Pflicht der U-Untersuchungen

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  • Wenn mir jemand gegen meinen erklärten Willen an meine Geschlechtsorgane fasst und mir das unangenehm ist, dann ist das ein sexueller Übergriff.

    Der erklärte Wille des Kindes ist doch im Vornherein noch gar nicht klar. Und bei einem sexuellen Übergriff spielt die Absicht durchaus eine Rolle. Natürlich hat ein Arzt es leichter, eine sexuelle Motivation hinter seiner Tätigkeit zu verstecken, aber eine Untersuchung der Geschlechtsorgane hat im Normalfall keine sexuelle Komponente (es sei denn, einer der Beteiligten hat da eben sexuelle Gefühle, Gedanken, Absichten). Und damit ist es kein sexueller Übergriff sondern eben "nur" ein Übergriff, genauso, wie wenn sich das Kind weigert, Blut abgenommen zu bekommen oder eine Impfung etc. und es trotzdem gemacht wird.

    Mir ging es darum, dass es so dargestellt wurde, als ob es im medizinischen Kontext grundsätzlich nicht übergriffig sein kann.

    Du hast meinen Beitrag nicht wirklich aufgenommen, glaube ich. Ich schrieb da was von "achtsam" und so.

  • Hallo liebe Raben,


    nun mal eine Frage für jemanden anderes...


    Eine Mama hier am Ort (spricht kaum Deutsch) mag den Zwang zur Vorsorgeuntersuchung in Deutschland nicht. Sie möchte ihre aus ihrer Sicht gesunden Kinder nicht im Bauch- und Genitalbereich untersuchen lassen müssen.

    Weiter oben kam die Frage auf, ob man dafür wirklich Verständnis hat.


    Nö, ich habe dafür kein Verständnis. Hier untersucht kein Kinderarzt oder keine Kinderärztin ohne Anlass und schaut höchstens mal nach Hodenhochstand #weissnicht Und was ist das Problem, Kinder im Bauchbereich untersuchen zu lassen? Dann sollen sie halt eine dem Geschlecht entsprechende Untersuchungsperson wählen, oder ist das auch nicht möglich?


    Kann ich nicht nachvollziehen. Diese Menschen müssten doch eigentlich froh sein, hier so umfassende medizinische Versorgung zu erhalten? #weissnicht

  • Wenn mir jemand gegen meinen erklärten Willen an meine Geschlechtsorgane fasst und mir das unangenehm ist, dann ist das ein sexueller Übergriff.


    Nicht jede medizinische Untersuchung an den Geschlechtsorganen ist ein sexueller Übergriff, aber nur weil jemand Arzt oder Hebamme ist, heißt das nicht, dass derjenige nach Lust und Laune und Behandlungsvorgabe an den Patienten herumfummeln darf. Es ist schön, dass du bislang nur Ärzten begegnet bist, die "respektieren und eine andere Lösung finden", aber ich kenne auch welche, die einfach ihre Untersuchung fortsetzen und die Schreie des Patienten ignorieren.

    Du bist in einem Film unterwegs, der hier gerade nicht gezeigt wird, fürchte ich. Hier geht es um eine U-Untersuchung bei vermutlich kleinen bis sehr kleinen Kindern und wir setzen mal freundlicherweise voraus, dass da weder Kinderschänder noch Gewalttäter "nach Lust und Laune" die Untersuchung durchführen.

  • Nicht in Anlehnung an den von der TS beschriebenen Fall, sondern im Falle eines Untersuchung gegen den Willen des Kindes:

    Der erklärte Wille des Kindes ist doch im Vornherein noch gar nicht klar. Und bei einem sexuellen Übergriff spielt die Absicht durchaus eine Rolle. Natürlich hat ein Arzt es leichter, eine sexuelle Motivation hinter seiner Tätigkeit zu verstecken, aber eine Untersuchung der Geschlechtsorgane hat im Normalfall keine sexuelle Komponente (es sei denn, einer der Beteiligten hat da eben sexuelle Gefühle, Gedanken, Absichten). Und damit ist es kein sexueller Übergriff sondern eben "nur" ein Übergriff, genauso, wie wenn sich das Kind weigert, Blut abgenommen zu bekommen oder eine Impfung etc. und es trotzdem gemacht wird.

    Das Problem ist, dass es aber durchaus mit Sexualität gekoppelt werden kann durch das Kind. Eine Studienfreundin hatte lange Zeit Probleme im Urogenitalbereich und beim Sex. Irgendwie wie bei einem Missbrauch, aber irgendwie auch nicht. Heraus kam dann,

    Das ist natürlich ein Extremfall, das ist mir schon klar.


    Der Vorschlag oben mit der konkreten Kinderarztempfehlung klingt gut, ich drück die Daumen, dass es klappt.

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

    age.png



    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Ich war gerade mit nr.2 bei der u10(?), er ist7,5 jahre alt.
    Der arzt hat ihm am ende aller untersuchungen die geschlechtsteile abgetastet und ich habe nr2 angemerkt, dass er das übergriffig und unangenehm fand. Kein drama, aber ich habe mich später sehr geärgert, dass ich ihn nicht vorbereitet oder seine meinung dazu eungeholt habe. Er ist wg hodenhochstand operiert, keine ahnung was es da noch zu gucken gab...

    4 Jungs 2006-2013, 2 Hunde und 6 Schildis


    Für immer im #herz : Mani,Yaco,Emma, Fini,Bilbo und Dotti - meine allerbesten 4-Pfoten-Freunde #kerze

    Wir sehen uns irgendwann wieder #herzen


    Eines Tages werde wir alle sterben - aber an allen anderen Tagen nicht #sonne


  • Und nein, die Frau ist kein Moslem. Spannend, dass das gleich gedacht wird.

    Ich dachte das deshalb, weil ich muslimische Kinder in Betreuung habe und da schon einige kulturelle Besonderheiten rund um Genitalbereich und Schamgefühl sind.


    Wenns nicht darum geht, dürfte es schwieriger sein, nen passenden Arzt zu finden. Dann hilft ja ein muslimisher Arzt auch nciht wirklcih weiter.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

    • Offizieller Beitrag

    Weiter oben kam die Frage auf, ob man dafür wirklich Verständnis hat.
    Nö, ich habe dafür kein Verständnis. Hier untersucht kein Kinderarzt oder keine Kinderärztin ohne Anlass und schaut höchstens mal nach Hodenhochstand #weissnicht Und was ist das Problem, Kinder im Bauchbereich untersuchen zu lassen? Dann sollen sie halt eine dem Geschlecht entsprechende Untersuchungsperson wählen, oder ist das auch nicht möglich?


    Kann ich nicht nachvollziehen. Diese Menschen müssten doch eigentlich froh sein, hier so umfassende medizinische Versorgung zu erhalten? #weissnicht

    Klingt, als würdest du davon ausgehen, dass sie hierher geflüchtet seien. Aber vielleicht sind es gar nicht "diese menschen", sondern z. B. eine Australierin oder eine US-Amerikanerin, die den Untersuchungs"zwang" nicht nachvollziehen kann?

  • Ich wundere mich etwas über "es wird doch nur vorsichtig geguckt". #weissnicht
    Wie oft lesen wir denn hier von Kinderärzten, die einfach mal die Vorhaut runterziehen, ob das ohne weiteres möglich ist oder nicht? So selten ist das nun auch nicht.


