Auf dem Landweg nach Indien...

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  • Also lonely Planet forum ist eigentlich nach wie vor ne gute Adresse für solche Infos.


    Du brauchst halt Zeit. Ich habe sehr gute Erfahrungen mit Kindern auch ohne jegliche digitale Unterstützung auf Reisen. Gerade in solchen Ländern öffnen Kinder Türen von deren Existenz man gar nichts wusste.


    Also cooles Vorhaben wobei ich bei Indien echt ein schiesser bin es die schon erwähnten Krankheiten angeht.


    Viel Spaß und berichte unbedingt

    Life is a mountain - ride it like a wave

  • Ich wäre jetzt auch mal vorsichtig, wenn Du noch nie aus Europa draußen warst...
    In Foren wie von Lonely Planet findest Du Tipps von vielen hartgesottenen Backpackern. Alles schön und gut mit 22 und ohne Kinder. Aber Du weißt halt nicht, wie Du reagierst, wenn irgendwas nicht so läuft, wie Du dachtest.
    Aber ich will ungern alles Schlechtreden. Merke nur, dass ich meine Kinder die zwei Male, die wir in einem Drittweltland waren, nicht aus dem 5 Sterne Hotel rausgelassen habe, obwohl ich früher immer mit dem Lonely Planet unterwegs war.

  • Es haben schon einige gesagt: ich würde mir gut ansehen, wie oft auf der Route man eigentlich weit weg von ausreichender medizinischer Versorgung ist. Du musst Dir dann eventuell die Erst-Behandlung für einige Krankheiten selbst zutrauen: Antibiotika- und Penicillingabe, Malaria-Mittel zur Akutbehandlung, Wundversorgung, Brüche.
    Es gibt Gegenden, da ist man definitiv zu weit weg von größeren Städten, um noch im ausreichenden Zeitrahmen die Tollwutimmunisierung durchführen zu können (max. 48h) oder zB bei schwerem Denguefieber oder Cholera das Kind schnell genug über eine Infusion zu versorgen. Ganz trocken gesagt lässt sich nicht schönreden, dass man seine Kinder damit wissentlich einer Lebensgefahr aussetzt, die es hier bei uns so nicht gibt. Das sollte man sich einfach klar vor Augen halten und auch für sich klären, wie man im Ernstfall damit umgeht.
    Außerdem kann man natürlich auch als Erwachsener sehr plötzlich so heftig krank sein, dass es mit kleinen Kindern plötzlich sehr schwierig wird - da reicht schon eine ordentliche Lebensmittelvergiftung, bei der man 24h total außer Gefecht gesetzt ist. Wer holt dann den Kindern was zu essen etc.?
    Wenn die eigentliche Reise viel mit kostengünstigen Verkehrsmitteln wie Bussen stattfinden soll, sollte man trotzdem über notwendige Mittel verfügen, sich im Ernstfall schnell ein Taxi oder ein Auto mit Fahrer anheuern zu können, um eine größere Distanz zu überbrücken.
    Für so eine Reise würde ich, um mich jederzeit schnell mobil machen zu können und ausreichend Geld für notwendige Behandlung in privaten Krankenhäusern auslegen zu können, mindestens 5000 Euro Notfallreserven haben wollen - zusätzlich zum normalen Budget.



    Aber: eine coole Idee und jetzt sicher noch einfacher umzusetzen als in ein paar Jahren, wenn die Kinder in der Schule sind.

  • Danke für die Blumen. ..das was shangria schreibt ist genau der Punkt. Abwägung abenteuerlust vs. Wohlergehen Kinder. Ich war zweimal in Situationen wo ich gemerkt habe wo meine Grenze ist, wobei ich einen echt cool bleibenden Vater dazu habe.


    Dehydrierung bspw geht echt schnell. Und ja ohne fluchtkasse reise ich nicht.


    Ich würde einfach fliegen.


