Linkshänder-Kind in Rechtshänder-Familie

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  • Hallo,


    das mit den spiralblöcken verstehe ich jetzt nicht, normalerweise werden blätter doch beidseitig beschrieben, dann passt es einmal und einmal nicht-oder hab ich nen knoten grad?


    lg doris

    Meine Kinder beschreiben meist nur die Vorderseite. Das ist beim Lernen übersichtlicher für sie, dann strömt nicht so viel auf einmal auf sie ein.


    @ corviade - mal kurz Ausprobieren ist etwas ganz anderes als ein Instrument dauerhaft zu spielen. ich finde es ehr erschreckend, wie falsch da "Fach" Verkäuferinnen beraten... vermutlich ein Fall von "Mir hat das schließlich auch nicht geschadet..."


    @Indian Summer
    natürlich war das mit der "Zuarbeit" stark überspitzt dargestellt., Aber wenn man nicht bestimmte Zupftechniken verwendet, bei denen die Greifhand zupft oder Hämmering anwendet, bleibt beim geschicktesten greifen die gitarre oder Geige stumm. Erst die Spielhand "macht" die Musik. und da finde ich es nun mal enorm wichtig, daß das die dominante Hand ist, weben weil man mMn Gefühl, Intuition,.... nicht mit der besten Technik der Welt ersetzen kann.


    Wie gesagt, wenn die LH angeblich so herum im Vorteil sind - warum dürfen die vielen RH dann nicht auf andersrum gebauten Instrumenten lernen, um diesen Vorteil auch zu haben sondern müssen sich schon seit Jahrhunderten, in denen eigentlich nur rechts richtig war, mit falschrum gebauten Instrumenten begnügen?
    Das hat aus meiner Sicht keine Logik.


    Noch mal Spiralblock: Wenn man ihn einfach so umdreht,ändert sich überhaupt nichts. Wenn man ihn zuklappt so dreht, daß die Spirale immer rechts ist, steht die Schrift beim beidseitigen schreiben auf der einen Seite auf dem Kopf. Wenn man nur links beschreibt, ist beim Einheften die Rückseite des Blattes beschrieben, was nicht den üblichen Sehgewohnheiten entspricht.


    Es mag sein, daß manch einer das sogar lustig findet - meine Kinder brauchen ihre Kapazitäten in der Schule für sinnvolleres. Also bekommen sie Blöcke, die oben gebunden sind (und nicht teurer als andere) und fertig. Kein "Aufriss" oder "Hype" sondern einfach Alltagsnormalität.


    ich kauf mir doch z.B. auch z.B. den Kalender, mit dem sich für mich am angenehmsten arbeiten lässt, auch wenn mein Mann einen anderen hat (und der sogar billiger ist) oder er mit billigem Werbekuli prima schreiben kann und ich lieber einen guten Füller habe.


    Allgermeine Schulung der Feinmotorik - da bietet der normale Alltag mMn ausreichend und netterer Möglichkeiten, ohne daß man deswegen einem Kind irgend etwas zumuten muss, was einfacher zu lösen wäre.

  • Ich schreibe gar nicht, dass Linkshänder beim Streichinstrument immer im Vorteil sind. Ich habe es mal irgendwann in irgendeinem Thread hier im Forum im Schreibeifer geschrieben, das gebe ich zu. Aber ich habe gerade vorhin geschrieben, dass beide Hände gleichberechtigt sind.
    Und inzwischen ist es eher eine andere Art Ausprägung der Begabung. Ich habe daraufhin nämlich nochmal alle Schüler genau beobachtet und bin in Gedanken alle möglichen ehemaligen Schüler nochmal durchgegangen. Ich empfinde es als Lehrerin nicht so, dass eine Art der Händigkeit beim Geige- oder Bratschespielen einen Vorteil bringt.


    Und ich bin auch eine Lehrerin, die linkshändig unterrichten würde. Aber es hat mich tatsächlich noch nie jemand gefragt. Ich habe schon viele Linkshänder unterrichtet. Auch in meinem Schnupperkurs sind immer wieder natürlich Linkshänder. Aber meistens merke ich das gar nicht, weil wir (zumindest im Schnupperkurs) gar nicht nach der Händigkeit fragen. Auch im Instrumentalunterricht frage ich nicht danach, da erwähnen es die Kinder meist selbst.
    Und es auch unglaublich viele Rechtshänder nehmen die Geige erstmal in die rechte Hand. Einfach weil sie mich spiegeln.
    Wenn aber jemand darauf bestehen würde, linkshändig zu spielen würde ich das auch so unterrichten.

