Linkshänder-Kind in Rechtshänder-Familie

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    • Offizieller Beitrag

    Ich bin da - selbst Linkshänderin - auf der sehr pragmatischen Seite: kaufen, was nötig ist, bei wirklich "händigen" Dingen (Musikinstrument zum Beispiel) mit offenen Augen hinschauen.


    Ansonsten: in unserem Haushalt, genau 50/50, gibt es kaum extra Linkshändersachen - meine Tochter hat selbstverständlich eine Linkshänderschere bekommen und wird auch Füller etc so bekommen. Ich schneide mit beiden Scheren, brauche nur kurze Umgewöhnungszeit.
    Ansonsten empfinde ich die wenigsten Dinge in meinem Leben wirklich "behindernd". Um beim Beispiel Toilettenpapier zu bleiben, da ist es mir echt schnuppe, ob ich links oder rechts des Sitzes danach greife (doof finde ich nur die Klos, bei denen die Rolle nur mit akrobatischen Verrenkungen zu finden ist...). Und meinen Flow beim Abwaschen habe ich noch nie vermisst.


    Ich habe sogar meine Maus rechts, das finde ich superpraktisch, dann kann ich nämlich gleichzeitik klicken und Notizen machen.


    Was völlig "normgerecht" gelernt wird bei uns ist das Besteck, das wird nach unseren Tischsitten hingelegt, darf aber natürlich gewechselt werden - ich nehme den Löffel von der rechten Seite und esse Suppe mit der linken Hand.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich hab da nie drauf geachtet. Die haben von sich aus umgedacht und bei manchen eben nicht. Das war bei beiden einfach ein selbstläufer #weissnicht
    Auch sowas wie Gitarre, die hat er in die Hand genommen, gleich festgestellt das er eine Linkshänder möchte und dann einfach die Lehrerin gespiegelt, war nie ein Problem.


    Außer Gitarre, Schere und Collegeblock wüßte ich auch keine extra Linkshändergegenstände im Haus. Und bei der Schere ist ihnen irgendwie auch oft egal zu welcher sie greifen #gruebel
    Und das liegt nicht daran, das alle Rechtshänder und diese brauchen das ja nicht, außer mir sind nämlich alle Linkshänder und die sagen das brauchen wir nicht :D

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  • Trin, Du überspitzt bewusst, was ich eher weich formuliert habe. Klar würde ich Andershänderprodukte anschaffen, aber nicht schon in vorauseilendem Gehorsam.

    Und was ist "vorauseilender Gehorsam? Und wann ist es nur noch "Gehorsam"?


    Wie lange muss ein Kind versuchen, sich anzupassen, bis es ein Recht auf händigkeitsgerechte Arbeitsmittel hat?


    Normale Linkshänderutensilien sind nicht /kaum teurer als die für Rechtshänder und z.b. "Ich habe die 2,99€ nicht, um meinem LH-Kind eine LH-Bastelschere zu kaufen" halte ich in den allermeisten Familien für vorgeschoben. Und wenn es stimmt,hat die Familie noch ganz andere Probleme.


    Instrumentalunterricht - was haben die kosten mit der Händigkeit zu tun? Der ist doch nicht teurer und nicht billiger, nur weil jemand mit einer bestimmten Hand spielt (von einem LH mehr zu verlangen würde ich für sehr unseriös halten)


    @ Runa - Ich hatte solche Schüler, auch eins, bei dem ich an meinen Grenzen war (z.B. ein unmedikamentiertes ADHS-Kind, es war einfach eine Plage für alle beide. Aber wir wollten beide und haben Wege gesucht (Noten größer kopieren und alles unnötige drumrum weglassen, kleinschrittig lernen, lange auf einer Stufe bleiben und durch Stückwechsel trotzdem keine Langeweile aufkommen lassen... (Mit Medikation - die das Kind nicht wegen mir sondern der Schule bekam - lief es plötzlich). Aber das ist nicht das Thema.


    Wenn ein Kind meinen Stil so sehr als "Gewurschtel"empfindet, daß es sich deswegen umschulen möchte, würde ICH tatsächlich sagen, daß ich diese Verantwortung nicht übernehmen kann und mag und schauen, ob wir einen anderen Lehrer finden. Es passt eben nicht immer bzw. sind irgendwann meine Grenzen erreicht, auch an dem Punkt war ich schon.


