Abitur - Gesamtschule oder Gymnasium?

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  • Ich weiß, es ist bei uns noch massiv Liuft bis es an die Entscheidung geht. Aber wir befassen uns grade damit, welchen Schullaufbahnenweg es so geben wird und mir wurde nun gesagt das Firmen lieber Abiturienten von Gymnasien als von Gesamtschulen einstellen würden. Ist das tatsächlich so?


    Ist es ni cht eigentlich einfacher von der Intesität her auf der Gesamtschule zu bleiben? ##Ich habe von der 7-9 ein Gymnasium besucht und es war viel zu viel f mich trotz Empfehlung. Ich habe dann aber mangels Gesamtschule einen erw Realschulabschlussgemacht.

  • Hallo,


    Ganz ehrlich - ich würde die Schule danach aussuchen, wo mein Kind sich voraussichtlich am wohlsten fühlt und nicht danach, welcher potentielle Abschluss nach Schule, Ausbildung oder Studium eventuell besser ankommen könnte.


    Was nützt Abschluss X, wenn das Kind sich 8 oder gar 9 Jahre lang nicht wohl gefühlt hat? Vermutlich wird der Abschluss dann auch schwächer ausfallen als an einer Schule, an der es dem Kind gut geht. Nicht, weil die Anforderungen anders wären (Die Prüfungen sind ja am ende die Gleichen", sondern weil "sich wohl fühlen" meiner Erfahrung nach auch für die Leistung ein ganz wichtiger Faktor ist. Da gleicht sich das dann locker aus.


    Meine Mädels haben Mittelschule gemacht (inzwischen heißt das wohl Oberschule) bzw. eine macht dieses Jahr ihren Abschluss. Sie sie wollten das so, obwohls ie durchaus ans Gymnasium hätten gehen können bzw. zum großen Teil auch auf Gymnasialniveau gelernt haben (An unserer Schule gab es die Möglichkeit, da zu differenzieren).


    Aber sie wollten mit den Freundinnen zusammen und an DIESER Schule bleiben, beide hatten/haben durchgängig gute Zeugnisse und satteln beide das Abitur drauf. Vielleicht hätte eine Tochter bei mehr Druck noch bessere Noten gehabt - vielleicht wäre sie aber auch komplett aus dem System ausgebrochen, letzteres ist wahrscheinlicher.
    Sie konnten nebenher ihren vielen Interessen nachgehen, während wir bei Freundinnen am Gymnasium mitbekommen haben, daß es dort durchaus anders zur Sache geht und zumindest in den oberen Jahrgängen (7-10 einiges auf der Strecke blieb. Sicher wurde nicht die komplette Zeit fürs Lernen verbraucht, aber offenbar reichte die Kraft eben nicht mehr nebenbei fürs Instrument, reiten, ...


    Kann sein, daß irgendwann ein Arbeitgeber mal sagt: "Ach, die war auf derunder Schule und hat dann erst ein Abitur angeschlossen? Da ist mir doch gleich die gute Abinote und die Leistungen in der Ausbildung/dem Studium egal, ich will nur welche, die von Anfang an auf einem Gymnasium waren!".
    Aber deswegen das Kind 8 für die weitere Entwicklung ganz entscheidende Jahre lang auf eine Schule schicken, auf die es nicht gehen will und die voraussichtlich auch nicht zu ihm passt? Da ist mir die Gesamtpersönlichkeit des Kindes zu wichtig.

  • Ich habe da jetzt nicht wirklich Erfahrung, aber die allerwenigsten Abiturienten werden doch direkt von der Schule weg eingestellt?!?
    Ich meine, wenn jemand nach dem Abitur studiert und da einen guten Abschluss erreicht, warum sollte den dann eine Firma nicht haben wollen? Das könnte doch wenn dann höchstens bei einer dualen Ausbildung/Studium der Fall sein.

  • Hah, diese Frage habe ich mir auch gestellt und mal so rumgefragt, also tatsächlichMenschen, die Azubis einstellen etc. befragt und...tatata große Überraxvhung, es ist denen zu 80% gar nicht bewusst, welche Schule was ist.


