BGH Urteil: Kein Kita-Platz - dann Schadensersatz

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  • Danke, SchwarzesSchaf.


    Ich glaube, es ist so:


    Ich fand den Status Quo schlecht und freue mich über Veränderung. Bei dir ist es andersherum, insofern auch nachvollziehbar, dass dir Veränderungen nicht recht sind...


    Zum Glück hab ich nix über verdummende Hausfrauen gesagt . Ob man sich ausreichend gefordert fühlt oder nicht, kann man eh nur selbst beurteilen, ob man nun zuhaus oder in irgend nem Job tätig ist.

    Bin ich der Wandel - oder warte ich auf ihn?

    (Katja Diehl, aus „Autokorrektur“)

  • ich finde den jetzigen statusquo immer noch schlecht. von gleichberechtigung sind wir sowas von weit entfernt. und ich finde auch nicht, dass hausfrauen oder hausmänner benachteiligt werden. hier ist das immer noch die einfachste, kostengünstigste lösung (freilich, solange man den abhängigkeitsaspekt ausser acht lässt und die persönliche freiheit). meine vorstellung, nämlich arbeiten zu wollen, ist hier um einiges aufwendiger zu verwirklichen und kommt grundsätzlich teurer zu stehen.


    ebenfalls finde ich es schlicht erstrebenswert, unabhängig zu bleiben.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Ähm, ich glaube, ich habe mich falsch ausgedrückt oder du verstehst mich miss. Ich wünsche mir eine bessere Kinderbetreuung, ich wünsche mir auch, dass jede Frau und jeder Mann so arbeiten kann wie er oder sie möchte. Insofern finde ich Veränderungen zur verbesserten Betreuung und die Möglichkeit für Frauen auch andere berufliche Positionen zu bekleiden gut.
    Ich für mich möchte das neue Modell nicht leben. Ich möchte, dass ganz viele Modelle nebeneinander existieren können - ohne das eins schlechter gewertet wird als das andere.
    Daher: Veränderungen sind mir recht. Ich möchte nur nicht in bestimmte Veränderungen reingequetscht oder nach ihnen bewertet werden.


    Liebe Grüße
    SchwarzesSchaf

    Ich schmeiß alles hin und werd Prinzessin!!!

  • Ja, ainu, da bin ich bei dir.


    SchwarzesSchaf, aber, sorry, ich habe dich schon genauso verstanden: du empfindest die Veränderung so, dass sie, alleine dadurch, dass es sie gibt, dein Wunschmodell abwertet. Sehr herwünschen kannst du dir diese ja dann nicht....

    Bin ich der Wandel - oder warte ich auf ihn?

    (Katja Diehl, aus „Autokorrektur“)

  • Da sehe ich aber eher ein Problem, dass gut ausgebildete Frauen gar keine Kinder bekommen.

    Und warum ist das so? Aktuell steigen die Geburtszahlen.


    Bis vor wenigen Jahren war es sehr viel schwieriger mit Kindern zu arbeiten. Kiga ging bis 12.00 Uhr und manchmal konnte man sein Kind am Nachmittag wieder bringen. Wenn man Glück hatte, gab es so einen Halbtagsplatz ab September nach dem 3. Geburtstag. Betreuung in der GS nach 11.00 Uhr war ein Fremdwort.
    Was bis vor wenigen Jahren an Kinderbetreuung im Westen angeboten wurde, war der blanke Hohn!



    Was heißt das? Das ich aus gesamtgesellschaftlicher Loyalität auf keinen Fall längere Zeit zuhause bleiben darf, damit meine Ausbildung/mein Studium nicht für die Katz ist???

    Mir ging es um die gesamtgesellschaftliche Perspektive - genau darüber habe ich geschrieben. Es war gesamtgesellschaftlich gesehen absolut irre, Frauen einen teures Studium zu ermöglichen, wenn sie dann wegen der Kinder bis Mitte 40 zu Hause bleiben mussten (!), weil es schlicht keine Kinderbetreuung gab.


  • Mir ging es um die gesamtgesellschaftliche Perspektive - genau darüber habe ich geschrieben. Es war gesamtgesellschaftlich gesehen absolut irre, Frauen einen teures Studium zu ermöglichen, wenn sie dann wegen der Kinder bis Mitte 40 zu Hause bleiben mussten (!), weil es schlicht keine Kinderbetreuung gab.


    naja, wurde ja auch lange nicht gemacht - hach, wieso studieren, die kriegt ja eh kinder, daher war eine gute partie angesagt. und wieviele frauen der älteren generation haben das studium abgebrochen, weil mann kennengelernt und dann geheiratet und dann war halt familie angesagt? ich kenne einige beispiele.
    udn genau dahin kommt man bei konservativer rhethorik dann wieder, einfach dass dann nicht mehr moralisch argumentiert wird, sondern nach kosten - wieso sollte der staat denn überhaupt frauen zum studium zulassen, wenn sie kinder kriegen und nicht arbeiten? das kann ganz schnell gehen.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • naja, wurde ja auch lange nicht gemacht - hach, wieso studieren, die kriegt ja eh kinder, daher war eine gute partie angesagt. und wieviele frauen der älteren generation haben das studium abgebrochen, weil mann kennengelernt und dann geheiratet und dann war halt familie angesagt? ich kenne einige beispiele.
    udn genau dahin kommt man bei konservativer rhethorik dann wieder, einfach dass dann nicht mehr moralisch argumentiert wird, sondern nach kosten - wieso sollte der staat denn überhaupt frauen zum studium zulassen, wenn sie kinder kriegen und nicht arbeiten? das kann ganz schnell gehen.

    Ich bin im anderen Teil von D aufgewachsen. Für mich war es immer selbstverständlich, dass ich auch mit Kindern berufstätig sein werde.
    Und ich kann dieses Denken, dass die Frau eh mit den Kindern zu Hause bleibt so gar nicht nachvollziehen. Es ist mir völlig fremd!

  • Mir ist dieses Denken leider nicht fremd. Ich bin in Westdeutschland aufgewachsen, und in meinem Abijahrgang sagten Mitschülerinnen von mir ganz selbstverständlich, dass im Falle eines Kindes natürlich die Frau zuhause bleiben sollte, u.a. weil Männer ja besser verdienen. :( Das war Ende der 80er.

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • Ich bin im anderen Teil von D aufgewachsen. Für mich war es immer selbstverständlich, dass ich auch mit Kindern berufstätig sein werde.
    Und ich kann dieses Denken, dass die Frau eh mit den Kindern zu Hause bleibt so gar nicht nachvollziehen. Es ist mir völlig fremd!


    die meisten lebensläufe der generation von frauen vor 1960 geboren, die ich hier erlebt habe, waren in etwa: nicht studiert, weil vater der meinung war, lohnt sich nicht (notabene, aus einer "besseren" familie, der sohn hat selbstverständlich studiert, war also kein "milieu"-problem), sie soll heiraten. oder: studium abgebrochen, weil mann kennengelernt und geheiratet, dann schwanger geworden (mann 10 jahre älter udn doktoriert). meine mutter war überhaupt eine der ganz wenigen frauen, die studiert haben, die meisten haben den dr. geheiratet und selbst gar nix gelernt oder eine sekretärinnen-ausbildung gemacht.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • die meisten lebensläufe der generation von frauen vor 1960 geboren, die ich hier erlebt habe, waren in etwa: nicht studiert, weil vater der meinung war, lohnt sich nicht (notabene, aus einer "besseren" familie, der sohn hat selbstverständlich studiert, war also kein "milieu"-problem), sie soll heiraten. oder: studium abgebrochen, weil mann kennengelernt und geheiratet, dann schwanger geworden (mann 10 jahre älter udn doktoriert). meine mutter war überhaupt eine der ganz wenigen frauen, die studiert haben, die meisten haben den dr. geheiratet und selbst gar nix gelernt oder eine sekretärinnen-ausbildung gemacht.

    Ja und das ist ins andere Extrem umgeschlagen.
    Wie oft habe ich von meiner weiblichen Verwandtschaft gehört:


    Du musst studieren und dir einen guten Job suchen. Überlegen dir gut ob/wann du heiratest und Kinder bekommst, denn dann bist du abhängig.
    Gib niemals deinen Job auf und verdiene immer dein eigenes Geld....


    Es braucht Mittelweg, es braucht die Möglichkeit das zu machen, was man in dem Moment für richtig hält.


    Und es braucht keine Vorwürfe von anderen, die sich anders entschieden haben....

  • ja natürlich, diese frauen sprachen vermutlich aus ihrem eigenen erleben... und tut mir leid, aber ich finde es immer noch die beste variante, eigenes geld zu verdienen, denn seine zukunft und seine existenz in die hand eines anderen zu geben aus liebe - das ist eine ziemlich zerbrechliche sache. diese abhängigkeit ist schlicht einfach schlecht. es schenkt dir nämlich niemand gar nix, wenn diese liebe mal nicht mehr sein wird.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Die Klage kommt sicher nicht von ungefähr gerade von hier, wo die Betreuungsquote der 1-3-jährigen schon immer sehr hoch und die Berufstätigkeit der Mutter recht normal war.
    Erst in den letzten Jahren ist diese "Selbstverständlichkeit", jederzeit einen Betreuungsplatz für ein Kind zu bekommen, verloren gegangen durch die stark steigende Anzahl Kinder. Da hat man sicher eine ganz andere Perspektive.

  • ja natürlich, diese frauen sprachen vermutlich aus ihrem eigenen erleben... und tut mir leid, aber ich finde es immer noch die beste variante, eigenes geld zu verdienen, denn seine zukunft und seine existenz in die hand eines anderen zu geben aus liebe - das ist eine ziemlich zerbrechliche sache. diese abhängigkeit ist schlicht einfach schlecht. es schenkt dir nämlich niemand gar nix, wenn diese liebe mal nicht mehr sein wird.

    Ach weißt du, ich finde es einfach immer traurig, wenn es von einem Extrem ins ander geht.
    Ich glaube auch nicht, dass es alles arme abhängige Frauen sind, die nicht wissen, was sie tun sollen.

  • Ach weißt du, ich finde es einfach immer traurig, wenn es von einem Extrem ins ander geht.
    Ich glaube auch nicht, dass es alles arme abhängige Frauen sind, die nicht wissen, was sie tun sollen.


    solange sie den gatten noch haben, ist ja alles kein problem. und das ist die krux der sache.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Kennt ihr den fiesen (ich glaube 70er Jahre) Spruch:


    "Wer bis zum 10. Semester keinen Doktor hat, muss ihn leider selber machen."?


    Passt grad so schön :)


    Und jetzt schnell weg hier.....

    Bin ich der Wandel - oder warte ich auf ihn?

    (Katja Diehl, aus „Autokorrektur“)

  • ja natürlich, diese frauen sprachen vermutlich aus ihrem eigenen erleben... und tut mir leid, aber ich finde es immer noch die beste variante, eigenes geld zu verdienen, denn seine zukunft und seine existenz in die hand eines anderen zu geben aus liebe - das ist eine ziemlich zerbrechliche sache. diese abhängigkeit ist schlicht einfach schlecht. es schenkt dir nämlich niemand gar nix, wenn diese liebe mal nicht mehr sein wird.

    Die Möglichkeit, sich legal an jemanden zu binden, sodass beide abgesichert sind, und nicht einfach nur "aus Liebe" auf das Beste zu hoffen, gibt es leider inzwischen nur noch eingeschränkt. Viele Eheverpflichtungen existieren inzwischen nicht mehr. Das ist oft gut (ich sage nur, dass Vergewaltigung in der Ehe in D erst in den 90ern illegal wurde :( ), aber es schränkt die Wahlmöglichkeiten doch sehr ein. Mir wäre es lieber, wenn Paare sicherer die Möglichkeit hätten, sich für sowas wie eine gegenseitige Versorgerehe zu entscheiden, wenn sie das wollen (also dass es staatlich/rechtlich forcierbar wäre).

  • Falsch, es sind einige geschieden oder verwitwet.


    verwitwet funktioniert aber auch nur, wenn man bis zum hinscheid verheiratet war. so bitter das klingt. und bei einer scheidung schaut man heute eher blöd aus der wäsche... dann muss frau nämlich arbeiten gehen, und kann niemals soviel erwirtschaften, wie sie könnte, wenn sie immer gearbeitet hätte. und der andere part ist nicht verpflichtet, den lebensstandard aufrecht zu erhalten.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

    • Offizieller Beitrag

    Aber das ist ja auch etwas, das eben aus dem Druck "die Frauen sollen halt arbeiten" kommt, also dass man bei Scheidung dumm da steht. Ich vermisse in der ganzen gesellschaftlichen Diskussion etwas, das anerkannt wird, das Kindererziehung, egal ob mit ausserfamilärer Betreuung oder nicht, eine grosse Leistung ist, die man oft nicht einfach "nebenbei" kurz abhandeln kann.


    Wenn Unterstützungbeiträge für alleinerziehende Personen immer weiter gekappt werden, weil "Frau ja arbeiten kann und soll", dann trifft man die schwächsten. Die, die mind. 100% arbeiten müssen um finanziell auf einen grünen Zweig zu kommen, die die Kinder mit besonderen Bedürfnissen haben, etc.


    Man delegiert die Verantwortung einfach, wieder einmal, an die Frauen: "Guckt wie ihr alles unter einen Hut bekommt", denn trotz vermehrter Erwerbstätgkeit, trotz mehr Betreuungsplätze, es sind in der Regel die Mütter, die einen Spagat zwischen Familienarbeit und Erwerbtätigkeit machen müssen.

  • Ich finde wirklich, dass es verschiedene Optionen geben muss. In den USA als Au Pair habe ich eine Hausfrau kennengelernt, die wirklich in ihrer Rolle aufging. Ich kam mir vor wie im Werbefilm - eine echte Bilderbuchhausfrau. :) Meine Gastmutter, die ihre akademische Karriere der Kinder wegen zurückgefahren hatte, litt hingegen sehr unter dem Anspruch eine "24h Hausfrau und Mutter" zu sein. (Dabei war sie durchaus eine tolle Mutter, kochte tolle Gerichte und nähte den Kinden mit Hingabe die schönsten Sachen - manchmal auch mit ihnen zusammen.)
    ...und wenn ich ehrlich bin, finde ich meinen Job spannender, als das Haus zu putzen. (Ich weiß, dass es auch Leute gibt, die gerne und mit Hingabe putzen. Ich bekomme davon schlechte Laune.)