    Corviade - das Gerücht von den Vorteilen der Linkshänder hält sich leider hartnäckig.


    Aber so ist es nicht, denn die linke Hand macht, obwohl sie feinmotorisch gefordert ist, nur die "Zuarbeiten". Die eigentliche Musik macht die Hand, die die Töne hervorruft. Diese Hand "macht" die Stimmung, das Gefühl, die Emotionen.... Und beim musizieren kommt es nun mal darauf an.


    Man muss sich ja nur mal fragen, wenn es tatsächlich von Vorteil WÄRE - warum sich in einer eindeutig rechtshänderorientierten Welt sich die ganzen Rechtshänder einen solchen Vorteil entgehen lassen und nicht auch auf Gitarren spielen, die andersrum gestimmt sind. Weil es eben keinen Vorteil gibt.


    Füller - für meinen Sohn war der Rollerpen auch die Erlösung. Zum Glück war es den Lehrern bei uns egal, ob Füller oder Roller (Später dann ein weich schreibender Kuli).
    Aber leider bestehen viele Schulen hier zumindest nach wie vor auf Füllern mit Feder, auch wenn sich mir nicht erschließt, warum. Da finde ich dann einen LH-Füller schon wichtig.


    Collegeblock: Da finden 3 meiner 4 Kinder die besser, wo die Spirale oben ist, nur eins davon ist LH. Nur eins mag die Buchbindung, aber das schreibt auch immer nur die vordere Seite voll.

  • Außer Gitarre, Schere und Collegeblock wüßte ich auch keine extra Linkshändergegenstände im Haus.

    Hervorhebung von mir.


    Da fehlt mir jetzt die Phantasie. Kann man einen Collegeblock nicht benutzen, wenn er "rechtsrum" ist? Ich würd den sonst einfach umdrehen... Aber ist ja auch für Rechtshänder doof, da ab und an mal auf der linken Seite schreiben zu müssen. #weissnicht

  • ich glaube, ich würde bei deinem Sohn gar nichts machen, sondern einfach abwarten, wie sich das weiterentwickelt und seiner Intuition vertrauen. Diese Linkspräferenz kann sich im übrigen auch nochmal ändern, meine älteste hat früher auch viel mit links gemalt, aber dann irgendwann "umgestellt", da hat sie aber keiner beeinflusst, weder Kindergarten noch zuhause.

    "Wirklich machen" will ich nichts, weil ich auch finde, dass es noch sehr früh ist. Aber Dinge mittig anzubieten und das Spielzeug mal genauer in Hinblick auf ein- oder beidseitige Nutzbarkeit anzuschauen, ist ja kein Aufwand und macht aus keinem Rechts- einen Linkshänder oder umgekehrt. Und wie Trin sagt, darauf zu achten, welche Hand führt und welche bedient ist denke ich wichtig, bis klar ist, auf welche Seite es geht. Wobei mir zumindest spontan im Büro, ohne seine Sachen zu sehen, nichts einfällt, was wirklich nur mit rechts gut nutzbar wäre (dafür im Haushalt direkt zwei Sachen: Kindersicherung am Ofen ist rechts und der Ablauf, die Knöpfe der Geschirrspülmaschine zudrücken geht auch von links nach rechts, EIN-Programm-START).


    Ansonsten also abwarten und wenn es klar ist, entsprechend passende Dinge anbieten. Ob er die dann nutzen will, ist seine Entscheidung.

  • Ich habe sogar meine Maus rechts, das finde ich superpraktisch, dann kann ich nämlich gleichzeitik klicken und Notizen machen.

    8o das ist mir bis heute gar nicht bewusst gewesen. Und das, nachdem ich mir nach diesem Thread schon überlegt habe, mal eine Maus für Linkshänder auszuprobieren. In dem Fall lass ich das lieber und behalte meine rechte :)

  • Hervorhebung von mir.


    Da fehlt mir jetzt die Phantasie. Kann man einen Collegeblock nicht benutzen, wenn er "rechtsrum" ist? Ich würd den sonst einfach umdrehen... Aber ist ja auch für Rechtshänder doof, da ab und an mal auf der linken Seite schreiben zu müssen. #weissnicht


    Als Linkshänder hast du 2 Möglichkeiten.


    Entweder du schreibst auf der rechten Seite wie üblich - dann hast du die ganze Zeit die Spirale unter der Hand.
    ODER du beschreibst die linke Seite - dann hast du die Lochung falschrum und muss im Hefter immer die "Rückseite" lesen.


    Beides sicher irgendwie händelbar, aber unnötig.


    Dreh mal einen um und schau, was passiert...

  • Ich bin schon immer von Linkshändern umgeben und das ist eins der einzigen Dinge, die ich schon immer mitbekommen habe: Collegeblöcke mit Spirale links sind kacke :D
    Klar, man überlebt auch ohne, aber wozu, wenns doch auch bequem geht?


    Fürs einheften ist es blöd die andere Seite zu beschreiben, und nervig immer erst den Zettel raus reissen zu müssen. Also ein Block mit Spirale oben und gut is :)

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  • Ich hatte bei meiner Diplomarbeit (Physik) das Erlebnis, in ein Labor mit lauter Linkshändern zu kommen. Das Rechtshänderwerkzeug war im Lauf der vergangenen Jahre im Haus diffundiert, unser Techniker was Linkshänder, die Werkstatt war entsprechend eingerichtet einschließlich der Festinstallationen und "meine" Streumaschine war von einem Linkshänder gebaut.
    So befand sich ganz ergonomisch die Anzeige auf Augenhöhe und die Feinjustierung direkt neben den Anzeigen - links. Da hatte ich nun die Wahl, den rechten Arm quer durch meine Sicht zu führen und zu drehen und damit die Einstellungen zu bedienen oder mich auf Links zu trainieren. Die Grobregler waren links unten - also bücken, nach rechts oben schauen und mit rechts arbeiten oder mit links in physiologischer Haltung. In der Werkstatt Bohrständer mit links bedienen, Lötbank, Sandstrahler...


    Ich habe mir für den Links-Versuch entschieden.
    Mittlerweile bin ich gelernte Linkshänderin, ich kann sogar immer noch Hebeldosenöffner mit links bedienen, aber die ersten -8 Wochen Labor waren schrecklich. Irgendwann war ich so neben der Spur, dass ich manche Sachen weder mit rechts noch mit links konnte :) oder versehentlich beidhändig zugegriffen habe, weil alte Automatismen sich so einfach nicht überschreiben ließen - ganz zu schweigen von Kopfweh und verkrampften Schultern.


    Ich wußte vorher echt nicht, WIE händisch ich bin.


    Im Zweifelsfalle wwürde ich nach dieser Erfahrung also immer versuchen, alles an Werkzeug, was geht, einem Linkshänder in der Links-Version anzubieten, und gemeinsame Arbeitsplätze so weit wie möglich neutral gestalten.


    Viele Grüße,


    Kerstin

    Die beste Vergeltung ist, nicht zu werden wie dein Feind (Marcus Aurelius)

  • das mit den spiralblöcken verstehe ich jetzt nicht, normalerweise werden blätter doch beidseitig beschrieben, dann passt es einmal und einmal nicht-oder hab ich nen knoten grad?


    lg doris

  • Hervorhebung von mir.
    Da fehlt mir jetzt die Phantasie. Kann man einen Collegeblock nicht benutzen, wenn er "rechtsrum" ist? Ich würd den sonst einfach umdrehen... Aber ist ja auch für Rechtshänder doof, da ab und an mal auf der linken Seite schreiben zu müssen. #weissnicht

    Die Spirale ist eben immer im Weg. Das stelle ich mir schon sehr nervig vor. Aber es gibt ja auch Blöcke bei denen das Papier oben zusammen geklebt ist.