    Die Verantwortliche in meinem Unternehmen (großes mittelständ. Unternehmen öffentl. Dienst) meinte salopp, ja in westberlin kennt sie sich wohl aus, aber je weiter das in Richtung Osten geht, da hört es auf. Im Grunde sind Zensuren eh nicht erstrangig, es wird immer nach menschlichem Eindruck entschieden. Das habe ich noch von zwei weiteren "entscheidern" gehört.


    Wird eine Bewerbung genauer angeschaut, luegt es gerade in dem Alter selten am Notendurchschnitt, schon mal gar nicht an der art der Schule. Das sind aber alles Unternehmen, die sehr viele Bewerbungen erhalten und wo sich eben recht viele gute Jugendliche bewerben.


    Beachte: das war eine saloppe Meinungsabfrage, nicht statistisch wasserfestes.

    Life is a mountain - ride it like a wave

  • Nehmt die Schule, die für das Kind am besten passt! Unterdessen gibt es in vielen Bundesländern ein Zentralabitur. Wo man das letztlich gemacht hat, ist eher zweitrangig.

  • Ich glaube in meiner Region hat das vor 20 Jahren wirklich einen Unterschied gemacht. Da gab es das Zentralabitur noch nicht und man konnte von daher glauben, es wäre nicht das gleiche Abitur. Jetzt scheint mir das aber nicht mehr so zu sein, weil ja eben die Prüfungen die gleichen sind.


    Meine Kinder gehen zur Gesamtschule (in NRW mit Oberstufe), weil sie dort das klassische G9 Abitur machen können, wenn sie möchten. Am Gymnasium hätten sie ein Schuljahr weniger Zeit. Und ich denke, dass es Vorteile hat ein Jahr mehr Zeit zu haben und so vielleicht besser in den Abiprüfungen abzuschneiden. Letztlich zählt ja doch die Note. Insbesondere wenn es um Studienplätze geht. Ist aber auch hypothetisch, denn jedes Kind ist verschieden und es mag auch Kinder geben, die so leistungsstark sind, das ihnen das Jahr weniger nichts ausmacht.


    Mir macht es aber keine Sorgen die Gesamtschule gewählt zu haben. Wenn die Kinder Abi machen wollen, bekommen sie vermutlich ohnehin relativ leichter einen Ausbildungsplatz. Und wenn sie kein Abitur machen möchten, gehen sie vermutlich mit dem Realschulabschluss ab und stehen damit auch nicht schlechter da, als ein Gymnasiast, der nach der 10 abgehen will.

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

    Einmal editiert, zuletzt von Miriam ()

  • Oder über die zahlreichen Berufsschulen? In vielen Bundesländern bilden diese einen guten Teil der Abiturienten aus. Kommt man mit dem Realschulabschluss rein und kann sich dann ein Profil nach Neigung aussuchen, so dass man z.B. fur eine Kaufmännische Lehre schon besonders gute Voraussetzungen mitbringt.


    Ich schreibs, weil das vielen gar nicht so bewusst ist als ganz normaler Weg zum Abi.

  • Natürlich entscheidet später das Kind. Meistens geht es ja eh auch darum wo die Freunde sind usw. Ich wollte das einfach allgemein mal wissen. Wie eure Erfahrungen so sind. Ich fand das Gym damals sauschwer und es hat mir ausser viel Druck und Ärger und vielen 5 en nix gebracht. Auf der Realschule hatte ich dann ein Zeugnis mit sehr guten Noten. Und ja: Ich habe mich auch nicht auf dem Gymnasium wohlgefühlt. Die lange Busfahrt, die vielen, vielen Zusatzarbeiten und Hausarbeiten und das viele LErnen...

  • Hallo,

    @Trin kann es sein, dass du da was missverstanden hast? Man kann doch inzw. auch an manchen Gesamtschulen Abitur machen?


    Das hatte ich schon so verstanden.


    Nur - das Abitur steht wenn überhaupt, dann am ENDE der langen Schullaufbahn. Bis dahin sind es mindestens noch 8 oder 9 Jahre und Wege dahin gibt es viele (und auch viele, die auf dem Gymnasium anfangen und trotzdem nicht bis zum Abi gehen - und auch das ist völlig in Ordnung.


