Kleinkindern soziale Unterschiede erklären...

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  • Sagt mal... wie macht Ihr das?
    Wir leben in einer 3 Zimmer Mietwohnung mit Garten in der Nähe des schicksten Neubaugebietes der Stadt. Dort leben ausschließlich wohlhabende Familien, denn die Häuser dort kosten gerne mal eine halbe Million. Für uns absolut utopisch, aber ehrlich gesagt auch nicht erstrebenswert. Im Kinderturnen hat sich eine Freundschaft zu einem Kind entwickelt, das dort wohnt, sehr nette Familie, beide Eltern Naturwissenschafler, alles andere als protzig oder großkotzig, aber offensichtlich sehr gut verdienend. Jetzt war der Freund meines Sohnes (4 Jahre) bei uns zu Besuch, seine Mutter dabei. Wir sitzen nett im Garten, da kommen dann Fragen von ihm: Warum wohnt bei Euch noch eine andere Familie? - Weil uns das Haus nicht gehört, sondern dieser Familie. Warum habt Ihr kein eigenes Haus? - Weil wir uns keins kaufen können und uns die Wohnung reicht. Warum könnt Ihr keins kaufen? - Weil wir nicht genug Geld haben. Warum? - Weil wir andere Berufe haben als z.B. Deine Mama und Papa. Warum? - Weil die länger studiert haben. Warum? Weil die schlauer sind... ich bin schon echt ins schlingern geraten. Der anderen Mama war das Thema sichtlich unangenehm. Wie erklärt man sowas denn, ohne sich selbst bzw. die eigenen Verhältnisse schlecht zu machen und ohne die Lebensumstände anderer Familien zu kritisieren? Komplett ausweichen? Ich versuche eigentlich immer, Fragen so ehrlich es geht zu beantworten...

  • Hallo,


    Wollte das Kind wirklich die Hintergründe wissen oder war es eher eine alterstypische "Warum-darum" Kette?


    Mich wundert das, denn meine Erfahrung bisher war, daß Kinder in dem Alter solche Sachen als "gegeben" hinnehmen. Warum wohnt hier eine andere Familie? Weil die auch hier ihre Wohnung hat. Warum wohnt ihr nicht in einem Haus?" "Das IST doch ein Haus, nur eben ein großes, in das mehrere Familien hineinpassen" "Warum wohnt ihr hier?" "Weil es uns hier gefällt". usw.


    Aus einer reinen Fragenkette würde ich, so gerne ich sie sonst gespielt habe, bei solchen Themen aussteigen und ablenken oder nette Gegenfragen stellen.


    Wenn es natürlich tatsächlich die sozialen Hintergründe wissen wollte, kann man sie eben nur so erklären - Berufe werden verschieden bezahlt und wir bekommen für gleich viel Arbeit nicht so viel Geld. Warum? Weil sich das so entwickelt hat und es bisher keiner geändert hat. Aber uns geht es gut, wir haben, was wir brauchen und hier ist es richtig schön, oder?


    Interessant fand ich, daß uns die Freunde unserer Kinder oft z.B. eher als wohlhabend wahrgenommen haben, obwohl wir es rein finanziell nicht wirklich üppig hatten. Aber für Kinder zählen irgendwie andere Sachen, da ist ein Abend mit Stockbrot und Wurst und Käse am Feuerkorb mindestens so viel wert wie ein Abend im Restaurant. Und dass mein Mann sich Zeit nehmen konnte, wenn er nicht gerade Dienst hatte, schien für einige auch ein Zeichen für Wohlstand zu sein. ("Mein Papa muss immer arbeiten, sonst haben wir nicht genug Geld") 8I


    Daher würde ich zusehen, aus der Defizitspirale (was haben wir alles NICHT im Vergleich zu anderen) raus zu kommen und zu einem "uns geht es gut, wir haben, was wir brauchen und mehr und können zusammen ganz tolle Sachen machen." Richtung zu kommen.


    Allerdings hatten meine Kinder auch keine wirklich richtig reichen Kids mit bei uns zu Hause (die eine Ausnahme war ein sehr unsympathischer junger Mann, zeitweiser... na ja eine Art Kumpel meines Großen, der seine Meinung über unsere Wohnsituation deutlich zeigte, da waren sie aber auch schon Teenys und das lag mMn an seinem Grundcharakter und dem, was er als Kind erlebt hat, nicht an seiner finanziellen Situation).
    Von daher weiß ich nicht, ob meine Gedanken passend und hilfreich sind.

  • wird auch nicht besser wenn die Älter werden ;)


    Das lustigste Erlebnis war letztes Jahr. Kind 1 neue Klasse hat Besuch
    E. total verwundert warum wir ein so großes Haus mit Garten haben etc. Die dachte echt wir seien reich.
    Besuchskind 2 : S. Etwas pikiert und leicht gekräuselte Nase : Ist dieser kleine Raum das Wohnzimmer ? lustig war auch, dass sie dann noch erwähnte, dass sie dachte, dass ich auch Ärztin wie ihr Papa sei....also zur Info alle Aerzte sind Reich.....hust ....ich war dann doch etwas schockiert über die Denkmuster bei dem Kind


    Also ich finde man kann locker erzählen auch von sich selbst losgelöst, dass es ganz unterschiedliche Formen gibt zu leben. Wohnungen, Häuser, kleine Häuser , große Häuser etc.
    Wenn die Mutter dabei waere, dann würde ich evtl auch ihr das Erklärfeld überlassen. Finde es bei einem vierjährigen auch nicht mehr ungewöhnlich wenn der mal erfährt, dass es Unterschiede gibt.
    Ist ja schwierig zu wissen wie die Eltern das Kind über soziale Unterschiede aufgeklärt haben wollen.

  • mir wäre das auch unangenehm....als dabei sitzende Mutter und wahrscheinlich hätte ich dann auch was gesagt


    weil... Wissenschaftler haben nicht automatisch mehr Geld
    manche Leute wohnen lieber in einer Wohnung...
    wenn man studiert hat ist man nicht automatisch schlauer....


    ich könnte noch ziemlich lange so weitermachen...


    ich finde Du bist da schon viel zu sehr in die Details gegangen....
    da gibts doch zig Gründe warum jemand ein haus hat und andere nicht


    Es ist halt so und fertig.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • ganz vergessen: was ich immer vermeiden wuerde waere eine politische Diskussion. Genauso wie Diskussion über den Weihnachtsmann, Sexualität und Gott ;)


    @claraluna doch doch Wissenschaftler sind alle reich ;) ist echt witzig bei uns ist das auch schon oft passiert, Ehegatte Hirnforscher und Mama Aerztin. Da MUESSEN wir ja reich sein.


  • Für uns absolut utopisch, aber ehrlich gesagt auch nicht erstrebenswert.

    Du könntest ja da ansetzen und sagen, dass ihr Eure Wohnung mit Garten einfach toll findet und da glücklich seid. Das wäre doch auch ehrlich geantwortet und dieses Betonen, dass Eure Wohnsituation schlechter ist finde ich unnötig.
    Für mich hört sich jedenfalls Mietwohnung mit Garten ganz toll an, viel besser an als Haus im Neubaugiebiet #super . Da kann man ja auch mal die Vorteile von erwähnen(netter Kontakt zu Nachbarn, flexibilität, ist günstiger oder so, je nachdem was passt). Ich finde nicht dass das dann die andere Wohnsituation abwertet aber die eigene eben auch nicht.

  • ich muss gestehen, dass ich mal über eine solche Diskussion mit meiner tochter sehr lachen musste...sie hat das ganze allerdings einbißchen umgekehrt aufgezogen.


    Sie wollte wissen warum wir (der Joe und ich) so viel arbeiten. Also habe ich erklärt, dass wir das zum einen tun weil wir unserer Arbeit sehr lieben aber zum andern natürlich auch weil es uns ermöglicht ein haus mit garten zu haben und in den urlaub zu fahren, klamotten zu kaufen , gutes Essen, Autos zu haben etc. pp. Sie hat dann eine weile nachgedacht und mich gefragt ob ich denn nicht schöner fände Urlaub zu machen, also nicht zur Arbeit zu müssen, für eine Weile mag das so sein, erklärte ich aber eben nicht ständig. Danach hat sie mir ein Geheimnis verraten....sie war damals 4...sie erklärte mir anhand ihrers Kindergartenkumpels Jeremy, dass man gar nicht arbeiten muss, Jeremys Eltern haben nämlich keine Lust zu arbeiten (hatte Jeremy ihr so erzählt) und hatten trotzdem eine wohnung und was zu essen, weil es da einen Laden gibt der Amt heisst, da kann man einfach Geld kaufen...war nicht so gaz einfach ihr politisch korrekt die zusammenhänge zu erläutern...


    Was deine Geschichte angeht, liebe TS...ich hätte ähnlich reagiert wie Du, hätte mir aber von der Mutter ein wenig Unterstützung gewünscht.


    Kiwi

    • Offizieller Beitrag


    Warum? - Weil wir andere Berufe haben als z.B. Deine Mama und Papa. Warum? - Weil die länger studiert haben. Warum? Weil die schlauer sind... ich bin schon echt ins schlingern geraten.

    Bis zu den anderen Berufen haette ich aehnlich geantwortet, aber dass jemand mehr Geld verdient, weil er studiert hat oder weil er schlauer ist, wuerde ich nie sagen, und waere mir auch gar nicht in den Kopf gekommen. Stattdessen haette ich gesagt, dass manche Menschen mehr Geld verdienen in ihrem Beruf als andere, und ich haette dann auch weitergehend Fragen ehrlich beantwortet. Wir haben solche Gespraeche zu Hause auch, wo es darum geht, dass manche mehr Geld verdienen, manche Menschen arbeiten mehr, bei anderen Jobs sind es soziale Konventionen, bei anderen, die laengere Ausbildung, mitunter wird Verantwortung (fuer Menschen, Geld, Maschinen) hoeher bezahlt, wobei das zB fuer Kindergaertner und Kinder nicht stimmt. Das System ist nicht fair.


    Ich finde, das sind ganz wichtige Diskussionen, die wir mit unseren Kindern, ehrlich fuehren sollten, auch wenn es unangenehm sein kann.


    Von meinen Kindern ausgehend, glaube ich nicht, dass das einfach nur eine wenn-dann Kette gewesen ist, und selbst wenn, haette ich ausdiskutiert, einfach um den moeglichen Gespraechsstoff zu nutzen.




    Daher würde ich zusehen, aus der Defizitspirale (was haben wir alles NICHT im Vergleich zu anderen) raus zu kommen und zu einem "uns geht es gut, wir haben, was wir brauchen und mehr und können zusammen ganz tolle Sachen machen." Richtung zu kommen.


    Und das finde ich einen anderen wichtigen Punkt: dass man sich darauf konzentriert was man hat, und nicht was man nicht hat.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • ... ich bin schon echt ins schlingern geraten. Der anderen Mama war das Thema sichtlich unangenehm.

    ich finde es komisch, dass sie nichts dazu gesagt hat und denke, das Problem liegt eher da. Wieso weiss der Junge denn nicht, dass nicht jeder auf der Welt in einem eigenen schicken Haus lebt? Er ist ja 4 und nicht 2.


    Danach hat sie mir ein Geheimnis verraten....sie war damals 4...sie erklärte mir anhand ihrers Kindergartenkumpels Jeremy, dass man gar nicht arbeiten muss, Jeremys Eltern haben nämlich keine Lust zu arbeiten (hatte Jeremy ihr so erzählt) und hatten trotzdem eine wohnung und was zu essen, weil es da einen Laden gibt der Amt heisst, da kann man einfach Geld kaufen...war nicht so gaz einfach ihr politisch korrekt die zusammenhänge zu erläutern...

    hihi, ich finds grad total süß von Deiner Tochter, wenn auch die Sache an sich eher..ähm.. naja, ich hoffe, die Eltern haben das dem Kind nicht so erklärt sondern er hat es sich so zusammengereimt :huh:

    kLeiN- uNd GrOß-SchrEibUnG hat mein Handy gefressen...

  • Hallo,




    Zitat

    naja, ich hoffe, die Eltern haben das dem Kind nicht so erklärt sondern er hat es sich so zusammengereimt



    doch, es gibt Eltern,die ihren Kindern das so erklären. Mein Großer hatte eine zeit lang auch einen Kumpel, dem das so mitgegeben wurde und dessen Ziel tatsächlich auch "Harzer" war.


    Ich kann mir schon vorstellen, daß es tatsächlich eine Versuchung ist, zu sagen ich WILL es gar nicht anders.


    Für meinen Sohn schien es anfangs erstaunlich und schien durchaus attraktiv. Hatte diese Familie als "mittelgroßer Jungs-Sicht" doch rein äußerlich viele tolle Sachen, die wir nicht hatten. Großer Flachbildfernseher in der Anbauwand, als wir noch einen alten Kasten im Schrank stehen hatten, jede Menge technische Spielereien (neuerer PC, Wii...), neuere, modernere Möbel, glänzendes Laminat statt ausgetretenen Dielen...
    Die Wohnung war etwa wie die der Großeltern (Neubau), ob saniert oder nicht, sehen Kids nicht so.


    Um das "dahinter" zu durchschauen und zu erkenne, daß es oft eine Frage der Prioritäten und bewussten Entscheidungen ist, wofür man das vorhandene Geld ausgibt, war gar nicht so leicht und dauerte eine Weile.

  • Ich glaube ja, dass Kinder nicht wegen sozialer Unterschiede fragen, sondern einfach aus Interessen.


    Also Kinder glauben ja bis zu einem bestimmten Alter, dass das eigene bei allen so ist.
    Also ich wohne in einer Wohnung mit Balkon gleich alle Kinder wohnen in einer Wohnung mit Balkon.
    Da kommt natürlich die Frage auf: Warum hast du keinen Balkon?


    Ich würde eher allgemein antworten, dass es unterschiedliche Wohnungen gibt.


    Großes Haus mit Garten ist ja nicht unbedingt gleich wohlhabend.
    Wohlhabend nicht gleich guter Job.
    Guter Job nicht gleich (langes) Studium.
    Studium nicht gleich intelligenter.
    Usw.


    Also ich finde ehrlich gesagt, dass da etwas falsches vermittelt wird.


    Und klar gibt es auch diese: Wir fahren 4 Mal/im Jahr in Urlaub, andere können sich das nicht leisten usw.

  • hihi, ich finds grad total süß von Deiner Tochter, wenn auch die Sache an sich eher..ähm.. naja, ich hoffe, die Eltern haben das dem Kind nicht so erklärt sondern er hat es sich so zusammengereimt :huh:

    hoffst du, dass die Eltern nicht faul sind?
    oder hoffst du, dass es keine Linken sind, die denken, ihnen stünde ein BGE zu?



    Zum ursprünglichen Thema: Ich glaube, ich hätte mit Wohnfläche argumentiert, also dass das Haus so groß ist, dass da mehrere Familien drin leben können.

  • man kann in solchen gesprächen ja durchaus auch anmerken, daß es auf der welt nicht immer gerecht zugeht, und daß die menschen da noch nicht fertig sind, mit diskutieren.


    ich meine, ob jemand in einem großen haus mit garten lebt hängt ja in den allermeisten fällen mehr davon ab, wie die eltern, großeltern, urgroßeltern so bestellt waren, als davon, wie schlau jemand ist.


    es hängt auch davon ab, wo man wohnt, auf dem land zum beispiel ist es normal in einem haus mit garten zu wohnen, auch wenn man arm ist, und in großen städten ist gar nicht genug platz dafür, daß jeder ein ganzes eigenes haus mit sonst niemandem drin haben könnte.

    the nature of this flower is to bloom

    (alice walker)

  • Hmm, aber ich denke mal, ein BGE über die Hintertür einzuführen, indem man (mit Absicht) nicht arbeiten geht, dürfte auch in linken Kreisen nicht das Mittel der Wahl sein, oder?

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • ich hätte wohl sehr direkt auf die frage geantwortet. dass ihr zur miete wohnt. warum? weil ihr das so wollt.
    und ich glaube alles andere ist für ein kind in dem alter eh nicht zu erfassen.
    meinen kinder sind solche unterschiede nie aufgefallen. sie genossen sehr den luxus eines gartens, nachdem wir umgezogen waren, haben aber in der dachwohnung auch nie etwas vermisst.
    verglichen haben sich die kinder selbst in der grundschule nie. andere kinder, die zu besuch waren, dann schon mal. aber beim abholen haben die eltern lauthals das gleiche gesagt. da wusste man, dass es eh thema ist.


    du musst ja dem 4 jährigen besuchskind keine sozialen unterschiede erklären, wenn er nur wissen will, warum ihr euch das haus teilt. das hat für ihn nicht viel miteinander zu tun. du hast dich wahrscheinlich eher in so eine richtung ziehen lassen, weil es für dich ein thema darstellt?


    miete ist doch was tolles. so flexibel ist man mit eigenheim nicht. gerade als unsere familie sich noch änderte wg job und kindern, fand ich es praktisch mich bei bedarf schnell verändern zu können. jetzt haben wir ein eigenheim und es passt auch gut so.
    ob haus kaufen oder mieten hat ja nicht unbedingt mit sozialem status zu tun. oft ist ja eine erbschaft im hintergrund, die das bauen erst ermöglicht. oder ändert erben den sozialstatus? wir hätten ohne das erbe meines mannes und der die niedrigzinsen auch nicht bauen können. ich fühle mich dadurch natürlich priveligiert. aber in der nahrungskette nach oben geklettert sind wir nicht ;)

    ****Glitzer mit der schnecke (05/06), dem bär (11/08 ), dem hulk (06/13) und findus (04/17) #love ****

  • es hängt auch davon ab, wo man wohnt, auf dem land zum beispiel ist es normal in einem haus mit garten zu wohnen, auch wenn man arm ist, und in großen städten ist gar nicht genug platz dafür, daß jeder ein ganzes eigenes haus mit sonst niemandem drin haben könnte.

    Eben. Ein eigenes Haus mit Garten in schicker Gegend für eine halbe Million? Für viele Städte ist das ein unvorstellbares Superschnäppchen.

  • ich hätte da gar nicht so wirklich viel erklärt. nur, dass es einfamilien- und mehrfamilienhäuser gibt und manche menschen in EFH und andere in MFH wohnen. dazu noch, dass ihr euch diese wohnung ausgesucht habt und sie euch gut gefällt.



    die gründe für soziale unterschiede und die damit einhergehenden UNGERECHTIGKEITEN sind so vielschichtig, dass da ja erwachsene nicht mal durchsteigen. ich würde also auf zu stark abgeflachte erklärungsversuche verzichten, weil verknappung hier schnell zur fehlinformation und -prägung führen kann.


    ganz schwierig finde ich die verknüpfung von "langem studium", "schlau sein", "hohem einkommen" und "viel vermögen". da passt nichts zusammen. es gibt leute, die studieren ewig und sind vollidioten. andere sind intelligent und top ausgebildet, haben null arbeitslohn und trotzdem ein großes vermögen. dritte sind intelligent, in einem wenig gefragten beruf ausgebildet, haben kein vermögen und nur leidlichen arbeitslohn. das kann man ja unendlich fortsetzen.


    dann spielt ja selbst bei identischer vermögenslage auch rein, dass man unterschiedliche prioritäten bzgl. des geldausgebens hat. es gibt leute, die wohnen in einer schrammeligen mikrowohnung, aber auch nur deshalb, weil sie immer auf reisen sind, wenn es irgendwie geht. andere haben ein schönes großes haus mit großem garten und viele tiere, aber nie ausreichend auf der naht für auch nur eine woche gemeinsamen urlaub. kann man auch unendlich fortsetzen.


    auch das ist für einen fremden (!) 4jährigen einfach zu viel. ich würde das warum-spiel daher einfach sehr kurz halten und abbrechen. mit dem eigenen kind kann man sowas über einen langen zeitraum immer wieder thematisieren.


    lg patrick

  • ich meine, ob jemand in einem großen haus mit garten lebt hängt ja in den allermeisten fällen mehr davon ab, wie die eltern, großeltern, urgroßeltern so bestellt waren, als davon, wie schlau jemand ist.


    Oder davon, dass man jenes Haus zufälligerweise SEHR günstig kaufen konnte und man ihm sein Alter und seine vielen Tücken nicht unbedingt ansieht, zumindest nicht als Kind.


    "Boa, seid ihr etwa reich!?!?!" platzte hier auch mal einem Gastkind raus, als wir im Bad aus Platzgründen eine Eckwanne eingebaut haben. Neu gemachtes Bad mit ECKwanne fiel bei ihm halt irgendwie in die Kategorie "reich", acuh wenn sonst nichts weiter darauf hindeutete.
    (Später musste es vor der Nacht un-be-dingt duschen. Da soll man ja abends eigentlich immer, nicht wahr? Aber BADEN wäre doch eigentlich noch besser ... oder? Ob es vielleicht... Natürlich durfte es ;o) )