    Als ich den Kinderarzt gewechselt habe und die neue noch nicht einschätzen konnte, habe ich auch darum gebeten, diese Untersuchungen zu unterlassen. Ich wusste schon, dass der Kurze eine Phimose hat und wollte nicht, dass dadran herummanipuliert wird und wir nachher Probleme haben.
    Sie fand es wunderlich, hat aber im U-Heft nur notiert, dass die Untersuchung der Genitalien nicht durchführbar war. Das war alles.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Ich finde- nachdem ich eine Weile darüber nachgedacht habe- manche Meinungen hier sehr befremdlich.
    Die Information, dass die Frau nur wenig deutsch spricht ist eigentlich irrelevant. Ich verstehe natürlich, dass Ludo sie gegeben hat, da sie eben erklären wollte warum sie das für die Frau organisiert.
    Es kann ja auch sein, dass die Frau oder ihr Kind Opfer sexueller Übergriffe wurde und deshalb eine Untersuchung ablehnt. Es gibt, wie wir alle wissen, zudem auch Gegenden auf der Erde, in denen Frauen und Mädchen ritualisiert Opfer von Gewalt werden(Beschneidungen sind ein Beispiel). Zusätzlich gibt es hunderte Gründe warum man so etwas ablehnen kann.


    Ich habe neulich eine Arbeit gelesen, die sich damit beschäftigte aufgrund von welchen sprachlichen Einheiten Menschen schliessen, dass andere Menschen Muslime sind. Das war sehr spannend.
    Und das Gefassel zur "Dankbarkeit" von "diesen Menschen"(wer ist das eigentlich?), ächz, ich kann es nicht mehr hören.

  • danke, ja- ich war nun auch etwas irritiert wohin der Beitrag führt. Aber es war dennoch hilfreich ihn zu starten, ich habe ein paar Dinge rausziehen können, danke.


    Nein, keine Flüchtlingsfamilie, sondern aus beruflichen Gründen des Vaters hier, der selbst auch nicht deutsch ist, aber Europäer- er selbst teilt die Meinung seiner Frau eher nicht und würde die Kinder schicken. Sie selbst aber eben nicht.


    Und ja- ich finde auch nicht, dass Ärzte immer nur Götter und vorsichtig sind! Sicher viele, aber nicht alle. Aber darum geht es ja nichtmal- diese Frau sieht das als Einschränkung ihres Elternbestimmungsrechtes, als übergriffig und das kann ich nach wie vor verstehen, auch wenn ich die Sache selbst anders sehe. Nun versuche ich ihr eben zu helfen, damit sie die bestmöglich für sich UND ihre Kinder rausgehen kann. Ich sehe in dieser speziellen Familie kein Anlass mir Sorgen zu machen, auch wenn man das natürlich nie weiß zu 100%. Aber auch diese 100% gibt keine U-Untersuchung. Ich hoffe weiter, eine gute Lösung zu finden.

    #herz -liche Grüße von Ludo und ihrer Rasselbande

  • Man kann auch zur Untersuchung hingehen, jegliches Abtasten oder Anschauen der genannten Bereiche aber ablehnen. Dann gibt´s den Wisch, der weggeschickt wird und alle sind zufrieden und werden in Ruhe gelassen. Wäre das nicht eine Option?

  • Aber interessehalber: Genitalbereich verstehe ich, aber warum lehnt sie den Bauchbereich auch ab?
    Wenn jemand die Us übergriffig oder bevormundend findet, ok. Aber wenn man schon so weit ist, hinzugehen, was spricht gegen den Bauch?


    (Zum Thema Genitalien: meine Kinderärztin fragt die Mädchen, ob sie kurz nachschauen darf und erklärt, warum. Mal durfte sie, mal nicht, das hat sie halt notiert und fertig. Das finde ich ein gutes Vorgehen und sie sagte mir mal, dass es viele Kinder gibt, die es halt nicht wollen und das ist dann ok.)

  • Ich melde mich auch mal.
    Bei mir wurde bei einer einfachen Routineuntersuchung etwas entdeckt, woran ich womöglich hätte sterben können. Ich war noch ein Kind (etwa 10), wollte diese Untersuchung, wegen der kurzen Begutachtung der Genitalien) auch nicht wirklich, letztendlich war mir aber klar, dass man mir nichts Böses will und es meiner Gesundheit "dient", also habe ich mich überwunden und zugestimmt. Was genau, finde ich in diesem Rahmen zu intim, daher halte ich es allgemien. Weder ich noch jemand anderes wusste von "der Auffälligkeit" es war nur eine kurze Routineuntersuchung und wäre unentdeckt geblieben, bis es wohl zu spät gewesen wäre. Es waren ein paar Sekunden im Intimbereich, was letztendlich vielleicht sogar mein Leben gerettet hat. Als Mutter würde ich immer darauf bestehen, dass sinnvolle Untersuchungen und das sind Us meiner Meinung nach durchgeführt werden!


    Ich finde das Verhalten der Mutter fahrlässig!
    Meinem achtjährigen wird es bei der nächsten U sicher auch unangenehm sein, wenn man seinen Penis untersucht, (und ich bin der Meinung, dass die Ärztin nochmal einen Blick drauf werfen sollte, wegen Vorbefund) aber ich werde ihm die Notwendigkeit erklären und bin sicher, dass er es versteht und machen lässt, auch wenn es eben unangenehm ist.
    Und ich bin beim Thema "Sexualität/Genitalien" seeehr sensibel!
    Aber eine sinnvolle Untersuchung seinem Kind zu verweigern...

  • Mistbiene:


    Ich verstehe, dass du nicht näher darauf eingehen willst, muss aber doch zugeben, dass ich sehr gern wüsste, worum es sich bei einer solchen Krankheit handeln könnte. Mir ist bisher nichts dergleichen über den Weg gelaufen. Vielleicht auch nur einen Tipp in die grobe Richtung oder per PN?

  • ZB ein Melanom im Genitalbereich.

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

    age.png



    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Finde ich schwierig. Mädchen werden Frauen und diese werden Mütter. Spätestens bei der Geburt wird in diesen Tabubereich eingedrungen werden.

    Das ist echt kein Argument! Viele Untersuchungen während der Geburt sind mMn unnötig, eher hinderlich und auch übergriffig.


    Es gibt auch in diesem Land sehr unsensible Ärzte (und auch KiÄ können richtige Trampel sein) und ich finde das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung sehr wichtig. Und ich vermute, die Mutter wird ihre Gründe (schlechte Erfahrungen?) haben, weswegen sie so ablehnend ist.


    Ich vermute aber, dass es auch einen Arzt/eine Ärztin gibt, die mit den Problemen der Mutter sensibel umgehen kann.


    Ich würde auch dafür plädieren, eine/n Allgemeinmediziner/in zu suchen, der/die die Sprache der Mutter spricht. Die Möglichkeit, gut miteinander zu kommunizieren kann schon sehr viel vereinfachen.

  • Man kann auch zur Untersuchung hingehen, jegliches Abtasten oder Anschauen der genannten Bereiche aber ablehnen. Dann gibt´s den Wisch, der weggeschickt wird und alle sind zufrieden und werden in Ruhe gelassen. Wäre das nicht eine Option?

    Genau das war ja der Plan- ich habe bei ihrer KiÄ angerufen und die hat mitgeteilt: entweder ganz odersie bräuchte gar nicht kommen und könne sich eine andere Ärztin suchen, man müsse ja auch an die ärztliche Sorgfaltspflicht denken. Allein diese sehr unsensible Antwort würde mich abhalten dort je wieder hinzugehen. Finde ich sehr seltsam da die Ängste so gar nicht ernst zu nehmen...schade.

    #herz -liche Grüße von Ludo und ihrer Rasselbande

    • Offizieller Beitrag

    Das ist wirklich ein wichtiger Punkt. Auch wenn ich mein Kind dahin gehend unterstützen wollen würde diese Untersuchung geschehen zu lassen nach so einer Antwort sicher nicht bei dieser Person.

  • @MaidenMotherCrone, ich habe dir eine PN geschrieben.


    ich persönlich setze da natürlich ein gewisses Vertrauensverhältnis voraus. Auch wenn ich grundsätzlich derartige Untersuchungen befürworte, würde ich die Untersuchungen nicht durch jeden Arzt gestatten. :)