    Da stellt sich für mich schon die Frage, was schaue ich mir an - die Zeit, die das Kind vermutlich stark fürs ganze Leben prägen wird - oder die Tatsache, daß ein gleichwertiger Abschluss von Schule A, ggf. mit Stress und Druck erreicht, eventuell einen besseren Status bringt als der gleiche Abschluss an Schule B.


    Klar schaut man sich verschiedene Schulen an, wenn mehre in Frage kommen, aber mit persönlich ginge es dabei immer um die Frage, wo wird sich das Kind/der Teeny vermutlich am wohlsten fühlen und damit auch sein gesamtes Potential ausschöpfen können. Das kann durchaus auch das Gymnasium sein, aber wenn nicht, wäre der potentielle Abschluss für mih nicht das Hauptkriterium, denn Abi kann man heute auf vielen wegen machen.


    Und wenn dann wie gesagt einer meint, "Ich nehme nur welche die ihr Abi mit dem direkten Weg ab Klasse 5 auf einem reinen Gymnasium gemacht haben und keine, die das gleiche Abi auf anderem Wege erworben haben" - nun, dann ist es halt so. Ich denke, mit 8, 9 guten Jahren kann das Kind das dann verkraften bzw. wären meine in so einem Betrieb der derartig in Klüngeln denkt, vermutlich sowieso nie glücklich geworden.


    Ich hätte es für meine Kind eher nicht erwogen, es für diese lange Zeit auf eine Schule zu geben, bei der mit hauptsächlich der Status des Abschlusses gefällt, wenn es eine gäbe, auf der es sich (voraussichtlich - Garantien gibt es nie) wohler fühlt. Ihm bleiben ja trotzdem alle Optionen offen.

  • Also, hier in Niedersachsen machen alle die gleichen Abiaufgaben. Durch das Zentralabitur ist es völlig egal, auf welcher Schule man Abi macht, es ist immer das Gleiche.

  • Also, hier in Niedersachsen machen alle die gleichen Abiaufgaben. Durch das Zentralabitur ist es völlig egal, auf welcher Schule man Abi macht, es ist immer das Gleiche.

    Hier in HH auch.
    Hätte ich meine Tochter aufs Gym gezwungen, wäre sie schon wieder runter.
    So ist aber auch gleich auf die Stadtteilschule (Gesamtschule 2.0, es gibt hier keine Haupt- und Realschulen mehr, dafür die Stadtteilschule mit G9) gekommen und verbessert sich stetig, ist auf Gym-Niveau.

    Havanna + #male (*02.05) & #female (*02.03)
    Filzgleiter sind nur komprimierte Schafe

    --Ist Hotte S. noch im Amt und wenn ja, warum?--


    Wenn ich das Wort "Trottel" oder "Trotteln" schreibe, möge sich die geneigte Leserin dieses Wort in wienerisch denken.

  • Ich hab damals im Winterhalbjahr der 8. Klasse das Gymi verlassen und bin wg. Umzugs auf eine Gesamtschule gewechselt. Vom unteren Klassendrittel zu den oberen 10%, das war ein enormer Unterschied. Ich bin sicher, dass ich auf dem Gymni nie das Abi geschafft hätte. Und die Gesamtschule hatte noch andere Vorteile (viele tolle Klassen- und Sprachreisen ins Ausland, Schüleraustausch und anderes, was das Gymi damals nicht anbot).


    Die Große geht auf's G8-Gymi und muss echt rackern.
    Der Kleine geht seit Sommer auf die Gemeinschaftschaftsschule, wo er das Abi mit G9 machen kann.
    Ich denke, das passt für die Kinder ganz gut so und bin dankbar, dass es diese Möglichkeiten gibt.


    LG,
    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

  • Ich hab Verständnisschwierigkeiten damit, dass das Ziel einer jeglichen Schullaufbahn anscheinend das Abitur sein soll #gruebel .


    Du weißt doch jetzt noch überhaupt nicht, in welche Richtung das Kind mal will. Manche Viertklässer wissen schon, dass sie unbedingt auf ein Gymnasium wollen. Manche wissen,d ass sie das eher nicht wollen.
    Manch einer will später Handwerker werden. Warum soll er dafür auf ein Gymnasium gehen?