  • Hallo,


    siehst du, schon daß gar nicht gefragt wird, ist für mich ein Zeichen dafür, daß "rechthändig" immer noch als "Normalfall" angesehen wird und "linkshändig" als "eventuelle Ausnahme".


    Ich fände es wichtig, beim ersten Griff zum Instrument zu fragen, welche Händigkeit vorliegt und dann von Anfang an das richtige Instrument zu reichen.


    Denn wie gesagt, das Gerücht vom "Vorteil bei der Feinmotorik" hält sich leider hartnäckig und wie man gelesen hat, beraten sogar Fachverkäufer falsch. Wie sollen dann kleine Kinder auf die Idee kommen, daß für SIE andersrum "richtig" wäre? Oder Eltern, die vielleicht gar keine Ahnung haben, auf den Gedanken kommen, daß heutzutage linkshändiges Geige lernen genau so normal ist (sein sollte) wie rechtshändiges, wenn es ihnen gar nicht angeboten wird? Da sehe ich schon die Lehrer in der Verantwortung.


    Einem Kind gäbe man ja auch nicht einen Stift in die Hand,der nur mit der rechten Hand funktioniert und sagt dann: "Na ja, es wollte doch mit rechts schreiben, es hat ja nie nach einem anderen gefragt".


    Ich kann nur von der Gitarre ausgehen - für mich spielt es sehr wohl eine Rolle,welche Hand die "technischen" Aspekte bedient (die Griffe) und welche "die Musik macht". Rein greiftechnisch war ich auf der LH-Gitarre auch recht gut dabei, aber ich habe nie einen wirklichen Bezug zur Musik gefunden. Auch dann nicht, wenn ich ein Stück extra neu gelernt habe.


    Mein Sohn erzählt ähnliches, sowohl von seinen anfänglichen RH-Gitarrenversuchen als auch von der Trompete (blöderweise auch ein RH-Instrument, damals wusste ich es noch nicht besser...). Spieltechnich ging´s ganz gut, aber die Musik war irgendwie nicht wirklich "von innen raus".


    Natürlich gibt es Musiker, die gut das kompensieren. Trotzdem frage ich mich, was wohl noch alles möglich gewesen wäre, hätten sie richtigrum lernen dürfen...

  • Hallo,


    Meine Kinder beschreiben meist nur die Vorderseite. Das ist beim Lernen übersichtlicher für sie, dann strömt nicht so viel auf einmal auf sie ein.
    @ corviade - mal kurz Ausprobieren ist etwas ganz anderes als ein Instrument dauerhaft zu spielen. ich finde es ehr erschreckend, wie falsch da "Fach" Verkäuferinnen beraten... vermutlich ein Fall von "Mir hat das schließlich auch nicht geschadet..."

    Ich sehe das anders als du - aber macht ja nichts, du musst nicht jeden überzeugen.

  • Das geht mir jetzt eigentlich zu weit hier.


    Ja, beim Streichinstrument ist das der Normalfall. Ist nun mal (noch) so.


    Und doch, normalerweise sagen Eltern von linkshändigen Kinder sofort, dass die Kinder linkshändig sind oder die Kinder sagen es gleich selbst.
    Wenn ich im Schnupperkurs sage, dass alle Kinder mir mit der linken Hand zuwinken sollen, sagen auch alle rechtshändigen Kinder, dass sie Rechtshänder sind.
    In meiner Unterrichtsumgebung wird da von den Eltern und Kindern sehr drauf geachtet.


    Und jetzt kommen Gedanken, für die ich oft als elitär kritisert werden: Wenn ein Kind bei mir mit dem Unterricht anfängt gehe ich natürlich erstmal nicht davon aus, dass dieses Kind Berufsmusiker werden möchte. Im Gegenteil, es möchte einfach nur in diesem einen Moment Geige oder Bratsche spielen lernen.
    Wenn es sich dann aber tatsächlich so entwickelt, dass nun ein linkshändig spielendes Kind den Wunsch äussert, Musik zu studieren, dann steht es womöglich dumm da. Und es kann mir den Vorwurf machen, dass es nun Probleme bekommt. Denn soweit ich weiß, ist es an den Musikhochschulen noch weniger akzeptiert, linkshändig zu spielen als im Laienbereich.
    Ja, ich kann mir vorstellen, dass das kein Argument ist, was Dich, Trin, überzeugt. Das werde ich sowieso nicht schaffen, das will ich auch gar nicht. Ich möchte nur meine Gedanken als Instrumentallehrerin dazu schreiben.
    Und ich bleibe dabei, dass ich finde, dass bei Streichinstrumenten beide Hände gleichberechtigt sind.