    Ich glaub übrigens ich will den typen ausm Blog heiraten. ich bin verliebt

    Life is a mountain - ride it like a wave

  • In Indien habe ich mal 2 Frauen getroffen, die mit einem VW Bus von Deutschland aus gefahren sind, ist schon eine ganze Weile her, die beiden waren echt taff, hatten sogar einen Ersatzmotor dabei(der wurde auch gebraucht). Aber das ist heute nicht mehr möglich, die sind noch durch den Iran und Afganisthan gefahren.
    Ein heftiges Vorhaben. Ich würde es nicht mit 2 kleinen Kindern machen, wenn du vorher noch nicht in einem asiatischen Land warst. Ich war mit einer Freundin (Rucksacktour) länger dort, wir sind hauptsächlich im Norden herumgereist mit Zug und Bus. Die Fahrerei war heftig, anstrengend und zeitraubend, manchmal ging es vor Sonnenaufgang los oder man kam mitten in der Nacht irgendwo an, ewige Warterei irgendwo.... Spätestens, wenn neben dir jemand in eine Tüte sch..., weil der Busfahrer nicht hält, kriegst du eine Krise. Das ist ja auch eine irre weite Strecke allein durch Indien, die ihr zurücklegen müsstet und immer mit Gepäck auf dem Rücken und genug Energie, Geduld für die Kinder. Durchfall hatten wir beide, ohne geht es eher nicht, aber wir sind erwachsen und hatten Glück, dass er nach 4-6 Tagen wieder aufhörte. Meine Freundin erwischte eine ganz üble Bronchitis, am Ende half nur noch eine von einem einheimischen Arzt verschriebene 3fach Kombi AB. Du siehst unfassbare Armut unterwegs, Dreck ohne Ende, du wirst ununterbrochen angeschaut, angesprochen und angebettelt, das kann man sich nur vorstellen, wenn man es erlebt hat, der Kulturschock ist groß.
    Klar Indien ist auf der anderen Seite auch unglaublich faszinierend , bunt ,fremd...wir haben auch einige Touristen mit kleinen Kindern gesehen, natürlich ist das möglich. Ich würde zumindest die Anreise mit dem Flugzeug machen.
    Impfungen sind wichtig: Hep A+B, Thyphus...das muss man rechtzeitig vor Abreise einplanen.

  • Ich find das Vorhaben spannend, aber auch sehr mutig. Ich finde den Vorschlag von @Aylani gut. Also hinfliegen, rumreisen und dann entscheiden, ob ihr euch die Rückreise über Land wirklich zutraut. Ich war noch nie in Indien, aber in Sri Lanka (was ja irgendwie Indien-light" sein soll).


    Ich fand den Verkehr grundsätzlich recht abenteuerlich. Also Busfahren ist zwar interessant, aber nun ja auch sehr rasant. Statt gebremst wird vornehmlich gehupt. Mir wurde auch von sehr reiseerfahrenen Personen davon abgeraten in den Bergen Bus zu fahren. Ich hätte ehrlich gesagt, mehr Angst vor Verkehrsunfällen wie vor Krankheiten. Ich würde also einen eher leichten Einstieg wagen und mich dann langsam vortasten oder aber Zug fahren.


    @Irene der Blog ist ja cool...

  • sri Lanka ist wirklich Indien light.
    Mit Kindern ist Goa einfach ein guter Einstieg.
    Wir sind damals mit Kind eine Nacht im Sleeperbus gefahren. Das ging, war aber anstrengend. Töchterlein fand schon den Busbahnhof in ner Ministadt zu laut und voll.
    Die öffetlichen Toiletten sind auch ne Hrausforderung.
    Man stelle sich einfach Dixies aufm Festival vor. Am letzten Tag...
    Damit muss man sich arrangieren.

