Katastrophenschutz? Alle Jahre wieder?

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  • Selbstverständlich hat mein Mann auch an die Hardware gedacht: wir haben einen Herd, den man mit Holz und Kohle befeuern kann und mit dem auch geheizt werden kann. Es gibt sogar einen Gasherd für alle Fälle (den hatte schon mein Vater für den Fall der Fälle aufgehoben). Wir haben einen Stromgenerator. Diverse Brennstoffe. Ein Radio, das ohne Strom läuft. Und last but not least ist mein Mann überzeugt, dass im Katastrophenfall solche Resourcen nur mit Waffengewalt verteidigt werden können. Da ist er mit unserer Ausrüstung noch nicht ganz zufrieden .

  • Hallo,


    Uah, auch wenn sich das jetzt ganz lustig liest, das ist sooo weit weg von meinem eigenen Denken...


    Ich schrieb´s ja schon, Menschen sind da sehr verschieden, die einen fühlen sich nur voll ausgestattet sicher und können nur dann ruhig schlafen - die anderen würde das ständig ans "Was wäre wenn-Denken" selbst bei schönstem Wetter und havariefrei laufenden Kernkraftwerken in die Irre treiben und emotional verzweifeln lassen.

  • Wir waren 2005 nahe dran umd ich kenne die Berichte von KollegInnen, die im Kreis Steinfurt wohnen und zum Arbeiten nach Osnabrück fahren. Oder eben nicht. Oder sie haben sich eine Woche lang in OS einquartiert, weil es zuhause keinen Strom gab.

    Wir waren auf der Autobahn von Münster Richtung Norden, als der Schnee kam. Wir hatte wirklich großes Glück - eine halbe Stunde später losgefahren und wir hätten die Nacht eingeschneit im Auto verbracht. Was haben wir draus gelernt? Nix - noch immer weder Decke noch Notfallration Wasser im Auto. #angst

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


    giphy.gif


    In meinem Waldland geht ein Monster um...

  • Es wird nichts “eingefordert“, es ist eine Empfehlung.


    Meine Meinung dazu:


    Es werden nicht einfach so Empfehlungen oder Informationen herausgegeben.


    Es soll damit etwas bewirkt werden, was auch immer. Es gibt bei solchen Empfehlungen immer Leute, die vorher untersuchen was solche Empfehlungen bei den Menschen bewirken werden.





    Tapatalk

  • Meinst Du, dass damit jetzt bewusst Panik geschürt werden soll?


    Ich finde, dass wir alle uns schon sehr von der Technik und deren einwandfreiem Funktionieren abhängig gemacht haben; und wir vertrauen darauf, dass sie schon funktioniert oder sonst die Regierung dafür sorgen wird, dass uns nichts schlimmes passiert. So richtig mitdenken tut man ja nicht mehr, was auch daran liegt, dass alles so kompliziert geworden ist, dass man ohnehin nicht mehr mitkommt, und im Alltagskampf hat man für so was eh keine Zeit...


    Ich meine: schon dass man möglichst wenig Bargeld zu Hause hat, ist ja ziemlich riskant. Wenn die Geldautomaten mal länger nicht funktionieren und auch der bargeldlose Zahlungsverkehr an den Kassen, dann stünde man doch ziemlich schnell ziemlich hilflos da... Und in den letzten Jahren gab es doch einige Warnungen bzgl. größerer Stromausfälle und deren Folgen; darauf ist doch kaum jemand vorbereitet. Ich glaube, kaum jemand macht sich klar, wie sehr das alltägliche Überleben der vielen Menschen in Ballungsräumen darauf beruht, dass alles funktioniert.... und wie viel diese Menschenmassen verbrauchen!


    Selbst in meiner Kindheit war das noch nicht so heftig, es wurde öfter mal darüber geredet, was bei Stromausfällen funktioniert und was nicht, es gab noch Sirenen, wir hatten noch einen Kamin ... jetzt haben wir nur Fernwärme und elektrische Jalousien und Telefone und Radios, die ohne Strom nicht funktionieren würden.