  • indian summer, kann man geigen umspannen? Sind die symmetrisch? Oder braucht man speziell eine lh geige?
    Ich hab mit streichern nicht wirklich viel zutun im alltag und noch nie eine lh geige gesehen.

    Nein, man kann sie nicht umspannen, sie sind nicht symmetrisch.
    Innen klebt der Bassbalken unter der Decke, unter den beiden tiefen Saiten. Der Stimmstock steht in der Höhe des Steges unter den beiden hohen Saiten. Um eine Geige linkshändig zu bekommen muß sie geöffnet werden, das ist eine riesige Arbeit. Ausserdem müssen die Wirbellöcher umgebohrt und die Wirbel spiegelverkehrt eingesetzt werden. Die Wirbel sind bei rechtshändigen Streichinstrumenten so angeordnet, dass der von der höchsten Saite weiter hinten ist, damit der linke Zeigefinger genug Platz hat.


    edit vergessen: das Griffbrett muß auch spiegelverkehrt gewölbt werden, eben so muß der Steg daran angepasst werden.


    Es gibt inzwischen im Schülergeigenbereich und auch bei den etwas besseren schon viele Linkshänderinstrumente. Das sind dann neue, meist in China gebaute Geigen, die auch sehr gut sind. Für Schüler und Laien. Auch die chinesichen Rechtshänderinstrumente sind inzwischen ziemlich gut geworden.


    Ich kann mir aber, ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass man alte, wertvolle oder auch neue, teure Rechtshänder-Geigen (Bratschen, Celli, Kontrabässe) umbaut. Das ist ein so großer Aufwand und man weiß nicht, ob sie hinterher noch klingen. Meine Bratsche klingt ja schon komplett anders, wenn der Steg nur 2mm anders steht.


    Man wäre wahrscheinlich als Linkshänder auf neue Instrumente beschränkt und hätte nie eine große Auswahl wenn man so weit kommt, dass man ein wirklich gutes Instrument braucht. Bzw dann wird es richtig teuer.

  • Hallo,


    Hm, du hattest geschrieben, daß du die Händigkeit der Kinder nicht weiß, weil du weder im Schnupperkurs noch im Anfangsunterricht nicht danach fragst und auch die Eltern nicht danach fragen.
    Jetzt beschreibst du etwas anderes...


    Wenn von Anfang alle Kinder ihr Instrument händigkeitsgerecht lernen würden, würden auch die Hochschulen und Orchester relativ schnell umschwenken. Sie könnten es sich gar nicht leisten, einen großen Teil begabter junger Musiker nur auf Grund ihrer Händigkeit auszuschließen. Das hätte in etwa die gleiche Logik wie "Pauker/... (früher mal generell fast alle Orchestermusiker) sind üblicherweise Männer, wie sieht das aus, wenn da plötzlich eine Frau steht".


    So lange aber aus Angst vor dem "später eventuell vielleicht mal" gleich das rechtshändige lernen forciert wird, besteht ja gar kein Grund dafür, umzudenken.


    Und die, die auf Grund der falschen Händigkeit irgendwann aufgegeben haben, weil es nicht recht voran ging oder weil es einfach keinen Spaß mehr machte, sich nicht komplett "richtig" anfühlte... werden in den seltensten Fällen darauf kommen, woran es lag und daher auch später nicht kommen und sich beim Lehrer beklagen, daß sie DESWEGEN nie in einem großen Orchester oder, wenn auch nicht auf Stradivari, so doch au einem hochwertigen modernen Instrument spielen konnten...


    edit:
    Corviade: Nein,überzeugen muss ich dich nicht.


    Das Problem ist nur, daß man eine solche weitgreifende Entscheidung ja selten für sich selbst sondern für einen anderen, ein Kind trifft. Da finde ich die Frage, ob man es nicht doch "gehirngerecht" lernen lässt (und ihm so mit großer Wahrscheinlichkeit einfach die größere Freude und den besseren emotionalen Zugang ermöglicht), schon berechtigt.

  • Mag sein, dass ich es blöd formuliert habe. Ich frage nicht danach, es wird mir erzählt, aber ich merke es mir auch nicht besonders gut. Ich finde einfach andere Dinge wichtiger, das Kind kennenlernen z.B.


    Mir ist schon klar, dass das ein Teufelskreis ist. Aber ich bin eben von der Notwendigkeit nicht so überzeugt wie Du.

  • Huch, schon 5 Seiten #haare . Ich habe jetzt alles nur flüchtig überflogen.
    Bratsche habe ich auch rechts gelernt und frage mich bis heute, wie die Rechtshänder die Griffe mit der linken Hand schaffen, weil die rechte Hand doch "nur" den Bogen hält. Gitarre ist was anderes, zupfen würde ich auch lieber mit meiner linken Hand.


    Um zum Schneiden zu kommen: Ich schneide links mit einer Rechtshänderschere.
    Meine sechsjährige Tochter macht das auch. Mit Linkshänderscheren kommen wir bislang nicht zurecht. Uns reißt das Papier, anstatt geschnitten zu werden. Ich habe mich in den letzten Tagen wirklich mit dem Schneiden beschäftigt und geschaut, wie Rechtshänder schneiden. Ich halte die Rechtshänderschere ebenfalls nach rechts geneigt, schaue aber von außen auf das Objekt, das ausgeschnitten werden soll, statt von innen. Oft habe ich Blasen an den Händen, wenn ich länger was schneide. Wahrscheinlich, weil die Scheren nicht dafür gedacht sind, von links gehalten zu werden.
    Ich möchte nun, das meine Tochter richtiges Schneiden lernt. Wir haben eine Linkshänderschere von KUM in einem Fachgeschäft gekauft. Die hat sogar innen eine blau gefärbte Klinge und man kann die Schraube verstellen. Sie reißt uns trotzdem das Papier. Gibt es auch schärfere Linkshänderscheren? Habt ihr Empfehlungen? Derzeit benutzen wir am liebsten eine Maped Precise, aber die gibt's nicht für links. Oder stimmt unsere Technik nicht?

  • Die Möglichkeiten, in denen sich beidseitige Varianten anbieten lassen würden sind doch echt begrenzt oder? Mag sein, dass es bei geigen ginge, bei vielen Werkzeugen sind die Abläufe mit den anderen Mitarbeitern so aufeinander abgestimmt, dass es doch Unsinn wäre alles umzumodeln. Ich glaubglaein Chirurg würde ziemlich schräg angeschaut werden, wenn er auf Linkshänder- Instrumenten bestünde. Zumal der Assistent ja trotzdem eher Rechtshänder wäre. Oder ein kfz-mechaniker, der auf links besteht, während alle anderen rechtshandwerkzeug braucht.


    Zu den scheren: es gibt gute und schlechte, einfach durchprobieren. Aber wie gesagt - auch mit Links kann man mit einer normalen Rechtshänderschere gut schneiden ohne einen Knoten ins Hirn zu kriegen

  • Zu den scheren: es gibt gute und schlechte, einfach durchprobieren. Aber wie gesagt - auch mit Links kann man mit einer normalen Rechtshänderschere gut schneiden ohne einen Knoten ins Hirn zu kriegen

    Ich war gestern in mehreren Geschäften. Die Scheren sind immer verpackt.

  • Hallo, ich bin umgelernte Linkshänderin. Eine Lehrerin meinte damals, die Händigkeit wäre nicht so ausgeprägt bei mir und ich könnte prima mit rechts schreiben lernen. Lässt sich ja im Nachhinein schlecht sagen, was wäre wenn gewesen. Alles außer schreiben mache ich mit links. Ich habe versucht mich selbst umzulernen und habe es wieder abgebrochen.
    Ich kann mittlerweile ganz passabel mit links schreiben und mache das manchmal hier zu Hause. Aber das Schreibtempo ist ein ganz anderes. Flüssig kann ich links nur gespiegelt schreiben.
    Worüber ich im Haushalt wirklich erleichtert bin, ist der Beidhandsparschäler und der Universaldosenöffner.
    Bei den Kindern war die Händigkeit immer sehr eindeutig. Alle 4 Jungs sind Rechtshänder und die Tochter schon immer deutlich links.