  • Ich würde das mit kids nicht machen. Und ich bin viel gereist, auch Asien, viel auf eigene Faust. Es klingt nach einem großartigen trip, aber mit Kindern halte ich es für Quatsch. Höchstens den vorgeschlagenen Seeweg, alles andere was so an Routen gäbe wäre mir mit Kindern zu krass.
    Asien ist sehr sehr anders als Europa, wirklich!

    #herzKleiner Zwerg 07/14

    #herzMinizwerg 06/17

    ticker?TT=bdy&TT1=bdy&CL=&CT=&CG=F&O=m_chick&T=t_b14&D=2017-06-07&M1=&D1=&T2=&T1=Minizwerg&T3=&CC=0&CO=FFFFFF&CO2=&W=&TS=&R=A&SC=green

  • Mir wurde auch von sehr reiseerfahrenen Personen davon abgeraten in den Bergen Bus zu fahren. Ich hätte ehrlich gesagt, mehr Angst vor Verkehrsunfällen wie vor Krankheiten

    Das kann ich unterschreiben. In den Bergen hatte jemand in englisch sehr sehr riesig an eine Wand geschrieben: lieber 5 Minuten später in diesem Leben, als 5 eher im nächsten. Ich hatte glaub ich noch nie so viel Angst, wie im Bus bei den Serpentinen. Nachts zu fahren war insofern von Vorteil, dass man die Raserei und den Gegenverkehr nicht so mitbekommen hat.

  • Freunde von mir sind nach dem Studium von Moskau nach Indien auf dem Landweg und haben dafür ca. 2 Monate gehabt (zurück mit dem Flugzeug!). Das meiste davon mit dem Zug, von Tibet nach Indien (das ging nur über eine Spezialreiseagentur und immer nur ein bestimmtes Kontingent an Personen) war dann glaub mit einem Bus und sie meinte, dass es vermutlich im ganzen Bus niemanden gab, der nicht nach spätestens 5 Minuten am beten war, da es links und recht Steilhang gab, einmal nach oben auf der anderen Seite nach unten und das schon ohne Gegenverkehr beängstigend war und mit hat der halbe Bus gekreischt...
    Ich finde, dass der Seeweg kindertauglicher klingt.


    Mein Vater war vor gut 40 Jahren mit dem Bus unterwegs und wollte wohl ursprünglich auch Richtung Indien, letztlich kam er bis in den Iran und musste dann umkehren, da die Zeit sonst zu lange geworden wäre. Die Strecke ginge heute aber nicht mehr wirklich - also vor allem mit Kindern würde ich nicht absichtlich durch solche Krisengebiete fahren wollen.


    Für mich persönlich wäre es eindeutig vor Ort genug Abenteuer, ich würde Flug oder Schiff bevorzugen. Alle, die ich kenne, waren schon ohne Kinder so "geflasht" von Indien, dass das vollkommen genug war.

  • Cool!!!!!!


    Was soll ich schreiben, ich hab mir mit hmmmm 13 ein Buch gekauft "mit dem VW Bus nach Indien"... ;)


    Ich kenne Dich nicht, von daher mag ich weder zu- noch abraten.


    Denn m. E. sind die äußeren Bedingungen (bin ich viel/wenig gereist, fahr ich allein oder mit Kindern, welche Impfungen benötige ich?) weniger wichtig als Deine Persönlichkeit, denn das ist für mich das Entscheidende.


    Wie flexibel bist Du? Wie spontan? Brauchst Du bestimmten Luxus? Für die einen ist ein echtes Bett Luxus, für andere ein Hotelzimmer, für manche die Isomatte;-)
    Kommst Du mit einfachem, fremden Essen zurecht? Wie unangenehm sind Dir enge Menschenkontakte? Wie offen bist Du für andere Sprachen?


    Ich find ja immer Indien liebt man oder hasst man. ;) Das Land polarisiert einfach.


    In Thailand hält's jeder aus...


    Ich les mal mit auch um ein bißchen auf andere Gedanken zu kommen. ;)


    Mein Neid ist Dir gewiss! #knuddel

  • Es gab vor einiger Zeit hier mal einen Thread, in dem es nur um eine Indienreise mit Kindern ging. Danach könntest Du evt noch mal gucken.
    Ich würde mich das über den Landweg nicht trauen, für solche Reisen bin ich nicht der Typ. Ich finde das aber bei anderen immer sehr spannend und faszinierend.

  • Auch mein Gedanke.Vor Ort wird das noch spannend genug.


    LG,
    Anne

    Dazu würd ich gerne noch was schreiben, wenn ich darf.


    Es ist ein riesiger Unterschied ob man sich einem Land langsam über Land nähert oder ob man in Frankfurt in den Flieger steigt bei Regen und 4C Grad und in Mumbai bei stickiger Hitze wieder aussteigt. Also Reisequalität sieht anders aus.


    Das schreib ich vollkommen unabhängig davon daß ich selbst per Flieger in Delhi ankam, also vollkommen wert- und vorwurfsfrei. ;)


    Ich kenne über Land reisen nur bei relativ kurzen Entfernungen von ca. 3000 Kilometern. Bin damals immer über Land in den Nahen Osten gereist. Es ist definitiv eine ganz andere Art zu reisen, sehr intensiv und sehr empfehlenswert.

  • Ja, an den von @Indian Summer angesprochenen Thread musste ich auch denken. Ich glaube, der war von @casa ?


    Ich muss leider in die gleiche Kerbe hauen:
    Alleine mit kleinen Kindern, ohne ortskundige Begleitung und ohne eigene Erfahrung und Sprachkenntnisse würde ich das Never ever machen.


    Und Europa ist einfach völlig anders! Wir haben hier auch abenteuerliche Trips gemacht, sind zB auf eigene Faust mit dem Auto in Marokko unterwegs gewesen und selbst da war ich froh, dass die Kinder schon älter waren.


    Ich bin kein ängstlicher Typ, reise gerne auch alleine und ungewöhnlich. Ich war schon alleine in Asien unterwegs. Aber es ist eine andere Welt. Und es macht einen Unterschied, ob man nur für sich verantwortlich ist oder für kleine Kinder. Ich würde mir inzwischen zutrauen, Malaria bei mir zu erkennen und eine erstbehandlung vorzunehmen. Aber bei meinen Kindern? Hätte ich dann doch lieber ein fähiges Klinikum.
    Selbst alleine mit dem Bus durch Malaysia gab es teilweise unangenehme Situationen. Und das ist nicht mit Indien zu vergleichen.


    Ein guter Freund, jahrelang in Asien lebend und durchaus abenteuerlich und nicht zimperlich unterwegs, brach seinen Indien-Trip ab. Er war mit seinem indischen Freund (2 Männer also, davon einer quasi ortskundig) unterwegs. Ein Zug kam mit 6 Stunden Verspätung und war hoffnungslos überfüllt. Drinnen wurde geraucht, Leute haben auf den Boden uriniert (und mehr) und dann bekam er noch einen Infekt. Er hat den Plan so nicht zu Ende bringen können und glücklicherweise auf der Strecke die Möglichkeit und das Geld gehabt, sich ein Ende Fahrer und dann einen Flug zu organisieren. Wie gesagt, er war erfahren, mit einem einheimischen, männlich...


    Hinzu kommt, dass in vielen Regionen auf dem Weg kein Englisch gesprochen wird. Auch darauf muss man vorbereitet sein.


    Versteh es nicht falsch, ich finde reisen sehr bereichernd, ich würde auch Indien mit Kindern nicht ausschließen (ist hier auch in Planung), aber nicht so. Vielleicht würde man es schaffen, die Frage ist allerdings auch- möchte man bestimmte Grenzerfahrungen (mit Kindern) wirklich machen?

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

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    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)