    Beim Thema Musikinstrumente werden Trin und ich nie auf einen Nenner kommen, deshalb wollte ich mich da eigentlich raus halten.
    Aber die Aussage, dass die linke Hand bei rechtsändigen Musikinstrumenten nur zuarbeitet, kann ich einfach nicht stehen lassen.
    Ich verstehe das Argument, dass rechtshändige Streichinstrumentalisten den Vorteil haben, dass sie die Bogenführung mit ihrer dominanten Hand machen können.
    Aber die linke Hand bei Streichinstrumenten als "Zuarbeiter" zu betiteln ist einfach falsch. Woher kommen denn die Tonhöhen? Die ganze Tonproduktion entsteht rechts UND links. Wenn ich den linken Finger nur einen halben Millimeter falsch aufstelle klingts scheixxe (sorry, ist aber aber so), egal wieviel Gefühl ich in den Bogen lege. Wenn ich links verkrampft bin, gehts gar nicht. Wenn ich zu viel/zuwenig Vibrato spiele, klingts auch furchtbar. Wenn ich links mit zu viel/zuwenig Druck greife klingt es auch nicht.
    Beide Hände sind gleichberechtigt aus meiner Sicht.

  • Corviade - das Gerücht von den Vorteilen der Linkshänder hält sich leider hartnäckig.


    Aber so ist es nicht, denn die linke Hand macht, obwohl sie feinmotorisch gefordert ist, nur die "Zuarbeiten". Die eigentliche Musik macht die Hand, die die Töne hervorruft. Diese Hand "macht" die Stimmung, das Gefühl, die Emotionen.... Und beim musizieren kommt es nun mal darauf an.


    Man muss sich ja nur mal fragen, wenn es tatsächlich von Vorteil WÄRE - warum sich in einer eindeutig rechtshänderorientierten Welt sich die ganzen Rechtshänder einen solchen Vorteil entgehen lassen und nicht auch auf Gitarren spielen, die andersrum gestimmt sind. Weil es eben keinen Vorteil gibt.

    Tochter hat beim Kauf Beides probiert und sich mit der Rechten durchaus leichte getan - der linkshändige Fachverkäufer hat ihr da durchaus zugestimmt.

  • Ich bin schon immer von Linkshändern umgeben und das ist eins der einzigen Dinge, die ich schon immer mitbekommen habe: Collegeblöcke mit Spirale links sind kacke :D
    Klar, man überlebt auch ohne, aber wozu, wenns doch auch bequem geht?


    Fürs einheften ist es blöd die andere Seite zu beschreiben, und nervig immer erst den Zettel raus reissen zu müssen. Also ein Block mit Spirale oben und gut is :)

    Also Spiralcollegeblöcke sind für alle auf einer Seite immer blöd oder beschreibt ihr echt nur eine Seite???

  • 8o das ist mir bis heute gar nicht bewusst gewesen. Und das, nachdem ich mir nach diesem Thread schon überlegt habe, mal eine Maus für Linkshänder auszuprobieren. In dem Fall lass ich das lieber und behalte meine rechte :)

    Das mache ich sogar als rechts schreibende aus. Maus geht rechts besser, Notizen für den Eigenbdarf schreibe ich durchaus auch gerne mal mit links

    • Offizieller Beitrag

    mein mann machts mit mouse auch so.
    sieht cool aus ;)
    Ich benutz das touchpad ;)


    Ich hab bisher immer 50/50 lh/rh im haishalt gelebt. Wenn der muk lh werden sollte, bin ich auch sogar in der unterzahl, aber ich finde talpas post gut,.so machen mein mann und ich das auch.


    Beim sport müssen wir eh alles auf allen seiten können. Irgendwie verschwimmen da die grenzen dann immer mehr.

  • ich mache alles mit Links und habe in meinem Leben noch kein einziges Mal darüber nachgedacht, meinen Rechtshänder-kindern irgendwas andersrum zu zeigen.
    Wir haben einige Linkshänder-utensilien im Haus, die benutzen alle gleichermaßen. Nur Kartoffelschaler geht nur mit einer Hand, aber Scheren können zB alle benutzen, egal für welche handigkeit sie hergestellt worden sind.


    Ich finde, dass da echt ein Hype drum gemacht wird. Ausser schreiben gibt es auch nichts, was man wirklich häufig oder intensiv nur mit einer Hand macht oder? Mich hats zumindest noch nie gestört ob ein Knopf fûr irgendwas links oder rechts angebracht ist. Ich fass dann halt rüber wenns nicht anders geht, so dick bin ich nicht.

  • eins noch: eine "Grundschulung" der Feinmotorik der "falschen" Hand ist vielleicht gar nicht so schlecht. Da die meisten Werkstätten und Werkzeuge auf rechts ausgelegt sind, wäre es spätestens im Job vorbei mit der Linkshänder-idylle.