  • Ich finde Feuermachen gar nicht einfach und bin so eine, die auch ein gut funktionierendes Feuer schnell kleinkriegt.


    Dabei gab's ein paar Gelegenheiten, das mal zu üben (u.a. in einem Skiurlaub auf einem Südtiroler Bauernhof, minus 15 Grad und weniger, wegen dickem Gemäuer war die Küche morgens nur mit dem Ofen schnell warmzukriegen). Schon das Anzünden eines Holzkohlegrills geht mir nicht flott von der Hand.


    Ich nehme mir auch regelmäßig vor, mein analoges Adressbuch gründlich auf Stand zu bringen - bisher ist es bei Vorsätzen geblieben.

  • Es soll nicht "was auch immer" bewirkt werden, sondern es wird empfohlen, dass die Leute sich evtl, nur ganz vielleicht und nur, wenn sie es möchten, einen Notvorrat anlegen, um ein paar Tage überbrücken zu können.
    Das Zivilschutz Konzept gibt es schon lange, es wurde nur über arbeitet. Leider ist unserer Innenminister ein Kommunikationsstoffel und das scheint sich in den unteren Etagen des Ministeriums fortzusetzen.


    Ich verstehe immer noch das Problem nicht. Wer auf das Thema bzw einen Vorrat keinen Bock hat, lässt es halt einfach.


    Hier sind noch paar Links zum Thema Stromausfall.
    Die Feuerwehr: https://kreisfeuerwehrverband.…nterschaetzte-gefahr.html
    Der Tagesspiegel am 30.12.2014: http://www.tagesspiegel.de/pol…se-blackout/11173270.html

    "Und hast du die Ausrufezeichen bemerkt? Es sind fünf. Ein sicheres Zeichen dafür, daß jemand die Unterhose auf dem Kopf trägt."


  • Glaube ich nicht. Bei unserer Regierung noch dreimal nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Da ich einige Leute kenne, die für "unsere" Regierung an dem Thema arbeiten: ja klar will man was damit erreichen - dass im Ernstfall das Chaos zumindest ein bisschen gemindert ist!


    Und das ist dann auch mein Ziel bei unseren Vorräten: die paar Tage, bis das System vernünftig läuft, überbrücken zu können, damit der Zivilschutz sich den dringenderen Fällen widmen kann.
    Dazu brauche ich kein ausgeklügeltes Nato-Notration-Paket, dass eine perfekte Nähtstoffbilanz aufweist. Von Nudeln pur und was sonst so im Haus rumschlumpt wird man auch ein paar Tage satt.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Zitat von Katrin

    (Aus der High-Tech-Nation USA kannte ich das aus dem Winter öfter (Ost-Küste). Da ist immer mal länger der Strom ausgefallen und wir haben mit Holz geheizt und die wichtigsten Elektrogeräte an das Notstromaggregat gehängt.)

    Dito, ich hatte an der Ostküste in einem Winter zweimal Stromausfälle von jeweils vier, fünf Tagen. Grund einfach heftige Schneefälle. Das war nicht katastrophal, da lokal begrenzt, aber ich brauche weder eine überbordende Phantasie noch eine besondere Panik-Neigung, um mir auszurechnen, wie schnell sich sowas unangenehm zuspitzen kann, wenn größere zusammenhängende Gebiete betroffen sind.



    Zitat von Talpa

    Da ich einige Leute kenne, die für "unsere" Regierung an dem Thema arbeiten: ja klar will man was damit erreichen - dass im Ernstfall das Chaos zumindest ein bisschen gemindert ist!

    Die erneuerte Empfehlung macht ggfs. auch einfach insofern Sinn, als für die Generation meiner Eltern/ Großeltern 'Vorratshaltung' an sich noch deutlich selbstverständlicher ist als für die Generation, die aufgewachsen ist mit Pizzaservice-App, Cappuccino To-Go, dem Rewe um die Ecke, der bis 24 Uhr auf hat, und dergleichen mehr.

