Schmerzhaftes Milchblaeschen

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  • Hallo Denise,


    ich habe seit letzter Woche Mittwoch ein Milchblaeschen, das ich nicht loswerde und anhaltende Schmerzen. Kannst du mir einen Rat geben, was ich noch tun kann?


    Hatte Dienstag ausnahmsweise zum Abendessen ein Glas Wein getrunken (kann das die Ursache sein?) und wachte Mi morgen mit Schmerzen beim Stillen und einem sichtbaren weissen Milchblaeschen auf. Feuchtwarme Kompressen und stillen loesten dieses tagsueber nicht, so dass ich es abends nach der Badewanne mit steriler Nadel geoeffnet habe. Die folgenden Tage sah es aus als ob es sich zurueckbilden wuerde, Schmerzen hielten vor allem beim ansaugen jedoch an und Sa nacht hatte ich dann in der betreffenden Brust einen Milchstau, der sich jedoch ueber Nacht durch wiederholtes anlegen und Milch ausstreichen gut loesen liess. Dachte damit hat sich die Sache nun endlich erledigt. Aber die Schmerzen werden eher staerker und es sieht auch so aus, als ob sich das Milchblaeschen erneut fuellen wuerde? Viel sehen kann ich allerdings eh nicht, es tut nur sehr weh beim ansaugen, ein stark stechender, ziehender Schmerz.
    Ich hatte vor etlichen Monaten mal eins an der anderen Brust, das meiner Erinnerung nach einige Tage nach der Eroeffnung weg war, daher gehen mir jetzt die Ideen aus. Kann sich da eine Infektion draufgesetzt haben? Zugang zu Frauenarzt und/oder Stillberaterin habe ich derzeit leider nicht.

  • Liebe Thumbelina,


    die Theorien über die Entstehung solcher Bläschen sind nicht ganz einheitlich, doch es könnte sein, dass der epidermale Wachstumsfaktor eine Rolle spielt. Es gibt einen ziemlich deutlichen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von solchen Bläschen und Stress und deshalb ist es ganz wichtig, dass Du versuchst, Stress und Belastungen so weit wie irgend möglich zu reduzieren.


    Und ja, ein Milchbläschen oder "Weißes Häutchen", wie es auch genannt wird, kann sich durchaus nach dem Eröffnen infizieren und deshalb sollte die Eröffnung möglichst nicht in do it yourself-Verfahren erfolgen.


    Im akuten Fall hat sich die auch von dir schon erwähnte Vorgehensweise bewährt: warme Kompressen auflegen, um das Bläschen (bzw. die Blockade) zu erweichen und dann sofort dein Kind an die Brust anlegen. Dabei musst Du unbedingt auf eine gute Stillhaltung und korrektes Ansaugen achten. Die Wärme der Kompresse führt dazu, dass sich der Milchgang leicht ausdehnt, so dass er für den eventuell festsitzenden Pfropfen (der beim Rauskommen wie ein dünnes Spaghetti oder ein Sandkorn aussehen kann) durchgängig werden kann. Ein Häutchen über dem Milchgang, wird sich durch die Hitze ausdehnen und dünner werden und beim Stillen aufreißen.


    Sobald Wärme angewendet wurde, wird der Milchspendereflex zusammen mit der Saugtätigkeit des Babys in den meisten Fällen ausreichen, um das Bläschen zu öffnen.


    In manchen Fällen ist tatsächlich eine Eröffnung notwendig, was Du auch gemacht hast. Bei der Eröffnung sollte nicht "blind" herum gedrückt, gekratzt oder gestochert werden. Um die Wundheilung nach dem Eröffnen des Bläschens zu fördern, können die gleichen Vorgehensweisen wie bei wunden Brustwarzen empfohlen werden. Feuchte Wundheilung mit Hilfe von hochgereinigtem Lanolin verhindert eine feste Schorfbildung und weitere Probleme.


    Zusätzliche Maßnahmen, die neben Ruhe helfen können, sind häufiges Anlegen, Veränderung der Ernährungsgewohnheiten (weitgehender Verzicht auf gesättigte Fettsäuren) sowie auch die zusätzliche Einnahme von Lecithin und Vitamin C. Die Milch fließt dann wohl "besser".


    Wenn Du keinen Frauenarzt erreichen kannst, dann lass doch mal deine Hausärztin bzw. Hausarzt draufschauen, vor allem damit auch geklärt werden kann, ob eventuell doch eine Infektion vorliegt, die adäquat behandelt werden muss.


    Liebe Grüße
    Denise

  • Danke dir.


    Stress und Sorgen habe ich in der Tat, lässt sich auch grad leider nicht vermeiden...


    Habe vorhin nochmal genau geschaut, da ist nichts zu, es ist noch immer offen und es kommt auch ohne Probleme Milch in normaler Farbe und Konsistenz aus dem Milchgang. Tiefer drin ist aber was gelbliches zu sehen.
    Ich bezweifle, dass der hiesige Hausarzt (bin im Ausland) mir weiterhelfen kann...man sieht ja nicht wirklich was und die kennen sich hier nicht mit Stillen aus. Lanolin und Lecithin werde ich probieren. Meinst du Arztbesuch nächste Woche reicht aus? Dann bin ich wieder in Deutschland.

  • Liebe Thumbelina,


    wenn wirklich eine Infektion vorliegen sollte, ist es sinnvoll schnell einen Arzt oder eine Ärztin draufschauen zu lassen.


    Du kannst mir gerne per PN schreiben wo Du bist, vielleicht finde ich in meinen internationalen Listen eine Kollegin oder eine Ärztin, die Mitglied bei der ABM (Academy of Breastfeeding Medicine) ist. Es gibt in etwa 100 Ländern der Erde StillberaterInnen, also nicht ausgeschlossen, dass es auch dort, wo Du bist, jemanden gibt.


    Liebe Grüße
    Denise