    Vergessen: Ich stricke und häkle mit links. Ich habs gespiegelt gelernt. Und kann gut umdenken. Schleife habe ich auch gespiegelt, damals meine Eltern bei mir und ich dann wieder bei den Jungs.

    4Jungs(00/04/06/08) & 1Bienchen(13)

    Einmal editiert, zuletzt von carinosa ()

  • Hallo,


    Ob die Schere scharf ist, weiß ich von weitem auch nicht. Tatsache ist, daß man beim linkshändigen Schneiden mit der Rh-schere einen anderen Bewegungsablauf hat, man muss die Klingen anders zusammendrücken, damit das Papier eben nicht reißt. Macht man dann mit einer LH-Schere die Bewegung genau gleich, drückt man die Klingen leicht auseinander - das Papier rutscht durch und reißt.


    Ich würde dem Kind ein relativ festes Papier geben (knickt und reißt nicht so leicht) und dann einfach erst mal Schnipsel produzieren oder fransen in ein Deckchen schneiden oder so (Also noch nicht auf einer Linie arbeiten o.ä.) damit sich die Technik neu aufbauen kann.


    Janos, also ich persönlich hätte lieber einen Chirurgen, der auf Arbeitsmitteln besteht, mit denen er optimal zurecht kommt als einen, der sich der "Üblichkeit wegen" auf andere beschränkt. Wie die Praxis da ist, wie viele rein rechthänderorientierte Gegenstände es da gibt, weiß ich nicht.

  • Ich grätsche nur mal wegen der Nagelscheren rein: gibt es da tatsächlich welche für Linkshänder? Ich benutze doch meiner, als Rechtshänderin, auch mit beiden Händen.

    Ja, gibt es.


    Eigentlich wäre es ja auch sinnvoll, wenn Rechtshänderinnen die auch um Schneiden der rechten Hand hätten.

    (man staunt, wie viele Messer so geschliffen sind, daß die für rechtshändiges schneiden besser taugen ... was dazu führt, daß man linkshändig Mühe hat, Brot gerade zu schneiden...)

    Oh Gott ja. Ich kann erst richtig Brot schneiden, seit ich ein passendes Brotmesser habe.

    Die Küchenmaschine: wäre ich Linkshänderin, hätte ich nicht ein Vermögen für den Thermomix ausgegeben. Klares Rechtshänderprodukt.

    Danke für die Warnung!


    Hervorhebung von mir.
    Da fehlt mir jetzt die Phantasie. Kann man einen Collegeblock nicht benutzen, wenn er "rechtsrum" ist? Ich würd den sonst einfach umdrehen... Aber ist ja auch für Rechtshänder doof, da ab und an mal auf der linken Seite schreiben zu müssen. #weissnicht


    das mit den spiralblöcken verstehe ich jetzt nicht, normalerweise werden blätter doch beidseitig beschrieben, dann passt es einmal und einmal nicht-oder hab ich nen knoten grad?


    lg doris

    Ich schreibe bevorzugt auf der Seite, auf der die Spirale rechts ist. Die Rückseite beschreibe ich deutlich seltener.
    Wobei ich die Blöckemit Spirale oben auch umdrehe, weil die Spirale mir da auch im Weg ist. Meine Schreibhaltung ist nicht die für Linkshänder empfohlene, weil ich es mir selbst beigebracht habe. Ich schreibe von (links) unten nach (rechts) oben, nicht von links oben nach rechts unten.


    Meine sechsjährige Tochter macht das auch. Mit Linkshänderscheren kommen wir bislang nicht zurecht. Uns reißt das Papier, anstatt geschnitten zu werden. Ich habe mich in den letzten Tagen wirklich mit dem Schneiden beschäftigt und geschaut, wie Rechtshänder schneiden. Ich halte die Rechtshänderschere ebenfalls nach rechts geneigt, schaue aber von außen auf das Objekt, das ausgeschnitten werden soll, statt von innen. Oft habe ich Blasen an den Händen, wenn ich länger was schneide. Wahrscheinlich, weil die Scheren nicht dafür gedacht sind, von links gehalten zu werden.

    Ja.

    Oder stimmt unsere Technik nicht?