  • Dito, ich hatte an der Ostküste in einem Winter zweimal Stromausfälle von jeweils vier, fünf Tagen. Grund einfach heftige Schneefälle. Das war nicht katastrophal, da lokal begrenzt, aber ich brauche weder eine überbordende Phantasie noch eine besondere Panik-Neigung, um mir auszurechnen, wie schnell sich sowas unangenehm zuspitzen kann, wenn größere zusammenhängende Gebiete betroffen sind.

    ich will überhaupt nicht diskutieren, dass es sinnvoll ist, sich zu bevorraten.


    Aber die High-Tech-Nation USA, wie Du das so schön nennst hat die beschissenste Infrastruktur, die ich kenne.
    wie schnell ist da mal das Stromkabel runtergerissen und alles lahmgelegt. Eben, da reicht Schneefall und ein Stromkabel wird runtergerissen....
    Für die Leute da, ist das völig normal. Da haben dann viele auch ihren Notstromaggregator im Garten.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Die Wehrpflicht ist in Deutschland derzeit ausgesetzt, nicht abgeschafft.

    "Und hast du die Ausrufezeichen bemerkt? Es sind fünf. Ein sicheres Zeichen dafür, daß jemand die Unterhose auf dem Kopf trägt."

  • Wenn es um die grundsätzliche Bürgersicherung für den Fall einer mittleren Katastrophe gehen soll, so finde ich das mit "Jeder bevorratet für sich" ein Blödsinn. Überall sind doch Supermärkte, Lager, usw usf. wo alles fachmännisch gelagert wird und regelmäßig gewartet und so. Für den Fall der Fälle würde ich lieber so was wie Bürgerorganisation auf den Plan rufen, wo ein "Einsatzleiter§ ernannt wird, und in jedem Supermarkt ebenfalls einen Notfallbeauftragten, der dann mit Einsatzleiter und eben den Mitgliedern der Bürgerorganisation im Fall der Fälle die Lager öffnet und unentgeltlich alle nach Personenzahl im Haushalt versorgt. Gebiete aufteilen, Menschen klar machen, wohin oder an wen man für sein Stadtteil, Gebiet usw. sich im Notfall wendet.


    Edit sagt: ansonsten bin ich bei Melone, und das nicht mal ironisch: im Fall der länger andauernden Katastrophe sind solche persönlichen Vorräte unorganisiert, falls nicht Notfallorganisation für alle eingreift und funktioniert, wirklich nur mit Waffengewalt zu verteidigen.


    Ansonsten: wir sind nicht in USA. Welches Ausmaß soll ein Geschehen hier haben, dass eine Stadt, eine Gemeinde kein Strom, kein Wasser und nichts sonst hat und das über 10 Tage lang und keiner bundesweit kann schnell aushelfen? Also kann auf Staatsebene keine Hilfe geleistet werden? Bei einem Geschehen in dieser Größenordnung haben Menschen, glaube ich auch, andere Probleme. Und da wiederum: es ist viel sinnvoller, eine Straße/Gemeinde/was auch immer organisiert sich und öffnet alles, was an Lager und Supermärkten in direkter Nähe zugänglich ist.


    Bei fehlender welcher auch immer Organisation wird Chaos ohne Ende ausbrechen. Daran würde ich arbeiten.

  • Sie muss nicht wieder eingeführt werden, da sie nur ausgesetzt ist. Da reicht im Prinzip eine Unterschrift der Ministerin.
    Da wurden in den Medien 2 Sachen zusammengeworfen oder es wurde falsch kommuniziert.


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    "Und hast du die Ausrufezeichen bemerkt? Es sind fünf. Ein sicheres Zeichen dafür, daß jemand die Unterhose auf dem Kopf trägt."

  • Fischlein, der Supermarkt ist dann nach einem Tag leer.
    Und dann?


