Hilfe! Ich will nicht abstillen, aber...

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  • ... wenn das so weiter geht, dreh ich durch!


    Mein Kleiner ist jetzt gut 13 Monate alt und eigentlich wollte ich noch lange nicht abstillen, sondern ihn die Zeit lassen, die er braucht.
    Nun bin ich aber wieder schwanger - was ihn erstmal gar nicht weiter gestört hat. Letzten Monat haben wir relativ problemlos nacht abgestillt, da ich mir ein Tandem-Stillen nachts nicht vorstellen kann. Tagsüber sehe ich da für mich kein Problem und ich hoffe, dass es damit für den dann Großen sozial und emotional einfacher wird, wenn das Baby kommt.
    Er trinkt auch immer noch gerne und fordert es von sich aus ein, vor allem zum einschlafen und morgens zum Aufwachen.
    Das Problem ist: meine Brust ist sooo kaputt inzwischen - alles ist wund, eingerissen. Es tut höllisch weh wenn er trinkt und es wird immer schlimmer statt besser. Wir hatte vor ca. zwei Monaten eine Zeit, wo er immer wieder gebissen hat, was ich ihm aber schnell abgewöhnen konnte. Damit hat er aber Wunden geschlagen, die einfach nicht heilen. Das hängt vor allem damit zusammen, dass er nicht mehr richtig trinkt (ich habe inzwischen nur noch wenig Milch), sondern meist nur nuckelt und dabei mit den unteren Zähnen immer über die Brustwarze reibt - genau in die Wunden X/
    So kann das nicht weiter gehen, aber ich will eigentlich noch nicht abstillen... Hat irgendjemand einen Tipp, wie ich a) die Heilung befördern kann und / oder b) ihm beibringen kann nicht so mit den Zähnen da lang zu schrapen? #flehan

  • Hast Du mal eine Stillberaterin o.ä. draufschauen lassen, ob es vielleicht Soor ist? Das ist irre schmerzhaft und das bekommst Du auch nur mit einer richtigen Behandlung wieder weg. Ich hatte das bei meiner Kleinen in dem Alter, das war echt schlimm. Ich würde mal einen Experten draufschauen lassen.

  • Aber wenn er nicht trinkt sindern nuckelt?! Dann ist es nur noch Bedürfnis stillen und das mag okay sein, wenn man dabei nicht leidet.


    Abwr du machst das!


    Und vll fragst du dich, ob es für einen Säugling gut ist an einer kaputten Brust zu trinken.


    Ich denke, dass kannst nur du selber wissen aber für mich hört sich das ungut an ...

  • Iverna, ich lese aus Safinas Posting, daß ihr das Weiterstillen wichtig ist, auch wenn es "nur nuckeln" ist. Klar läßt sich das Problem wunde Brustwarzen durch Abstillen vermutlich lösen, aber es läßt sich auch lösen, wenn man weiterstillt. Wunde Brustwarzen sind üblicherweise durchaus in der Lage, in der Stillzeit wieder heilen.


    Safina, selbst ohne Verletzungen, in der Schwangerschaft mußt Du Dich darauf einstellen, daß das Stillen unangenehmer und durchaus auch weh tun kann. Ich habe durch drei Schwangerschaften durchgestillt, und fand es oft sehr mühsam, allerdings war für mich das Ding mit der (mangelnden)Geschwistereifersucht auch sehr wichtig. Meiner Erfahrung nach bringt das Tandemstillen diesbezüglich wirklich viel. Und auch die eigene Einstellung zum Großkind, wenn das Baby da ist, aber das schweift jetzt zu sehr ab.


    Ich denke auch, Du solltest eine Stillberaterin hinzuziehen, auch um die Nuckeltechnik mal anschauen zu lassen. Ist die Wunde tatsächlich auf der Brustwarze oder am Warzenhof. Wenn ersteres, hat Dein Sohn die Brustwarze nicht tief genug im Mund. Wenn Du wieder einmal merkst, daß er mit den Zähnen schrappt, sag ihm, daß es Dir wehtut und dock ihn gleich ab. Dabei nicht ziehen, sondern fahr vorsichtig mit dem kleinem Finger in seinem Mundwinkel, um den Unterdruck aufzuheben. Dann versuch ihn dazu zu bringen, den Mund weit aufzumachen, indem Du es ihm vormachst. Wenn er den Schnabel dann aufmacht, kannst Du ihm die BW mit Hilfe Deiner Hand tiefer in den Mund stecken und ihn wieder andocken lassen. Und ihm auch sagen, wenn es danach gut ist.


