie von der Brust und wir wechseln die Stillposition (von Wiegehaltung in den Fußballgriff) - dazwischen "kneife" ich den Warzenhof und sehe, dass noch schön Milch kommt. Im Fußballgriff trinkt sie eher faul vor sich hin, mal nuckelt sie eine Weile, dann schluckt sie wieder ein paarmal hintereinander. Nach 20 Minuten löse ich sie, sie schläft und es kommt noch immer schön Milch aus dieser Brust. Sie wird jetzt aber vermutlich nicht lange schlafen und dann biete ich ihr die andere Brust an.

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  • Liebe Puste,


    ja, ich halte es für zu lange, bis Donnerstag zu warten. Normalerweise sollte ein Kind in diesem Alter sein Geburtsgewicht wieder erreicht haben und da seid ihr noch ein Stück weg davon.


    Deiner Beschreibung nach trinkt dein kleines Mädchen gerade so lange, wie ihr "die gebratenen Tauben in den Mund fliegen", sie also selbst nicht wirklich aktiv etwas dafür tun muss, dass die Milch fließt. Lass bitte unbedingt eine Kollegin drauf schauen! Ich habe gerade gesehen, dass Du aus Österreich bist. In Österreich findest Du Stillberaterinnen bei LLL http://www.lalecheliga.at/index.php?option=com_content&view=article&id=14&Itemid=16 oder bei der AFS http://www.oeafs-stillen.at/p/…rinnen-in-osterreich.html oder eine IBCLC unter http://www.stillen.at/stillberaterinnen/


    Und sollte es wirklich notwendig sein, dass Du zufütterst, dann ist das nicht automatisch das Ende des Stillens. Es gibt Situationen, in denen das Zufüttern die Stillbeziehung rettet, weil das Kind dann genügend Energie schöpfen kann, um gut und effektiv saugen zu können/zu lernen.


    Liebe Grüße
    Denise

  • Hallo!
    Ich wollte mich nur noch einmal zurück melden: Ich habe mit einer Stillberaterin in meiner Nähe Kontakt aufgenommen und mittlerweile passt die Gewichtszunahme. Wir mussten nicht zufüttern und haben eigentlich nur ein paar Kleinigkeiten verändert. Ich gehe jetzt dennoch noch eine Weile wöchentlich zum Wiegen.
    LG und danke nochmal!

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