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    "Und hast du die Ausrufezeichen bemerkt? Es sind fünf. Ein sicheres Zeichen dafür, daß jemand die Unterhose auf dem Kopf trägt."

  • Hallo,


    ich habe das Gefühl, daß bei vielen gerade ein Kreislauf in Gang kommt:


    - Durch die Berichterstattungen von Vorfällen und Debatten um Sicherheit, nötige Maßnahmen... in den Medien gibt es bei vielen Leuten durchaus ein Unsicherheitsgefühl, mag es real begründet sein oder nicht.


    - die aktuellen "Empfehlungen" der Bundesregierung sind wie Dünger auf diesem Nährboden ("Wenn selbst die inzwischen mit Katastrophen rechen und das in allen Medien ist, dann ist wohl was dran... die wissen schließlich mehr als wir!")


    - die Sorge vor dem "Sonderfall" (Krieg, Terror, Katastrophen) vergrößert sich - und damit die Akzeptanz für Entscheidungen bzw. zumindest das Verständnis für die Diskussion bestimmter Themen, die sonst eher wenig Zustimmung bekommen würden.


    - diese Entscheidungen bzw. die Diskussion darüber befeuert wieder 1. und damit 2.


    Ob dieser Kreislauf bewusst ins Rollen gebracht wird oder das Zusammentreffen von "Angst" und "Kriesenvorrats-Empfehlung" rein zufällig ist und die dadurch in Gang kommende "Besorgnis-Spirale nur politisch geschickt ausgenutzt wird, um mal schnell noch ein paar unpopuläte Entscheidungen zu treffen (So wie Unis teilweise unpopuläre Sachen oft in der besten Prüfungszeit entscheiden, wo keiner Zeit hat, sich wirklich damit zu beschäftigen und ggf. zu protestieren) ... oder ob die Gefahr tatsächlich so akut ist, daß es wichtig ist, gerade JETZT das mit einem regelrechten Großaufgebot an Medien zu thematisieren, das mag ich nicht entscheiden.

  • Für den Fall der Fälle würde ich lieber so was wie Bürgerorganisation auf den Plan rufen, wo ein "Einsatzleiter§ ernannt wird, und in jedem Supermarkt ebenfalls einen Notfallbeauftragten, der dann mit Einsatzleiter und eben den Mitgliedern der Bürgerorganisation im Fall der Fälle die Lager öffnet und unentgeltlich alle nach Personenzahl im Haushalt versorgt. Gebiete aufteilen, Menschen klar machen, wohin oder an wen man für sein Stadtteil, Gebiet usw. sich im Notfall wendet.

    Ich denke, dass so etwas im echten Katastrophenfall nicht mehr funktionieren wird. Da ist sich dann jeder selbst der Nächste. Vermutlich brechen dann auch staatliche Ordnungssysteme (Polizei etc) zusammen.



    im Fall der länger andauernden Katastrophe sind solche persönlichen Vorräte unorganisiert, falls nicht Notfallorganisation für alle eingreift und funktioniert, wirklich nur mit Waffengewalt zu verteidigen.

    Ja, das ist tatsächlich der unangenehmste Punkt, der aber bedacht werden muss: wie verteidige ich meine mühsam gehorteten Notvorräte?


    Wenn jeder, der hier schreibt, dass das doch alles Quatsch wäre, nachher auch nicht an der Tür steht und was haben will, ist es ja ok. Ich befürchte aber, dass im Katastrophenfall dann doch jeder gerne was von den Notvorräten der anderen abhaben möchte.


    Ein Freund meines Mannes, der seine Notausrüstung auch belacht hat, sagte: "Im Katastrophenfall weiß ich ja dann, wo ich klingele". Mein Mann sagte lachend zurück: "Kannst Du machen. Du musst dir aber klar drüber sein, dass Du dann in den Lauf eines geladenen Gewehrs schauen wirst". Fand der Freund dann gar nicht mehr so witzig ;)