    Du weißt doch gar nicht, ob sich Deine Tochter jemals für eine solche Firma interessieren wird, die lieber Abiturienten vom Gymnasium anstellen möchte.

  • Hallo,



    Zitat

    Ich hab Verständnisschwierigkeiten damit, dass das Ziel einer jeglichen Schullaufbahn anscheinend das Abitur sein soll




    Genau das habe ich heute gedacht, als den Vierern ihre Halbjahreszeugnisse gegeben wurden (die ja entscheidend für die hier nach wie vor im Grunde bindende Bildungsempfehlung sind).


    Denen die "es geschafft" haben (nicht etwa das Schulhalbjahr geschafft haben sondern die Bildungsempfehlung fürs Gymnasium!) , wurde in der kleinen Rede gratuliert und die, die es "nicht geschafft" haben bekamen sinngemäß gesagt, sie müssten nicht traurig sein, man könnte ja auch später noch auf anderem Wege das Abitur machen.


    Nicht, daß ich an letzterem, etwas falsch finde (meine Mädels gehen genau diesen Weg), aber mich stört schon, dass Abitur irgendwie offenbar der einzige überhaupt akzeptable Abschluss zu sein scheint und schon jeder andere Bildungsweg da hin andere Trost und "Hoffnung machen" bedarf. von anderen gar nicht zu reden... 8I


    Wenn das so weitergeht, liegt de Unterscheidung dann wohl tatsächlich irgendwann darin, an welcher SCHULE das (im Grunde für alle ja gleiche) Abi abgelegt wurde... so daß man nicht mehr überlegt OB Abi schon der in Klasse 4 einzig anpeilenswerte Abschluss ist sondern wo es gemacht werden soll ...


    (Damit meine ich nicht unbedingt Anni, aber so als gesellschaftliche Tendenz fände ich es echt furchtbar.


    Beruflich sehe ich gerade, was diese anstehende Trennung mit den Kindern macht, wie viel Ungutes und trennendes sie hinein bringt...


    Ach, ich wünsche mir für alle Kinder das gemeinsame Lernen bis Klasse 10 zurück, daß es in meiner Kindheit und Jugend gab und das offenbar auch funktioniert hat, schließlich war das Abi, auf das sich dann (nur) 2 weiteren Jahren vorbereitet wurde, durchaus vergleichbar mit denen anderer Länder.

  • Etwas ot, aber ich finde, dass es trotzdem zum Thema passt: Ich hab den Anmeldebogen einer Gesamtschule durchgelesen, den die Eltern der sich bewerbenden Viertkläaaser ausfüllen müssen. Da gibt es eine Frage: "Welche schulische Entwicklung erwarten sie von ihrem Kind (Abschluss)?"
    #confused


    Ich frag mich, was die Leute da hinschreiben. "Abitur"?
    Und dann frag ich mich, was ich da hinschreiben würde: "Weiß ich doch jetzt noch nicht" vielleicht????

  • hm, wenn das Kind konkrete Berufswünsche hat, die ohne Abi nicht gehen, finde ich es ok. Aber ich rede da von einer 8.Klässlerin, die auch einen gewissen Ehrgeiz hat.

    Havanna + #male (*02.05) & #female (*02.03)
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    --Ist Hotte S. noch im Amt und wenn ja, warum?--


    Wenn ich das Wort "Trottel" oder "Trotteln" schreibe, möge sich die geneigte Leserin dieses Wort in wienerisch denken.

  • Tja, die Frage ist dann wirklich - warum das nervenaufreibende Trennungsverfahren in Klasse 4 für die unterschiedlichen Wege zum Abitur?


    ...vermutlich war das DDR-System doch nicht so verkehrt incl. verschiedenen Optionen der zusätzlichen Leistungsförderung.

  • Er meint er guckt sich überhaupt nie das Abizeugnis an. ...

    Als ich 1988 meine Berufsausbildung begann, spielte das Abizeugnis insofern eine Rolle, als dass die Abiturienten nur 2,5 Jahre ausgebildet wurden und die Realschüler und Hauptschüler (damals gab es das noch) 3 Jahre Lehrzeit hatten.


    Wie das heute ist, weiß ich nicht.


    LG,
    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe