FAZ Artikel, Schlafmittel für Babys

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  • In der Sonntagszeitung der FAZ ist ein Artikel, dass viele Eltern ihren Babys Schlafmittel geben... Irgendwie schockt mich das ja schon 8I

  • Wo steht das?
    Hast Du nen Link dazu?

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • Den Artikel kenne ich nicht, ich kann nur etwas aus eigener Erfahrung beisteuern:


    Ich hatte hier vor ein paar Jahren mal einen thread eröffnet, weil meine Kinderärztin mir geraten hatte, meiner mittleren Tochter, die mit (ich glaube etwa) einem Jahr noch nicht durchschlief, ein Schlafmittel zu geben. Ich weiß leider gerade den Namen nicht mehr.
    Mich hatte das ziemlich aufgewühlt und mein Vertrauen in die Ärzin erschüttert, vor allem als ich auf dem Beipackzettel (im Netz, ich hatte mir das verschriebene Mittel nicht gekauft) gelesen hatte, dass es für Kinder unter 2 Jahren gar nicht zugelassen war und dass es nicht als Schlafmittel gegeben werden solle.


    Ich vermute, dass die Ärztin mir das geraten hatte, weil ich damals mit den häufig kranken Zwillingen und den gesamten Umständen wirklich sehr am Ende meiner Kräfte war und sie mir so helfen wollte; aber in Ordnung fand und finde ich es trotzdem nicht.


    LG Nele

  • ich meinte neulich mal zu einer Freundin nach einer schlechten Nacht, dass ich jetzt doch mal mit Schnuller versuchen werde, woraufhin sie nur meinte, dass wären ja noch so harmlose Gedanken.... :wacko:


    wobei sie auch nur mit dem Gedanken spielte, denke/hoffe ich. Naja, ich hatte noch nie solche Gedanken, fand meinen Wunsch nach Schnuller schon einen Gefühlsausbruch.... Aber ich habe auch keine Erfahrung mit durchgemachten Nächten, da kann ich schon verstehen, dass man auf solche Gedanken kommt.

  • Der Artikel ist leider im Moment nur auf Seite 1 und 2 der Printversion. Vermutlich dann in ein paar Tagen in der Onlineversion lesbar.


    Edit: Sorry, war zu langsam.

  • Vor unserem Sommerurlaub habe ich in der Apotheke eine kleine "Reiseapotheke" gekauft. Darunter auch Vomex A gegen Übelkeit und Erbrechen. Die Apothekerin hat mir ungefragt dazu geraten, den Kindern das Mittel vor der Abreise zu geben. Das würden viele Eltern so machen, damit die Kinder im Auto schön schlafen. Die Packung habe ich heute noch ungeöffnet hier stehen. Zum Glück ist im Urlaub niemand krank geworden.

  • Das ist echt erschreckend. Unser KiA hat mir als die Kinder noch Babys waren auch erzählt, dass es einige Eltern gibt die ihre Kinder mit Paracetamol ruhig stellen und er deswegen immer auf die Menge achten muss die er aufschreibt.

    #sonne Kinder: 2 süße Mäuse 07/06, 11/08 #herzen

  • Wahnsinn. Wer seinem Kind Vomex A gibt, sollte das dringend vorher selbst mal probieren. Ich brauche das hin und wieder gegen Migräne, damit die Übelkeit verschwindet und die Kopfschmerztablette wirken kann. Mich flasht das so weg, dass ich immer nur die Zäpfchen für Kinder und Jugendliche nehme. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie eine Erwachsenendosis bei mir reinhauen würde.


    Und fürs Protokoll: ich bin durchaus erfahren im Umgang mit Medikamenten. Das allermeiste vertrage ich. Vomex ist grenzwertig und nehme ich nur, wenn's gar nicht anders geht. Schlimmer waren bisher nur MCP-Tropfen, da habe ich halluziniert 8I

  • Schlimm ... verstehe ich aber so, dass viele Eltern total fertig sind, am Rand ihrer Möglichkeiten.
    Eine alleinerziehende Muter, die arbeiten gehen muss, die nachts einfach nicht zur Ruhe kommt, niemals, keine Nacht ....
    oder Eltern, die beide arbeiten gehen müssen/wollen, und ebenfalls am Rad drehen, weil sie keine Nacht ruhig durchschlafen können ....
    oder Mütter/Eltern, die viele schlechtschlafende Kinder haben und es körperlich nicht schaffen, jede Nacht mehrmals die Kinder zu beruhigen ...
    auch im Familienbett schlafen viele Kinder ja unruhig oder schreien nachts, oder schlafen schlecht ein, und die Eltern brauchen aber die Zeit, um zum Beispiel Klausuren zu korrigieren (wie meine Schwägerin, die Lehrerin ist).
    Ich finde also nicht unbedingt die Eltern "schlimm", die ihren Kindern Schlafmittel geben, sonden die gesellschaftl. Bedingungen, unter denen viele leben müssen. Ich selbst konnte die ersten Jahre zu Hause bleiben,bei beiden Kindern, wir konnten den Lebensstil einschränken, wir brauchen kein Auto, müssen kein Haus abbezahlen, ging alles. Ich hatte es leicht, den Kindern kein Schlafmittel zu geben.
    Hagendeel

  • Habe vor Ewigkeiten ein Roman von Benoite Groult gelesen, es handelte von einer alleinerziehenden Mutter(schätze es spielte in den 60iger/70iger Jahren), die gab ihren Kindern gefühlt dauernd Schlafmittel, um dann irgendetwas zu erledigen. Obwohl mir der Gedanke an eigene Kinder damals sehr fern war, fand ich das extrem fürchterlich und habe mich gefragt, ob das eine Zeit vielleicht gar nicht so unüblich war.

  • Ehrlich gesagt, hatte ich bei einem Kind aus der Bekanntschaft immer den Verdacht, dass das Kind von den Großeltern bei der Betreuung durch diese ruhiggestellt wird #angst . Diese haben sich eine Phase lang immer beschwert, dass dieses Kind so unruhig wäre und dass Schwiegertochter a ihre Kinder diesbezüglich besser erziehen würde als die andere Schwiegertochter (es waren damals noch Babys!).
    Beide Großeltern haben ein Suchtproblem. Zumindest Alkohol wird da zu allen möglichen Tageszeiten konsumiert. Die Schwiegertochter hat früh und viel wieder gearbeitet und das Kind war dann bei diesen Großeltern in Betreuung.
    Das Kind ist inzwischen in der Grundschule und wirkte bereits im Vorschulalter deutlich lernbehindert.


    Also was ich sagen will: ich befürchte, dass viel mehr Babys und Kleinkinder mit diversen Mitteln ruhiggestellt werden als man denkt.

  • Habe vor Ewigkeiten ein Roman von Benoite Groult gelesen, es handelte von einer alleinerziehenden Mutter(schätze es spielte in den 60iger/70iger Jahren), die gab ihren Kindern gefühlt dauernd Schlafmittel, um dann irgendetwas zu erledigen. Obwohl mir der Gedanke an eigene Kinder damals sehr fern war, fand ich das extrem fürchterlich und habe mich gefragt, ob das eine Zeit vielleicht gar nicht so unüblich war.

    Ich kann es mir nicht vorstellen, aber ich kann mir vieles nicht vorstellen.


    Vom Gefühl her denke ich, daß man heute mit Medikamenten lockerer umgeht als früher.


    Was ich von Erziehern weiß, ist, daß in Krippen manchmal Schlafmittel gegeben werden. Das ist schon mehr als gruselig.

  • Was ich von Erziehern weiß, ist, daß in Krippen manchmal Schlafmittel gegeben werden. Das ist schon mehr als gruselig.

    =O =O =O




    Ich hab mal irgendwo gelesen, dass man früher Kindern in die eine Hand irgendwas salziges zum Lutschen/Kauen gegeben hätte und in die andere irgendwas, das mit Alkohol getränkt war. Darauf seien sie dann schön müde geworden :/ . Insofern denke ich nicht, dass es ein neues Phänomen ist.

  • Ich hab mal irgendwo gelesen, dass man früher Kindern in die eine Hand irgendwas salziges zum Lutschen/Kauen gegeben hätte und in die andere irgendwas, das mit Alkohol getränkt war. Darauf seien sie dann schön müde geworden :/ . Insofern denke ich nicht, dass es ein neues Phänomen ist.

    Ja, Schnapslutscher. Nuckeltücher, die mit Alkohol getränkt waren.


    Haben die Bäuerinnen hier früher ihren Säuglingen gegeben, damit diese möglichst lange schliefen, während die Mütter mit der Feldarbeit beschäftigt waren.
    Das kenne ich aus Erzählungen meines Vaters über das bäuerliche Leben früher hier in der Gegend.


    Das das heute noch so weit verbreitet ist, war mir neu.
    In Krippen fände ich das extrem krass, wenn das tatsächlich der Fall sein sollte =O

  • Für mich tut sich hier gerade eine neue Welt auf. Ich wäre bisher maximal von einzelnen Fällen ausgegangen und das es sowas im grossen Stil gibt war ausserhalb meiner Vorstellungskraft. Das Schlafentzug einen völlig fertig und aggressiv machen kann, kenne ich leider auch. Wenn man dann keine Unterstützung hat, kann man schon auf verrückte Ideen kommen. Vielleicht verschreiben manche Ärzte diese Medikamente weil sie sonst schlimmeres befürchten? Also nach dem Motto bevor das Kind geschüttelt wird lieber Schlaftabletten? Anders kann ich mir das gerade nicht erklären.

  • Das ist echt erschreckend. Unser KiA hat mir als die Kinder noch Babys waren auch erzählt, dass es einige Eltern gibt die ihre Kinder mit Paracetamol ruhig stellen und er deswegen immer auf die Menge achten muss die er aufschreibt.

    Das und auch was ihr anderen schreibt ist in meinen Augen Körperverletzung und Misshandlung Schutzbefohlener. Bei der Ärztin, die zur Schlafmittelgabe bei einem einjährigen Baby geraten hat, hätte ich vermutlich laaaange überlegt, ob man die nicht bei der Ärztekammer anzeigen sollte ..... was sind denn das für Menschen, die aus Bequemlichkeit körperliche Folgeschäden bei ihren Kindern billigend in Kauf nehmen? Ich bin echt entsetzt. (Da ist ja die dem-kranken-Kind-Fieberzäpfchen-vor-der-Krippe-geben-Nummer direkt harmlos dagegen ......)