    Für den Fall, daß es wirklich "nur" wunde BW sind und nicht Soor - mir hat zur Heilungsunterstützung Lansinoh-Salbe (reines Wollfett aus der Apo) immer sehr geholfen. Die BW sollte nach dem Stillen gut trocken sein, dann kann man die Salbe auftragen (vorher ein bißchen zwischen den Fingern verreiben, dann ist sie weicher). Das lindert den Schmerz, schützt vor Aufquellen und Nässe und beschleunigt die Heilung. Vor dem Stillen mußt man sie praktischerweise nicht abwischen.

  • Zum Tandemstillen kann ich keine hilfreichen Tipps geben. Doch was die wunde Brustwarze angeht vielleicht schon.
    Mein großer Sohn hatte eine ungute Technik und mir immer die gleiche Stelle wund geschubbert. Auch mit den Zähnen. Es wurde einfach nicht besser. Das Abtrocknen lassen und dann mit Wollfettsalbe (Medela) hat nix geholfen. Die Stillabstände waren zu kurz. Es hat sch Schorf gebildet, der immer wieder beim Stillen abging.


    Meine Stillberaterin hat mir den Tipp der feuchten Wundheilung gegeben. Ich habe also eine wasserfeste Stilleinlage (LilyPadz) genommen und dort eine sterile Kompresse, ich in verdünnte Calendulaessenz getunkt habe, reingetan. Das blieb auf der BW. Vor dem Stillen kurz mit warmem Wasser abgewaschen. Ich hab das nach jedem Stillen frisch gemacht. Das feuchte Klima ließ die BW innerhalb von ein paar Tagen abheilen.

    "Die Natur schafft immer von dem, was möglich ist, das Beste."

    Aristoteles

  • Das mit der feuchten Wundheilung finde ich interessant, das kannte ich noch nicht, klingt aber nicht unplausibel. Ich hatte immer im Kopf, daß man die BW immer trocken halten soll, aber das hängt vermutlich auch damit zusammen, daß Pilze im feuchten Klima besser gedeihen und Soor begünstigt werden kann.

  • Erstmal: Vielen Dank für Eure ganzen Tipps!!!


    @Freda eine Stillberaterin gibt es leider hier in der Nähe nicht. Ich habe jetzt mal Infos zu Soor gesucht, klingt aber doch anders als es bei mir ist. Im Februar hab ich einen Termin mit meiner neuen Hebamme, wenn es bis dahin nicht besser ist, werd ich auf jeden Fall sie mal drauf schauen lassen.


    @Iverna Das Weiterstillen ist mir sehr wichtig. Aber natürlich ist mir auch klar, das ein Baby-Still-Start mit wunden Brustwarzen nicht das gelbe vom Ei ist. Deshalb versuche ich ja jetzt schon eine Lösung zu finden. Noch ist ja ein bisschen Zeit.


    @Kirsi Weniger angenehm war das Stillen für mich seit Beginn der Schwangerschaft - darauf war ich gefasst und es war auch gut erträglich. Das jetzt ist eine andere Hausnummer.
    Die Wunde ist genau im "Knick" zwischen Brustwarze und Warzenhof. Ich werde mal versuchen, die Anlegetechnik zu ändern. Und jetzt erstmal im sitzen stillen, damit er wenigstens eine andere Stelle erwischt.


    Lanolin hatte ich am Anfang der Stillbeziehung mal - das hat bei mir alles nur noch verschlimmert. Werde ich daher jetzt nicht nehmen. Aber deine Idee mit der feuchten Wundheilung @waldfrau klingt sehr interessant - werde ich probieren! Vielen Dank.

  • Für feuchte Wundheilung gibt es auch die MAM-Kompressen in der Apotheke, die haben mir gut geholfen.


    Bei mir hat man Soor nicht gesehen, keine weißen Punkte oder so.
    Kannst Du nicht zeitnah einen Termin bei Deiner Hebamme bekommen, ich würde nicht bis Februar warten. Ich habe damals auch viel zu lange die Zähne zusammengebissen, je schneller Du Hilfe findest, desto besser für den Heilungsprozess.