    Ihr seid es vom Schneiden mit Rechtshänderscheren gewöhnt, die Scheren "falsch herum" zusammenzudrücken. Scharfes Schneideblatt ist nur eine Komponente. Das zweite Entscheidende bei Scheren ist die Anordnung der Schneideblätter. Wenn du mit einer Linkshänderinnenschere schneidest, musst du die Schneideblätter anders herum zusammendrücken als bei einer Rechtshänderschere. Wenn man das gar nicht kennt, ist es vermutlich erst einmal ungewohnt, aber mittelfristig sollte es leichter gehen. Außerdem musst du die Linkshänderschere natürlich nicht so drehen wie die Rechtshänderschere.

  • Ich war gestern in mehreren Geschäften. Die Scheren sind immer verpackt.

    tja, da gehts los mit der geldmacherei.... Kauf dir drei verschiedene und Schau, wie sie sind. Aber es geht echt auch gut ohne.... Bestärke dein Kind die linke Hand zu benutzen und es wird auch so prima zurecht kommen

  • Das Problem ist nur, daß man eine solche weitgreifende Entscheidung ja selten für sich selbst sondern für einen anderen, ein Kind trifft. Da finde ich die Frage, ob man es nicht doch "gehirngerecht" lernen lässt (und ihm so mit großer Wahrscheinlichkeit einfach die größere Freude und den besseren emotionalen Zugang ermöglicht), schon berechtigt.

    Du kannst es einfach nicht lassen, oder?


    Viele Kinder treffen ihr Entscheidungen selbst. Siehe Beispiel mit Waschbecken. Tochter hat sich für die Rechtshändergitarre entschieden, spielt aber Eishockey (wie die meisten Linkshänder) mit einem rechten Schläger (das betrifft die Biegung unten und hat per se nichts mit der Händigkeit zu tun) - ihre Entscheidung. Akzeptiere doch bitte, dass deine Meinung nicht für alle das Maß aller Dinge sein muss.

  • Ich schneide auch mit Rechtshänderscheren, weil ich es früher nicht anders gelernt habe. Mit den Linkshänder-Papierscheren meiner Tochter komme ich auch nicht klar, sie ist es aber so gewohnt und kann nicht mit Rechtshänderscheren. Allerdings bekam ich mal eine Stoffschere für Linkshänder, das ist super.
    Gerade habe ich mich kurz über die Rechtshänderwelt geärgert. Habe ein Kartenspiel mit den Kindern gemacht, die Joker und Aussetzenkarte sind nicht in jeder Ecke markiert und wenn man sie in der rechten Hand hält, kann man sie nicht unterscheiden, da habe ich prompt falsch ausgelegt.


    Bei meinen Kindern war noch bevor sie ein Jahr alt waren ganz eindeutig, welche Händigkeit sie haben.


  • Janos, also ich persönlich hätte lieber einen Chirurgen, der auf Arbeitsmitteln besteht, mit denen er optimal zurecht kommt als einen, der sich der "Üblichkeit wegen" auf andere beschränkt. Wie die Praxis da ist, wie viele rein rechthänderorientierte Gegenstände es da gibt, weiß ich nicht.

    @Trin, das ist eben völlig am Problem vorbei. Es geht da nicht darum, dass einer die "richtigen" Materialien einfordert, weil er zeitlebens bestärkt wurde, dass nur geht, was optimal ist und jedes umlenken verwirrt und geistige Kapazitäten verbraucht, sondern darum, dass das Abläufe sind, bei denen mehrere Menschen zeitgleich agieren können müssen, was eben nur funktioniert, wenn alles in einer bestimmten Ordnung aufeinander abgestimmt ist. Und die Varianten "einer links - einer rechts" "beide Links" "beide rechts" "erster Arbeiter links, zweiter rechts" usw sind da doch eindeutig zu viele oder meinst du nicht?

  • @janos das mit den Scheren finde ich interessant. Ich kann mit der rechten Hand nicht mit einer Linkshänderschere schneiden, weil ich sie dann drehen muss. Also es geht schon, aber nicht gut.
    Umgekehr auch so.
    Den Spitzer dreht man genau falsch rum usw.


    @Trin bei den Spiralblöcken (wie gesagt ich beschreibe beide Seiten) ist es ja so, dass jeder, egal ob rechts oder links dann die Spirale mal auf der falschen Seite hat.
    Aber einseitig beschrieben ist es für Rechtshänder besser, das stimmt.