  • Safina, du hast in der Stillzeit das Recht auf eine Stillberatung durch die Hebamme, auch wenn das Kind schon älter ist. Vielleicht willst du ja die Hebamme mal anrufen und sie um einen zeitnahen Termin bitten?
    Zum Problem kann ich leider nichts sagen, wünsche aber gute Besserung!

  • Ich hatte auch so eine Wunde, die ewig nicht abgeheilt ist. Bei mir war es immer nur einseitig. Daher hat geholfen einen Tag nur auf der anderen Seite zu stillen. Die betroffene Seite mit Calendula Essenziale, wie oben beschrieben. Man konnte quasi zuschauen, wie die Wunde endlich zuging.


    Lanolin hat es bei mir auch nur verschlimmert. Seitdem pflege ich bei Bedarf auf Anraten meines Frauenarztes mit Bepanthen Creme. Diese muss vor dem Stillen auch nicht abgewaschen werden. (Achtung, Bepanthen Salbe hingegen muss abgewaschen werden).

    Meist mobil im Forum. Bitte um Entschuldigung für Kürze und Tippfehler.

  • Ich hab das Problem auch immernoch (gleiches Alter, gleiche miese Technik) auf beiden Seiten. Ich war dann irgendwann mit Verdacht auf Soor beim Hautarzt - bei mir war es ein Ekzem (rote, schälende Haut, tiefe Risse, keine Wundheilung). Könnte das bei Dir der Fall sein? Wenn Du willst PN-e ich Dir mal ein Bild. Ich hatte von Lanolin bis Multimam alles durch, ohne Erfolg. Mit Cortisoncreme hatte ich es innerhalb weniger Tage endlich im Griff, so dass zumindest kein Blut mehr lief nach dem Stillen. Ich schmiere nun ca zweimal die Woche abends (=8 Stunden Stillpause) noch die Cortisonsalbe, und ansonsten bei jeder Gelegenheit Lanolin, damit habe ich es gut im Griff. Richtig verheilt ist es nicht, weil immer zum unpassendsten Zeitpunkt die nächsten Zähne kommen - insofern sollte ich wohl auch mal an der Technik arbeiten. Danke @Kirsi für die Anleitung!
    Antworten

    ~~ Luxa


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  • hier auch ekzem, nur mit kortison in den griff zu kriegen, aber es hilft! Beim 2. Kind hab ich deshalb abgestillt weil mir die hautärztin gesagt hat, es gäbe nichts was helfen würde X(

  • Es geht viel, viel besser. Vielen Dank für eure Tipps!
    Ich habe jetzt eine Woche mit permanent MAM-Kompressen drauf gemacht, damit ist es viel besser geheilt. Zwischendurch hab ich's mal eine Nacht trocknen lassen, weil schon alles ganz aufgeweicht war und dann mit Weleda Calendula Pflegecreme gecremt, damit die Haut geschmeidiger wird. Jetzt sieht es schon wieder recht gut aus. Wenn ich merke, die Brustwarze ist nach dem stillen gereizt, packe ich immer noch einen MAM-Kompresse drauf (ca. jeden 2-3. Tag auf der einen Seite, andere Seite bisher einmal).
    Außerdem stillen wir konsequent nur noch im sitzen, was merkwürdigerweise dazu führt, dass er wieder vernünftiger trinkt und nicht nur nuckelt und jetzt auch wieder spürbar mehr Milch da ist.


    Insgesamt geht es jetzt also viel besser, alles heilt wieder. So kann es wegen mir gerne weiter gehen.

    Dann versuch ihn dazu zu bringen, den Mund weit aufzumachen, indem Du es ihm vormachst. Wenn er den Schnabel dann aufmacht, kannst Du ihm die BW mit Hilfe Deiner Hand tiefer in den Mund stecken und ihn wieder andocken lassen.

    Das war sehr lustig. Er fand es irre komisch, wenn ich's ihm vorgemacht habe, hat aber anscheinend nicht verstanden, was ich von ihm wollte. Hat dann nur die ganze Zeit gelacht :D - auch gut, denn beim Lachen gibt es so einen Punkt, da reißt er den Mund total auf. Das hab ich dann halt genutzt.


    Nochmals vielen Dank für eure Ideen - vor allem den Tipp mit der feuchten Wundheilung - war offensichtlich der richtige Weg für mich. #super

  • #freu Hauptsache, es funktioniert...


    Und ich freu mich sehr für Dich, daß es schon so viel besser geworden ist!

  • Super, das freut mich sehr für euch! #applaus